Chart-Experten geben Entwarnung

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Expropriateur:

Chart-Experten geben Entwarnung

 
16.11.01 20:03
Naja, so schlecht ist die Stimmung offenbar (leider) doch nicht...

Gruß
Expro


Tiefststände dürften nicht mehr erreicht werden – Anleger warten vergebens auf die zweite Kaufchance

ULF SOMMER

Die Konjunktur- und Unternehmensdaten verschlechtern sich, doch die Aktienkurse steigen. Fundamental ist der Aufschwung an den Börsen seit dem 21. September nicht gedeckt. Doch technische Analysten sind sich sicher, dass die Märkte weiter nach oben gehen. Wichtige Indizes lassen die Abwärtstrends hinter sich.

HANDELSBLATT, 16.11.2001

DÜSSELDORF. Egal ob Dow, Dax, Nasdaq oder Neuer Markt. Die Charts der Indizes haben eines gemeinsam: ein V. Erst fielen die Kurse in den Keller. Doch seit acht Wochen steigen sie rasant. An den Technologiebörsen Nasdaq und Neuer Markt nimmt die Rally Ausmaße an, so dass erstmals die langfristigen Abwärtstrends seit Spätsommer 2000 nach oben durchbrochen werden. Dies ist für technisch orientierte Analysten ein wichtiges Signal, dass die lange Baisse zu Ende ist.

Am optimistischsten äußern sich die Analysten über die Wachstumsbörsen. „Der Neue Markt marschiert nach oben, und der Weg ist frei“, meint Achim Matzke von Commerzbank Securities. Den Aktienstrategen beeindrucken die Kaufsignale vieler Schwergewichte am deutschen Wachstumssegment und die damit verbundene Marktbreite. Die Rally wird von vielen Werten getragen.

Positiv stimmt, dass bei steigenden Kursen während der vergangenen Wochen die Börsenumsätze in den Indizes um rund ein Drittel gestiegen sind. Das deutet auf eine Trendwende hin. In der Vergangenheit hatten sich die Volumina bei fallenden Kursen stets erhöht. Das war ein Signal für den Fortbestand der Baisse. Matzke ist sich sicher, dass der Neue Markt sein „Comeback“ bereits hat. „Der Baisse-Trend ist gebrochen. Weltuntergangs-Szenarien sind völlig fehl am Platz“, meint auch Michael Riesner von der DG Bank. Und Uwe Wagner von der Deutschen Bank beeindruckt die „hohe positive Schwungkraft“ im Neuen Markt. Diese lässt eine nennenswerte Korrektur nach unten bislang nicht zu.

Früh war die Zunft der Charttechniker nach Beginn der Baisse im März 2000 in das damals noch kleine Lager der Bären gewechselt. Dieses verließ sie auch während mehrerer Zwischenerholungen nicht. Als im Spätsommer die Indizes mehrjährige Tiefststände erreichten, warnte Commerzbank-Stratege Matzke vor einem Einstieg mit demselben Argument wie all die Monate zuvor: Die Abwärtstrends seien in Takt. Sie müssten erst gebrochen werden. Nun sind sie es – zumindest am Neuen Markt und an der Nasdaq. Auch an der US-Wachstumsbörse sehen die Experten wie beispielsweise Wagner von der Deutschen Bank intakte Aufwärtstrends.

Nicht ganz so klar ist die Situation bei den Standardwerten. Zwar verläuft auch hier die Erholung rasant, doch die langfristigen Abwärtstrends sind flacher und damit auf einem höheren Niveau. Die Indizes notieren noch unter der wichtigen Grenze. Im Deutschen Aktienindex (Dax) liegt die Marke bei 5 600 Punkten. Im Euro Stoxx 50 verläuft die Linie bei 4 100 Zählern. Es fehlen also noch jeweils gut 10 %. Immerhin sind aber die kurz- und mittelfristigen Abwärtstrends gebrochen und bieten nun eine Unterstützung, wenn es zu Rückschlägen kommt.

Diese wird es nach Ansicht des DG- Bank-Spezialisten Riesner in den nächsten sechs Monaten geben. Solange rechnet er mit einer Seitwärtsbewegung – die Phase der Bodenbildung. „Anleger sollten jetzt in der Kursspitze nicht den Kursen hinterher laufen“, empfiehlt Riesner. Die V-förmige Börsenerholung passe nämlich nicht zum wirtschaftlichen Umfeld, das nach wie vor schlecht ist. „Bis Jahresende werden die Kurse deshalb nachgeben, ohne dass die Märkte aber zusammenbrechen“, prophezeit Riesner.

Den Test der alten September-Tiefs oder gar noch niedrigere Kurse erwarten die Analysten dagegen nicht. „Die Ausgangslage hat sich grundlegend geändert. Lange Zeit fielen die Märkte, weil die Konjunkturnachrichten immer schlechter wurden. Jetzt steigen die Kurse umso höher, je negativer die Unternehmensmeldungen werden – ganz nach der Vorstellung, dass dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es wieder besser wird“, meint Matzke.

