Umsatzrückgang verlangsamt sich deutlich / Q2 operativ profitabel bei 20,5 Millionen € Umsatz / zweites Halbjahr voraussichtlich auf ähnlichem Niveau wie erstes Halbjahr / Kapazitätsanpassungen USA und Gersthofen wirken in 2010
Sassenberg, 11. August 2009
Nach dem dramatischen Umsatzrückgang im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 ist technotrans nun wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser gelangt. Während der Umsatz im ersten Quartal im technotrans-Konzern noch von 36,1 (4. Quartal 2008) auf 23,2 Millionen € regelrecht abstürzte, wurde im zweiten Quartal 2009 ein Umsatz von 20,5 Millionen € erwirtschaftet. Damit hat sich die Dramatik des Rückgangs wie erwartet etwas abgeflacht und liegt mit -38,2 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung wie im ersten Quartal. Für das erste Halbjahr steht damit ein Umsatz von 43,7 Millionen € fest, nach 70,7 Millionen € im Vorjahr. Besonders betroffen ist nach wie vor das Segment Technology, welches sich im Vergleich zum Vorjahr fast halbierte. Das Segment Services hingegen verzeichnet nach sechs Monaten einen vergleichsweise harmlosen Rückgang.
Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket hat sich das Unternehmen bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2008 auf den erwarteten drastischen Umsatzrückgang vorbereitet. Trotzdem ist er natürlich nicht spurlos am Ergebnis von technotrans vorbei gegangen. Für das zweite Quartal wird ein Verlust (EBIT) von 1,1 Millionen € ausgewiesen (Vorjahr Gewinn von 1,8 Millionen €), nach dem ersten Quartal waren es -0,9 Millionen € gewesen. Unter Berücksichtigung der Restrukturierungsaufwendungen von rund 1,0 Millionen €, die sich in erster Linie auf die Verlagerung der Produktionen aus den USA und aus Gersthofen nach Sassenberg beziehen, wäre das Quartal bei einem Umsatz von 20,5 Millionen € operativ annähernd ausgeglichen gewesen.
Nach Zinsen und Steuern wird für das erste Halbjahr ein Verlust von 2,5 Millionen € ausgewiesen. Dies entspricht einem Ergebnis je durchschnittlich im Umlauf befindlicher Aktie von -0,41 € (Vorjahr +0,41 €).
Am 30.6.2009 waren 681 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern beschäftigt, vor einem Jahr waren es (ohne Leiharbeiter) noch 823. Die Reduzierung der Kapazitäten ist damit zur Mitte 2009 weiter fortgeschritten als ursprünglich geplant. Durch die Kurzarbeit werden aktuell die Arbeitsplätze von mehr als 90 Mitarbeitern erhalten, die für die Zeit nach der Wirtschaftskrise im Unternehmen gebraucht werden.
Die Segmente
Auch zur Jahresmitte zeigt das Segment Technology deutliche Spuren des rückläufigen Geschäftsvolumens in der internationalen Druckindustrie. So erreichte der Umsatz nach sechs Monaten nur 26,2 Millionen €, ein Minus von 49,4 Prozent. Nach 14,2 Millionen € im ersten Quartal verlangsamte sich der Rückgang im zweiten Quartal zwar, der Umsatz erreichte aber dennoch nur knapp 12,0 Millionen € (Vorjahr 23,8 Millionen €, -49,7 Prozent).
Das niedrigere Geschäftsvolumen hatte auch im zweiten Quartal deutliche Auswirkungen auf das Segmentergebnis. Nach einem Verlust von 2,1 Millionen € im ersten Quartal wurden im zweiten Quartal weitere -2,3 Millionen € erwirtschaftet. Die Restrukturierungsaufwendungen für die Konsolidierung der Fertigungskapazitäten sind jedoch ganz überwiegend in diesem Ergebnis enthalten, so dass auch hier operativ eine Entwicklung in die richtige Richtung zu sehen ist.
Der Umsatz im Segment Services erreichte zum Halbjahr mit 17,5 Millionen € nicht ganz die Vorjahreshöhe (18,9 Millionen €, -7,3 Prozent). Teilweise ist dies auf die rückläufigen Neuinstallationen im Projektgeschäft zurückzuführen, aber auch der Geschäftsbereich global document solutions (gds) erwirtschaftete nur knapp die ursprünglich geplante Größenordnung.
Die Marge für das Segment erreichte im Vergleich zum ersten Quartal nahezu unverändert 12,4 Prozent. Absolut war auch hier zum Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 21,6 Prozent von 2,8 auf 2,2 Millionen € zu verzeichnen. Dennoch erweist sich gerade in diesen konjunkturellen Schwächephasen das Segment als Stabilisator für das gesamte Geschäft.
