2011 war ein nervenaufreibendes und am Ende sehr schwaches Börsenjahr: DAX, TecDAX und Co verbuchten teils deutliche Verluste. Nun fragen sich die Anleger: Wo sollte man 2012 investiert sein? Welche Aktien sind interessant und haben das Potenzial, den Markt in den kommenden Monaten hinter sich zu lassen? In seiner Serie "Die Lieblingsaktien der Redaktion" gibt DER AKTIONÄR auf diese Fragen die richtigen Antworten.
Erneuerbare Energien zählten 2011 nicht gerade zu den Lieblingen der Anleger. Egal ob Solarworld, Q-Cells, Conergy oder Nordex: Fast alle Wind- und Solar-Aktien rauschten nahezu ungebremst in die Tiefe. Aufgrund der Überkapazitäten dürfte sich daran auch 2012 nur wenig ändern. Die clevere Alternative für Anleger ist der Geothermiespezialist Daldrup & Söhne.
Enormes Aufholpotenzial
Geothermie spielt im deutschen Energiemix zu Unrecht ein Nischendasein. Bei einem Nutzungspotenzial der Erdwärme von 90 Terrawatt wurden in Deutschland 2010 lediglich 0,03 Terrawatt genutzt. Dabei ist Geothermie im Gegensatz zur Wind- und Solarenergie Grundlastfähigkeit. Gerade vor dem Hintergrund des vorzeitigen Atomausstiegs ist das ein entscheidender Vorteil.
Gestiegene Vergütung
Die Bundesregierung erkennt allmählich die Vorteile der Geothermie. Im Rahmen der Energiewende hat sie das Entgelt für Geothermie-Strom um 2 Cent auf 25 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Hierdurch soll bei der Geothermie der gleichen Ausbau-Schub erzielt werden wie vor rund 15 Jahren bei Wind- und Solarkraft, die 2010 bereits mit einem Volumen von 37,8 beziehungsweise 11,7 Terrawattstunden genutzt wurden.
Marktführer mit vollen Auftragsbüchern
Größter Profiteur der gestiegenen Förderung ist Daldrup & Söhne. Der familiengeführte Bohrspezialist macht mittlerweile den Großteil seiner Umsätze mit Geothermiebohrungen. Aufgrund der großen Expertise und der starken Marktstellung dürfte sich Daldrup von dem massiven Ausbau der Geothermiekraftwerke einen maßgeblichen Anteil sichern. Von einer möglichen Krise wäre Daldrup nur wenig betroffen. Wegen seiner einzigartigen Expertise sind die Auftragsbücher bereits bis 2013 gefüllt.
Attraktiv für kommunale Versorger
Daldrup dürfte zudem vom wiederaufgeflammten Interesse der Kommunen an der Stromerzeugung profitieren. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), kündigte jüngst in der Süddeutschen Zeitung an, dass die kommunalen Unternehmen in den kommenden 10 bis 15 ihren Anteil von 10 auf 25 Prozent Jahren steigern wollen. Die 900 deutschen Stadtwerke planen Milliardeninvestitionen, um ihren Anteil an der Stromerzeugung zu steigern. Als rohstoffunabhängige, grundlastfähige und saubere Energieform wird die Geothermie hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Eigene Kraftwerke in Planung
Zusätzliches Wachstumspotenzial verspricht der schrittweise Einstieg in den Betrieb eigener Kraftwerke. 2012 beginnt Daldrup im bayerischen Taufkirchen mit dem Bau des ersten Kraftwerks, an dem man selbst beteiligt ist. Dadurch deckt Daldrup die gesamte Wertschöpfungskette ab und reduziert gleichzeitig die zyklische Anfälligkeit. Die bisherigen Bohrergebnisse lagen über den Erwartungen. Sowohl die Fließrate als auch die Wassertemperatur sind bei ersten Pumptests besser als erwartet ausgefallen. Damit ist in Taufkirchen mit einer höheren Kraftwerksleistung als ursprünglich geplant zu rechnen.
Ausgezeichnete Einstiegsgelegenheit
Daldrup & Söhne bleibt eine der heißesten Wachstumsstorys Deutschlands. Am Aktienkurs hat sich dies 2011 in keinster Weise widergespiegelt. Obwohl sich die Rahmenbedingungen durch die erhöhte Vergütung und des näher rückenden Starts des ersten eigenen Kraftwerks verbessert haben, hat die Aktie auf Jahressicht rund 23 Prozent eingebüßt. Gerade für langfristig orientierte Anleger ist das aktuelle Kursniveau eine verlockende Einstiegsgelegenheit. Ein Kurs von 25 Euro wäre im kommenden Jahr gerechtfertigt.