Centrosolar Group AG: Griff nach Sonnenstrom jetzt wirtschaftlicher - Centrosolar und Lanxess entwickeln neue Generation von Photovoltaik-Modulen
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Leverkusen / Paderborn – Die Centrosolar Group AG, Hersteller von
Solarmodulen, und der Spezialchemie-Konzern LANXESS haben ein neues
Verfahren zur Produktion von Photovoltaik-Modulen (PV) entwickelt.
Grundlage ist ein neues EVA (Ethylen Vinyl Acetat), das die Solarmodule
umhüllt. In einer Versuchsanlage, die LANXESS auf dem Dach seines
Hauptquartiers in Leverkusen installiert hat, testen die beiden Unternehmen
seit Mitte 2007 Module auf Basis des neuen EVA im Vergleich mit
handelsüblichen, konventionellen Solarmodulen. Die neuen PV-Module hat
Ubbink Solar Modules, Mitglied der Centrosolar Group, hergestellt. Neben
dem EVA sorgen neue, schwer entflammbare Levapren-Kabel für gesteigerte
Sicherheit der Photovoltaik-Installation.
Basis für die Neuentwicklung ist der von LANXESS entwickelte EVM-Kautschuk
Levamelt. Bei der Herstellung von Solarmodulen werden die einzelnen
Silizium-Wafer auf dem Träger ausgerichtet und fixiert. Dazu wurden sie
bislang in Kautschukfolien eingebettet, um sie anschließend bei hohen
Temperaturen zu vernetzen. Die Vernetzung ist notwendig, um eine
hinreichende und dauerhafte Haftung des EVA mit Glas, Rückwand und Zellen
herzustellen. 'Mit Hilfe von Levamelt kann man auf diesen aufwändigen
Schritt verzichten', so Michael Herrmann, Manager Technischer Service,
Marketing & Business Support und Dr. Gerd Bergmann, Leiter des Center of
Excellence EVM, beide bei der Business Unit Technical Rubber Products (TRP)
von LANXESS. 'Es genügt nun, die Wafer zwischen zwei lediglich 0,5
Millimeter dicken, selbstklebenden Levamelt-Folien zu fixieren – ohne
nachträgliche Vernetzung.' Der Vorteil: Die Montage geht deutlich schneller
vonstatten. 'Mit dem bisher eingesetzten EVA ist der Laminationsprozess ein
kritischer Punkt in der Herstellung von Solarmodulen, da die Taktzeiten im
Laminator sehr lang sind. Mit dem neuen Levamelt könnten wir den Prozess
erheblich verkürzen', erklärt Dr. Josef Wrobel, Vertriebs- und
Marketing-Vorstand der Centrosolar AG.
Levamelt ist – im Gegensatz zu vielen anderen Kautschuken –
lichtdurchlässig. So wird der Durchtritt der für die Stromerzeugung
wichtigen UV-Strahlung auf die versiegelten Wafer nicht behindert. Ein
weiterer Vorteil der Testmodule: Levamelt ist als gesättigtes Polymer
besonders witterungsbeständig. Außerdem enthält es keine Bestandteile, die
mit der Zeit vergilben und damit den Wirkungsgrad der Anlage
beeinträchtigen könnten.
Neben dem Einbettungsmaterial der Wafer werden in der Versuchsanlage neue
Kabel getestet. Die Solarleitungen des Herstellers Prysmian, Spezialist für
Steckverbindungen und Kabelsysteme, weisen flammhemmende Eigenschaften auf,
so dass eine geringere Brandgefahr besteht. Das verwendete Material ist
zudem beständiger gegen Witterungseinflüsse wie Schnee, Regen oder Hitze.
Prysmian bescheinigt für die Kabel eine Lebenserwartung von 30 Jahren.
Zur Langzeitprüfung haben LANXESS und die ehemalige Solarstocc AG – heute
Centrosolar – mit ihrem Installationspartner Bedachungstechnik Schröder im
Juli 2007 die Testanlage im Chemiepark Leverkusen errichtet. 16 Module auf
Basis des neuen Materials konkurrieren mit 16 herkömmlichen kristallinen
Modulen. Die Solarmodule haben eine Neigung von 30 Grad und sind in
Richtung Süden ausgerichtet. Die Ergebnisse nach sechs Monaten Testbetrieb
sind vielversprechend: 'Nach vorläufigen Auswertungen ist der Wirkungsgrad
der Levamelt-Module unter dem Strich sogar etwas besser als der
konventionell gefertigter Produkte', so Gerd Deimel, Leiter der Business
Line CR (Chloroprene Rubber) im Geschäftsbereich TRP sowie Initiator und
Projektleiter für die Solarversuchsanlage bei LANXESS. 'Wenn die Testanlage
weiter so gute Ergebnisse liefert, könnte das ein Meilenstein in der
Entwicklung neuer Technologien und Materialen bei der Produktion von
Solarmodulen sein', erwartet Dr. Josef Wrobel. 'Im Hinblick auf unsere
eigenen Fertigungsstätten in Wismar, Paderborn und Doesburg, in denen
vorwiegend kristalline Solarmodule hergestellt werden, sind wir gespannt,
ob sich die Leistungsunterschiede der beiden Testanlagen langfristig
signifikant bestätigen.'
LANXESS ist ein führender Spezialchemie-Konzern, der 2006 einen Umsatz von
6,94 Milliarden Euro erzielte und rund 14 500 Mitarbeiter in 21 Ländern
beschäftigt. Das Unternehmen ist an 47 Produktionsstandorten weltweit
präsent. Das Kerngeschäft von LANXESS bilden Entwicklung, Herstellung und
Vertrieb von Spezialchemikalien, Kunststoffen, Kautschuken und
Zwischenprodukten.
Die Centrosolar Group AG gehört zu den führenden Anbietern von kleineren
Solaranlagen für Privathaushalte und größeren Systemen für Industriedächer.
Das Unternehmen hat 2007 einen Umsatz von 221 Mio. Euro erzielt und
beschäftigt rund 500 Mitarbeiter in mehreren europäischen Ländern und den
USA. Zum Konzern gehören eigene Solarmodul-Fabriken in Wismar, Paderborn
und Doesburg (Niederlande).