Consors weekly 22. WO

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Consors weekly 22. WO

 
25.05.02 11:11
3. Aktienmärkte - 22. Woche vom 27. bis zum 31. Mai 2002
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag, den 24.
Mai 2002 um 17:05 Uhr MESZ)

"Es ist keine Frage, ob, sondern wann." - Dieses Zitat stammt aus
einer kürzlichen Rede des US-Vizepräsidenten Cheney. Leider bezog
sich diese Aussage nicht auf den Konjunkturaufschwung oder eine zu
erwartende freundliche Börsentendenz. Vielmehr äußerte der Politiker
damit die Sorge, dass ein weiterer Terrorangriff gegen USA
als "nahezu sicher" sei.

Die mit der politischen Situation verbundene Verunsicherung
überschattet auch das Börsengeschehen weltweit, lässt es doch die
schmerzhaften Erinnerungen an die September-Ereignisse nicht zur Ruhe
kommen. Die Aktienmärkte konnten in der hinter uns liegenden
Handelswoche die zuvor eingeläuteten Stabilisierungsansätze nicht
mehr weiter ausbauen, nicht zuletzt infolge schwacher Umsätze und
hoher Gewinnmitnahmebereitschaft. Bei den Einzelwerten stand vor
allem die Aktie der Deutschen Telekom im Blickfeld.
Die Reihe der Hiobsbotschaften wurde erweitert durch einen kräftigen
Verlustausweis im ersten Quartal 2002, durch eine Herabstufung der
Rating-Agentur Moody"s angesichts der ungünstigen Entwicklung in der
Branche sowie durch reduzierte Einschätzungen seitens der Analysten-
Gilde. Einen gewissen Ausgleich gaben unter anderem die positiv
interpretierten Meldungen zu Degussa (RAG-
Übernahmenangebot) und SAP (angekündigter Umbau des
weltweiten Vertriebs). Zuletzt stützten positive US-Konjunkturdaten.

Beim Deutsche Aktienindex DAX 30 währte die Freude
über die zurück gewonnene 5000-Marke nur kurz. Vom Intraday-High am

Montag bei 5059 ging es bis Donnerstag beständig abwärts bis auf
4859. Trotz der Erholung am Freitag verbleibt auf Wochenbasis unterm
Strich eine Minus von 3,0% auf zuletzt 4885 Punkte. Das ständige Hin
und Her bei den technischen Marken ist nervenaufreibend. So wurde die
zuvor überwundene 200-Tage-Linie bei 4975 neuerlich unterschritten
und die gebrochenen Unterstützungen bei 5055 und 4965 wandern wieder
mal ins Lager der Widerstände. Richtung Süden verbleiben nunmehr noch
die Supports bei 4870 und 4750. Letzterer ist unsere DAX-Risikomarke.
Gefährdet sehen wir den bislang intakt gebliebenen Aufwärtstrendkanal
von Oktober 2001 zwischen aktuell 4920 und 5595 und damit auch die
neuerliche Aufnahmen des Endkampf um die nachhaltige Überwindung des
dominanten Abwärtstrends vom März 2000 bei derzeit 5120. Die
Marktindikatoren interpretieren wir als neutral mit Ausnahme des
MACD, der kurzfristig negative Signale liefert. Die
als Kontraindikator dienende Put/Call-Ratio der Aktienoptionen auf
geglätteter 3-Wochen-Basis bleibt im "bearishen" Bereich und deutet
die Möglichkeit einer zumindest kurzfristigen Erholungsbewegung an.
Die Umsätze haben in die Abwärtsbewegung hinein leicht angezogen.
Die Volatilität (Schwankungsbreite) tritt auf der Stelle und hilft
dadurch aktuell für eine klare Tendenzaussage nicht weiter.

Der europäische DJ STOXX 50 Index kam im Vergleich
zu seinem deutschen Indexbruder mit einer geringeren negativen
Wochenperformance von 1,7% auf zuletzt 3436 Punkte davon. Die
gebrochene Unterstützung bei 3505 wandert neuerlich ins Lager der
Widerstände. Mit dem Wochenverlaufstief bei 3404 wurde unsere STOXX-
Risikomarke bei 3420 getestet. Unerreicht blieb das Widerstandsnetz
aus den gleitenden Durchschnitten bei 3545 (200 Tage), 3560 (90 Tage)
und 3535 (38 Tage). Im Chartbild erkennen wir einen neuen
Abwärtstrend bei derzeit 3520, der seit 19.03.2002 den Index nach
unten führt und bis zuletzt Widerstand leistete. Die Marktindikatoren
interpretieren wir kurzfristig negativ.

