BÖRSENAUSBLICK: BMW hui, Telekom pfui

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BÖRSENAUSBLICK: BMW hui, Telekom pfui

 
19.03.02 09:17
Die Hiobsbotschaften der Deutschen Telekom dürfte den Frankfurtern den Auftakt verhageln. BMW präsentiert dagegen eine Rekordbilanz. Impulse gibt es heute von der Fed.

Frankfurt am Main - Zum Auftakt gibt es gleich drei bittere Pillen für Telekom-Aktionäre: Die Deutsche Telekom  will ihre Dividende für das mit einem Verlust von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossene Geschäftsjahr 2001 drastisch kürzen. Vorgeschlagen werde eine um rund 40 Prozent niedrigere Ausschüttung von 0,37 Euro, teilte der Konzern mit. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang 1996, dass die Telekom eine niedrigere Dividende zahlt. In den Jahren 2000 und 1999 hatte der Ex-Monopolist jeweils 0,62 Euro pro Aktie bezahlt.  

Der Telekom-Vorstand beschloss ferner, den Börsengang der T-Mobile nicht in das erste Halbjahr zu legen. Ein neuer Termin solle "an die aktuelle Börsenlage flexibel angepasst" werden. Telekom-Chef Ron Sommer hatte noch in der vergangenen Woche als Termin den Juni nicht ausgeschlossen und gesagt, er rechne mit einer Aufhellung des Börsenumfelds im Laufe dieses Jahres. Der Konzern verschob außerdem das Ziel, die Schulden auf 50 Milliarden zu reduzieren, um ein Jahr auf Ende 2003.

BMW mit Rekordbilanz

BMW-Aktionäre müssen sich dagegen um ihre Dividende keine Sorgen machen. Der scheidende BMW  -Chef Joachim Milberg legt am heutigen Dienstag zum letzten Mal die Bilanz des weiß-blauen Autobauers vor. Nach der Hauptversammlung im Mai übergibt Milberg das Steuer an Finanzvorstand Helmut Panke. Milberg verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Die Dividende soll um 13 Prozent auf 0,52 Euro je Stammaktie steigen.

Nur wenige Renditebringer

Im Gegensatz zu DaimlerChrysler  , die bereits vor der Deutschen Telekom ihre Dividende drastisch gesenkt haben, gehört BMW mit Volkswagen  , Deutscher Post  , Fresenius Medical Care  und Schering  zu den wenigen Dax-Konzernen, die ihren Aktionären eine höhere Dividende bieten. Auch MLP  und RWE  könnten zu diesem handverlesenen Kreis dazu stoßen.

Degussa mit Bremsspuren

Die schwache Konjunktur im vergangenen Jahr hat auch Spuren beim Düsseldorfer Spezialchemiekonzern Degussa  hinterlassen. Das Unternehmen wird heute für das vierte Quartal 2001 im Kerngeschäft ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 178 und 238 Millionen Euro aufweisen. Im Vorjahreszeitraum betrug es noch 241 Millionen Euro. Die E.ON  -Tochter Degussa war bereits Ende Oktober mit einer Gewinnwarnung von ihren ursprünglichen Zielen für 2001 abgerückt.

Hoffen und Bangen vor Sitzung der US-Notenbank

Die US-Notenbank Federal Reserve wird während ihrer Sitzung am heutigen Dienstag voraussichtlich nicht an der Zinsschraube drehen. Analysten rechnen aber in absehbarer Zeit mit einer Zinswende. "Eine Veränderung der Leitzinsen heute ist unwahrscheinlich", sagte Volkswirt Carl Tannenbaum vom Bankhaus ABN Amro. Ähnlich äußerte sich die Deutsche Bank. Die Fed könnte eventuell eine neutrale Haltung einnehmen und damit signalisieren, dass sie auf Grund der Konjunkturerholung auf absehbare Zeit die Zinsen wieder anheben werde, heißt es in einer Analyse. Seit Januar 2001 hatte die Fed insgesamt elfmal die Zinsen gesenkt und dabei die Leitzinsen von 6,50 auf 1,75 Prozent reduziert.

