Bush-Cheney Inc.

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Happy End:

Bush-Cheney Inc.

 
18.07.02 18:32
Krieg, Geopolitik und der Filz der Bush-Regierung mit der Rüstungsindustrie und Energiekonzernen - ein oberflächlicher Blick auf tiefe Abgründe in ein netzförmiges Labyrinth

Noch immer ist die Popularität von US-Präsident ungewöhnlich hoch. Über 70 Prozent der US-Bürger befürworten die Politik von Bush noch immer. Dafür geht das Vertrauen in die Manager von großen Unternehmen nach einer aktuellen  Umfrage gegen Null. Für die Meisten gibt es zu wenig Moral in der Gesellschaft, und sie wünschen eine stärkere Kontrolle der Wirtschaft. Auch Alan Greenspan stimmte in den Kanon ein und machte "ansteckende Gier" mancher Unternehmer für den Vertrauensverlust in die Unternehmensführung verantwortlich. Auch der selbst durch mögliche Schiebereien angekratzte Präsident wirbt um Vertrauen und will die Unternehmensführer an die Zügel nehmen: "Um ein verantwortlicher Amerikaner zu sein, muss man verantwortlich handeln," predigte Bush unlängst.

Offenbar haben die Ankündigungen, schärfer gegen die schwarzen Schafe bei den Managern vorzugehen, ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Menschen in den USA finden ihren Präsidenten sogar noch ehrlicher und vertrauenswürdiger als bislang. Unbeirrt sagen das 71 Prozent. Zwar meinen 50 Prozent, dass Bush eher die Interessen der großen Unternehmen als der kleinen Leute schützt, aber auch hier erzielt er einen besseren Wert als noch vor einem Jahr. Es besteht also keine Veranlassung für Bush, die Karten offenzulegen, was die eigenen finanziellen Interessen angeht. So kann auch der von Bush eingesetzte Vorsitzende der Bö(r)senaufsicht SEC, Harvey Pitt, es freundlicherweise noch dem Präsidenten selbst überlassen, ob er die Unterlagen über den umstrittenen Aktienverkauf als Direktor von Harken Energy herausgeben will. Dafür will er angeblich entschieden die möglichen Bilanzfälschungen beim Energiekonzern Halliburton prüfen, deren Direktor von 1995 bis 2000 der jetzige Vizepräsident Dick Cheney ist. Der aber ist nicht nur schon durch seine enge Verbindung zum skandalträchtigen Pleite-Energiekonzern Enron aufgefallen, sondern auch bereits durch die Geschäfte, die er für Halliburton angeleiert hat, als er unter Bush I noch Verteidigungsminister war.

I've got great confidence in the Vice President, doing a heck of a good job. When I picked him, I knew he was a fine business leader and a fine experienced man. And he's doing a great job. That matter will take -- run its course, the Halliburton investigation, and the facts will come out at some point in time.
George W. Bush am 17. Juli


Vizepräsident Cheney hält sich tatsächlich auffällig unauffällig zurück. Die Skandale um die Enron-Pleite, mit der die amerikanische Wirtschaftskrise begann, scheinen der Bush-Regierung, damals noch ganz durch den patriotisch verpflichtenden Krieg gegen den Terrorismus gedeckt, nicht viel geschadet zu haben. Jetzt überdecken die eher harmlosen Vorgänge bei Harken und Halliburton die Abgründe, denn letztlich ist seit der Zeit des ehemaligen CIA-Chefs und späteren Präsidenten Bush I, der trotz seines zweifelhaften Siegs über Hussein vornehmlich wegen wirtschaftlicher Gründe von Bill Clinton abgelöst werden konnte, der Krieg mit wirtschaftlichen Interessen der Rüstungs- und Energiekonzerne untrennbar verwoben. Verbindungsglieder sind in aller Regel die  Regierungsmitglieder selbst.

