Comdirect will richtig durchstarten
FRANKFURT. Große Hoffnung setzt Weber auf die Partnerschaft mit T-Online, die sich in der Vergangenheit etwas zögerlich anlief. Von den angepeilten 200 000 neuen Kunden im nächsten Jahr „sollte die Hälfte schon von T-Online kommen“, so der Vorstandschef. Dies erfordere allerdings die aktive Unterstützung der Telefongesellschaft. Sonst müsse man die Planzahl nach unten korrigieren, denn mit gewöhnlichen Marketingmaßnahmen seien solche Zuwächse nicht mehr zu erreichen.
Durch die Verzögerung fehlen 20 000 Kunden
Mit dem Anfang nächsten Jahres startenden Angebot „Surf and Trade“ lockt Comdirect die rund 6 Millionen T-Online-Kunden mit finanziellen Anreizen: Jeder Neukunde, der ein Depot bei der Direktbank eröffnet, zahlt sechs Monate keine Depotgebühren. Darüber hinaus erstattet ihm Comdirect 24 Monate lang 8 DM im Monat, wenn er mindestens eine Transaktion tätig. „Surf and Trade“ sollte eigentlich bereits im Oktober dieses Jahres starten. „Durch die Verzögerung fehlen uns rund 20 000 Kunden für 2000“, so Weber.
Der Comdirect-Chef bezeichnete das Vorhaben der Dresdner Bank, den mobilen Vertrieb der Dresdner Bank Vermögensberatung der Direktbank-Tochter Advance Bank zuzuschlagen, durchaus als sinnvoll. „Auch wir sind der Ansicht, dass Direktbroker einen Arm draußen haben sollen, um Neukunden zu gewinnen,“ so Weber. Comdirect prüfe zwei Varianten: Zum einen die Akquisition von Neukunden über die T-Shops der Deutschen Telekom, zum zweiten eine engere Anbindung an den Kooperationspartner Censio. Dieser plant den Aufbau eines Netzes von freien Handelsvertretern und festen Zweigstellen, war zu hören. Ziel der Service-Zentren müsse es sein, Kunden anzusprechen, die sich mit einer rein virtuellen Comdirect schwer tun, so Weber. Von daher werden sich die Standorte nicht zwingend auf Studentenstädte als Comdirect-Hochburgen beschränken.
In zwei Jahren soll sich das Investment-Banking rechnen
Der neue Zweig Investment-Banking, der ab dem zweiten Quartal operativ tätig sein soll, wird sich den Worten des Vorstandschefs zufolge zunächst auf die Begleitung von Börsengängen (Initial Public Offering - IPO) beschränken. Daneben werden zurzeit aber auch noch andere Felder des Investment-Banking intern diskutiert. Ziel sei es, vor allem bei kleineren Börsengängen, die für die Mutter nicht lukrativ seien, zum Zuge zu kommen und auch selbst in Konsortien zu gelangen, so Weber. „In zwei Jahren muss sich das Investment-Banking rechnen,“ gab Weber die Richtung vor. Mittels eines Servicevertrages sei sichergestellt, dass die Comdirect auf die Kapazitäten der Mutter gegen entsprechende Bezahlung zurückgreifen könne. Weber betonte aber auch, dass die Vereinbarung mit der Commerzbank nicht exklusiv sei: „Wir wollen neutral bleiben und wollen im Sinne unserer Kunden die besten Ressourcen nutzen.“
Auch bei der zunehmend an Bedeutung gewinnenden Aufstellung in Europa drückt Weber nun auf das Tempo. In Frankreich und England will die Comdirect die Kundenzahl in den kommenden zwölf Monaten von derzeit 1 500 beziehungsweise 800 auf jeweils 25 000 bis 30 000 Kunden steigern. Weber nannte vier entscheidende Faktoren, wie dies gelingen soll: „Erstens haben wir eine gute Marke, zweitens haben wir eine gute Webseite, drittens sind wir dabei, eine europäische Marketingkampagne zu initiieren, die Anfang nächsten Jahres anlaufen soll und viertens können wir erst jetzt in Frankreich den T-Online-Partner Club Internet nutzen.“
2001 startet Comdirect auch in Mailand
Ende des ersten Quartals 2001 wird Comdirect endlich auch in Mailand an den Start gehen. „Das Warten auf die Wahlverwandschaften der Mutter hat die Comdirect in Italien ein bis anderthalb Jahre gekostet,“ war aus Unternehmenskreisen zu hören. Weber betonte, dass die guten Kontakte der Mutter den Aufbau und die Zulassung nach dem Entschluss, es nun doch alleine zu versuchen, beschleunigt hätten.