Für diese These gibt es Beispiele: Infineon legte knapp 10 % zu, nachdem das Unternehmen sehr schlechte Zahlen präsentierte. Im vierten Quartal summierte sich der Verlust auf 882 Mill. Euro. Schlechter könne es kaum werden, quittierten Händler die Ergebnisse des Chipherstellers. Das gleiche Bild bei Siemens: Die Ergebnisse fielen schlechter aus, als Analysten erwartet hatten. Dennoch gehörte die Aktie zu den Gewinnern. Auch hier überwiegt die Vorstellung, dass alle schlechten Nachrichten auf dem Tisch sind und die Zukunft besser wird.

Angesichts der positiven Börsensituation empfehlen die Experten, nicht auf schwere Einbrüche zu warten, sondern schwächere Tage zum Einstieg oder Zukauf zu nutzen. Nach oben begrenzen den Dax Widerstände, die im Bereich von 5 500/5 600 Punkten verlaufen: die 200-Tage-Linie, der langfristige Abwärtstrend und eine Unterstützungszone, die sich aus den Kursen zwischen März und August ergeben.

Auf dem möglichen Weg nach unten sehen Analysten beim Dax übereinstimmend die Marke im Bereich von 4 500 Punkten als große Unterstützung. Auf dieses Niveau war der Dax unmittelbar nach dem Einbruch im September rasch geklettert. „Ein Abrutschen auf dieses Niveau sehen wir aber nicht. Wahrscheinlicher ist, dass eine Jahresendrally den Dax weiter nach oben führt“, ist Matzke optimistisch.
sfor:

ein warnsignal, wenn sog. experten bullisch sind o.T.

 
16.11.01 20:19
Idefix1:

Falls wir nächsten

 
16.11.01 20:32
Montag oder Dienstag keine neuen Highs (innerhalb des bestehenden Aufwärtstrends) machen, werde ich mir seit Jahren zum ersten Mal wieder Put-Scheine auf den DAX kaufen. Die EUREX macht mich nämlich madig - zwecks Streß und Kosten.
DarkKnight:

Dax geht noch 200 Punkte

 
16.11.01 20:47
hab mir zum ersten Mal nach fast 4 Monaten wieder einen Chart angesehen ... jo, das sieht genial aus: ich unterstütze "Entwarnung" ... klar wirds dann wieder runterkommen und ein bißchen sideline gehen, aber das sieht echt gut aus ...
Idefix1:

DK: Wo siehst Du denn das

 
16.11.01 21:20
mit den 200 Punkten ? Also entweder war es das mit dem DAX, weil knapp unter 5100 eine Keilformation verläuft, die beim Nichtdurchbrechen ein (sofortiges) Rückschlagspotential bis 4500 eröffnet oder wir laufen bis zur 200 Tageslinie, die aber noch einiges höher liegt als die 5250 Punkte-Marke, die für mich wie gesagt soweiso keine ist.

Also ich sach mal: Sofort Put kaufen oder bis zur Zone 5500/5600 warten.

Grüße

Idefix
DarkKnight:

P&F = Kästchen zählen, mehr nicht ... kann schon

 
16.11.01 21:28
auch noch 150 Punkte runtergehen aktuell, aber das Kursziel von + 200 wird auf jeden Fall erreicht, und erst dann werden neue Signale ausgebildet ... morgen, übermorgen, in zwei Monaten, who knows, das ist das Problem bei P&F: nichts für Kurzfristanleger
Idefix1:

Schwierig

 
19.11.01 09:32
Mit P+F kenne ich mich nicht so gut aus. Aber wir haben gerade ein zwar eher bescheidenes aber doch immerhin bemerkbares neues High im aktuellen Aufwärtstrend gemacht. Das spricht nicht gerade für einen Put. Andererseits ist die heutige Bewegung noch nicht überzeugend.

Was gegen einen Put spricht: Es könnte ja auch eine längere Seitwärtsbewegung mit geringeren Schwankungen geben. Also ich ziehe mich derzeit auf die Position: Wait and see - zurück. NOCH.

Zurückgehende Vola und Zeitwertverfall sollten auch im weniger günstigen Verlauf für den Abwartenden sprechen.

Idefix1:

Ein kleines Pütlein

 
19.11.01 09:38
tut es vielleicht auch oder ? Einsatz max 1 Prozent - Wie wär es mit 596289 ?
Idefix1:

Ich hoffe, daß keiner gekauft hat

 
19.11.01 23:50
Die Rallye ist sicher noch länger nicht zu Ende. Es gibt eine Menge von Leuten, die meinten, an der EUREX mit Short Calls Geld verdienen zu können. Das waren alle diejenigen, die vorher mit Short Puts schon geblutet haben. Ich gehöre zwar nicht zu letzteren, habe aber leider noch eine kleine Position Short Calls auf den EUROSTOXX, der zum Glück bisher nicht so gepusht worden ist. Ich bin auch weit aus dem Geld gegangen - wäre aber nicht nötig gewesen. Aber ich habe ein längeres Gespräch heute mit meinem Anlageberater geführt - die meisten von seinen Kollegen einschl. ihm sind selbst dick mit Short Calls drin. Die Margin Calls sind absehbar - also wenn die "Möchte-Gern-Profis" repräsentativ sind, sehen wir noch DAX, NEMAX und STOXX und vermutlich sogar DOW-Stände, an die wir heute gar nicht zu glauben wagen.