Update: Eine von der New York Times und CBS durchgeführte  Befragung kam allerdings zu einem leicht anderem Bild. Zwar lag auch hier die allgemeine Zustimmung zur Politik des Präsidenten mit 70 Prozent etwa genau so hoch wie bei der Umfrage der Washington Post, und immerhin 52 Prozent waren zufrieden, wie Bush die Wirtschaftspolitik handhabt. 58 Prozent aber sind der Meinung, dass seine Politik zu sehr von großen Unternehmen beeinflusst wird, obgleich erstaunlicherweise wiederum 68 Prozent auch der Meinung sind, er kümmere sich um die Interessen der normalen Menschen.
Gleichwohl glauben 48 Prozent der Befragten, dass Bush bei seinen eigenen Geschäften mit Harken Energy etwas zu verbergen hat. Gerade einmal 17 Prozent sagen, er würde die Wahrheit sagen. Fast schon schizophren sind trotzdem 43 Prozent der Meinung, dass er geschäftlich ehrlich und moralisch gehandelt habe. Vielleicht muss man da gegen das Misstrauen doch irgendwie das Vertrauen in den Präsidenten aufrechterhalten. Bei Cheney geben die Menschen ihrer Skepsis zumindest stärker Ausdruck. Zwar glauben "nur" 43 Prozent, dass er etwas zu verbergen hat, aber nur 11 Prozent meinen, dass er die Wahrheit sagt. Dass er moralisch nicht einwandfrei als Direktor von Halliburton gehandelt habe, sagen aber schon 23 Prozent, während nur 32 Prozent der Überzeugung sind, er habe hier ehrlich gearbeitet.

 
Rüstungsindustrie und Regierung: Man kennt sich

Verkehrsminister Norman Mineta war beispielsweise früher bei Boeing und Lockheed tätig. US-Verteidigungsminister Rumsfeld, der dieses Amt schon unter dem Präsidenten Gerald Ford eingenommen hatte, schon lange für mehr Rüstungsausgaben und vor allem für den SDI-Nachfolger des Raketenabehrschild geworben hat, war zwischenzeitlich vornehmlich in der biotechnologischen und pharmazeutischen Branche tätig. Allerdings arbeitete er auch bis vor kurzem in der Rüstungsbranche, nämlich als Direktor des Unternehmens Gulfstream Aerospace, bei dem auch der jetzige Außenminister Colin Powell tätig war und das 1999 vom Rüstungskonzern General Dynamics aufgekauft wurde, was Rumsfeld einen Segen von 11 Millionen Dollar für seine Aktienanteile einbrachte. Auch Powell ging hier wohl nicht leer aus (sein Sohn ist mittlerweile dank Bush zum Leiter der Federal Communications Commission berufen worden, nachdem er die Verschmelzung von AOL und Time Warner befürwortet und damit wiederum die Aktien seines Vaters an Wert vermehrt hatte). In das Verteidigungsministerium holte sich Rumsfeld eine ganze Reihe von ehemaligen Managern der Rüstungsindustrie. Beispielsweise Gordon R. England, den ehemaligen Vizepräsidenten von General Dynamics, für die Navy, James Roche von Northrop Grumman für die Luftwaffe oder Albert Smith, der ehemalige Vizepräsident von Lockheed Martin, den Rumsfeld zum stellvertretenden Staatssekretär für die Luftwaffe ernannt hat. Verbindungen gibt es auch über den für Army zuständigen Thomas E. White zu Enron.