Der Dax hatte gestern mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 5426 Punkten geschlossen. Am Neuen Markt legte der Nemax 50 um 3,6 Prozent auf 1032 Zähler zu. Nach Börsenschluss in Deutschland verringerte der Dow Jones seine Verluste von 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent. Die Nasdaq kletterte um 0,5 Prozent ins Plus.

Neuer Markt: Mobilcom und T-Online im Härtetest

Die Aktien am Neuen Markt haben sich nach der Index-Umgewichtung am Montag mit einem deutlichen Plus über 1000 Punkten gehalten. Für heute rechnen Händler jedoch mit einem schwächeren Auftakt: Insbesondere T-Online dürfte es nach den Meldungen der Telekom heute schwer haben, seine deutlichen Vortagesgewinne zu verteidigen.

Nikkei sehr fest - Euro behauptet

Die Aktienbörse in Tokio hat am Dienstag kräftige Gewinne verbucht. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte zog um 294,44 Punkte oder 2,56 Prozent an und ging beim Schlussstand von 11.792,82 Punkten aus dem Handel. Der breit angelegte Topix legte um 24,65 Punkte oder 2,27 Prozent zu. Zu den Gewinnern trug Händlern zufolge die Schwäche des Yen zum US-Dollar bei. Der Euro notierte im frühen Handel fester mit 0,8816 Dollar.

spiegel.de
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Marktausblick: Telekom verärgert die Anleger

 
19.03.02 09:21
Die deutschen Aktienmärkte werden nach Händlereinschätzung am Dienstag freundlich in den Handel starten. Die Dividendenkürzung bei der Deutschen Telekom sowie aktuelle Zahlen von Degussa und BMW dürften für Kursbewegungen sorgen.

Die Citibank berechnet den Dax zum Handelsstart 19 Punkte fester bei 5444 Zählern. Den Nemax 50 sieht das Bankhaus ebenfalls deutlich verbessert bei 1048 Stellen. Erst nach deutschem Börsenschluss verkündet die US-Notenbank heute ihre Zinsentscheidung. Analysten erwarten, dass der Offenmarktausschuss der Fed eine neutrale Haltung einnehmen werde, sagten Experten. Damit sei die Tendenz zur Absenkung der Zinssätze beendet. Zinserhöhungen im Laufe des Jahres seien wieder wahrscheinlich.

Für einen Paukenschlag sorgte die Deutsche Telekom am Montag nach Börsenschluss. Das Unternehmen gab in einer Pflichtmitteilung bekannt, erstmals seine Dividende von 0,62 Euro im Vorjahr auf nun 0,37 Euro kürzen zu wollen. Außerdem wird der geplante Börsengang der Tochter T-Mobile auf unbestimmte Zeit verschoben. Ein Analyst in London sagte zu der Dividendenkürzung: "Es ist ein vernünftiger Schritt, auch wenn er einen schlechten Nachgeschmack hat, da der Konzern bis vor einigen Wochen noch eine andere Prognose gegeben hat." Insbesondere kurzfristig orientierte Anleger dürften sich heute von der T-Aktie trennen.

BMW legt Zahlen vor

Der scheidende BMW -Chef Joachim Milberg legt am Dienstag zum letzten Mal die Bilanz des Münchener Autobauers vor. Nach der Hauptversammlung im Mai übergibt Milberg das Steuer an Finanzvorstand Helmut Panke. Milberg verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis.

Zahlen legt auch Degussa vor. Die schwache Konjunktur hat nach Ansicht von Branchenexperten Spuren beim Düsseldorfer Spezialchemiekonzern hinterlassen. Das Unternehmen wird Analysten zufolge für das vierte Quartal 2001 im Kerngeschäft ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) zwischen 178 und 238 Mio. Euro aufweisen. Im Vorjahreszeitraum betrug es 241 Mio. Euro.

RWE-Übernahme steht kurz bevor

Der Düsseldorfer Versorger RWE steht nach Informationen der FTD unmittelbar vor der Übernahme des größten britischen Stromversorgers Innogy. "Das Angebot kommt voraussichtlich bis Mitte nächster Woche", sagten informierte Kreise der FTD.

Am Neuen Markt dürften Consors im Blickpunkt stehen. Der Online-Broker ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 nach eigenen Angaben auf Grund des schwachen Kapitalmarktumfeldes und stark rückläufiger Transaktionszahlen in die Verlustzone gerutscht.

