CHART-KOLUMNE:

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23.12.01 09:33
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DAX steckt in Schiebezone fest
Für Day-Trader interessant


Im letzten Quartal diesen Jahres entwickelten sich die wichtigsten internationalen Aktienindizes in stetige Aufwärtstrends hinein, die besonders in den letzten zwei Handelsmonaten kontinuierlich an Bewegungsdynamik verloren und schließlich in seitwärts ausgerichtete Konsolidierungszonen einmündeten.

Diese Konsolidierungszonen (auch Schiebezonen genannt), liegen uns mittlerweile in nahezu allen, von uns beurteilten Aktienindizes vor. Auffallendstes markttechnisches Kriterium ist die deutlich rückläufige Bewegungsdynamik, womit die Bewegungsschübe instabil werden, plötzliche, kurze Impulse mit häufigen Richtungswechseln häufen sich.



ANGEBOTSSEITE GEWINNT LANGSAM AN DOMINANZ


Somit können wir grundsätzlich festhalten: Zum aktuellen Zeitpunkt ist die strategische Ausrichtung der Aktienindizes noch als neutral zu bewerten, diese Aussage halten wir aufrecht, solange die Konsolidierungszonen nicht überwunden / neutralisiert werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch die Feststellung, daß sich besonders in den letzten Handelstagen die Kurse der europäischen Aktienindizes zunehmend im unteren Teil der Schiebezonen bewegen, was auf eine allmählich ansteigende Dominanz der Angebotsseite hinweist.

Somit werden für uns aus analytischer Sicht besonders die unteren Bereichsbegrenzungen der jeweiligen Schiebezonen umso wichtiger. Unterstrichen wird dieser Sachverhalt dadurch, daß sich in einigen Indizes innerhalb ihrer Schiebezonen untergeordnete Verkaufsmuster ausbilden, welche im Sinne der klassischen Formationslehre durchaus in das Muster von trendumkehrenden Kursformationen eingeordnet werden können.

Hierbei gilt es hinzuweisen, daß die tatsächliche Trefferquote einer komplexen Formation (wie z.B. einer sich hier ausbildenden Schulter-Kopf-Schulter) statistisch nicht exakt zu ermitteln ist und wir somit nur auf Erfahrungswerte zurückgreifen können. Dennoch sollte die Ausbildungsstruktur der verschiedenen Kursverläufe derzeit durchaus Anlaß zu äußerster Vorsicht und Aufmerksamkeit geben, so das sich der Aufbau von Trading Long Positionen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend anbietet.

Fallen die unteren Begrenzungslinien der noch gültigen Schiebezonen in den einzelnen Kursverläufen der Europa Indizes, dann sind im Sinne der klassischen Formationslehre auch die derzeit definierten Nackenlinien der angesprochenen Umkehrformationen gebrochen. Zumindest aus diesem Blickwinkel heraus lassen sich dann weiter fallende Kurse erwarten.



STRATEGISCH / MITTELFRISTIGE BEURTEILUNG DAX


Der DAX www.investorscreen.de/entrium/chart/...=DAX.ETR&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">DAX.ETR auf Wochenbasis vollzieht aktuell einen Entwicklungsprozeß, der uns signalisiert, daß der Höhepunkt (Reifepunkt) des jüngsten sekundären Aufwärtstrends wohl mittlerweile bereits überschritten wurde. Aus strategischem Blickwinkel sind für uns noch immer die übergeordneten Chartmarken der aktuell gültigen Schiebezone von besonderer Bedeutung (4874 / 4872 als untere Begrenzung, sowie die 5200 / 5217 als obere Begrenzung), da es erst bei Verletzung und Überwindung dieser Marken zu weiterführenden Bewegungsschüben kommen kann.

Markttechnisch bleibt der DAX im mittelfristigen Zeitfenster unverändert neutral zu bewerten. Sogar die sehr trägen Trendfolger auf Wochenbasis weisen dem Index ein neutrales set-up aus.