Nachdem Verbindungen zu Enron mittlerweile ein heißes Eisen geworden sind, könnte White von Rumsfeld wegen seiner Unterstützung für das 11 Milliarden Dollar teure Crusader Artilleriesystem, das der Verteidigungsminister zugunsten anderer Waffensysteme nicht mehr haben will, in Ungnade fallen. Doch Crusader macht trotz der Ablehnung eine weitere Verflechtung deutlich (zumal das ja nur ein System von vielen ist, das von dem Rüstungsunternehmen für das Pentagon hergestellt und entwickelt wird). Entwickler ist der Rüstungskonzern United Defense Industries, der wiederum seit 1997 von der Carlyle-Gruppe kontrolliert wird, die u.a. bis Oktober des letztes Jahres auch in geschäftlichen Verbindungen zur bin-Ladin-Familie stand. Vorstand der Carlyle-Gruppe ist der ehemalige US-Verteidigungsminister Frank Carlucci, der ein alter Freund Rumsfelds ist und unter Ronald Reagan im Amt war. Aber bei Carlyle ist bekanntlich auch der Vater von Bush II tätig: als Berater - ausgerechnet für Asien.

Auch hier traten seltsame zeitliche Koinzidenzen auf. So schloss die Army zwei Wochen nach dem 11.9. mit United Defense einen Vertrag in Höhe von 665 Millionen Dollar für die Entwicklung des schon länger umstrittenen Crusader-Systems ab, im Dezember wurden vom Repräsentantenhaus 475 Millionen bewilligt. Just zu dieser Zeit ging Carlyle mit United Defense an die Börse. Durch den Verkauf von Anteilen verdiente die Gruppe 237 Millionen Dollar.

Defense contractors General Dynamics Corp. and Northrop Grumman Corp. reported strong second-quarter growth yesterday, beating Wall Street expectations and capitalizing on increased defense spending.
Washington Post vom 18. Juli


Die Unternehmen, die hauptsächlich am Lieblingsprojekt von Bush jun., dem Aufbau des Raketenabwehrsystems (NMD), verdienen, sind Boeing, Lockheed Martin, Raytheon und TRW. Ein Viertel der vom Pentagon ausgegebenen Rüstungsgelder geht zu diesen Konzernen, beim NMD gar bis zu 70 Prozent. Bislang flossen in die Entwicklung des NMD-Systems, das ganz offenkundige Schwächen aufweist und möglicherweise niemals effizient funktionieren wird, 70 Milliarden US-Dollar. Vizepräsident Cheney war bei TRW Aufsichtsratmitglied, seine Frau sitzt noch im Aufsichtsrat von Lockheed Martin. Auch Präsident Bush hat gute Beziehungen zu Lockheed, hatte er doch als Gouverneur von Texas 1995 den Plan, das Wohlfahrtssystem zu privatisieren und Lockheed zu übergeben, woran er allerdings gescheitert ist. Für die Weiterentwicklung des NMD soll nun nach dem Willen des Pentagon die Kontrolle durch das Parlament  gelockert werden. Und insgesamt strebt Rumsfeld an, eigenmächtiger handeln zu können. Die Kontrolle des Pentagon durch den Kongress sei eine "Last" und nicht "effizient". Gleichzeitig soll das Pentagon für das nächste Haushaltsjahr mit einem Budget von 355 Milliarden Dollar 30 Milliarden mehr als im letzten Jahr erhalten.

Der Fall Cheney oder wie Öl und der Krieg gegen den Terrorismus zusammenhängen

Aber zurück zu Vizepräsident Cheney, der als Verteidigungsminister unter dem Vater von Bush den Krieg gegen Panama und den Golfkrieg geführt hat. Die Militärs, allen voran der jetzige Außenminister und damalige Generalstabschef Colin Powell, hatten übrigens damals ebenso davon abgeraten, wie sie dies heute angesichts der Kriegspläne von Bush jun. machen. 1995 wurde Cheney zum Direktor des Ölkonzerns Halliburton (Hauptsitz in Dallas!), was er bis zu seiner Berufung in das Wahlkampfteam von Bush blieb. In dieser Zeit wurden unter seiner Leitung wohl, was vom SEC gerade untersucht werden soll, Bilanzfälschungen vorgenommen, die auf jeden Fall dem finanziellen Wohlergehen des Vizepräsidenten zugute gekommen sind. Als Direktor dürfte er in dieser Zeit jährlich über zwei Millionen Dollar verdient haben und war zugleich der größte Shareholder des Konzerns. 2000 verkaufte er für 20 Millionen Halliburton-Aktien, die restlichen soll er Stiftungen vermacht haben.

