Aus der FTD vom 16.12.2002 www.ftd.de/krise
Chronischer Pessimismus
Von Harald Ehren, Christian Baulig, und Mark Schieritz
Das Klagen über die Zustände in Deutschland ist zum Mainstream geworden. Psychologen und Konjunkturforscher warnen: Wer ständig von der Krise redet, verfestigt den wirtschaftlichen Abwärtstrend.
Wird am Ende doch noch alles gut? Das Bundesfinanzministerium präsentiert unverhofft eine Pauschalsteuer auf Kapitalerträge als Alternative zur umstrittenen Vermögensteuer. Der Wirtschaftsweise Bert Rürup macht sich forsch mit seiner Kommission an die Reform des maroden deutschen Sozialsystems. Bundeskanzler Schröder und sein Wirtschaftsminister Clement wollen den Ladenschluss lockern - bald darf rund um die Uhr und sieben Tage die Woche geshoppt werden. Und Rot-Grün einigt sich mit der Opposition über die Minijobs: Nun können die Vorschläge der Harz-Kommission zur Ausweitung des Niedriglohnsektors umgesetzt werden.
Die Stimmung eilt voraus
Ist dies das Licht am Ende des Tunnels, auf das Verbraucher und Unternehmen so lange gewartet haben? Wie die Umfrage der FTD unter führenden Aktiengesellschaften auf den folgenden Seiten zeigt, überwiegen in der deutschen Wirtschaft jene Stimmen, die der rot-grünen Regierung ein miserables Zeugnis ausstellen: "Ein vernünftiges, wachstumsorientiertes Konzept ist schwer zu erkennen", schimpft MAN-Vorstandschef Rudolf Rupprecht. "Gewaltige Strukturprobleme" macht Epcos-Chef Gerhard Pegam hier zu Lande aus. Und Kajo Neukirchen, Vorstandsvorsitzender von MG Technologies, kommt zu dem vernichtenden Urteil: "Deutschland ist zum Sanierungsfall geworden."
Fatale Folgen des Jammerns
Die Schwarzseher werden von aktuellen Zahlen in ihrer Ansicht bestätigt. Danach steht die deutsche Wirtschaft vor einer erneuten Rezession. Schlechte Stimmung als Folge schlechter Daten? Felix Hüfner vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist überzeugt, dass sich Ursache und Wirkung vertauschen lassen. "Wir haben eine Stimmungskrise, und ich gehe davon aus, dass diese auf die reale Wirtschaft durchschlagen kann." Werde Pessimismus und Jammern kein Einhalt geboten, könne das fatale Folgen haben.
Es ist höchste Zeit für eine psychologische Wende, warnen Experten. "Wenn Pessimismus zur Norm wird, trauen sich die Menschen nicht, aus dem Mainstream auszuscheren", sagt Stimmungs-Analytiker Joachim Goldberg von Cognitrend. "Der derzeitige Pessimismus ist genauso ansteckend wie der Optimismus der New Economy vor ein paar Jahren. Das führt dazu, dass die Welt derzeit viel schlechter gesehen wird, als sie es wirklich ist."
Kognitive Dissonanz
Die Stimmung, das zeigen jüngste Umfragen, ist mies, und sie wird immer schlechter. Während sich wichtige Frühindikatoren in der Euro-Zone zuletzt stabilisiert haben, kennen sie in Deutschland weiterhin nur einen Weg: nach unten. Der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts ist im November zum sechsten Mal in Folge gefallen, ebenso wie der Finanzmarktindikator des ZEW. Das von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Verbrauchervertrauen ist auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gesunken. In solchen Phasen besteht die Gefahr, dass befürchtete Ereignisse schon deshalb eintreten, weil genügend Konsumenten und Unternehmen sich entsprechend verhalten. Fachleute sprechen von "self-fulfilling prophecy".
Parallelen zu Japan
Der Kölner Wirtschaftspsychologe Günter Wiswede ist von der Tragweite dieses Phänomens überzeugt: "Fällt ein Indikator wie der Ifo-Geschäftsklimaindex, trägt das dazu bei, dass Unternehmen ihre Erwartungen zurückschrauben. So tritt die prognostizierte Verschlechterung der Stimmung tatsächlich ein."
ZEW-Forscher Hüfner stützt diese Ansicht: "Die Hauptaufgabe eines Indikators ist es, die zukünftige Entwicklung anzuzeigen. Er kann sie aber auch beeinflussen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu sich selbst verstärkenden Prozessen kommt."
Parallelen zu Japan, wo Anfang der 90er Jahre finstere Prognosen und reale Wirtschaftsschwäche eine Abwärtsspirale in Gang setzten, liegen auf der Hand. Ex-Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl prophezeit den Deutschen ähnliche Verhältnisse wie in Asiens größter Volkswirtschaft - wenn sich nicht bald etwas ändert.
