Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut und der Krieg.
Prof. Michel Chossudovsky gelingt es in seinem neuen Buch, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
Michel Chossudovsky, einer der intellektuellen "Aktivisten" der Bewegung von Seattle und Genua, macht in diesem Buch eine entschiedene Gegenrechnung zu den Glücksverheißungen einer rein marktrationalen Globalisierung auf. Er hat sich in Somalia ebenso umgesehen wie in Ruanda, die Verhältnisse in Indien und Vietnam studiert, sich mit Lateinamerika, der Russischen Föderation und den Staaten des ehemaligen Jugoslawien befasst - und er kommt in seinen Beispielen aus allen Teilen der Welt immer zu demselben Schluss:
Die weltweite Handelsfreiheit führt mitnichten zur besten aller Welten, sondern zu Unsicherheit, Armut und Krieg. Die vom Westen beherrschte Finanzindustrie verdient an instabilen Finanzmärkten. Die internationalen Konzerne, unter dem Druck der von ihnen selbst verschuldeten Überproduktion, setzen auf die Ausweitung der Märkte in den Entwicklungs- oder Transformationsländern - was nur geht, wenn sie deren produktive Basis zerstören. Diese Länder hängen immer mehr am Tropf von Weltbank, IWF und WTO, werden rekolonialisiert, also zu offenen ökonomischen Territorien ohne eigene Vetomöglichkeiten.
Die Allianz der Reichen - unter Führung der USA - forciert die Globalisierung der Armut, der Umweltzerstörung, der sozialen Apartheid, des Rassismus und der ethnischen Zwietracht. Nach der Ära des Kalten Krieges rutschen große Teile der Weltbevölkerung jetzt in eine beispiellose wirtschaftliche und soziale Krise, brutaler als die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Ganze Volkswirtschaften brechen zusammen, ganze Zivilgesellschaften werden zerstört, Arbeitslosigkeit und Armut nehmen überhand.
Aufgrund von Deregulierung und "freiem Handel" sind die Lebenshaltungskosten in vielen Städten der Dritten Welt heute höher als in den USA. IWF und Weltbank untergraben systematisch alle Bereiche der städtischen und bäuerlichen Wirtschaft in den armen Ländern, die nicht direkt den Interessen des globalen Marktsystems der Multis dienen.
Obwohl die Weltbank das Mandat hat, die Armut zu bekämpfen und zum Umweltschutz beizutragen, unterstützt sie den Prozess der Entwaldung, die beschleunigte Zerstörung der Natur und die erzwungene Vertreibung von Millionen von Menschen, die der Entwicklung neuer Großprojekte im Wege sind.
So führen, wie Chossudovsky zeigt, die erzwungenen "Strukturanpassungen" in den armen Ländern zu einer Form "ökonomischen Völkermords", der durch die bewusste Manipulation von Marktkräften betrieben wird. Die Landwirtschaft wird geschwächt, die Selbstversorgung zerstört.
Länder werden von den Geberländern gezwungen, das bisher kostenlose Gesundheitssystem zu zerschlagen, es zu kommerzialisieren und der internationalen Pharmaindustrie zu öffnen. Folge: Die Mehrheit der Menschen kann sich Arzt und Medizin nicht mehr leisten. Der IWF zwingt arme Länder, das kostenlose Schulsystem zu zerstören und auch die Ärmsten nur noch gegen Geld zu unterrichten, wenn sie es denn hätten.
Das Buch zeigt, wie die WTO in eklatanter Weise in nationale Gesetze und die Verfassungen der Mitgliedsstaaten eingreift, während sie globalen Banken und multinationalen Konzernen ausgedehnte Rechte verleiht und ihnen Handelspraktiken erlaubt, die an kriminelle Handlungen grenzen und auch den Raub geistigen Eigentums mit einschließen.
Allein durch die Fülle der harten Fakten und die Weite seines Blickwinkels gelingt es Chossudovsky, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung durch die reichen Länder so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
"Nichts an diesen Entwicklungen ist unabwendbar. Die Einsichten, zu denen Chossudovskys Untersuchungen verhelfen, sind ein bedeutsamer Schritt hin zu jenem hingebungsvollen Kampf, der nötig sein wird, diese Entwicklungen umzukehren", sagt Noam Chomsky.
Für unsere Ausgabe hat Chossudovsky ein zusätzliches Kapitel geschrieben, in dem er nachweist, dass die USA den Schock vom 11. September sehr schnell zu ihren Gunsten ausgenutzt haben. Schließlich hatte der US-Kongress erst ein halbes Jahr zuvor den "Silk Road Strategy Act" verabschiedet und damit das strategische Interesse der USA an der Ölförderung und der Pipelinehoheit in dieser Region angemeldet. Gut möglich, dass der "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" nur ein propagandistisch überhöhter Eroberungskrieg ist.
Michel Chossudovsky "Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut und der Krieg". Deutsche Erstausgabe. Deutsch von Andreas Simon. Ca. 448 Seiten. Broschur.