Zumindest hat Cheney als Verteidigungsminister bereits für eine geneigte Haltung ihm gegenüber bei Halliburton gesorgt. Die zu Halliburton gehörende Baufirma Kellogg, Brown & Root Services (KBR) wurde 1992 von ihm ausersehen, für 3,9 Millionen Dollar einen Bericht über Privatisierungsmöglichkeiten für die Logistik der Armee bei Auslandseinsätzen zu verfassen. BRS hat bereits in Vietnam Straßen, Landebahnen oder Militärstützpunkte gebaut. Noch im selben Jahr erhielt die Firma weitere 5 Millionen Dollar für den Bericht und schließlich einen über fünf Jahre sich erstreckenden Vertrag für die Kooperation mit dem US Army Corps of Engineering u.a. für Stützpunkte in Somalia (62 Millionen), in Bosnien (2,2 Milliarden) oder in Saudi-Arabien (5,1 Millionen). Als Cheney schließlich 1995 Direktor von Halliburton wurde, verdiente KBR jährlich 350 Millionen Dollar, vier Jahre später bereits 650 Millionen Dollar über das Pentagon. 1999 konnte ein weiterer  5-Jahres-Vertrag in Höhe von 730 Millionen für Versorgungsleistungen in Bosnien und im Kosovo abgeschlossen werden.

Es hat also zumindest Cheney nicht geschadet, Aufträge unter anderem an Halliburton zu vergeben, während er als Direktor des Unternehmens diesem wegen seiner guten Beziehungen zum Militär dienen konnte. Dabei sparte das Pentagon offenbar nicht unbedingt Geld, sondern die Dienste der Firma kosteten oft mehr, als wenn die Arbeit vom Militär selbst erledigt worden wäre, was auch vom General Accounting Office (  GAO) angemahnt wurde. Erst im Februar zahlte die Firma 2 Millionen, um einen Rechtsstreit mit dem Justizministerium beizulegen, bei dem es um Betrug bei der Schließung des kalifornischen Stützpunkts Fort Ord ging. Auch da dürfte die Nähe zu Cheney nicht geschadet haben.

Als Cheney Verteidigungsminister war, hatte er dazu beigetragen, Sanktionen gegen Libyen und nach dem Golfkrieg gegen den Irak durchzusetzen. Als Direktor von Halliburton wich diese "politische" Haltung, die er als erneuter Verteidigungsminister gegenüber dem alten feind wieder aufgefrischt hat, einer eher pragmatischen Einstellung. 1998 kritisierte er etwa, dass die USA zu sehr auf Sanktionen setzen, und versuchte auch, Ausnahmen für die Sanktionen gegen den Iran und Libyen zu erreichen. Schon 1995 wurde KBR zu einer Geldstrafe wegen der Verletzung der Sanktionen gegenüber Libyen verurteilt. Und wie andere US-Firmen auch, umging Halliburton über europäische Mittlerfirmen die Sanktionen gegenüber dem Irak und lieferte Technik, um die Ölförderanlagen Husseins zu modernisieren. Unter der Führung von Cheney war Halliburton der größte amerikanische Handelspartner des Irak und machte mit dem Land über zwei Mittlerfirmen Geschäfte in Höhe von 23 Millionen.

Cheney hatte als Geschäftsmann vielleicht mehr Glück als Bush II, der mit seiner Firma Pleite ging und mit dem Verkauf seiner Aktien nicht so viel Geld herausholen konnte. Allerdings kaufte Cheney 1998 für Halliburton die Dresser Industries, der nun gewaltige Schadensersatzforderungen von Angestellten wegen ihrer Asbestbelastung am Arbeitsplatz drohen. Nur gut, dass Cheney im August 2000 noch schnell seine Aktien  verkaufte, bevor sie deswegen im Oktober erst einmal in den Keller stürzten. Doch KBR ist weiterhin eine Erfolgsstory, besonders nach dem 11. September.