TAKTISCH / KURZFRISTIGE BEURTEILUNG DAX


Im kurzfristigen Zeitfenster liegt im DAX mittlerweile unser Augenmerk nicht mehr nur auf der ausgebildeten und noch immer gültigen Konsolidierungszone, wir konzentrieren uns zunehmend auf die sich ausbildende Umkehrformation (die es noch nicht ist, aber im Begriff ist, eine zu werden). Argumentieren wir mit diesem Reiz-Reaktions-Muster, bildet der Bereich um 4874 / 4872 die Schlüsselmarke, da ein Unterschreiten dieses Niveaus nicht nur zu einem Bruch der unteren Begrenzung der Konsolidierungszone führen würde, sondern auch die Vollendung der angesprochenen Umkehrformation (Schulter - Kopf - Schulter) zur Folge hätte.

Kommt es zu einer Unterschreitung der potentiellen Nackenlinie, eröffnet sich weiterführendes Abwärtspotential bis in den Bereich um 4400, wobei es sich hier nur um eine analytische Zielgröße handelt. Diese läßt sich auf der Grundlage der Regelwerke aus der klassischen Formationslehre herleiten und ermittelt sich aus dem Abstand zwischen der Formationsspitze (dem Kopf bei 5341) und der Nackenlinie (4872), der wiederum bei Vollendung der Formation (Unterschreiten der Nackenlinie) an dieses Ausbruchsniveau nach unten hin abgetragen wird.

Ob und inwieweit es tatsächlich zu vollen Ausschöpfungen dieser Kurspotentiale kommt, können wir statistisch nicht exakt bestimmen, in der Fachliteratur gibt es Schätzungen von bis zu 65 Prozent. Natürlich ist auch hier der Erfolg von der zugrundeliegenden Bewegungsdynamik abhängig. Mit steigender Bewegungsdynamik steigen auch die Chancen, daß der Kurs sein Ziel erreicht. Beachten Sie bitte, daß wir auf dem Weg nach unten (im Fall der Fälle) noch immer wichtige Unterstützungen in den Bereichen um 4650 und 4500 / 4445 vorliegen haben, deren Bruch mit hoher Wahrscheinlichkeit steigende Dynamik im Abschwung voraussetzt.



Fazit:
Solange der DAX innerhalb seiner Konsolidierungszone notiert, solange bleibt er auf mittelfristige Sicht weiterhin neutral. In diesem Falle sollten auf Grund der vorherrschend niedrigen Bewegungsdynamik auch weiterführende Neupositionierungen eher zurückgestellt werden, da das Chance / Risikoverhältnis nicht akzeptabel ist. Erst bei einem Bruch einer der beiden Bereichsbegrenzungen, sollten Neupositionierungen wieder von Interesse werden.



ÜBRIGE EUROPÄISCHE AKTIENINDIZES


Europas Aktienindizes liefern uns derzeit ein ähnliches Trauerspiel, wie wir es im DAX erleben. Noch immer liegen uns hier übergeordnete Konsolidierungszonen vor, teils mit klar definierten Begrenzungen, teils etwas ausgefranst. Die Kursverlaufsmuster konzentrieren sich jedoch auch hier eher auf die unteren Hälften der Schiebezonen, so daß auch hier das Risiko weiter fallender Kurse derzeit größer ist, als die Chance auf nachhaltig steigende Kurse. Wir wollen und können letzten Sachverhalt für die nächsten Tage zwar nicht grundsätzlich ausschließen, halten ihn aber dennoch derzeit für weniger wahrscheinlich.

Markttechnisch haben wir in Europa ein ähnliches Bild vorliegen, wie im DAX beschrieben.


EUROSTOXX 50


Der EUROSTOXX 50 www.investorscreen.de/entrium/chart/...SX5E.PSE&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">PSX5E.PSE steuert derzeit ebenfalls seiner unteren Bereichsbegrenzung zu, welche um 3570 / 3565 Indexpunkte verläuft. Fällt diese, sollte sich auch hier ein etwas weiterführendes Abwärtspotential entfalten, wir unterstellen im Erfolgsfall auch steigende Bewegungsdynamik. In diesem Falle sollte mittelfristig eine Abschwächung in Richtung 3400 sehr wahrscheinlich sein.



