Credit Suisse sieht rot

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Credit Suisse sieht rot

 
20.11.01 14:20
Der Schweizer Finanzkonzern Credit Suisse Group (CSG) ist im dritten Quartal 2001 in die roten Zahlen gerutscht. Die Aussichten für das vierte Quartal sind wenig erfreulich.

Wie der Finanzdienstleister am Dienstag in Zürich mitteilte, wurde bei einem operativen Gewinn von 21 Mio. Schweizer Franken (14 Mio. Euro) ein Reinverlust von 299 Mio. Sfr ausgewiesen. Im dritten Quartal 2000 war ein Überschuss von 1,6 Mrd. Sfr erwirtschaftet worden. Der Reingewinn der CSG sank in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 53 Prozent auf 2,4 Mrd. Sfr.

Im vierten Quartal erwartet die Gruppe noch keine Verbesserung. "Die Marktbedingungen bleiben aller Voraussicht nach vorläufig sehr anspruchsvoll", sagte der Präsident der Geschäftsleitung, Lukas Mühlemann. In Angriff genommene Sparprogramme dürften sich erst im 1. Quartal 2002 auswirken, hieß es. Die CSG erklärte die negative Entwicklung mit einem operativen Verlust der US-Investmenttochter Credit Suisse First Boston, niedrigeren Gewinnen im Versicherungsgeschäft sowie einer erheblichen Wertberichtigung auf die Beteiligung an der Swiss Life. Ferner seien Rückstellungen auf ungedeckte Kreditausstände bei der SAir Group notwendig geworden.

Operativer Verlust bei CSFB

Die Credit Suisse First Boston verbuchte im dritten Quartal 2001 einen operativen Verlust von 123 Mio. $ im Vergleich zu 247 Mio. $ Gewinn im dritten Quartal 2000. Für die Geschäftseinheit sei ein umfassendes Kostensenkungsprogramm eingeleitet worden, mit dem der Geschäftsaufwand bis Ende 2002 um eine Mrd. $ verringert werden soll.

Der Konzern sieht sich mittelfristig sowohl im Investmentbanking als auch in der Vermögensverwaltung gut positioniert. Die Sparten Credit Suisse Private Banking und Credit Suisse Banking erzielten den Angaben zufolge in Anbetracht der Marktlage gute Ergebnisse, hieß es weiter. Im Ergebnis der Gruppe sei auch ein unrealisierter Verlust von 400 Mio. Sfr auf eine Finanzbeteiligung an dem Versicherer Rentenanstalt enthalten. Die CS hält fünf Prozent an Rentenanstalt. Die Veränderung der Aktienkurse der Rentenanstalt werde sich auch künftig auf die Erfolgsrechung der CS auswirken. Seit Ende September verbesserte sich der Kurs der Rentenanstalt-Aktie bereits wieder um rund 20 Prozent. Die Gruppe habe zudem beträchtliche unrealisierte Gewinne auf anderen Finanzbeteiligungen.

Sparen durch Stellenabbau

Mit umfangreichen Sparmaßnahmen sollen Kapazitäten und Kosten den Marktverhältnissen angepasst werden. Die Zahl der Mitarbeiter solle von 27.700 auf rund 25.300 reduziert werden, sagte Credit-Suisse-Sprecher Andreas Hildenbrand.

Den Nettozufluss an Neugeldern gibt der Finanzkonzern im dritten Quartal mit 7,1 Mrd. Sfr an. Das seien 42 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die verwalteten Vermögen reduzierten sich jedoch seit Jahresbeginn um sieben Prozent auf 1290 Mrd. Sfr. Der Rückgang sei Markteinflüssen und Währungsfaktoren zuzuschreiben, hieß es weiter.

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Die tiefen Einschnitte

 
21.11.01 09:26
stehen Credit Suisse noch bevor

Der Quartalsverlust bei Credit Suisse war so sicher wie das Schweizer Bankgeheimnis - und deutlich weniger irritierend. Schuld war, neben Kreditvorsorgen für Swissair und Umstrukturierungskosten, vor allem die Wertberichtigung beim Lebensversicherer Swiss Life.

Die allein lag 100 Mio. Franken über dem Konzernverlust. Gerade bei Schweizer Banken sind die Anleger über die Jahre vorsichtig geworden, was "einmalige" Auslagen betrifft. Doch zumindest diese wird sich wohl nicht wiederholen: Die Beteiligung hat seit dem Tief wieder 140 Mio. Franken an Wert gewonnen.

Bedrohlicher ist, dass Credit Suisse auch im vierten Quartal mit keiner Besserung im operativen Geschäft rechnet. Die lukrative Vermögensverwaltung ist deutlich unter den Erwartungen zurückgeblieben. Die neuen Mittelzuflüsse lagen bei mageren 7,1 Mrd. Franken, UBS konnte zuletzt 35 Mrd. Franken verbuchen. Im Investment-Banking sinken die Umsätze weiter deutlich schneller als die Kosten. Der neue CSFB-Chef Jack Mack, auch bekannt als "Mackie Messer", hat Einschnitte von einer Mrd. $ versprochen. Aber auch deutlich schlankere Konkurrenten sparen, teils sogar stärker. Mackie Messer wird die Klinge weiter wetzen müssen. Trotzdem ist Credit Suisse gemessen an KGV und Buchwert teurer als UBS - unverdient.

CS hat seit dem Septembertief um 52 Prozent zugelegt. Wie in Brechts Dreigroschen-Oper haben die Anleger vorläufig Gnade vor Recht ergehen lassen. Dagegen wurde der historische Mackie Messer 1725 beinahe gelyncht - und am Ende doch hingerichtet.

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bilanz:

Die Wende geschafft!

 
12.02.04 08:50
Nach über 3 Milliarden Verlust in 2002, steht nun ein Gewinn von 5,209 Milliarden Schweizer Franken in 2003!
Alle Sparten erfolgreich.
Hut ab, kann die Aktie der Credit Suisse nun endlich zu neuen Ufern steigen?
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