Die kommunizierenden Kanäle zwischen geopolitischen, militärischen und finanziellen Interessen

Nach einem  Bericht der New York Times ist KBR für die Navy und die Army der exklusive Versorger für Lebensmittel, Bauvorhaben, Energieversorgung und Treibstofftransport. Der erstaunliche Vertrag würde über 10 Jahre abgeschlossen - und enthält keinerlei Kostenobergrenze. Eine Lizenz also für das Erzeugen guter Profite auf Steuerkosten. Im Februar 2002 schloss KBR einen  Vertrag mit der Navy über 16 Millionen Dollar zur Errichtung eines Gefangenenlagers mit 400 Zellen auf dem kubanischen Stützpunkt in Guantanamo Bay ab. Weitere 7 Millionen wurden dann im April für die Ausbauphase II bewilligt.

Für zwei Millionen baute KBR im November 2001 die Schutzmaßnahmen für die US-Botschaft in Taschkent aus. Auch für die Lebensmittelversorgung der amerikanischen Soldaten in Usbekistan ist die Firma zuständig, ebenso wie für einen Großteil des Betriebs des Luftwaffenstützpunkts in Khanabad, auch wenn dies 10 bis 20 Prozent mehr kostet, als wenn das Pentagon dies selbst machen würde. Überhaupt folgt KBR dem Krieg gegen den Terrorismus. Nachdem das Pentagon wieder einen Stützpunkt auf den Philippinen hat, werden in das Land nicht nur wieder Waffen geliefert, woran die Rüstungsindustrie auch verdient, sondern stellt man dort auch dort Soldaten für den Antiterrorismus-Kampf. KBR kann seit November für 100 Millionen Dollar einen ehemaligen Navy-Hafen zu einem kommerziellen Hafen umbauen. Im Dezember erhielt die Firma überdies einen  10-jährigen Vertrag ohne Kostengrenze zur Versorgung der Army mit bestimmten Leistungen in Kriegseinsätzen. Seit Mai 2002 versorgt KBR auch US-Stützpunkte in Afghanistan. Da es noch weitere Stützpunkte in der Region gibt

Man sollte bei all dem nicht vergessen, dass Halliburton natürlich großes Interesse daran hat, mit im Geschäft bei der Ausbeutung der Erdöl- und Erdgasvorräte in Zentralasien zu sein, vor allem in Usbekistan, also just da, wo bereits KBR tätig ist, und in Turkmenistan. Um diese Öl- und Gasressourcen ging es natürlich auch schon früher. Neben Enron ist hier auch der in die ganze Region viel Kapital investierende US-Konzern Chevron im Spiel, bei dem die jetzige Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, die früher auch unter Bush sen. tätig war, Direktorin und zuständig für Kasachstan gewesen ist. Chevron ist geschäftlich eng mit dem Konzern Halliburton verbunden, der wiederum  Mitglied beim American Chamber of Commerce in Kasachstan ist. Cheney hatte hier überall seine Finger im Spiel. Im auch von Bush ausdrücklich geförderten  Kaspischen Pipeline-Konsortium ist neben ExxonMobil vor allem ChevronTexaco beteiligt. Nach Bush geht es um den Bau mehrerer Pipelines für den Transport des Erdöls und Erdgases aus der Kaspischen Region, um die Energieversorgung der USA sicher zu stellen. Im November 2001 war die Pipeline von Tengis durch Kasachstan zum russischen Hafen Novorossiysk am Schwarzen Meer fertiggestellt.

