Selbst wenn man der Argumentation des Münchner Börsenbriefs in vollem Umfang folgt, sind die Folgen der Rückrufaktion m.E. inzwischen satt eingepreist. Der Kurs ist dadurch um mehr als 40% gefallen. Schadenersatzprozesse ziehen sich über mehrere Jahre hin, so daß der Barwert der entstehenden Kosten natürlich kleiner ist als deren über die Jahre hinweg eventuell anfallende Summe. Schwerer wiegt da schon das Marketing-Problem. Gefühlsmäßig würde ich das aber nicht überbewerten. Ähnliche Vorfälle gab es bei ganzen Automobilen und zu keinem Zeitpunkt wurde die Suppe so heiß gegessen, wie sie gekocht wurde. In der Öffentlichkeit ist um Bridgestone nicht ansatzweise soviel Wind entstanden wie in vergleichbaren Fällen.
Chart-technisch bin ich mir noch nicht so ganz sicher wo der Boden ist, aber ich halte das Restrisiko auf dem gegenwärtigen Niveau bereits für klein.
Hier noch die Verkaufsempfehlung vom 16.8.:
Die Experten vom Münchener Börsenbrief empfehlen die Aktie der Bridgestone
Corporation (WKN
857226) zu verkaufen.
Die Muttergesellschaft habe jüngst die Rücknahme von 6,5 Millionen
Firestone Reifen bekannt gegeben und gleichzeitig die Gewinnerwartung für
das laufende Geschäftsjahr um 26% gesenkt. Die Rückrufaktion koste
voraussichtlich 350 Millionen USD.
Die Reifen stünden zudem in Verdacht, seit 1992 für zahlreiche Unfälle mit
Toten und Verletzten verantwortlich zu sein. Daher dürfte die Gesellschaft
in naher Zukunft mit Schadenersatzklagen nur so überschüttet werden.
Bei rund 300 Unfällen könnte die Höhe der Schadenersatzforderung die Höhe
der Rückrufaktion leicht übertreffen und den Ruf Firestones enorm
schädigen. Dies könne nur mit erhöhten Marketingaufwendungen wieder wett
gemacht werden.
Trotz der niedrigen Bewertung den Titel aus dem Depot entfernen, so die
Analystenempfehlung.
Agentur : Aktiencheck.de