Der Neue Markt konnte an die positive Tendenz der Vorwoche nicht
anknüpfen und verlor im Wochenverlauf im alle Werte umfassenden
Nemax All Share -4,2% (Stand: 851 Punkte). Der
Nemax 50 gab im gleichen Zeitraum –4,4% (Stand: 812
Punkte) ab. Vor allem die Sektoren Medien und Internet verbuchten
mit -9,0% bzw. -5,7% die größten Verluste. Am besten schlugen sich
noch die Werte aus den Branchen Finanzdienstleister (0,6%),
Medizintechnik (-2,4%) und Telekommunikation (-2,5%). Die vergangene
Woche stand im Zeichen von Warnungen vor neuen Terroranschlägen in
den USA. In Verbindung mit einer schwächelnden
Nasdaq war das einer der Hauptgründe für die
negative Verfassung des deutschen Wachstumswertesegments. Zum
Wochenbeginn, der bedingt durch den Pfingstfeiertag unter geringem
Handelsvolumen litt, belasteten die US-Frühindikatoren. Der Ausblick
auf die Konjunkturentwicklung in den USA für die nächsten Monate
hatte sich überraschend stark eingetrübt. Durch die neu aufkeimenden
Ängste vor Anschlägen stießen teils positive Unternehmenszahlen auf
Desinteresse. Zu den größten Gewinnern im Nemax 50 gehörten mit einem
Plus von über 20% Rhein Biotech. Das Unternehmen
profitierte von der Ankündigung einer Übernahmeofferte durch Berna
Biotech. Größter Verlierer im Nemax 50 waren IM
Internationalmedia, die im Wochenverlauf knapp 24% abgaben.
Die Investmentbank Morgan Stanley hatte das Kursziel auf 10,10 Euro
abgesenkt. Zudem sei negativ in einem Börsenbrief über das
Unternehmen berichtet worden. Der Wert notierte am heutigen Freitag
bis 16:00 Uhr bei 4,10 Euro. Der Notebookhersteller
Gericom, dessen Aktien im Wochenverlauf über 13%
nachgaben, trat Gerüchten über angebliche Liquiditätsprobleme und
Bilanzmanipulation mit dem Ergebnis einer Sonderprüfung durch
Wirtschaftsprüfer entgegen. Die am heutigen Freitag veröffentlichten
Zahlen lagen unter den bereits gesenkten Analystenschätzungen, was
für zusätzlichen Druck auf die Aktie sorgte. T-
Online profitierte zunächst von den vorgelegten Zahlen, die
insgesamt positiv aufgenommen wurden. Allerdings belastete eine
Wandelanleihe von Lagadere im Volumen von 768 Mio. Euro den Wert. Die
Aktie lag im Wochenvergleich knapp 5% im Minus. Der Online-Broker
DAB überlegt den Neuen Markt zu verlassen und sieht
Chancen, in den MDAX zu wechseln. Der Vorstandsvorsitzende Matthias
Kröner stellt lt. "Handelsblatt" die Sinnhaftigkeit einer Notierung
am Neuen Markt zunehmend in Frage. Das Marktsegment schade dem Ruf
des Unternehmens. Die DAB geht in diesem Jahr von roten Zahlen aus,
will aber ab 2003 die Gewinnzone erreichen. Dazu soll der
eingeschlagene Sparkurs konsequent fortgesetzt werden. Zudem strebt
der Broker Partnerschaften im defizitären Auslandsgeschäft an.

Der erneute Versuch des Nemax 50, den seit Anfang des Jahres
bestehenden Abwärtstrend zu überwinden, ist vorerst gescheitert. In
der letzten Woche konnte die bereits nach oben durchbrochene Linie
bei 870 Punkten nicht gehalten werden. Der Abwärtstrend, der aktuell
bei 870 Punkten liegt, ist nach wie vor intakt und weist dem Markt
den Weg nach unten. Somit rücken die beiden Marken bei 870 und 780
Punkten wieder in den Mittelpunkt. Die technischen Indikatoren
interpretieren wir als neutral. Wir erwarten, dass sich der Nemax 50
in der nächsten Woche zwischen den genannten Linien bewegen wird.
Anleger sollten dem Marktsegment weiterhin fern bleiben und
Engagements bis zum Bruch des Abwärtstrends zurückstellen.