Ein internationales Konsortium unter der Leitung des US-Konzerns Unocal plante eine  Pipeline von Usbekistan und Turkmenistan durch Afghanistan nach Pakistan (als eine der  Alternativen dachte man auch an eine Pipeline, die durch Georgien gehen sollte, wo sich im Augenblick auch die USA militärisch engagieren). Die Pläne wurden im  Mai von den Regierungen Turkmenistans, Afghanistans und Pakistans wieder aufgenommen. Der afghanische Regierungspräsident  Karsai hat zuvor bei  Unocal als Berater  gearbeitet, US-Präsident Bush ernannte Zalmay Khalilzad, ebenfalls Unocal-Mitarbeiter, zum amerikanischen Gesandten. Khalilzad, der auch schon unter Bush sen. für das Pentagon gearbeitet hat, verhandelte im Auftrag von Unocal mit dem Taliban-Regime über das Pipeline-Projekt.

Diese wenigen Verbindungen des Netzwerkes der Bush. Inc. berühren gerade die Oberfläche. Man könnte hier immer weiter in das Geflecht an Beziehungen und verwobenen Interessen eintauchen und allmählich paranoid werden ... Vielleicht wollen die amerikanischen Bürger, wenn sie nicht in Verschwörungstheorien landen, deswegen lieber gleich nichts davon wissen und halten sich patriotisch lieber nur an den Präsidenten, dem sie Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit attestieren.  
Kicky:

der Observer rührt kräftig in der Brühe

 
19.07.02 01:13
www.observer.co.uk/bush/story/0,8224,755135,00.html
Bush squirms in sleaze scandal

Oil shares deal launched his political career                              

Ed Vulliamy in New York
Sunday July 14, 200
The tide of sleaze engulfing corporate America lapped closer to President Bush this weekend with the revelation that official documents appear to show he provided a misleading account of a controversial share deal.
The documents emerged at the end of a week in which Bush went to Wall Street to launch a crusade to clean up business and announce a package of reforms generally greeted as having more jawbone than backbone.
They relate to Bush's sale of stocks in an oil company of which he was a director in June 1990 - a transaction that catapulted him to massive wealth and on to the political stage in Texas and thereafter the world. The papers show that, despite his claims to the contrary, Bush was advised that the value of shares in his company, Harken Oil, were about to plummet. He sold them off just in time, reaping a profit of $835,807 (£553,514). It is a breach of US regulations to trade in stock with inside knowledge that its value is about to change.
He went on to use the profit from his sale to buy a stake in the Texas Rangers baseball team, which when sold later turned Bush into a multi-millionaire.
Bush's Harken share sale was investigated by the government regulatory body, the Securities and Exchange Commission, operating under the administration of his father, President George Bush senior - but no action was taken.
Harken had come to Bush's rescue after he had failed in a series of ventures in the oil business. It offered to buy out his sinking Spectrum 7 oil company, give him a seat on its board and a consultant's salary of $120,000. 'It helps to be the son of the President,' said the firm's founder, Phil Kendrick, explaining the otherwise senseless splash-out for Bush's Spectrum. 'He's worth $120,000 a year just for that.'
But Harken soon hit trouble with a series of disastrous bets on the commodities market. Bush maintained last week that he was unaware of the imminent collapse of Harken's share value, insisting he had 'sold into good news'.