Woher der rettende Impuls kommen könnte, der die Spirale umdreht, ist unter Experten umstritten. Krisengeschüttelte Länder wie Großbritannien zu Beginn der 80er Jahre oder Neuseeland Anfang der 90er schafften den Umschwung, obwohl sie als nicht reformierbar galten. Dennoch liefern die Erfahrungen aus diesen Fällen wenig eindeutige Hinweise. "Es gibt nicht die eine Ursache, die einen Aufwärtstrend auslöst", sagt Wirtschaftspsychologe Wiswede.
"Wer laut schreit, hofft auf höhere Subventionen
Je stärker singuläre positive Ereignisse - etwa eine längere Erholungsphase an der Börse oder eine Häufung positiver Unternehmensmeldungen in den Medien - ins Bewusstsein der Menschen drängen, desto leichter sei es, dass ein positiver Trend den Durchbruch schafft.
Dass Unternehmen dazu neigen, sich in Krisenzeiten überwiegend kritisch über die politischen Rahmenbedingungen zu äußern, ist nach Ansicht von Matthias Horx leicht zu erklären: "Wer laut schreit, hofft auf höhere Subventionen", sagt der Zukunftsforscher. Wenn sich Manager allzu sehr in Selbstmitleid ergingen, habe dies jedoch fatale Folgen für die gesamte Wirtschaft: "Durch die Jammerhaltung werden die natürlichen Veränderungsimpulse unterdrückt."
Horx hat deshalb vor kurzem ein "Anti-Jammer-Manifest" initiiert. In zehn Punkten wendet sich der Forscher gegen den "Katastrophismus" im Lande: "Im Sumpf aus Miesmacherei drohen konstruktive Ideen und kreative Ansätze inzwischen vollständig unterzugehen." Den Aufruf "gegen den herrschenden Panik-Konsens" haben bislang rund 1000 Menschen unterzeichnet, darunter auch Prominente wie der Publizist und ehemalige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz.
"Jammern ist immer damit verbunden, Schuld an andere zu delegieren", sagt Horx. Diese Haltung sei hier zu Lande besonders stark verbreitet. In anderen europäischen Ländern bestehe weniger Gefahr, dass sich eine negative Grundhaltung zur Krise verfestige. Dort würden Probleme ohne großes Lamentieren angepackt und schneller gelöst. Horx vermisst Signale, wie sie etwa von der "Ruck"-Rede des Ex-Bundespräsidenten Roman Herzog 1997 ausgingen.
Prononcierte Kritik vieler Wirtschaftsführer
Mit dem Manifest will Horx Menschen ermutigen, für Tatkraft und Optimismus werben. Wie ihn etwa Porsche-Chef Wendelin Wiedeking vertritt, der sich bereits vor einigen Wochen von Schwarzmalern abzusetzen suchte: "Was wir nicht brauchen, ist das Gejammer von Verbandsfunktionären, vielen Gewerkschaftern, von erfolglosen Managern und ideologischen Hasardeuren." Einen Standort, warnt Wiedeking, könne man auch kaputtreden.
Der St. Gallener Management-Wissenschaftler Fredmund Malik hält die prononcierte Kritik vieler Wirtschaftsführer für ein durchsichtiges Manöver, das von eigenen Defiziten ablenken soll: "Die Konjunkturschwäche ist eine Folge von gravierenden Managementfehlern", hält der Schweizer Professor lautstarken Mahnern entgegen.
Trotz aller Missstimmung im Land befürchtet der Wirtschaftspsychologe Wiswede kein katastrophales Ende für Deutschland: "Es ist relativ selten, dass Menschen auf Grund dauerhaft schlechter Stimmung in eine tiefe Depression verfallen. Warum sollte es bei einer Volkswirtschaft anders sein?"
Erste Anzeichen lassen darauf deuten, dass der tiefste Kummer bald vorüber ist. "Ich gehöre auch zu den Regierungskritikern, aber irgendwann muss Schluss sein mit dem Jammern", schreibt der Chef von Deutschlands größter Autovermietung, Erich Sixt, in der FTD-Umfrage. "Wir sollten beginnen, positiv zu denken."
Ins gleiche Horn stößt Heinrich von Pierer: "Deutschland ist nicht in der schlechten Verfassung, die mancher dem Land nachsagt und sich vielleicht insgeheim wünscht", gibt der Siemens-Chef zu bedenken. "Nicht jedes Problem auf der politischen Agenda ist so groß, einzigartig oder gar unlösbar, wie man bei flüchtigem Hinsehen meinen könnte." Und selbst MG-Chef Neukirchen, der mit Kritik selten hinterm Berg hält, gewinnt der Zukunft Positives ab: "Wenn die Politik versagt, müssen Unternehmen umso konsequenter handeln."