Die Aktienmarktentwicklung schleppt sich insgesamt betrachtet seit
Anfang Mai ebenso dahin, wie die bisherige Konjunkturerholung.
Bezüglich letzterer trifft eine Aussage des Bundesfinanzministers
Eichel die Situation ganz gut: "Wirtschaftliche Stabilisierung bei
geringer Inflation mit aufwärts gerichteter Tendenz". Die deutsche
Wirtschaft ist seit Jahresbeginn wieder auf Wachstumskurs
eingeschwenkt. Bundesregierung und Wirtschaftsverbände setzen auf
weitere Anregungen durch die Weltkonjunktur in der zweiten
Jahreshälfte. Die Inlandsnachfrage zeigt sich noch zu schwach, um ein
Konjunkturwachstum aus eigener Kraft zu schaffen. Investitionen
werden nicht zuletzt infolge der schwer zu beurteilenden Aussichten
und eines verschärften Lagerabbaus restriktiv vorgenommen. Stütze
bleibt der Export, der durch rückläufige Importe zusätzlich gestärkt
wird. Der Privatkonsum zeigt sich verhalten, angesichts
Arbeitsplätzeabbau, Ölpreisanstieg, Verbrauchssteuererhöhungen und
Verteuerungen vornehmlich von Verbrauchsgütern im Rahmen der Euro-
Bargeldeinführung seit Jahresanfang. Kurzfristig überschatten die
Ängste vor neuen Terroranschlägen in den USA und gesellen sich zu der
angespannten Lage zwischen Israel und Palästina sowie dem Streit
zwischen Indien und Pakistan. Für einen nachhaltigen Kursanstieg
fehlen nicht nur mutige und langfristig orientierte Anleger, sondern
bislang vor allem die fundamentale Schubkraft. Selbst auf die Gefahr
hin, dass wir uns wiederholen: Solange dies so bleibt,
bearbeiten "Schnäppchenjäger und Gewinnmitnehmer" das Börsenfeld und
vorrangig Charttechniker bestimmen die kurzfristige Richtung. Im
Rahmen der breiten Bodenbildung bleibt die Börse auf
Orientierungssuche. Für den DAX sehen wir den Bewegungsspielraum
zwischen 4800 und 5400 Punkte; für den STOXX zwischen 3400 und 3700
Punkte. Den rein tradingorientierten Spekulanten ist zu raten, bei
Unterschreiten der Risikomarken bei 4750 (DAX) und 3420 (STOXX) die
Reißleine zu ziehen. Der langfristig orientierte Investor kann jede
Konsolidierungsphase zum Positionsaufbau in ausgewählten Titeln
nutzen. Zu bevorzugende Branchen sind neben den klassischen
zyklischen Branchen, wie Automobile, Grundstoffe, industrielle Güter
und zyklische Konsumgüter nunmehr auf den deutlich ermäßigten Niveaus
auch wieder Technologie, Medien und Telekommunikation zur
Depotbeimischung.

Den Rentenmarkt hat überraschend schnell die bestehenden
Unsicherheiten über den weiteren Inflationstrend verarbeitet. Unter
anderem erklärte der EZB-Lenker Duisenberg vor dem Wirtschafts- und
Währungsausschuß des EU-Parlaments, dass sowohl die Stärke des
Wirtschaftsaufschwungs als auch die weitere Inflationsentwicklung in
Euroland zwar noch immer ungewiss seien, die Notenbankprognosen
allerdings von einer langsamen konjunkturellen Erholung in Euroland
mit tendenziell sinkender Inflation ausgehen. Die Marktteilnehmer
interpretierten daraus, dass eine Leitzinserhöhung frühestens nach
der Sommerpause anstehen wird. Am Geldmarkt wird diesbezüglich
bereits ein Anstieg von mindestens 50 Basispunkten auf Termin
eingepreist. Die Anleihekurse reagieren kurzfristig nicht nur
spiegelbildlich auf die Aktienmarktentwicklung, sondern zunehmend
sensibel auf Konjunkturmeldungen dies- und jenseits des Atlantiks.
Auch auf dem zwischenzeitlich wieder reduzierten Umlaufrendite-Niveau
knapp über 5% lohnen europäische festverzinsliche Anlagen im
mittleren Laufzeitbereich bis fünf Jahre. Bei US-Anleihen raten wir
in Erwartung einer Dollar-Schwäche und tendenziell anziehender
Renditen zur Zurückhaltung.



