Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Chefs immer oben sitzen und Sie immer unten? Wahrscheinlich fragen Sie sich das jeden Tag. Wenn Sie in die Firma fahren, morgens. Dann schauen Sie hoch und Sie sehen die ganzen vielen Etagen, die sich über Ihrem Büro in den Himmel stapeln, und Sie verzweifeln ein bisschen.
Sie machen sich klar, dass es Lichtjahre braucht, bis Sie oben ankommen werden. Wenn Sie es jemals schaffen. Oder wenigstens mal zu Besuch dahin dürfen. Zum Beispiel ein Gedanke von Ihnen, ein Papier, das in einer Mappe nach oben befördert würde und da, ganz oben, gelesen und goutiert werden könnte. Einer könnte Sie anrufen lassen, und Sie dürften einen Moment lang die Luft atmen da oben. Wo Visionen entstehen und verwehen. Wo Ihr Papier gewordener kleiner Gedanke für einen kleinen Moment Vorstandswelt spielen darf. Wo es licht ist. Wo die Sonne wohnt. Ihre Sonne. Ihr Chef. Oder der Chef Ihres Chefs.
Und weil Sie wissen, dass die da oben alles im Blick haben, laufen Sie morgens ein bisschen hurtiger über den Parkplatz. Wenn die nämlich runtergucken, dann wollen sie junge, aufgeräumte, ehrgeizige und dynamische Menschen sehen. Also sind Sie auf dem Weg zum Empfang jung, aufgeräumt, ehrgeizig und dynamisch. Sie wollen, dass die da oben denken: Guck mal an, der Müller-Mierscheid. So früh schon, und gut drauf. Und keine Spur von einer Glatze. Den Mann werden wir uns merken.
Nur dass die da oben natürlich nicht dran denken, runterzugucken. Wozu sollten sie auch. Unten, das ist dort, wo die da oben nie wieder hin wollen. Nur wer den Kopf und den Blick frei hat, kann weit gucken. Die Chefs lümmeln sich in ihren Sesseln herum, lassen die Blicke schweifen und bekommen Visionen. Wo der Laden in fünf oder in 500 Jahren stehen soll. Wer bis dahin geschluckt werden muss. Wie der Aktienkurs nach oben geht, wenn die Restrukturierung abgeschlossen ist.
Restrukturierung? Genau. Auch das ist der Grund, warum diese Menschen nicht mehr nach unten schauen. Leute wie Sie sind nämlich schon gar nicht mehr da. Wenn die von oben morgens in ihre Büros fahren, dann steigen sie im Erdgeschoss ein und ganz oben wieder aus. Dazwischen ist Luft. Und die Zeit, die auf dem Weg vergeht, beschreibt den Restrukturierungsbedarf. Sonst nichts.
Deshalb sind Sie schlecht beraten, wenn Sie auffallen wollen, Ihre Gedanken und Projekte bekannt machen wollen.
Auffallen ist also schlecht. Besser ist, Sie machen sich für eine Weile unsichtbar. Und warten die Zeit bis zum Umzug ab. Denn Hochhaus-Firmenzentralen sind eh aus der Mode. Und wenn die Restrukturierung vorbei ist und Ihre Firma auf ein Zehntel geschrumpft ist, wird umgezogen. Schlau ist, wenn Sie sich jetzt mit moderner Verwaltungsarchitektur bekannt machen. Und mit den Architekten. Damit, wenn Ihr Laden in ein, zwei Jahren umzieht in einen maximal sechsstöckigen Neubau, Ihre Gedanken freie Bahn bekommen können. Und der Chef denkt: Sieh mal an, der Müller-Mierscheid. Acht Jahre im Geschäft und jetzt startet er durch. Sieht man mal, wie die neuen kreativen Strukturen den Mann befreit haben. Sitzt der nicht sogar auf derselben Etage? Kein Wunder, dass es jetzt klappt.
Gruß
Happy End
ftd.de
Sie machen sich klar, dass es Lichtjahre braucht, bis Sie oben ankommen werden. Wenn Sie es jemals schaffen. Oder wenigstens mal zu Besuch dahin dürfen. Zum Beispiel ein Gedanke von Ihnen, ein Papier, das in einer Mappe nach oben befördert würde und da, ganz oben, gelesen und goutiert werden könnte. Einer könnte Sie anrufen lassen, und Sie dürften einen Moment lang die Luft atmen da oben. Wo Visionen entstehen und verwehen. Wo Ihr Papier gewordener kleiner Gedanke für einen kleinen Moment Vorstandswelt spielen darf. Wo es licht ist. Wo die Sonne wohnt. Ihre Sonne. Ihr Chef. Oder der Chef Ihres Chefs.
Und weil Sie wissen, dass die da oben alles im Blick haben, laufen Sie morgens ein bisschen hurtiger über den Parkplatz. Wenn die nämlich runtergucken, dann wollen sie junge, aufgeräumte, ehrgeizige und dynamische Menschen sehen. Also sind Sie auf dem Weg zum Empfang jung, aufgeräumt, ehrgeizig und dynamisch. Sie wollen, dass die da oben denken: Guck mal an, der Müller-Mierscheid. So früh schon, und gut drauf. Und keine Spur von einer Glatze. Den Mann werden wir uns merken.
Nur dass die da oben natürlich nicht dran denken, runterzugucken. Wozu sollten sie auch. Unten, das ist dort, wo die da oben nie wieder hin wollen. Nur wer den Kopf und den Blick frei hat, kann weit gucken. Die Chefs lümmeln sich in ihren Sesseln herum, lassen die Blicke schweifen und bekommen Visionen. Wo der Laden in fünf oder in 500 Jahren stehen soll. Wer bis dahin geschluckt werden muss. Wie der Aktienkurs nach oben geht, wenn die Restrukturierung abgeschlossen ist.
Restrukturierung? Genau. Auch das ist der Grund, warum diese Menschen nicht mehr nach unten schauen. Leute wie Sie sind nämlich schon gar nicht mehr da. Wenn die von oben morgens in ihre Büros fahren, dann steigen sie im Erdgeschoss ein und ganz oben wieder aus. Dazwischen ist Luft. Und die Zeit, die auf dem Weg vergeht, beschreibt den Restrukturierungsbedarf. Sonst nichts.
Deshalb sind Sie schlecht beraten, wenn Sie auffallen wollen, Ihre Gedanken und Projekte bekannt machen wollen.
Auffallen ist also schlecht. Besser ist, Sie machen sich für eine Weile unsichtbar. Und warten die Zeit bis zum Umzug ab. Denn Hochhaus-Firmenzentralen sind eh aus der Mode. Und wenn die Restrukturierung vorbei ist und Ihre Firma auf ein Zehntel geschrumpft ist, wird umgezogen. Schlau ist, wenn Sie sich jetzt mit moderner Verwaltungsarchitektur bekannt machen. Und mit den Architekten. Damit, wenn Ihr Laden in ein, zwei Jahren umzieht in einen maximal sechsstöckigen Neubau, Ihre Gedanken freie Bahn bekommen können. Und der Chef denkt: Sieh mal an, der Müller-Mierscheid. Acht Jahre im Geschäft und jetzt startet er durch. Sieht man mal, wie die neuen kreativen Strukturen den Mann befreit haben. Sitzt der nicht sogar auf derselben Etage? Kein Wunder, dass es jetzt klappt.
Gruß
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