The documents cast doubt on this claim. They were found during Bush's presidential election campaign by Knut Royce, former senior fellow with a non-partisan Washington research group, the Centre for Public Integrity, and published in its bulletin Public I.
The SEC concluded that in March 1990, months ahead of the share sale, Bush realised Harken faced loses of $4.2 million in the year's second quarter. And buried in the papers were memoranda written by Harken executives warning one another of a 'liquidity crisis' facing the company.
One was from company president Mikel Faulkner to the board of directors on which Bush sat. Dated 20 April - two months before Bush sold his stock - it warned of 'events which drastically affect Harken's current strategic plan with regard to seeking public funds'. One of Harken's leading banks, says Royce, was looking to withdraw its loan
.
Two weeks before Bush moved to sell, on 7 June, Faulkner provided Bush with minutes of an executive committee meeting warning of a 'shutdown effective 30 June unless third-party funding is found'. Harken, it said, had lost $28.5m in trade credit since the start of the year. Bush sold on 22 June; on 20 August, Harken posted quarterly losses of $23.2m.
Although the SEC elected not to prosecute, an internal memo advised that the halt of the investigation 'must in no way be construed as indicating that the party has been exonerated or that no action may ultimately result'.
The SEC is entitled to be notified of all share trades; Bush failed to do this to deadline on four occasions - the main 1990 share deal being reported eight months late.
While campaigning for the governorship of Texas in 1994, Bush insisted he had correctly filed notice of his share sale to the SEC, but that it had lost the documents.
'That's what we remember him saying then and that's certainly not what he's saying now,' says Craig McDonald of the research group, Texans for Public Justice. 'One can only presume he changed his story because he knew there were people who could come forward and attest to the opposite.'
When it became clear last week Bush had not filed his documents, White House spokesman Ari Fleischer blamed 'a mix-up with the attorneys'. However, Robin Jordan, the leading lawyer concerned, went on to be appointed by Bush as ambassador to the oil kingdom of Saudi Arabia.
'Funny,' observed a former senior official in the Clinton administration, 'that the man at fault, instead of getting sanctioned, gets sent to a vital national security post by a President from Texas to an oil state and pivotal ally.'
There remains 'one great mystery', says Royce. 'Who was the "institutional client" who bought Bush's shares? Who the hell bought such a large block of crumby stock?' The broker of the deal, Ralph Smith, refuses to say. 'Someone out there was sure looking after George W,' says Royce.
Yesterday's Washington Post disclosed that deputy Attorney General Larry Thompson, leader of the task force briefed to prosecute company crime, was director of a credit-card company, Providian, which in 2000 paid out $400m to settle allegations of consumer and securities fraud. Thompson sold off his shares - worth nearly $4.2m - in the 'sub-prime' market company targeting low-income families when he took office last year to comply with ethics rules .
Why US press didn't give Bush a burning