NEMAX 50


Der NEMAX 50 www.investorscreen.de/entrium/chart/...NMPX.ETR&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">NMPX.ETR verlor in den letzten zwei Wochen deutlich (unterbrochen von einer kurzen Reaktion und bewegt sich damit weiter abwärts. Sehen wir uns den Kursverlauf an, fallen zunächst zwei Aspekte auf: zum einen liegt uns im NEMAX 50 bereits eine vollendete Doppelspitze vor. Mit Unterschreiten der 1183 in der Vorwoche ist dieser Akt vollzogen worden. Zum anderen fällt auf, daß es dem Index (im Zuge einer allgemeinen technischen Erholungsreaktion, welche in den Standardwerte Indizes zu normalen Reaktionsausmaßen führten) bisher nur gelungen ist, ein minimales Korrekturpotential auszuschöpfen.

Für den NEMAX 50 haben wir keine vergleichbaren statistischen Aussagen vorliegen, wie für den DAX, nämlich mit welcher Wahrscheinlichkeit / Trefferquote wir mit einer tatsächlichen Fortsetzung der Abwärtstendenz rechnen können / müssen, weil wir nur eine Minimumkorrektur erlebt haben. Wir gehen dennoch davon aus, daß diese auch hier nicht unbedeutend ist (zur Information: im DAX läge diese Wahrscheinlichkeit bei ähnlicher Konstellation derzeit bei etwa 67 Prozent).

Wir halten es derzeit für sehr wahrscheinlich, daß der NEMAX 50 die nächst tiefer liegende und definierte Unterstützung bei 1183 unterschreitet und damit im Sinne der Dow Theorie ein bestätigendes Abwärtstrendsignal generiert. Das sich daraus ableitende, mittelfristige Abwärtspotential sollte sich durchaus bis in den Bereich um die 1000 Indexpunkte bewegen, wobei zu beachten ist, daß sich um 1062 noch immer ein unterstützender Orientierungspunkt befindet.

In der praktischen Konsequenz heißt es derzeit auch im NEMAX 50: Hände weg von Trading Long Positionen. Wir haben im Kursverlauf derzeit keine Indikationen vorliegen, welche solch eine Positionierung sinnvoll erscheinen lassen.



FAZIT:
Halten wir damit zunächst einmal pauschal fest: die von einigen Marktteilnehmern immer wieder beschworene Weihnachts-Hausse ist wohl bereits vorbei, wir tragen jetzt den kräftigen Kursanstiegen von Ende September bis Anfang Dezember Rechnung. Auch wenn auf Grund der niedrigen Bewegungsdynamik noch alles in den Kursen drin ist, sehen wir das Risiko auf der Unterseite derzeit für weit höher an, als wir uns Chancen auf der Kaufseite ausrechnen.

Somit hat der konservativere Anleger, bzw. klassische Long Trader derzeit genug Zeit, sich um die Weihnachtsgeschenke oder ähnliches zu kümmern, weniger aber um die Kursentwicklung an den Börsen. Für den Short Trader stimmt derzeit zwar die Richtung, das latente Grundrisiko für ihn ist jedoch noch immer die niedrige Bewegungsdynamik, welche die Indizes derzeit in den meisten Fällen in übergeordneten Schiebezonen hält und auch hier keine weiterführenden Trendentfaltungen zuläßt.

Als allgemeines Fazit kann man somit festhalten: Die Märkte aktuell sind Trading Märkte für Marktteilnehmer, welche hochflexibel auf die Generierung von intraday generierte Handelssignale reagieren können.

dpa.
imehl:

@Arbeiter - so wie wir es gewohnt sind von Dir

 
23.12.01 11:12
, aber bedeutet das dpa am Ende,dass du es "nur" gefunden hast?
Eher ungewöhnlich für Dich, oder?

gruß imehl
Arbeiter:

imehl

 
23.12.01 13:52
Von der DPA "nur" kopiert und optisch verändert. ;-)

Schöne Feiertage
Arbeiter
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