Börsenrückblick
China Top - Türkei Flop
2. März 2001 Viele Anleger haben nur die bekannten Aktienindizes im Blick und wissen ungefähr, was an den deutschen, den europäischen und den US-amerikanischen Börsen vor sich geht. Was sich bei den übrigen Aktienindizes in der Welt tut, geht dagegen oft unter. Aus diesem Grund filtert FAZ.NET einmal pro Monat die besten und die schlechtesten Märkte heraus und bespricht einen davon näher.
Im Monat Februar legten die Börsen in China entgegen dem meistens negativen Trend an den übrigen Börsen dieser Welt markant zu. Der wichtigste Grund dafür: jetzt dürfen auch die Chinesen selbst die sogenannten B-Aktien offiziell kaufen, sofern sie in Dollar bezahlen können. Bisher war diese Aktien-Kategorie überwiegend ausländischen Anlegern vorbehalten. So kam es zu einem richtiggehenden Ansturm der Anleger, der Handel musste wegen zu starker Kursgewinne sogar mehrfach ausgesetzt werden. Allein am ersten Handelstag mit der neuen Regelung legte der Shanghai B Index 9,9 Prozent zu.
Aufwärtstrend in China könnte anhalten
Marktbeobachter halten es für möglich, dass dieser Aufwärtstrend noch anhält. Sie glauben, die B-Aktien seien unterbewertet. Andere Marktteilnehmer sind eher skeptisch. So könnte dieser Run bei Aktien schlecht geführter Unternehmen für Fondsmanager eine Gelegenheit zum Ausstieg darstellen.
Auch die schlechte Performance der türkischen Märkte ist kaum verwunderlich. Unabhängig von der allgemein schlechten Stimmung an den Börsen hat die Türkei wirtschaftliche und politische Probleme. Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierungschef und Präsident verunsicherten die Finanzmärkte, die Aktien fielen darauf hin den Keller, die Zinsen stiegen stark an und die türkische Lira wurde abgewertet. Rating-Agenturen meldeten Bedenken an und selbst die dringen benötigten IWF-Kredite wurden wieder in Zweifel gezogen.
Die Probleme mit der schwächer werdenden US-Wirtschaft - vor allem im Technologiebereich - sind hinlänglich bekannt, so dass die Kursverluste der Nasdaq nicht überraschen dürften. Argentinien leidet vor allem unter der Bindung der Währung an den Dollar. Während umliegende Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertungen fördern, kann die argentinischen Wirtschaft damit nicht mithalten und die Aktien fallen.
Erstaunlich ist da eher das schlechte Abschneiden der nordischen Staaten. Allen voran Finnland. Denn eigentlich boomt dort die Wirtschaft noch immer, doch die Aktienindizes fallen. Warum das so ist, lesen Sie im Link: Trotz Börsenschwäche - Finnland boomt weiter).
www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...F82}&mode=picture" style="max-width:560px" >
gruß
proxi
China Top - Türkei Flop
2. März 2001 Viele Anleger haben nur die bekannten Aktienindizes im Blick und wissen ungefähr, was an den deutschen, den europäischen und den US-amerikanischen Börsen vor sich geht. Was sich bei den übrigen Aktienindizes in der Welt tut, geht dagegen oft unter. Aus diesem Grund filtert FAZ.NET einmal pro Monat die besten und die schlechtesten Märkte heraus und bespricht einen davon näher.
Im Monat Februar legten die Börsen in China entgegen dem meistens negativen Trend an den übrigen Börsen dieser Welt markant zu. Der wichtigste Grund dafür: jetzt dürfen auch die Chinesen selbst die sogenannten B-Aktien offiziell kaufen, sofern sie in Dollar bezahlen können. Bisher war diese Aktien-Kategorie überwiegend ausländischen Anlegern vorbehalten. So kam es zu einem richtiggehenden Ansturm der Anleger, der Handel musste wegen zu starker Kursgewinne sogar mehrfach ausgesetzt werden. Allein am ersten Handelstag mit der neuen Regelung legte der Shanghai B Index 9,9 Prozent zu.
Aufwärtstrend in China könnte anhalten
Marktbeobachter halten es für möglich, dass dieser Aufwärtstrend noch anhält. Sie glauben, die B-Aktien seien unterbewertet. Andere Marktteilnehmer sind eher skeptisch. So könnte dieser Run bei Aktien schlecht geführter Unternehmen für Fondsmanager eine Gelegenheit zum Ausstieg darstellen.
Auch die schlechte Performance der türkischen Märkte ist kaum verwunderlich. Unabhängig von der allgemein schlechten Stimmung an den Börsen hat die Türkei wirtschaftliche und politische Probleme. Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierungschef und Präsident verunsicherten die Finanzmärkte, die Aktien fielen darauf hin den Keller, die Zinsen stiegen stark an und die türkische Lira wurde abgewertet. Rating-Agenturen meldeten Bedenken an und selbst die dringen benötigten IWF-Kredite wurden wieder in Zweifel gezogen.
Die Probleme mit der schwächer werdenden US-Wirtschaft - vor allem im Technologiebereich - sind hinlänglich bekannt, so dass die Kursverluste der Nasdaq nicht überraschen dürften. Argentinien leidet vor allem unter der Bindung der Währung an den Dollar. Während umliegende Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertungen fördern, kann die argentinischen Wirtschaft damit nicht mithalten und die Aktien fallen.
Erstaunlich ist da eher das schlechte Abschneiden der nordischen Staaten. Allen voran Finnland. Denn eigentlich boomt dort die Wirtschaft noch immer, doch die Aktienindizes fallen. Warum das so ist, lesen Sie im Link: Trotz Börsenschwäche - Finnland boomt weiter).
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gruß
proxi