The papers knew about Dubya's deals in 2000. Strangely, they kept quiet

Harold Evans
Sunday July 14, 2002


Last week another candidate for obloquy emerged, the Harken Energy Corporation, and along with it one of its directors and consultants from 1986 to 1990, GW Bush. This is the very same GW Bush who told several hundred business leaders last Tuesday, as their President, that he was determined to jail any of them caught with a hand in the cookie jar.
Why the activities of oilman Bush in the Eighties and Nineties should be headlines now is a mystery. He made his fortune in business by flouting securities laws and finding protection among his father's friends. He was unable or unwilling to give details of this last week, except in ways that added to the confusion. The real mystery, important in a democracy, is one memorialised by Sherlock Holmes. The dog in Dartmoor mystery Silver Blaze, you will recall, did nothing in the night; and that was the curious incident.
The curious incident now is why the people's watchdog press didn't bark when new, unflattering evidence emerged just before the 2000 presidential election. This is not a question the press itself is bothering to probe, which at least demonstrates a consistent talent for inertia.
The sequence of events is telling. When Bush sold his Harken stock in June 1990, he did not report the sale to the US Securities and Exchange Commission, as required by law. He was eight months late.
The requirement should alert the SEC to the possibility of insider knowledge. And delay conceals from investors information about the faith the company's leaders have in their enterprise - information that can move markets. Bush's sale, when it eventually was reported, aroused the SEC's curiosity because he unloaded more than 200,000 Harken shares for $850,000 just before it cratered.
The SEC, whose inquiry took place while his father was President, did not press any charges; nor did it specifically exonerate Bush Junior.
But that was then. In October 2000, when candidate Bush was saying he would run the White House like a business corporation, a more thorough investigation was carried out, this time by journalists. Bill Minutaglio and Nancy Beiles, with Knut Royce of the the Center for Public Integrity, had their scoop published in Talk magazine, edited then by my wife, Tina Brown. They made a series of discoveries. One, that Bush had also been late in reporting four transactions involving Harken stock while he was a director.
Two, Bush himself was never interviewed by the SEC - a 'very strange' fact, according to one Republican SEC investigator. And the general counsel of the SEC then was James Doty, who represented Bush in his purchase of the Texas Rangers baseball team. Three, that Bush and his fellow Harken directors made a series of manoeuvres that can now be seen to be a mirror image of the scandalous practices of their friends at the disgraced Enron.
Fearing to report losses in 1989, Harken sold 80 per cent of one of its own subsidiaries, Aloha Petroleum, to a partnership of Harken insiders at an inflated price, a transaction that masked the losses, and pushed up the stock price, whereupon they sold their personal stakes.
The following February the SEC ordered Harken to amend its annual report, declaring 1989 losses of $12.5m - by which time Bush had sold most of his shares.
All this, and more, was fissile material in the run-up to the 2000 election. Astonishingly, it was ignored. The New York Times, the Washington Post, the Wall Street Journal and all the big TV and radio shows, except Tom Brokaw on NBC, failed even to report the Harken revelations, about which they are now making a fuss.
Why? Three reasons.
First, the election reporters got themselves trapped in a narrative that was resistant to fact: Gore was a a poseur, and Bush was an amiable Forrest Gump. No fact that did not fit the preconceived pattern saw ink or breathed air.
Second, they were vulnerable to spin when the Republicans found material to keep the stereotypes going.
Third, there was outright prejudice against Clinton and Gore. It was described a few weeks later by Eric Alderman of MSNBC: 'Where is the New York Times' famed Whitewater reporter, Jeff Gerth? Where's the Washington Post special investigations unit? Where is the scandal-mongering Matt Drudge.'
Bush has changed his story about the late filings. Then, he said the SEC must have lost the papers. Now, he blames his own lawyers.
None of the news organisations that failed the public in 2000 has fessed up. The New York Times murmured that there had been some vague mention of this in 2000. The Wall Street Journal grossly misrepresented its own negligence, referring only to one late filing and claiming it did report what it signally did not.
The general theme on the Right is that anyway it is all the fault of the bad example set by you-know-who. That blow job, you must believe, entirely destroyed the moral fibre of a generation of American businessmen.
· Harold Evans is former editor of the Times and Sunday Times.

And for those who want to believe that the reason for Bush's lack of conviction is chumminess with businesses that like to bend rules, the circumstantial evidence is well known and easily available.
In the 2000 presidential election, WorldCom, for example, gave 70 per cent of its $1.9m political donations to the Republicans. For Andersen it was 71 per cent of $1.4m. Enron - led by 'Kenny Boy' Lay - gave their buddy $113,800 between 1989 and 2001, while Al Gore got $13,750. Enron gave $300,000 to the Bush inaugural fund in 2001, and helped out with the costs of the 2000 poll recount.
The President's men
Thomas White: Army Secretary
White, a former Enron executive, sold $12m of Enron shares between June and November last year. He was vice-chairman of Enron Energy Services, implicated in manipulating electricity costs in the California power crises.
Paul O'Neill: Treasury Secretary
As former chief executive of Alcoa, the world's biggest aluminium company, O'Neill receives an annual pension from the company of $926,000. Once in office, he delayed selling his Alcoa shares, until they rose steadily by 30 per cent.
Larry Lindsey: White House economic adviser
Was a paid Enron consultant still on payroll when devising Bush's economic policies for the election campaign. Lindsey conducted an investigation into the effect of the collapse of a major energy company on the economy just before Enron's difficulties became known.
· Additional reporting by Lucy Ballinger
www.observer.co.uk/economy/story/0,1598,754717,00.html
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