Dow verliert, Nasdaq legt zu

Der New Yorker Aktienmarkt hat am Montag uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones fiel nach Gewinnmitnahmen um 0,3 Prozent auf 10.577 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zog um 0,5 Prozent auf 1877 Punkten an.

Die Aktienbörse in Tokio hat am Dienstag kräftige Gewinne verbucht. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte zog um 2,6 Prozent an und ging beim Schlussstand von 11.792 Punkten aus dem Handel. In Hongkong gewann der Hang Seng 0,2 Prozent auf 11.256 Stellen.

Euro fast unverändert

Der Euro hat sich am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel bei Kursen um 0,8824 $ nahezu unverändert gezeigt. Insgesamt hielt sich der Handel nach Beobachtung von Marktteilnehmern vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed), die für 20.15 MEZ erwartet wird, mit aggressiven Geschäften zurück. Der Euro notierte zuletzt mit 0,8824 $ knapp über seinem New Yorker Schlusskurs vom Vortag (0,8822 $).

ftd.de
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An den Aktienmärkten herrscht Frühlingsstimmung

 
19.03.02 09:32
Die deutschen Aktienmärkte sollten im Aufwind bleiben. Am Vortag konnte die Nasdaq nach deutschem Börsenschluss noch einmal deutlich zulegen, die Futures notieren ebenfalls im Plus. Gute Vorzeichen für eine Fortsetzung der Börsenrally.  

Die Telekom bricht mit alten Gewohnheiten, erstmals soll die Dividende gekürzt werden. Der Dividenden-Vorschlag des Telekom-Chefs Ron Sommer liegt 33 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Es soll aber noch weiter gespart werden, der geplante Börsengang von T-Mobile wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Nicht die einzigen bitteren Pillen für die T-Aktionäre: Der angestrebte Schuldenabbau soll erst ein Jahr später erreicht werden, als geplant.So negativ das alles klingt, es überrascht niemanden. Deshalb wird es dem Aktienkurs kaum schaden.

Die Hauptversammlung des Anlagen- und Maschinenbauers Babcock Borsig verspricht turbulent zu werden. Die Aktionäre werden ihren Unmut über den Ausstieg aus dem Werften-Geschäft Luft machen. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Lederer erhält aber auch unerwartete Rückendeckung: Laut Branchenkreisen will der Aktionär Preussag den HDW-Verkauf mit tragen. Der Touristik-Konzern wolle Anträge auf eine gesonderte HV nicht unterstützen, erfuhr Reuters. Die Kritiker des Strategiewechsels wollen, dass auf eine Sonderhauptversammlung noch einmal über diesen Schritt abgestimmt wird. Preussag wird somit auf erbitterten Widerstand stoßen. Vom Ausgang der HV wird abhängen, wie sich der Kurs entwickelt.

Die BMW-Aktionäre können der Bilanz-Pressekonferenz ruhig entgegensehen, denn die Zahlen sind bereits bekannt. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Joachim Milberg hat als Abschiedsgeschenk noch einmal Rekordzahlen geliefert. Die Anleger hoffen nun darauf, dass sein Nachfolger am Dienstag konkretes über die Zukunftsstrategie des Unternehmens und Prognosen für 2002 liefert.

Interessant dürfte der Börsentag auch für Degussa-Aktionäre werden. Der Spezialchemie-Hersteller hatte schon im vergangenen Herbst vor einem Ergebniseinbruch um 25 Prozent gewarnt. Die schlechten Zahlen für 2001 schocken die Anleger nicht mehr, das Ebitda von 193 Millionen Euro im vierten Quartal liegt im Rahmen der Erwartungen. Wichtiger dürfte der Ausblick sein. Hier ist Degussa verhalten optimistisch, für 2002 wird trotz eines schwachen Marktumfeldes mit einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg gerechnet.
 
 
Die deutschen Aktienmärkte haben gute Chancen, ihre Rally vom Vortag fortzusetzen. Die guten US-Vorgaben sollten den Börsen den nötigen Schwung verleihen und die schlechten Unternehmenszahlen überlagern.  

sharper.de
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