Prof. Michel Chossudovsky gelingt es in seinem neuen Buch, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
Michel Chossudovsky, einer der intellektuellen "Aktivisten" der Bewegung von Seattle und Genua, macht in diesem Buch eine entschiedene Gegenrechnung zu den Glücksverheißungen einer rein marktrationalen Globalisierung auf. Er hat sich in Somalia ebenso umgesehen wie in Ruanda, die Verhältnisse in Indien und Vietnam studiert, sich mit Lateinamerika, der Russischen Föderation und den Staaten des ehemaligen Jugoslawien befasst - und er kommt in seinen Beispielen aus allen Teilen der Welt immer zu demselben Schluss:
Die weltweite Handelsfreiheit führt mitnichten zur besten aller Welten, sondern zu Unsicherheit, Armut und Krieg. Die vom Westen beherrschte Finanzindustrie verdient an instabilen Finanzmärkten. Die internationalen Konzerne, unter dem Druck der von ihnen selbst verschuldeten Überproduktion, setzen auf die Ausweitung der Märkte in den Entwicklungs- oder Transformationsländern - was nur geht, wenn sie deren produktive Basis zerstören. Diese Länder hängen immer mehr am Tropf von Weltbank, IWF und WTO, werden rekolonialisiert, also zu offenen ökonomischen Territorien ohne eigene Vetomöglichkeiten.
Die Allianz der Reichen - unter Führung der USA - forciert die Globalisierung der Armut, der Umweltzerstörung, der sozialen Apartheid, des Rassismus und der ethnischen Zwietracht. Nach der Ära des Kalten Krieges rutschen große Teile der Weltbevölkerung jetzt in eine beispiellose wirtschaftliche und soziale Krise, brutaler als die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Ganze Volkswirtschaften brechen zusammen, ganze Zivilgesellschaften werden zerstört, Arbeitslosigkeit und Armut nehmen überhand.
Aufgrund von Deregulierung und "freiem Handel" sind die Lebenshaltungskosten in vielen Städten der Dritten Welt heute höher als in den USA. IWF und Weltbank untergraben systematisch alle Bereiche der städtischen und bäuerlichen Wirtschaft in den armen Ländern, die nicht direkt den Interessen des globalen Marktsystems der Multis dienen.
Obwohl die Weltbank das Mandat hat, die Armut zu bekämpfen und zum Umweltschutz beizutragen, unterstützt sie den Prozess der Entwaldung, die beschleunigte Zerstörung der Natur und die erzwungene Vertreibung von Millionen von Menschen, die der Entwicklung neuer Großprojekte im Wege sind.
So führen, wie Chossudovsky zeigt, die erzwungenen "Strukturanpassungen" in den armen Ländern zu einer Form "ökonomischen Völkermords", der durch die bewusste Manipulation von Marktkräften betrieben wird. Die Landwirtschaft wird geschwächt, die Selbstversorgung zerstört.
Länder werden von den Geberländern gezwungen, das bisher kostenlose Gesundheitssystem zu zerschlagen, es zu kommerzialisieren und der internationalen Pharmaindustrie zu öffnen. Folge: Die Mehrheit der Menschen kann sich Arzt und Medizin nicht mehr leisten. Der IWF zwingt arme Länder, das kostenlose Schulsystem zu zerstören und auch die Ärmsten nur noch gegen Geld zu unterrichten, wenn sie es denn hätten.
Das Buch zeigt, wie die WTO in eklatanter Weise in nationale Gesetze und die Verfassungen der Mitgliedsstaaten eingreift, während sie globalen Banken und multinationalen Konzernen ausgedehnte Rechte verleiht und ihnen Handelspraktiken erlaubt, die an kriminelle Handlungen grenzen und auch den Raub geistigen Eigentums mit einschließen.
Allein durch die Fülle der harten Fakten und die Weite seines Blickwinkels gelingt es Chossudovsky, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung durch die reichen Länder so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
"Nichts an diesen Entwicklungen ist unabwendbar. Die Einsichten, zu denen Chossudovskys Untersuchungen verhelfen, sind ein bedeutsamer Schritt hin zu jenem hingebungsvollen Kampf, der nötig sein wird, diese Entwicklungen umzukehren", sagt Noam Chomsky.
Für unsere Ausgabe hat Chossudovsky ein zusätzliches Kapitel geschrieben, in dem er nachweist, dass die USA den Schock vom 11. September sehr schnell zu ihren Gunsten ausgenutzt haben. Schließlich hatte der US-Kongress erst ein halbes Jahr zuvor den "Silk Road Strategy Act" verabschiedet und damit das strategische Interesse der USA an der Ölförderung und der Pipelinehoheit in dieser Region angemeldet. Gut möglich, dass der "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" nur ein propagandistisch überhöhter Eroberungskrieg ist.
Michel Chossudovsky "Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut und der Krieg". Deutsche Erstausgabe. Deutsch von Andreas Simon. Ca. 448 Seiten. Broschur.