hier ein paar stimmen vom volk
"Den Mund zu voll genommen"
Wie User von WELT online Schröders Wirtschaftspolitik bilanzieren: eine Auswahl von Kommentaren
Berlin - Eine Mehrheit von über 80 Prozent der WELT-online-Nutzer hat in der jüngsten „Frage der Woche“ die von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verantwortete Wirtschaftspolitik der Bundesregierung aus SPD und Grünen als Versagen eingeordnet. Wir dokumentieren auszugsweise Meinungen der Leser.
„Gerhard Schröders ruhige Hand bedeutet Resignation und Gestaltungsunfähigkeit. Anstatt die Steuersenkungen auf 2002 vorzuziehen, werden wir in der Phase der Rezession mit Ökosteuer, Tabaksteuer und Versicherungssteuer weiter drangsaliert.“ Ole Schneider, Solingen
„Herr Schröder hat durch seine Wirtschaftsgesetze, zum Beispiel 630-Mark-Gesetz, neue Mitbestimmung, neue Steuergesetze usw. als Hauptverantwortlicher Deutschland wirtschaftlich auf den letzten Platz in der Eurozone gebracht.“ Anton Ceschinski, Bochum
„Unter seiner (Schröders, die Red.) Regie ist wieder mehr Dirigismus festzustellen. Zudem ist er verliebt darin, sich in den Medien zur Schau zu stellen. Viel Bluff.“ Gerti Klöckner, Bonn
„Schon aufgrund seines vollmundigen Versprechens, die Arbeitslosigkeit drastisch zu senken, muss Schröder abgewählt werden.“ Werner Schlittenhardt, Keltern
„Gerhard Schröder hat vor der Bundestagswahl 1998 den Mund zu voll genommen, versagt hat er nicht. Die schwierige strukturelle Lage der Wirtschaft darf nicht vergessen werden. Kein anderer Kanzler hätte auf diesem Gebiet mehr erreichen können.“ Hildegard Hilpert, Senden
„16 Jahre schlechte Wirtschaftspolitik ungehemmter Staatsverschuldung und das Plündern nahezu aller öffentlichen Kassen haben Schröder ein schweres Erbe beschert. Auch wenn ich mir von Schröder mehr und konsequentere Wirtschaftspolitik erwarte, sehe ich zurzeit keine Alternative. Stoiber würde mit seiner Politik die Staatskasse weiter belasten und Erfolge mit Schulden finanzieren. das argentinische Modell?!“ Bernd Höhne, Achim
„Die Dynamik, die in den USA und hier zu erkennen ist, ist aufgrund der Verkrustungen meines Erachtens in Deutschland nicht möglich, zum Beispiel feste Tarifregelungen mit den Gewerkschaften.“ Heinz Mahling, George Town/ Bahamas
„Der jetzt von der rot-grünen Regierung nach einer Zeit der Lethargie in einem panikartigen Anfall vereinbarte Schritt, ein Kombilohn-Modell einzuführen, um ‚Geringverdienern‘ die Sozialabgaben und die Steuerlast über direkte Subventionen zu bezahlen, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht all jener Arbeitnehmer, die auch nur einen Euro über der Fördergrenze liegen.“ Bernd Christen, Bochum