Nach Zahlungsunfähigkeit
Nachrichtenagentur dapd stellt Insolvenzantrag
Die Nachrichtenagentur dapd ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen stellte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung in Berlin beim Amtsgericht Charlottenburg, wie dapd mitteilte. Die Gesellschafter hätten die weitere Finanzierung eingestellt. Der Nachrichtenbetrieb soll jedoch bis auf Weiteres fortgeführt werden. Zum Geschäftsführer der insolventen Gesellschaften wurde der Insolvenzexperte Wolf von der Fecht bestellt. Er soll bis Ende November prüfen, ob das Unternehmen umstrukturiert und weitergeführt werden kann.
Fast 300 Beschäftigte betroffen
Die Insolvenz betreffe vorerst die Firmen "dapd Nachrichtenagentur" und "dapd Nachrichten". Sechs weitere Schwestergesellschaften würden am 4. Oktober ebenfalls Insolvenz beantragen, hieß es. Darunter ist nach Angaben aus der Belegschaft auch der erst im vergangenen Jahr gestartete Sportdienst. Von der Insolvenz seien 299 von 515 Beschäftigten betroffen.
Die Holding "dapd Media" und die übrigen 18 Gesellschaften der Gruppe seien von der Insolvenz nicht berührt. Miteigentümer Martin Vorderwülbecke soll an der Spitze der Muttergesellschaft dapd media holding bleiben, Cord Dreyer scheidet als Geschäftsführer aus, soll aber als Chefredakteur "beratend" tätig bleiben.
Die Insolvenz kommt überraschend. In den vergangenen Jahren hatte der Konkurrent des Marktführers Deutsche Presse-Agentur (dpa) sein Angebot stark ausgeweitet und zahlreiche Mitarbeiter neu eingestellt und auch von Wettbewerbern abgeworben.
Deutschland einer der härtesten Märkte für Agenturen
Die Agentur war im Sommer 2010 durch eine Fusion des Deutschen Depeschendienstes (ddp) mit dem deutschsprachigen Dienst der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) entstanden. Der Investor Peter Löw und ddp-Besitzer Martin Vorderwülbecke hatten zuvor im Dezember 2009 den AP-Ableger aufgekauft.
Deutschland gilt als einer der weltweit am härtesten umkämpften Märkte für Nachrichtenagenturen. Neben dpa und dapd konkurrieren hierzulande noch die britische Agentur Reuters, die deutsche Tochter der französischen Nachrichtenagentur AFP, die Sportagentur sid, die kirchlichen Agenturen epd und KNA sowie Spezialdienste für Wirtschaftsnachrichten um Kunden aus dem Medienbereich, die sie mit aktuellen Meldungen und Hintergründen versorgen.
Weltatlas: Deutschland [Flash|HTML]
www.tagesschau.de/wirtschaft/dapd-pleite100.html
Nachrichtenagentur dapd stellt Insolvenzantrag
Die Nachrichtenagentur dapd ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen stellte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung in Berlin beim Amtsgericht Charlottenburg, wie dapd mitteilte. Die Gesellschafter hätten die weitere Finanzierung eingestellt. Der Nachrichtenbetrieb soll jedoch bis auf Weiteres fortgeführt werden. Zum Geschäftsführer der insolventen Gesellschaften wurde der Insolvenzexperte Wolf von der Fecht bestellt. Er soll bis Ende November prüfen, ob das Unternehmen umstrukturiert und weitergeführt werden kann.
Fast 300 Beschäftigte betroffen
Die Insolvenz betreffe vorerst die Firmen "dapd Nachrichtenagentur" und "dapd Nachrichten". Sechs weitere Schwestergesellschaften würden am 4. Oktober ebenfalls Insolvenz beantragen, hieß es. Darunter ist nach Angaben aus der Belegschaft auch der erst im vergangenen Jahr gestartete Sportdienst. Von der Insolvenz seien 299 von 515 Beschäftigten betroffen.
Die Holding "dapd Media" und die übrigen 18 Gesellschaften der Gruppe seien von der Insolvenz nicht berührt. Miteigentümer Martin Vorderwülbecke soll an der Spitze der Muttergesellschaft dapd media holding bleiben, Cord Dreyer scheidet als Geschäftsführer aus, soll aber als Chefredakteur "beratend" tätig bleiben.
Die Insolvenz kommt überraschend. In den vergangenen Jahren hatte der Konkurrent des Marktführers Deutsche Presse-Agentur (dpa) sein Angebot stark ausgeweitet und zahlreiche Mitarbeiter neu eingestellt und auch von Wettbewerbern abgeworben.
Deutschland einer der härtesten Märkte für Agenturen
Die Agentur war im Sommer 2010 durch eine Fusion des Deutschen Depeschendienstes (ddp) mit dem deutschsprachigen Dienst der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) entstanden. Der Investor Peter Löw und ddp-Besitzer Martin Vorderwülbecke hatten zuvor im Dezember 2009 den AP-Ableger aufgekauft.
Deutschland gilt als einer der weltweit am härtesten umkämpften Märkte für Nachrichtenagenturen. Neben dpa und dapd konkurrieren hierzulande noch die britische Agentur Reuters, die deutsche Tochter der französischen Nachrichtenagentur AFP, die Sportagentur sid, die kirchlichen Agenturen epd und KNA sowie Spezialdienste für Wirtschaftsnachrichten um Kunden aus dem Medienbereich, die sie mit aktuellen Meldungen und Hintergründen versorgen.
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