Wer ist der grosste partner von Cybernet
QSC
Kölnische-Rundschau,
04. August 2000
Kann man aus Kupfer Gold machen?
Über bequeme Bundesstraßen rascher ins Internet
"Köln. Die "letzte Meile" zwischen örtlichem Verteiler und Kundenanschluss ist ein Engpass für diejenigen, die nicht nur gelegentlich telefonieren, sondern regelmäßig über das Internet kommunizieren wollen. Abhilfe schafft die QS Communications AG (QSC) in Köln, deren Aktien seit April am Neuen Markt in Frankfurt und an der Nasdaq in New York gehandelt werden. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Bernd Schlobohm erweitert QSC die Feldwege ins Internet zu Bundesstraßen, auf denen man sich rascher und komfortabler bewegen kann. Die höhere Geschwindigkeit mache viele neue Dienste und Anwendungen attraktiv. Da das alles über die normale Telefon-Kupferleitung mit einer zusätzlichen Technik abläuft, ist in der Branche die Rede davon, dass Kupfer in Gold verwandelt wird. ...
... Der Datenverkehr auf der permanenten Breitbandverbindung zum Internet (Einwahl unnötig) kann laut QSC auf das 35fache von ISDN beschleunigt werden. Technologiepartner ist die US-Firma Lucent, ...
... QSC ist das erste Unternehmen, das flächendeckend ein DSL-Netz in Deutschland aufbaut. Die Frage ist, ob der Startvorsprung schnell genug in Kundenverbindungen umgesetzt werden kann. Mindestens 10 000 Kunden will QSC bis Ende des Jahres gewinnen. Derzeit werden "Speedway"-Anschlüsse in 30 Großstädten angeboten, Ende 2000 sollen es 40 sein. In Düsseldorf gibt es bereits eine fast komplette Versorgung, also installierte DSL-Technik in nahezu allen 32 Hauptverteiler-Standorten der Stadt. In der Stadt Köln mit ihren 52 Hauptverteilern der Telekom ist man noch nicht ganz soweit. ...
... Die Aktionäre müssen unter diesen Umständen auf eine Wertsteigerung des Unternehmens an der Börse setzen. Derzeit liegt der Kurs - gut elf Euro - allerdings unter dem Emissionspreis von 13 Euro, der im Vergleich zur ursprünglich angepeilten Spanne von 18,50 bis 21,50 Euro auch schon ein Zugeständnis an die schwache Marktverfasung war ... Dennoch ist QSC solide finanziert, auch dank des Engagements institutioneller und privater Investoren und eines Lieferantenkredits von Lucent. Vom Aktienkapital sind 16,6 Prozent in Streubesitz. Größter Aktionär ist der Baker Fund in USA mit 39,5 Prozent. Management und Mitarbeiter halten 30 Prozent, darunter Firmengründer Gerd Eickers und Vorstandschef Bernd Schlohbohm je 13,2 Prozent. Mit vier Prozent ist die Deutsche Bank dabei. ...
Den bescheidenen Börsenkurs führt man bei QSC auch darauf zurück, dass Anleger das Unternehmen fälschlicherweise mit typischen Internet-Firmen in einen Topf werfen - mit Firmen, die außer Ideen und Software nicht viel zu bieten hätten. QSC ebne zwar den Zugang zum Internet, baue aber auch eine eigene Netzinfrastruktur auf und schaffe damit real existierendes Anlagevermögen. Ob die Börse das bald honoriert?"
Von Gerhard Meyenburg
Kölnische Rundschau,
04.08.00