HighTech Investor: Grenke setzt auf Finanzierungslücken
von Thomas Schalow
Frankfurt – Der deutsche Mittelstand, und davon insbesondere die kleinen und mittleren Vertreter, leidet nachhaltig unter einer eklatanten Eigenkapitalschwäche. Treueschwüre von Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie den Privatbanken zum Trotz – dies hat zur Folge, dass für viele Unternehmen Kredite zur Deckung des Finanzierungsbedarfs verwehrt bleiben.
Alternative Finanzierungsformen wie Leasing haben sich daher für zahlreiche Firmen zu einer tragenden Säule entwickelt, mit der sich Investitionen möglichst eigenkapitalneutral tätigen lassen. Dass der Markt boomt, zeigen die heute vorgelegten Zahlen des deutschen Marktführers im so genannten Small-Ticket-IT-Leasing, der in Baden-Baden ansässigen Grenkeleasing AG.
Grenke versteht unter Small-Ticket-IT-Leasing vorwiegend Produkte mit kleinem Objektwert wie PCs, Notebooks,
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Kopierer, Drucker oder Software. Der Konzern verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 108.000 Leasinganfragen (davon Ausland 40.800), aus denen über 56.000 neue Leasingverträge (davon Ausland 18.300) generiert wurden. Der Mittelwert pro Vertragsabschluss lag bei rund 7.427 EUR.
Grenkeleasing hat das Ergebnis des Neugeschäfts - das ist die Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände – im Jahr 2005 auf 419 Mio. EUR (Vorjahr: 363 Mio. EUR) gesteigert. Das entspricht einem Wachstum des Neugeschäfts für das gesamte Jahr von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das deutliche Plus stammt bei aber keineswegs nur aus Deutschland. Das Konzernwachstum wird inzwischen stark von der positiven Entwicklung der europäischen Auslandsmärkte getragen, die insgesamt gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 42,8 Prozent aufweisen und zum Konzernneugeschäft mit einem Anteil von 32,9 Prozent (Vorjahr 26,6 Prozent) beigetragen haben.
„Wie prognostiziert haben wir das Geschäftsjahr 2005 mit einem zweistelligen Wachstum des Neugeschäfts abgeschlossen, obwohl wir in Deutschland zwei Arbeitstage weniger zu verzeichnen hatten. Insbesondere unser starkes Wachstum im Ausland zeigt, dass unsere Strategie der Europäisierung Früchte trägt. Auch im kommenden Jahr werden wir diesen Weg weitergehen“, so Grenkeleasing-Vorstand Dr. Uwe Hack über das Ergebnis.
So erreichte etwa die französische Tochtergesellschaft ein Wachstum von 37,2 Prozent. In der Schweiz legte das Geschäft um 18,4 Prozent zu, während in Deutschland das Neugeschäft um 5,5 Prozent wuchs. Ebenso erfreulich entwickelte sich die Neugeschäftsmarge (Deckungsbeitrag 1), eine wichtige Kennzahl für die Rentabilität des Neugeschäfts. Sie stieg 2005 auf 47 Mio. EUR, im Vergleichszeitraum betrug sie 40 Mio. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 18,8 Prozent.
Den geprüften Konzernabschluss 2005 wird Grenkeleasing erst am 27. Januar 2006 veröffentlichen. Doch die erste Indikation weist bereits drauf hin, dass der positive Geschäftstrend bei Grenkeleasing intakt ist, ebenso wie der Trend der Aktie. Seit Juni 2005 ist das Papier von 30 auf aktuell 50 EUR gestiegen – ein sattes Plus von 67 Prozent.