Kurz vor der 93-Cents-Marke stoppte zuletzt die Klettertour des Euro-
Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar. Der kurzfristige
Widerstandsbereich um 92 Cents wandelte sich zur Unterstützung.
Moralische Unterstützung des eingeläuteten Stimmungsumschwung
zugunsten des Euro kam unter anderem vom EZB-Chef Duisenberg, der den
Kursanstieg gegenüber dem US-Dollar begrüßte, weil dadurch nicht
zuletzt ein Beitrag zur Eindämmung des Inflationsdrucks in Euroland
geleistet wird. Der US-Dollar bleibt angesichts der unverändert
unbefriedigenden US-Konjunkturperspektiven unter Druck. Die Sorgen
hinsichtlich mangelnder Aufschwungdynamik birgt die Gefahr, dass die
währungsrelevanten Themen Inflationsrisiken und Staatsverschuldung zu
wenig Beachtung finden. Gegen einen extremen Verfall des Greenback
spricht das im Vergleich zu Euroland oder Japan immer noch höhere US-
Produktivitätswachstum, allerdings werden die Perspektiven hierzu
allgemein eher skeptisch beurteilt. Unsere Sechs-Monats-Prognose für
den Euro zwischen 93 und 94 $-Cent könnte sich früher als erwartet
bestätigen.


Den vollständigen Artikel mit Beiträgen zu den Finanzmärkten in
Nordamerika und Japan finden Sie
bis zum Erscheinen des nächsten Consors Weekly auf der Consors
Website im Research-Bereich unter der folgenden Adresse:
www.consors.de/research/magazin/_newsData/...020510/index.html



5. Czerwenskys Neuer Markt

Der gebeutelte Nischenplayer Gericom setzt zum Comeback
an.

Für den österreichischen Notebook-Produzenten Gericom AG ist Licht am
Ende des Tunnels zu erkennen. Die ersten 4 Monate 2002 haben das
Unternehmen des Self-Made-Mannes Hermann Oberlehner arg gebeutelt.
Lieferprobleme bei Pentium-4-Prozessoren, damit verbunden ein
entäuschendes Quartalsergebnis und der Vorwurf von
Bilanzmanipulationen.

Der letzte Punkt ist seit Mitte der Woche definitiv vom Tisch, eine
Sonderprüfung hat angebliche Liquiditätsprobleme und Manipulationen
widerlegt. Im weiteren Jahresverlauf kann die Gruppe aus Linz dort
ansetzen, wo sie im Weihnachtsgeschäft aufgehört hat: In großen
Mengen preiswerte Laptops über Handelsketten zu verkaufen. Hier zeigt
sich jedoch auch das Grundproblem: Branchenriesen wie Toshiba und
Fujitsu-Siemens drängen mit Macht und ihrem Image in die gleiche
Marktnische, in der sich wie im Gesamtmarkt für Computer
Sättigungserscheinungen bemerkbar machen. Im Raum stehen auch die
bösen Gerüchte, die Lieferverzögerungen bei Intel seien von der
Konkurrenz initiiert worden oder Intel selber habe die Auslieferung
zurückgehalten, um sich mit den eigentlich für stationäre PC
gedachten Prozessoren den Markt für später geplante Varianten für den
Einsatz in Laptops nicht kaputt zu machen.

