Von Thomas Clark, Hamburg
Für die angeschlagene Kirch-Gruppe tut sich eine weitere Baustelle auf. Der Fahrplan für den Börsengang von Kirch Media ist nicht einzuhalten.
"Im Grunde genommen haben wir uns vom angepeilten Termin im Juni bereits verabschiedet", sagte ein hochrangiger Manager der Mediengruppe. Kirch Media sollte über die Fusion mit der bereits gelisteten ProSieben Sat1 Media an die Börse kommen. Als neuer Termin wird der Spätsommer angepeilt. Die Verzögerung birgt Brisanz für das hoch verschuldete Unternehmen. Nahezu alle Minderheitsgesellschafter von Kirch Media haben ein Ausstiegsrecht, wenn das Unternehmen bis zur Jahresmitte nicht an der Börse ist. Sollten sie von diesen Optionen Gebrauch machen, würden an die Kirch Holding Rechnungen über 833 Mio. Euro plus Zinsen fällig.
Kirch versucht, für die Optionen einen Aufschub zu erreichen. Aus diesem Grund pocht die Gruppe bislang offiziell auf das Juni-Datum. Auch am Montag sagte ein Sprecher, die Vorbereitungen liefen plangemäß. Nur wegen der Aussicht auf handelbare Kirch-Aktien haben sich Investoren wie der saudische Prinz Al-Walid, die US-Gruppe Capital Research, die Bank Lehman Brothers oder die Finanzholding von Silvio Berlusconi 1999 jeweils mit dreistelligen Millionensummen bei Kirch Media beteiligt. Damals boomten Medienaktien, ein Börsengang bis Ende 2001, wie zunächst versprochen, schien unproblematisch.
Als die Lage kippte, überredete Kirch die Aktionäre zu einem Aufschub des Börsengangs bis 1. Juli 2002. Zudem sollte der Börsengang nun über die Fusion mit ProSieben Sat1 Media erfolgen, an der Kirch Media die Mehrheit hält.
Probleme mit der Börsenbewertung
Der Hauptgrund für die Verzögerung sind Probleme, derzeit die nötige Bewertung von Kirch Media vorzunehmen. Viele Verträge stehen auf Grund der Gesamtsituation auf wackeligen Beinen. Ein Beispiel ist der Rechtsstreit über eine Zahlung von 767 Mio. Euro an den Springer Verlag. "Bevor dieser Streit nicht gelöst ist, wird die Fusion nicht stattfinden", sagte ein Minderheitsaktionär von Kirch Media. Einer Verschiebung würde er zustimmen, "solange es sich hier nur um einige Wochen handelt". Das nächste Eignertreffen von Kirch Media ist für März anberaumt. Erst danach dürfte die Verzögerung der Fusion offiziell bestätigt werden.
Die Gesellschafter treffen sich Anfang nächster Woche, um über Kirchs Bezahlfernsehsender Premiere World zu sprechen. Um kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen, versuchte Kirch in den vergangenen Tagen nach Informationen der Financial Times von Fernsehsendern 200 Mio. Euro Vorschuss für eine Verlängerung der Übertragungsrechte der Formel 1 zu bekommen. Kirch habe die Finanzierung von Premiere bis Mitte Juni zugesichert. Doch benötige Premiere weitere zwei Mrd. Euro Kapital, um die Gewinnschwelle erreichen zu können.
Quelle: FTD.de
Für die angeschlagene Kirch-Gruppe tut sich eine weitere Baustelle auf. Der Fahrplan für den Börsengang von Kirch Media ist nicht einzuhalten.
"Im Grunde genommen haben wir uns vom angepeilten Termin im Juni bereits verabschiedet", sagte ein hochrangiger Manager der Mediengruppe. Kirch Media sollte über die Fusion mit der bereits gelisteten ProSieben Sat1 Media an die Börse kommen. Als neuer Termin wird der Spätsommer angepeilt. Die Verzögerung birgt Brisanz für das hoch verschuldete Unternehmen. Nahezu alle Minderheitsgesellschafter von Kirch Media haben ein Ausstiegsrecht, wenn das Unternehmen bis zur Jahresmitte nicht an der Börse ist. Sollten sie von diesen Optionen Gebrauch machen, würden an die Kirch Holding Rechnungen über 833 Mio. Euro plus Zinsen fällig.
Kirch versucht, für die Optionen einen Aufschub zu erreichen. Aus diesem Grund pocht die Gruppe bislang offiziell auf das Juni-Datum. Auch am Montag sagte ein Sprecher, die Vorbereitungen liefen plangemäß. Nur wegen der Aussicht auf handelbare Kirch-Aktien haben sich Investoren wie der saudische Prinz Al-Walid, die US-Gruppe Capital Research, die Bank Lehman Brothers oder die Finanzholding von Silvio Berlusconi 1999 jeweils mit dreistelligen Millionensummen bei Kirch Media beteiligt. Damals boomten Medienaktien, ein Börsengang bis Ende 2001, wie zunächst versprochen, schien unproblematisch.
Als die Lage kippte, überredete Kirch die Aktionäre zu einem Aufschub des Börsengangs bis 1. Juli 2002. Zudem sollte der Börsengang nun über die Fusion mit ProSieben Sat1 Media erfolgen, an der Kirch Media die Mehrheit hält.
Probleme mit der Börsenbewertung
Der Hauptgrund für die Verzögerung sind Probleme, derzeit die nötige Bewertung von Kirch Media vorzunehmen. Viele Verträge stehen auf Grund der Gesamtsituation auf wackeligen Beinen. Ein Beispiel ist der Rechtsstreit über eine Zahlung von 767 Mio. Euro an den Springer Verlag. "Bevor dieser Streit nicht gelöst ist, wird die Fusion nicht stattfinden", sagte ein Minderheitsaktionär von Kirch Media. Einer Verschiebung würde er zustimmen, "solange es sich hier nur um einige Wochen handelt". Das nächste Eignertreffen von Kirch Media ist für März anberaumt. Erst danach dürfte die Verzögerung der Fusion offiziell bestätigt werden.
Die Gesellschafter treffen sich Anfang nächster Woche, um über Kirchs Bezahlfernsehsender Premiere World zu sprechen. Um kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen, versuchte Kirch in den vergangenen Tagen nach Informationen der Financial Times von Fernsehsendern 200 Mio. Euro Vorschuss für eine Verlängerung der Übertragungsrechte der Formel 1 zu bekommen. Kirch habe die Finanzierung von Premiere bis Mitte Juni zugesichert. Doch benötige Premiere weitere zwei Mrd. Euro Kapital, um die Gewinnschwelle erreichen zu können.
Quelle: FTD.de