Finanzlage
Nach dem guten Start in das neue Jahr entwickelte sich der Cash flow auch im zweiten Quartal sehr zufrieden stellend. Überwiegend durch eine weitere Optimierung des Working Capitals erreichten die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit nach sechs Monaten 6,5 Millionen € (Vorjahr 2,7 Millionen €). Auch aufgrund des reduzierten Investitionsvolumens stieg der Free Cash flow auf 5,6 Millionen € (Vorjahr -1,6 Millionen €).
Die liquiden Mittel erhöhten sich folglich zum Ende des ersten Halbjahres um 4,2 auf 11,2 Millionen € (Jahresende 2008: 6,9 Millionen €). technotrans ist also wie geplant in der Lage, das operative Geschäft aus eigener Kraft zu finanzieren, ohne in der aktuellen Absatzkrise zusätzliche Fremdmittel in Anspruch zu nehmen.
Ausblick
*Derzeit gibt es aus unserer Sicht noch keine Anzeichen für eine nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft, des deutschen Maschinenbaus oder der Druckindustrie,“ sagt Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstandes der technotrans AG zu den aktuellen Rahmenbedingungen des Unternehmens. *Wir sehen auch noch keine spürbare Verbesserung in den Orderbüchern der Druckmaschinenhersteller und erwarten, dass dies voraussichtlich auch in den nächsten Monaten so bleiben wird. Wir gehen deshalb für die zweite Jahreshälfte von einem ähnlichen Umsatzniveau wie im ersten Halbjahr aus, wobei das dritte Quartal 2009 aufgrund der ausgedehnten Betriebsferien unserer Kunden das Schwächste sein sollte. Für das vierte Quartal rechnen wir hingegen mit einer sehr behutsamen Belebung aufgrund eines Nachholeffektes und aufgrund des fortschreitenden Lagerabbaus bei unseren großen Kunden.“
Dirk Engel, Finanzvorstand der technotrans AG, präzisiert: *Diese Annahmen zur kurzfristigen Geschäftsentwicklung decken sich weitestgehend mit unserem Szenario von einem Umsatz in der Größenordnung von 85 bis 95 Millionen € für 2009, wobei das untere Ende dieser Spanne eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit hat als das obere.“ Die vom Management eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung und Optimierung der Profitabilität greifen planmäßig, nicht zuletzt zeigt sich dies an den operativen Zahlen des zweiten Quartals. *Dies ist für uns ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ sagt Engel. *Wir gehen deshalb davon aus, dass wir unser Ziel, das Jahr 2009 bei einem gegenüber dem Vorjahr um rund 60 Millionen € niedrigeren Umsatz operativ profitabel abzuschließen, zwar knapp erreichen werden, jedoch vor Restrukturierung. Die Schritte zur weiteren Konsolidierung unserer Fertigungskapazitäten halten wir für wichtig und notwendig, sie werden ihr Potenzial an Kostenreduktion im nächsten Geschäftsjahr entfalten.“
Darüber hinaus hat der Vorstand beschlossen, den Geschäftsbereich global document solutions (gds) in Kürze zu verselbständigen, um dessen eigenen Auftritt am Markt zu unterstützen. Das *neue“ Unternehmen, das sich zukünftig als eigenständiger Dienstleister im Bereich der Technischen Dokumentation und als Anbieter von Softwareprodukten rund um die Dokumentation profilieren wird, soll weiter wachsen und dazu beitragen, die Aktivitäten von technotrans jenseits der Druckindustrie kontinuierlich zu erweitern.
Hinweis : Aussagen in diesem Bericht, die sich auf die zukünftige Entwicklung beziehen, basieren auf unserer sorgfältigen Einschätzung zukünftiger Ereignisse. Die tatsächlichen Ergebnisse des Unternehmens können von den geplanten Ergebnissen erheblich abweichen, da sie von einer Vielzahl von Markt- und Wirtschaftsfaktoren abhängen, die sich teilweise dem Einfluss des Unternehmens entziehen.
Download: Der vollständige Quartalsbericht 1-6/2009 steht im Internet unter
www.technotrans.de, Bereich Investor Relations - Berichte, als Download zur Verfügung.
Termine: Der Quartalsfinanzbericht 1-9/2009 wird voraussichtlich am 6. November 2009 veröffentlicht.
Wertpapier: technotrans AG - ISIN
DE000A0XYGA7 - WKN
A0XYGA 7
Kontakt: technotrans AG
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/Investor Relations
Thessa Roderig
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