Hi geschätzter Rabbit,
trotz aller gegenseitiger Wertschätzung sind wir doch manchmal ein klein wenig
unterschiedlicher Meinung, ist ja auch gut so. Jeder hat eben seine eigene Sichtweisen.
Zur Verdeutlichung: Der größte Teil meiner Zahlen entstammt aus staalt. Erhebungen,
der restliche Teil aus Berechnungen verschiedener dt. Wirtschaftsinstitute !
Es handelt sich also nicht um aus der Luft gegriffenen Zahlen !
Sie schreiben:
Die Griechen haben fast keine Industrie nur Tourismus, Reederei, Wein und Landwirtschaft. Wovon sollen die Menschen denn das bezahlen? Wovon sollen sie denn noch leben? Es ist doch ein Problem das von den Eliten in Griechenland geschaffen wurde. Die bunkern 180 Milliarden allein in Zürich."
Das stimmt, aber sind all`diese Mißstände unsere Schuld und warum sollen wir all` diese
Mißstände auch noch bezahlen ? Durch den erschwindelten Beitritt in die EU hatten die
Griechen die Möglichkeit, sehr viel günstiger als zuvor an sehr günstige Kredite über die
Ausgabe von Staatsanleihen zu kommen ! Mit diesen Geldern hätte man nicht wie in
meinem Beitrag Nr. 3857 aufgeführt, prassen dürfen, sondern man hätte die einmalige Möglichkeit der Beschaffung günstigerer Gelder dazu nutzen M Ü S S E N , eben die
von Ihnen genannten Mißstände wie wenig Industrie etc. sowie vor allem das große Defizit
der nicht vorhandenen Wettbewerbsfähigkeit durch ganz langsame, schrittweise
Anpassung der Ausgaben an die tatsächlichen Einnahmen auf beiden Sektoren
nämlich Staat U N D Privatwirtschaft. Mit all`diesen von mir in 3857 aufgeführten,
von den Bürgern gerne gesehenen Wohltaten wie u.a. 14 Renten, 25 % Staatsbedienstete,
frühere Rente u.v.a.m. läßt sich das alles realistisch betrachtet, eben nicht tragfähig
realisieren bzw. finanzieren. Man kann, -und das gilt auch für Griechenland den ehemals großen Mathematikern-, eben nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ansonsten
kommt ziehmlich schnell u. absehbar der völlige Zusammenbruch u. das ist jetzt geschehen.
Ein weiterer großer Fehler war gerade, als die griechische Regierung absehen konnte,
wie sich der weitere Verlauf der Krise entwickeln würde, daß man nicht schon präventiv
diverse Finanz-Transaktionssperren bei Banken und an den Grenzen geschaffen hat um
zu verhindern, daß mehrer hundert Milliarden Euro ins Ausland abgeflossen sind, welche
unterlassene Maßnahmen jetzt die griechischen Banken in die Bredoullie gebracht haben
und somit jetzt weitere Stützungsgelder notwendig machen. Wieder weitere griech. Fehler, welche wieder wir bzw. die wenigen verbliebenen Geberstaaten der EU, teuer bezahlen müssen. Ein weiterer Beweis dafür, daß es nur so geht (wenn überhaupt noch), daß W I R
ihnen sagen wie was gemacht werden muß !
"Was mich am meisten bei der EURO-Debatte stört, daß wir Deutschen allen anderen
unser Modell aufschwätzen wollen."
Ja, da müssen Sie schon entscheiden was Ihnen lieber gewesen wäre, unser Modell,
welches sich als das beste EU-weit herauskristallisiert hat und um welches uns heute ganz
Europa beneidet (auch bis zuletzt Sarkozy, der brit. Premierminister David Cameron usw.),
u. durch welches natürlich die dt. Werktätigen u.a. durch die lange, relative 10-jährige Lohnzurückhaltung dafür gesorgt haben, daß WIR innerhalb der EU die geringste Arbeitslosequote haben, oder wäre es Ihnen lieber, heute so dazustehen wie z.B. die Griechen, arbeitslos, völlig ohne Zukunftsperspektiven, einfach völlig verzweifelt ?
Wäre Ihnen das wirklich -als Preis für ein südländisches Lebensgefühl wie von Ihnen beschrieben-, wert bzw. lieber gewesen ? Also mir nicht !
