Hausmeister.
1. Akt
Der Alberich-Sohn Hagen giert nach dem Ring und der Macht, die er vermeintlich verleiht. Dafür spinnt er seine Intrigen. Seinen unverheirateten Halbgeschwistern Gunther, dem Herrscher im Gibichungen-Reich, und Gutrune rät er zu »exotischen« Ehepartnern: der wilden Felsenfrau Brünnhilde und dem Naturburschen Siegfried. Wie mit magischer Kraft lenkt er Siegfried in die Gibichungenhalle. Dort wird der ungewöhnliche Gast bald unter eine Droge gesetzt, die ihm die Erinnerung an Brünnhilde blockiert, so daß er für Gutrunes Reize empfänglich wird und willig ein Blutsbündnis mit Gunther eingeht: für ihn will er mit Hilfe des Tarnhelms Brünnhilde freien. In der Halle wachend, verfolgt Hagen die Entwicklung seiner Pläne.
Aus Walhall hat sich Waltraute heimlich zu Brünnhilde gestohlen. Sie will die trostlose Lage der Götter wenden und berichtet der Schwester: tatenlos brütet Wotan inmitten der Götter und Krieger vor sich hin; die Weltesche ließ er fällen und ihre Stämme um Walhall schichten. Der Fluch, der über Götter und Menschen kam, würde nur von der Welt genommen, wenn die Rheintöchter den Ring zurückerhielten. Aber Brünnhilde kann und will nicht von Siegfrieds Liebespfand lassen.
Das aufschlagende Feuer kündigt ihr Siegfrieds Nahen an. Doch der, der das Feuer durchschreitet, ist ihr fremd. In Gunthers Gestalt verwandelt, bricht Siegfried Brünnhildes Widerstand, demütigt sie und entreißt ihr den Ring.