Spanien und Skandinavien seien ebenfalls attraktive Märkte. Allerdings seien sie auf dem Weg, der führenden Online-Broker in Europa zu sein, nicht zwingend, sagte Weber. Spanien habe erste Priorität. Im kommenden Jahr entscheide sein Haus, ob ein Einstieg sinnvoll sei. Da Akquisitionen schwierig seien, müsse dieser wohl im Eigenaufbau erfolgen. Anders dagegen Skandinavien: Hier sei ein Einstieg nur über einen Zukauf möglich, so Weber. (19:00)
FRANKFURT. Große Hoffnung setzt Weber auf die Partnerschaft mit T-Online, die sich in der Vergangenheit etwas zögerlich anlief. Von den angepeilten 200 000 neuen Kunden im nächsten Jahr „sollte die Hälfte schon von T-Online kommen“, so der Vorstandschef. Dies erfordere allerdings die aktive Unterstützung der Telefongesellschaft. Sonst müsse man die Planzahl nach unten korrigieren, denn mit gewöhnlichen Marketingmaßnahmen seien solche Zuwächse nicht mehr zu erreichen.
Durch die Verzögerung fehlen 20 000 Kunden
Mit dem Anfang nächsten Jahres startenden Angebot „Surf and Trade“ lockt Comdirect die rund 6 Millionen T-Online-Kunden mit finanziellen Anreizen: Jeder Neukunde, der ein Depot bei der Direktbank eröffnet, zahlt sechs Monate keine Depotgebühren. Darüber hinaus erstattet ihm Comdirect 24 Monate lang 8 DM im Monat, wenn er mindestens eine Transaktion tätig. „Surf and Trade“ sollte eigentlich bereits im Oktober dieses Jahres starten. „Durch die Verzögerung fehlen uns rund 20 000 Kunden für 2000“, so Weber.
Der Comdirect-Chef bezeichnete das Vorhaben der Dresdner Bank, den mobilen Vertrieb der Dresdner Bank Vermögensberatung der Direktbank-Tochter Advance Bank zuzuschlagen, durchaus als sinnvoll. „Auch wir sind der Ansicht, dass Direktbroker einen Arm draußen haben sollen, um Neukunden zu gewinnen,“ so Weber. Comdirect prüfe zwei Varianten: Zum einen die Akquisition von Neukunden über die T-Shops der Deutschen Telekom, zum zweiten eine engere Anbindung an den Kooperationspartner Censio. Dieser plant den Aufbau eines Netzes von freien Handelsvertretern und festen Zweigstellen, war zu hören. Ziel der Service-Zentren müsse es sein, Kunden anzusprechen, die sich mit einer rein virtuellen Comdirect schwer tun, so Weber. Von daher werden sich die Standorte nicht zwingend auf Studentenstädte als Comdirect-Hochburgen beschränken.
In zwei Jahren soll sich das Investment-Banking rechnen
Der neue Zweig Investment-Banking, der ab dem zweiten Quartal operativ tätig sein soll, wird sich den Worten des Vorstandschefs zufolge zunächst auf die Begleitung von Börsengängen (Initial Public Offering - IPO) beschränken. Daneben werden zurzeit aber auch noch andere Felder des Investment-Banking intern diskutiert. Ziel sei es, vor allem bei kleineren Börsengängen, die für die Mutter nicht lukrativ seien, zum Zuge zu kommen und auch selbst in Konsortien zu gelangen, so Weber. „In zwei Jahren muss sich das Investment-Banking rechnen,“ gab Weber die Richtung vor. Mittels eines Servicevertrages sei sichergestellt, dass die Comdirect auf die Kapazitäten der Mutter gegen entsprechende Bezahlung zurückgreifen könne. Weber betonte aber auch, dass die Vereinbarung mit der Commerzbank nicht exklusiv sei: „Wir wollen neutral bleiben und wollen im Sinne unserer Kunden die besten Ressourcen nutzen.“
Auch bei der zunehmend an Bedeutung gewinnenden Aufstellung in Europa drückt Weber nun auf das Tempo. In Frankreich und England will die Comdirect die Kundenzahl in den kommenden zwölf Monaten von derzeit 1 500 beziehungsweise 800 auf jeweils 25 000 bis 30 000 Kunden steigern. Weber nannte vier entscheidende Faktoren, wie dies gelingen soll: „Erstens haben wir eine gute Marke, zweitens haben wir eine gute Webseite, drittens sind wir dabei, eine europäische Marketingkampagne zu initiieren, die Anfang nächsten Jahres anlaufen soll und viertens können wir erst jetzt in Frankreich den T-Online-Partner Club Internet nutzen.“
2001 startet Comdirect auch in Mailand
Ende des ersten Quartals 2001 wird Comdirect endlich auch in Mailand an den Start gehen. „Das Warten auf die Wahlverwandschaften der Mutter hat die Comdirect in Italien ein bis anderthalb Jahre gekostet,“ war aus Unternehmenskreisen zu hören. Weber betonte, dass die guten Kontakte der Mutter den Aufbau und die Zulassung nach dem Entschluss, es nun doch alleine zu versuchen, beschleunigt hätten.
Spanien und Skandinavien seien ebenfalls attraktive Märkte. Allerdings seien sie auf dem Weg, der führenden Online-Broker in Europa zu sein, nicht zwingend, sagte Weber. Spanien habe erste Priorität. Im kommenden Jahr entscheide sein Haus, ob ein Einstieg sinnvoll sei. Da Akquisitionen schwierig seien, müsse dieser wohl im Eigenaufbau erfolgen. Anders dagegen Skandinavien: Hier sei ein Einstieg nur über einen Zukauf möglich, so Weber. (19:00)