Von dem wieder funktionierenden Fluss der Halbleiter nach Österreich
hat Gericom im April profitiert, der Umsatz kletterte um 17%, im
ersten Quartal war er noch um 46% auf 88 Mill. Euro eingebrochen.
Positiv ist, dass die EBIT-Marge mit 4,93% nicht allzu weit vom
Zielwert 5,3% für das Gesamtjahr entfernt ist. Äußerst ambitioniert
bleibt allerdings das Umsatzziel von 640 Mill. Euro, denn damit
müssen von April bis Dezember gut 530 Mill. Euro Erlöse reinkommen,
was trotz des wiederauflebenden Aktionsgeschäfts mit dem Neckarsulmer
Discounter Lidl schwer werden könnte. Mit dem Outdoor-Notebook X-5
will Oberlehner erneut eine interessante Nische füllen, ein
Massenprodukt ist es jedoch kaum. Die avisierten bis zu 15%
Umsatzanteil schon 2002 dürften um den Faktor 3 zu hoch gegriffen
sein, meinen Branchenkenner. Das zeigt auch: Die stetige Suche nach
engen, aber margenstarken Sonderbereichen im Computermarkt ist für
die Österreicher Chance und Risiko zugleich. Denn anders als Medion
sind sie kaum diversifiziert und damit angreifbarer für Schwankungen
beim Hauptprodukt Notebook. Schaffen sie es jedoch, im Ausland die
gleiche Notebook-Begeisterung wie in Österreich und Deutschland zu
erzeugen und den Umsatzanteil in Richtung auf ein Drittel von zuletzt
23% zu steigern, sind die Umsatzperspektiven realistisch. Wer
Vertrauen in den Unternehmer Oberlehner und sein Gespür für Märkte
und Randprodukte hat und spekulativ veranlagt ist, bekommt die Aktie
derzeit mit 16,50 Euro noch nahe am 52-Wochen-Tief von 13,30.

Tipps und Termine

Zu Wochenbeginn (am Dienstag, 28.5.) präsentiert eines der wenigen
verlässlichen Unternehmen des Neuen Marktes, die österreichische
Pankl Racing Systems AG, seinen detaillierten
Zwischenbericht. Bis vor wenigen Wochen konnte Pankl sich dem
Wertverfall am Wachstumssegment völlig entziehen. Erst eine moderate
Rücknahme der Unternehmensziele für das laufende Geschäftsjahr
(30.9.) beendete dies. Nach zuvor +20% soll der Umsatz nun um 15-20%
wachsen, die EBIT-Marge "nur noch" 10-15% nach 17% im vergangenen
Jahr betragen. Man muss sich in Erinnerung rufen, dass dieses
Unternehmen bisher in schöner Regelmäßigkeit die eigenen Prognosen
übertraf. Die Börse hat den Hersteller von Leichtbaukomponenten für
den Motorsport und die Luftfahrtindustrie ziemlich abgestraft
(Kursverlust etwa 25%) – übertrieben, für unseren Geschmack.

Pankl bewies bislang eindrucksvoll die Tauglichkeit seines
Geschäftsmodells sowie seine hohe Profitabilität. Wie zu hören ist,
betrug das Wachstum in den ersten sechs Monaten von 16% (Um-satz:
30,8 Mill. Euro). Zukunftsphantasie entzündet sich bei Pankl auf
einem offenen Katalysator zur Rußpartikelreduktion für Dieselabgase
("Converter"), der ab 2005 für Zusatzschub sorgen soll. Gutachter der
Deutz AG bescheinigten dem entwickelten Verfahren soeben beste
Eigenschaften für den Einsatz in Industrie- und LKW-Motoren. Die
ursprünglichen gestellten Leistungsanforderungen übertraf die Pankl-
Lösung sogar.



6. Consors Favoriten im Focus
Die meist gehandelten Werte bei Consors (vom 17.05.- bis 23.05.2002)

 1.    MARSCHOLLEK, LAUTENSCHL. U. P.    WKN 656990
 2.    DEUTSCHE TELEKOM AG    WKN 555750
 3.    SAP AG SYSTEME ANW.PRD.I.D.DV.    WKN 716460
 4.    INFINEON TECHNOLOGIES AG    WKN 623100
 5.    NOKIA CORP.    WKN 870737
 6.    THIEL LOGISTIK AG    WKN 931705
 7.    SIEMENS AG    WKN 723610
 8.    SIEBEL SYSTEMS INC.    WKN 901645
 9.    DAIMLERCHRYSLER AG    WKN 710000
 10.    DEGUSSA AG    WKN 542190



7. Empfehlungen

T-Online: Market Underperform

Lehman Brothers

Die Analysten des Investmenthauses Lehman Brothers stufen die Aktie
des deutschen Internetproviders T-Online unverändert mit "Market
Underperform" ein.

