Commerzbank Corp. & Markets - Nickelmarkt Korrekturpotenzial ausgereizt
14:11 20.06.08
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nachdem der Nickelmarkt im letzten Jahr vom Defizit in den Überschuss gedreht hat und diese Wende sich am Markt in einer deutlichen Preiskorrektur niedergeschlagen hat, zeigen die jüngsten Zahlen aufgrund stark voneinander abweichender Daten ein uneinheitliches Bild, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Während das World Bureau of Metal Statistics für die ersten vier Monate ein Defizit ausweise, spreche die International Nickel Study Group von einem Überschuss. Auch wenn damit allein die Bestandsaufnahme schwierig sei, sei der Blick nach vorn gewagt. Der wichtigste Abnehmer bleibe mit rund zwei Drittel der Nachfrage die stark zyklische Edelstahlindustrie. Nach dem starken Lagerabbau bei Edelstahl in der zweiten Jahreshälfte 2007 - infolgedessen auch die Produktion im Gesamtjahr gut 2,5% unter der des Vorjahres gelegen habe - werde allgemein mit einer deutlichen Erholung gerechnet.
Asiens Produktion solle nach Einschätzung des ISSF 2008 abermals kräftig steigen, aber auch in Europa und Nordamerika werde mit Outputsteigerungen von rund 4% nach den zweistelligen Produktionsrückgängen gerechnet. Und die jüngsten Tendenzen würden in der Tat positiv aussehen. So hätten sich Chinas Edelstahlexporte in den letzten Monaten wieder spürbar erhöht, was auch für eine anziehende Produktion spreche. China sei mittlerweile der weltgrößte Produzent von Edelstahl.
Auch wenn der austenitische Stahl (300er Serie), der einen erhöhten Nickelanteil von 8 bis 12% habe, Marktanteile wegen der spürbar höheren Kosten verliere, dürfte die Nickelnachfrage per saldo positiv tendieren.
Die defizitäre Entwicklung am Nickelmarkt sei laut WBMS-Zahlen auf eine rückläufige Produktion zurückzuführen. Neben enttäuschenden Zahlen in Südafrika (hier schlage sich die Energieproblematik im Land nieder) seien vor allem die chinesischen Produktionszahlen eine negative Überraschung gewesen. Sie hätten im Zeitraum Januar bis April rund 10% unter Vorjahr gelegen. Auch wenn starke Schneefälle zu Jahresbeginn und das Erdbeben die Produktion gebremst haben dürften, denke man, dass diese Zahlen die tatsächliche Produktion unterschätzen würden.
Dennoch seien die Aussichten für dieses Jahr etwas gebremst: Zwar sei die Produktion in der Ravensthorpe Mine, Australien, aufgenommen worden, aber bislang würden nur 35% der vollen Kapazität von 50 Tsd. Tonnen erreicht. Chinas Produktion werde durch geringere Importe aus den Philippinen belastet, hier habe die Minenförderung in den ersten drei Monaten 10% unter Vorjahr gelegen.
Darüber hinaus seien infolge einer Explosion an einem Gasterminal in Westaustralien die Kapazitäten von Minara Resources bis August nur zu zwei Dritteln nutzbar. Nicht zuletzt habe der im stark konzentrierten Nickelmarkt weltgrößte Produzent Norilsk Nickel, auf den knapp 20% der weltweiten Minenproduktion entfalle, für das laufende Jahr nur eine mäßige Outputsteigerung in Aussicht gestellt.
Alles in allem würden die Analysten denken, dass am Nickelmarkt das Korrekturpotenzial ausgereizt sei, zumal auch die seit einigen Wochen wieder fallenden Lagerbestände für eine Stabilisierung des Preisniveaus sprechen würden. (20.06.2008/ac/a/m)
Quelle: Aktiencheck
14:11 20.06.08
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nachdem der Nickelmarkt im letzten Jahr vom Defizit in den Überschuss gedreht hat und diese Wende sich am Markt in einer deutlichen Preiskorrektur niedergeschlagen hat, zeigen die jüngsten Zahlen aufgrund stark voneinander abweichender Daten ein uneinheitliches Bild, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Während das World Bureau of Metal Statistics für die ersten vier Monate ein Defizit ausweise, spreche die International Nickel Study Group von einem Überschuss. Auch wenn damit allein die Bestandsaufnahme schwierig sei, sei der Blick nach vorn gewagt. Der wichtigste Abnehmer bleibe mit rund zwei Drittel der Nachfrage die stark zyklische Edelstahlindustrie. Nach dem starken Lagerabbau bei Edelstahl in der zweiten Jahreshälfte 2007 - infolgedessen auch die Produktion im Gesamtjahr gut 2,5% unter der des Vorjahres gelegen habe - werde allgemein mit einer deutlichen Erholung gerechnet.
Asiens Produktion solle nach Einschätzung des ISSF 2008 abermals kräftig steigen, aber auch in Europa und Nordamerika werde mit Outputsteigerungen von rund 4% nach den zweistelligen Produktionsrückgängen gerechnet. Und die jüngsten Tendenzen würden in der Tat positiv aussehen. So hätten sich Chinas Edelstahlexporte in den letzten Monaten wieder spürbar erhöht, was auch für eine anziehende Produktion spreche. China sei mittlerweile der weltgrößte Produzent von Edelstahl.
Auch wenn der austenitische Stahl (300er Serie), der einen erhöhten Nickelanteil von 8 bis 12% habe, Marktanteile wegen der spürbar höheren Kosten verliere, dürfte die Nickelnachfrage per saldo positiv tendieren.
Die defizitäre Entwicklung am Nickelmarkt sei laut WBMS-Zahlen auf eine rückläufige Produktion zurückzuführen. Neben enttäuschenden Zahlen in Südafrika (hier schlage sich die Energieproblematik im Land nieder) seien vor allem die chinesischen Produktionszahlen eine negative Überraschung gewesen. Sie hätten im Zeitraum Januar bis April rund 10% unter Vorjahr gelegen. Auch wenn starke Schneefälle zu Jahresbeginn und das Erdbeben die Produktion gebremst haben dürften, denke man, dass diese Zahlen die tatsächliche Produktion unterschätzen würden.
Dennoch seien die Aussichten für dieses Jahr etwas gebremst: Zwar sei die Produktion in der Ravensthorpe Mine, Australien, aufgenommen worden, aber bislang würden nur 35% der vollen Kapazität von 50 Tsd. Tonnen erreicht. Chinas Produktion werde durch geringere Importe aus den Philippinen belastet, hier habe die Minenförderung in den ersten drei Monaten 10% unter Vorjahr gelegen.
Darüber hinaus seien infolge einer Explosion an einem Gasterminal in Westaustralien die Kapazitäten von Minara Resources bis August nur zu zwei Dritteln nutzbar. Nicht zuletzt habe der im stark konzentrierten Nickelmarkt weltgrößte Produzent Norilsk Nickel, auf den knapp 20% der weltweiten Minenproduktion entfalle, für das laufende Jahr nur eine mäßige Outputsteigerung in Aussicht gestellt.
Alles in allem würden die Analysten denken, dass am Nickelmarkt das Korrekturpotenzial ausgereizt sei, zumal auch die seit einigen Wochen wieder fallenden Lagerbestände für eine Stabilisierung des Preisniveaus sprechen würden. (20.06.2008/ac/a/m)
Quelle: Aktiencheck
Gewinn ist die Summe aus positiven Investitionen abzüglich negativer Investitionen