Der Spuk könnte sogar noch bis in den März hineingehen - u.a. auch weil bis dahin die europäischen Altvaluten von allen Banken noch umgetauscht werden - später machen es meines Wissens nur noch die Landesbanken. Es scheint eine unglaubliche Menge an Liqui vor der Tür zu stehen, bedingt durch Alans inflationäre Geldmengenaufblähung und eben dem Euro-Umtausch-Effekt.

Good luck allen Bären, ich gehöre zu denen nicht - bin vielmehr wieder zu rund 75 Prozent investiert. (war aber nie unter 50)
Idefix1:

Allerdings sollte man niemals

 
20.11.01 00:11
die Put-Call-Ratios außer Acht lassen. Hier bahnen sich Veränderungen an, die Euphorie anzeigen - ausgenommen für den DAX, hier ist die PCR noch immer über 1. (Komisch, warum so pessimistisch meine deutschen Mitzocker ??)



pau01:

Na endlich

 
20.11.01 00:14
sind die Experten bullisch!
Dann bekommen wir ja bald unsere Chence zum Nachkaufen.
Denn wenn die großen investiert sind.......
Idefix1:

Standortbestimmung

 
21.11.01 15:26
Der Markt schwächelt. Bei anziehenden Kursen kommt sofort größere Verkaufsneigung auf (DAX-Future). Es könnte jetzt endlich zu einer größeren Korrektur kommen ???

Wenn ich mir die aktuellen Put-Call-Ratios angucke, muß ich klar verneinen. INsbesondere auf DAX und Nasdaq sind die Ratios mit fast 1,5 zu hoch als daß von diesem Niveau aus die ganze Chose umzufallen beginnt.

Nichtsdestotrotz würde ein neues Wochenlow im DAX-Future eine größere Verkaufswelle, zumindest auf den europäischen Märkten, nach sich ziehen. (es sei denn die Amis würden dagegen halten KÖNNEN)

Fazit: Hält die Marke von ca. 5060 im DAX-Future, kann eigentlich fast schon bedenkenlos weitergekauft werden.  
Idefix1:

noch hält die marke im DAX-Future

 
21.11.01 17:29
Das war die untere Zielzone des heutigen Tages für die EUREX-Trader. Wie gesagt, geht es tiefer, bekommen wir weiteren Verkaufsdruck.

Es sieht nach dem vorläufigen Ende der Bear market Rallye aus.
Idefix1:

Erstens kommt es anders

 
24.11.01 00:02
....etc etc


Abgesehen von den schon beinahe ermüdenden Kapriolen im EUREX-Future (heutiger Sprung um mehr als 50 Punkte auf 5025) war der Markt nie wirklich gefährdet, nach unten abzukippen. Im Gegenteil sind noch immer Shorties am Werk, die sich dann spätestens zum Wochenende wieder eindecken und sich nun zum achten Mal eine blutige Nase geholt haben.

Fazit: Der Aufwärtstrend im DAX ist intakt, das Momentum nimmt stark ab (Wochenbasis). Eingeschränkt gilt dies auch für den Nemax. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, ob die Indices noch die Kraft haben zu neuen Highs. Beim DAX läßt sich dies in der kommenden Woche ganz klar an der 5200 festmachen. Wird die auch geknackt und auf Tagesschlußkurs gehalten, dann würde ich sogar nochmals zum Call-Kauf raten. Im DAX wären dann - aber nur dann - 5500 bis 5600 in diesem JAhr drin. Der Nemax könnte dann ganz klar die 1500 nehmen. (wobei ich mir den jetzt nicht angeguckt hab)

Im Großen und Ganzen sind Put-Käufe nicht angesagt, wohl für den gesamten Rest des Jahres nicht. Aber erstens kommt es anders.... etc.etc.
Idefix1:

Die Bear Market Rallye ist zu Ende ???

 
27.11.01 22:54
Antwort: JA, aber ...

Das einzige was an obiger Behauptung stört, ist der Remove des DAX am späten Abend und die relativ hohe Put-Call-Ratio. Es wurden zwar wichtige Marken nach unten gebrochen, aber halt nicht auf Tagesendbasis. Deshalb fällt die Entscheidung erst morgen oder sogar übermorgen.

Je schneller es nochmals nach oben ausschlägt, desto eher würde ich jetzt Puts kaufen. Aber es ist zunächst wahrscheinlicher, daß ein längerer Kampf um die 5000 Punkte tobt und erst dessen Ausgang entscheidet über die Fortsetzung oder endgültige Beendigung der Bear market Rallye.

Jedenfallls dürfen die Bären seit längerem wieder hoffen - aber zunächst wirklich nur hoffen.

Fazit: Cash-Quote sollte nun wieder zwischen 30 und 50 Prozent liegen - ansonsten an der Seitenlinie abwarten.

Lasse mich gerne von anderen Meinungen, Kennzahlen etc. belehren.
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