So sei aus Sicht der Analysten das erste Quartal zwar im Rahmen der
Erwartungen gewesen, dennoch stelle sich die Frage wie es weitergehe.
Für das dritte Quartal 2003 erwarte man den Break-Even auf EBITDA-
Basis. Für das Gesamtjahr sehe man dann ein positives EBITDA. Schaue
man aber auf 2003 müsse man erkennen, dass die Bewertung doch zu hoch
sei und so die Kurserwartungen etwas gesenkt werden müßten.

Das Ergebnis je Aktie werde für 2002 bei -0,21Euro und für 2003 bei -
0,14 Euro gesehen. Bei einem aktuellen Kurs von 10,32 Euro werde der
Titel mit einem 2003er KGV von -74,2 bewertet. Das Kursziel werde von
10 Euro auf nun 8 Euro gesenkt.

Rhein Biotech: Kaufen

Consors Capital

Das Analystenhaus Consors Capital stuft die Aktie des
Biotechnologieunternehmens Rhein Biotech mit "Kaufen" ein.

Berna Biotech biete für jede Aktie von Rhein Biotech 1,42 eigene
Aktien plus 33,75 Euro in bar. Damit ergebe sich auf Basis des
aktuellen Aktienkurses ein Gesamtwert des Angebots in Höhe von rund
65,06 Euro. Unter der Vorraussetzung der vollständigen Annahme des
Übernahmeangebotes, würde sich ein Anteil der Rhein Biotech Aktionäre
auf ca. 19% des neuen fusionierten Unternehmens belaufen.

Obwohl das von Berna Biotech ausgesprochene Angebot je Aktie deutlich
unter dem fairen Wert von 96,53 Euro liege, raten die Analysten dazu,
das Angebot anzunehmen, da eine Verbesserung des Angebotes bereits
ausgeschlossen worden sei.

Rhein Biotech, WKN: 919544  
Quelle: Aktien&Co., 24.05.2002


Sun Microsystems: Untergewichten

Delbrück & Co

Das Analystenhaus Delbrück & Co stuft in einem Kurzkommentar die
Aktie des Softwareunternehmens Sun Microsystems mit "Untergewichten"
ein.

Unklarheiten in der Telefonkonferenz zum Quartalsausblick für das
vierte Quartal würden weitere Unsicherheiten im Hinblick auf die
strategischen Unternehmensziele bringen. Die Umsätze sollten leicht
über dem Vorquartal liegen, derzeit sei das Unternehmen aber noch
hinter den eigenen Vorgaben zurück. Eine Erholung der Marktsituation
sei noch nicht in Sicht, darum dürften die Unternehmensziele schwer
erreichbar sein.


Jenoptik: Outperform

HypoVereinsbank

Die Analysten von HVB Equity Research versehen in ihrer Analyse vom
23. Mai das Technologieunternehmen Jenoptik mit dem
Rating "Outperform".

Am Dienstag, den 28. Mai werde Jenoptik seine Zahlen für das erste
Quartal 2002 bekannt geben. Umsatz- und Gewinnzahlen seien dabei aber
nur von geringer Wichtigkeit, um das Geschäftsjahr zu bewerten. Der
Bereich "Clean Systems", der für rund 83% der Einnahmen
verantwortlich sei, betreibe reine Projektarbeit – der Großteil an
Einnahmen fließe demnach erst im vierten Quartal herein. Nach der
Umstellung auf die Deutsche GAAP würden in den Zahlen keine nicht-
realisierten Gewinne aus unbeendeten Projekten enthaltensein, so dass
die Analysten für die Einnahmen 215 Mio. Euro und für das EBIT ein
Minus von 11,5 Mio. Euro prognostizieren. Wichtig sei insbesondere
der Blick auf die Auftragseingänge. So habe Jenoptik im ersten
Quartal im Bereich "Clean Systems" Auftragseingänge in Höhe von rund
500 Mio. Euro zu verzeichnen gehabt. Des Weiteren rechnen die
Analysten mit einer Bestätigung der Ziele für 2002 seitens des
Unternehmens.




   

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