Ich muss mich auch mal wieder zu Wort melden. Die Kursentwicklung läuft weiterhin völlig entgegengesetzt der Unternehmensentwicklung. Heute haben wir dann ein ein neues 2 Jahres Tief markiert, da die 28,00 EUR nicht gehalten haben. Auch damit habe ich so nicht gerechnet, wobei die letzten Tage ebenfalls zu sehen war, dass Patrizia AG ebenfalls mächtig unter Druck kommt. Scheinbar ist die Branche dem Markt momentan nicht wohlgesonnen, und es gibt Abschläge im Kurs.
Zum Enterprise Value findet man in der Literatur ja verschiedenste Interpretationen. Der EV muss ja ins Verhältnis zum EBITDA oder dem EBIT oder dem FCF gesetzt werden. So einfach hingeschrieben â la "EV = 1,2 Mrd." hat ja so erstmal gar keine Aussagekraft. Zudem ist die Nettoverschuldung wie du auch sicher weißt nur temporär so hoch, da neue Assets (Immobilien) in den Bestand genommen worden sind, die im Laufe des Jahres im Rahmen der Warehousing-Aktivitäten veräußert werden. Der CEO Lars Schnidrig hatte doch dazu bereits im Call gesagt, dass man Ende des Jahres wieder bei einer Nettoverschuldung in der Range von 2-3 x EBITDA haben wird.
Nun findet man in der Literatur, dass ein Wert als günstig einzustufen ist, wenn das Verhältnis von EV/EBIT 11 ist. Corestate hatte im FY 2018 ein EBIT von 135,3 Mio EUR. Somit wäre alles unter einem EV von 1,448 Mrd. EUR als günstig anzusehen. Aktuell ist der EV bei 1,2 Mrd. EUR und auch nur, weil wie gesagt kurzfristig Assets in die Bilanz genommen worden sind, die im Laufe des Jahres veräußert werden und die Nettoverschuldung um 150-200 Millionen EUR senken wird.
Der Durchschnitt der 2000 größten Unternehmen liegt beim EV/EBIT übrigens bei 12,5.
Der Durchschnitt der 2000 größten Unternehmen bei EV/EBITDA liegt bei 9.
Ich denke nicht, dass Corestate anhand dieser Kennzahlen daher als immer noch nicht ganz billig anzusehen ist. Ganz abgesehen, dass weitere Kennzahlen in die Analyse einbezogen werden müssen. Wo ist Ihre Betrachtung des KGV, des FCF (Selbst Analysten bezeichnen Corestate als "Cash-Cow") usw.
Habe mich mit der Situation mittlerweile arrangiert. Wir können uns alle / oder ich mich noch so sehr aufregen das ändert am Kurs gar nichts.
Die Fakten sagen, dass wir innerhalb der letzten 7 Wochen jede Woche im Minus geschlossen haben und ca. 30% an Wert verloren haben, bei doch volatile aber an sich stabilen Märkten. Das ist schon ein "krasse" Underperformance. Aber die Aktie ist das eine, das Unternehmen das andere.
Ein Vorteil kann tatsächlich sein, dass wir hier 5 Leerverkäufer über der 0,5% Schwelle haben und die Frage ist, wer zuckt als erstes und kauft zurück, dass könnte tatsächlich eine Kettenreaktion auslösen, damit Gewinne der Leerverkäufer gesichert werden und Aktien schnell zurückgekauft werden.
Anhand der rückgängigen Volumina die letzten Tage haben wir gesehen, dass es weniger Bereitschaft gibt, zu diesen Kursen zu verkaufen. Heute war das Volumen dann wieder sehr hoch, da die 28er Marke gerissen worden ist. Wir werden die nächsten Tage sehen, ob das mit Hilfe der Leerverkäufer passiert ist.
Das Unternehmen macht wie gesagt einen super operativen Job und irgendwann, wird der Aktienkurs der Unternehmensentwicklung folgen.
Ich habe da in das Management das vollste Vertrauen und auch die Ankeraktionäre Winter und Ketterer, werden irgendwann an steigenden Kursen partizipieren wollen.