Chronischer Pessimismus
Von Harald Ehren, Christian Baulig, und Mark Schieritz
Das Klagen über die Zustände in Deutschland ist zum Mainstream geworden. Psychologen und Konjunkturforscher warnen: Wer ständig von der Krise redet, verfestigt den wirtschaftlichen Abwärtstrend.
Wird am Ende doch noch alles gut? Das Bundesfinanzministerium präsentiert unverhofft eine Pauschalsteuer auf Kapitalerträge als Alternative zur umstrittenen Vermögensteuer. Der Wirtschaftsweise Bert Rürup macht sich forsch mit seiner Kommission an die Reform des maroden deutschen Sozialsystems. Bundeskanzler Schröder und sein Wirtschaftsminister Clement wollen den Ladenschluss lockern - bald darf rund um die Uhr und sieben Tage die Woche geshoppt werden. Und Rot-Grün einigt sich mit der Opposition über die Minijobs: Nun können die Vorschläge der Harz-Kommission zur Ausweitung des Niedriglohnsektors umgesetzt werden.
Die Stimmung eilt voraus
Ist dies das Licht am Ende des Tunnels, auf das Verbraucher und Unternehmen so lange gewartet haben? Wie die Umfrage der FTD unter führenden Aktiengesellschaften auf den folgenden Seiten zeigt, überwiegen in der deutschen Wirtschaft jene Stimmen, die der rot-grünen Regierung ein miserables Zeugnis ausstellen: "Ein vernünftiges, wachstumsorientiertes Konzept ist schwer zu erkennen", schimpft MAN-Vorstandschef Rudolf Rupprecht. "Gewaltige Strukturprobleme" macht Epcos-Chef Gerhard Pegam hier zu Lande aus. Und Kajo Neukirchen, Vorstandsvorsitzender von MG Technologies, kommt zu dem vernichtenden Urteil: "Deutschland ist zum Sanierungsfall geworden."
Fatale Folgen des Jammerns
Die Schwarzseher werden von aktuellen Zahlen in ihrer Ansicht bestätigt. Danach steht die deutsche Wirtschaft vor einer erneuten Rezession. Schlechte Stimmung als Folge schlechter Daten? Felix Hüfner vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist überzeugt, dass sich Ursache und Wirkung vertauschen lassen. "Wir haben eine Stimmungskrise, und ich gehe davon aus, dass diese auf die reale Wirtschaft durchschlagen kann." Werde Pessimismus und Jammern kein Einhalt geboten, könne das fatale Folgen haben.
Es ist höchste Zeit für eine psychologische Wende, warnen Experten. "Wenn Pessimismus zur Norm wird, trauen sich die Menschen nicht, aus dem Mainstream auszuscheren", sagt Stimmungs-Analytiker Joachim Goldberg von Cognitrend. "Der derzeitige Pessimismus ist genauso ansteckend wie der Optimismus der New Economy vor ein paar Jahren. Das führt dazu, dass die Welt derzeit viel schlechter gesehen wird, als sie es wirklich ist."
Kognitive Dissonanz
Die Stimmung, das zeigen jüngste Umfragen, ist mies, und sie wird immer schlechter. Während sich wichtige Frühindikatoren in der Euro-Zone zuletzt stabilisiert haben, kennen sie in Deutschland weiterhin nur einen Weg: nach unten. Der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts ist im November zum sechsten Mal in Folge gefallen, ebenso wie der Finanzmarktindikator des ZEW. Das von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Verbrauchervertrauen ist auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gesunken. In solchen Phasen besteht die Gefahr, dass befürchtete Ereignisse schon deshalb eintreten, weil genügend Konsumenten und Unternehmen sich entsprechend verhalten. Fachleute sprechen von "self-fulfilling prophecy".
Parallelen zu Japan
Der Kölner Wirtschaftspsychologe Günter Wiswede ist von der Tragweite dieses Phänomens überzeugt: "Fällt ein Indikator wie der Ifo-Geschäftsklimaindex, trägt das dazu bei, dass Unternehmen ihre Erwartungen zurückschrauben. So tritt die prognostizierte Verschlechterung der Stimmung tatsächlich ein."
ZEW-Forscher Hüfner stützt diese Ansicht: "Die Hauptaufgabe eines Indikators ist es, die zukünftige Entwicklung anzuzeigen. Er kann sie aber auch beeinflussen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu sich selbst verstärkenden Prozessen kommt."
Parallelen zu Japan, wo Anfang der 90er Jahre finstere Prognosen und reale Wirtschaftsschwäche eine Abwärtsspirale in Gang setzten, liegen auf der Hand. Ex-Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl prophezeit den Deutschen ähnliche Verhältnisse wie in Asiens größter Volkswirtschaft - wenn sich nicht bald etwas ändert.