"Wenn man am Mittelmeer lebt, hat man ein anderes Lebensgefühl, um das wir diese Leute eigentlich doch beneiden, wollen wir ein deutsches Europa, völlig auf Leistung getrimmt?
Und warum brauchen wir das?"
Jetzt ernten die (eigentlich liebenswerten) Griechen eben DIE FRÜCHTE, welches Ihnen das
jahrelange Auskosten dieses "Lebensgefühles" (und nicht zuletzt auch die immerwährende Steuerhinterziehung) letztendlich eingebracht hat ! Ist denn deren jetziger Zustand als Endergebnis dieses "Lebensstiles" wirklich so erstrebenswert ??
Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit, Geldprobleme, Medikamente müssen jetzt bar bezahlt werden, generell weiß niemand der einfachen Bevölkerung wie geht`s weiter ?
"Wenn ich schon Schäuble höre, am liebsten möchte er den Griechen in die Brieftasche
glotzen."
Ist das nicht verständlich ?, denn in diesen Brieftaschen landet seit langem das Geld (größtenteils) deutscher Steuerzahler für welches er verantwortlich ist und wofür diese hart arbeiten müssen, denn die griech. Regierung kann schon lange keine Renten, Pensionen und
Gehälter für ihre Staatsbediensteten aus eigener Kasse mehr auszahlen.
"....ihr Griechen macht was ihr wollt und hört nicht und macht es in euerem Sinne ......
u. hört nicht auf die Frau aus Dunkeldeutschland die erst seit 1989 in der Demokratie lebt."
Und, was ist das Ergebnis, die Griechen müssen eben das jetzt auch ausbaden, aber bitte
nicht auf unsere Kosten. Und eines muß man eben auch bedenken. Wer die Kredite gibt
(und da ist es wie auch bei allen Bankkrediten) sagt dem Kreditnehmer, wo`s lang zu
gehen hat, denn der hat ja bewiesen, daß er`s nicht kann, denn ansonsten bräuchte er
diesen Kredit nicht. Ergo geht es nicht, daß einerseits Griechenland von anderen unbedingt
Kredite will und andererseits so weiter wursteln will wie bisher, d.h. mit welchen polit.
Fehlsteuerungen sie sich ja selbst erst in diese schwere Krise hineinmanöveriert haben.
Um sich also als Kreditgeber sich selbst also wenigstens noch den Funken einer letzten,
wenn auch winzig keinen Hoffnung, was eine mögliche Kreditrückzahlung anbelangt, erhalten zu wollen, muß man als Tandem Merkle/Schäuble deutliche Vorgaben machen, wie es in Zukunft gerade in Punkto Restrukturierung der staatl. Institutionen zu laufen hat. Einfach ein weiter so kann und darf es nicht geben !
Ich hätte es, wie ich schon einmal schrieb, von Anfang an anders gemacht:
Anstatt Schuldenschnitt, dei Rückzahlung aller Staatsanleihen um Jahre verschoben,
alle bisherigen Hilfsgelder in den Wirtschaftsaufbau gesteckt, damit den griech. Wirtschafts-
aufbau forciert, das Land dadurch exportmäßig u. leistungsmäßig gestärkt um dadurch mehr Steuereinnahmen zu erzielen u. durch div. weitere Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den Staat durch Restrukturierungsmaßnahmen, u.a. auch Schaffung
funktionsfähiger Finanzämter u. Steuerfahnder u.v.a.m., dem Staat wieder auf die Beine zu helfen und vor allem effektiver zu machen.
Nach Jahren hätte das Land damit wieder die Chance gehabt, sich selbst zu finanzieren
und sich durch das gestiegene Vertrauen der Finanzmärkte sich wieder zu erträglichen
Zinsen notwendiges Geld am Kapitalmark beschaffen zu können und im weiteren Verlauf
dann auch Staatsschulden so langsam abtragen zu können. Allein durch sparen sinken die Steuereinnahmen und mit immer mehr Schulden und andererseits weniger Steuerein-
nahmen kommt das Land nicht aus der krise.
Aber das ist nur in den Augen der dt. Macher ja nur die Meinung eines volkswirtschaftl. Laien.
Gruß
Schwarzi
Ps. So jetzt sollten wir uns vielleicht `mal wieder anderen Dingen zuwenden ......