Woher der rettende Impuls kommen könnte, der die Spirale umdreht, ist unter Experten umstritten. Krisengeschüttelte Länder wie Großbritannien zu Beginn der 80er Jahre oder Neuseeland Anfang der 90er schafften den Umschwung, obwohl sie als nicht reformierbar galten. Dennoch liefern die Erfahrungen aus diesen Fällen wenig eindeutige Hinweise. "Es gibt nicht die eine Ursache, die einen Aufwärtstrend auslöst", sagt Wirtschaftspsychologe Wiswede.
"Wer laut schreit, hofft auf höhere Subventionen
Je stärker singuläre positive Ereignisse - etwa eine längere Erholungsphase an der Börse oder eine Häufung positiver Unternehmensmeldungen in den Medien - ins Bewusstsein der Menschen drängen, desto leichter sei es, dass ein positiver Trend den Durchbruch schafft.
Dass Unternehmen dazu neigen, sich in Krisenzeiten überwiegend kritisch über die politischen Rahmenbedingungen zu äußern, ist nach Ansicht von Matthias Horx leicht zu erklären: "Wer laut schreit, hofft auf höhere Subventionen", sagt der Zukunftsforscher. Wenn sich Manager allzu sehr in Selbstmitleid ergingen, habe dies jedoch fatale Folgen für die gesamte Wirtschaft: "Durch die Jammerhaltung werden die natürlichen Veränderungsimpulse unterdrückt."
Horx hat deshalb vor kurzem ein "Anti-Jammer-Manifest" initiiert. In zehn Punkten wendet sich der Forscher gegen den "Katastrophismus" im Lande: "Im Sumpf aus Miesmacherei drohen konstruktive Ideen und kreative Ansätze inzwischen vollständig unterzugehen." Den Aufruf "gegen den herrschenden Panik-Konsens" haben bislang rund 1000 Menschen unterzeichnet, darunter auch Prominente wie der Publizist und ehemalige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz.
"Jammern ist immer damit verbunden, Schuld an andere zu delegieren", sagt Horx. Diese Haltung sei hier zu Lande besonders stark verbreitet. In anderen europäischen Ländern bestehe weniger Gefahr, dass sich eine negative Grundhaltung zur Krise verfestige. Dort würden Probleme ohne großes Lamentieren angepackt und schneller gelöst. Horx vermisst Signale, wie sie etwa von der "Ruck"-Rede des Ex-Bundespräsidenten Roman Herzog 1997 ausgingen.
Prononcierte Kritik vieler Wirtschaftsführer
Mit dem Manifest will Horx Menschen ermutigen, für Tatkraft und Optimismus werben. Wie ihn etwa Porsche-Chef Wendelin Wiedeking vertritt, der sich bereits vor einigen Wochen von Schwarzmalern abzusetzen suchte: "Was wir nicht brauchen, ist das Gejammer von Verbandsfunktionären, vielen Gewerkschaftern, von erfolglosen Managern und ideologischen Hasardeuren." Einen Standort, warnt Wiedeking, könne man auch kaputtreden.
Der St. Gallener Management-Wissenschaftler Fredmund Malik hält die prononcierte Kritik vieler Wirtschaftsführer für ein durchsichtiges Manöver, das von eigenen Defiziten ablenken soll: "Die Konjunkturschwäche ist eine Folge von gravierenden Managementfehlern", hält der Schweizer Professor lautstarken Mahnern entgegen.
Trotz aller Missstimmung im Land befürchtet der Wirtschaftspsychologe Wiswede kein katastrophales Ende für Deutschland: "Es ist relativ selten, dass Menschen auf Grund dauerhaft schlechter Stimmung in eine tiefe Depression verfallen. Warum sollte es bei einer Volkswirtschaft anders sein?"
Erste Anzeichen lassen darauf deuten, dass der tiefste Kummer bald vorüber ist. "Ich gehöre auch zu den Regierungskritikern, aber irgendwann muss Schluss sein mit dem Jammern", schreibt der Chef von Deutschlands größter Autovermietung, Erich Sixt, in der FTD-Umfrage. "Wir sollten beginnen, positiv zu denken."
Ins gleiche Horn stößt Heinrich von Pierer: "Deutschland ist nicht in der schlechten Verfassung, die mancher dem Land nachsagt und sich vielleicht insgeheim wünscht", gibt der Siemens-Chef zu bedenken. "Nicht jedes Problem auf der politischen Agenda ist so groß, einzigartig oder gar unlösbar, wie man bei flüchtigem Hinsehen meinen könnte." Und selbst MG-Chef Neukirchen, der mit Kritik selten hinterm Berg hält, gewinnt der Zukunft Positives ab: "Wenn die Politik versagt, müssen Unternehmen umso konsequenter handeln."