Die Hiobsbotschaften der Deutschen Telekom dürfte den Frankfurtern den Auftakt verhageln. BMW präsentiert dagegen eine Rekordbilanz. Impulse gibt es heute von der Fed.
Frankfurt am Main - Zum Auftakt gibt es gleich drei bittere Pillen für Telekom-Aktionäre: Die Deutsche Telekom will ihre Dividende für das mit einem Verlust von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossene Geschäftsjahr 2001 drastisch kürzen. Vorgeschlagen werde eine um rund 40 Prozent niedrigere Ausschüttung von 0,37 Euro, teilte der Konzern mit. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang 1996, dass die Telekom eine niedrigere Dividende zahlt. In den Jahren 2000 und 1999 hatte der Ex-Monopolist jeweils 0,62 Euro pro Aktie bezahlt.
Der Telekom-Vorstand beschloss ferner, den Börsengang der T-Mobile nicht in das erste Halbjahr zu legen. Ein neuer Termin solle "an die aktuelle Börsenlage flexibel angepasst" werden. Telekom-Chef Ron Sommer hatte noch in der vergangenen Woche als Termin den Juni nicht ausgeschlossen und gesagt, er rechne mit einer Aufhellung des Börsenumfelds im Laufe dieses Jahres. Der Konzern verschob außerdem das Ziel, die Schulden auf 50 Milliarden zu reduzieren, um ein Jahr auf Ende 2003.
BMW mit Rekordbilanz
BMW-Aktionäre müssen sich dagegen um ihre Dividende keine Sorgen machen. Der scheidende BMW -Chef Joachim Milberg legt am heutigen Dienstag zum letzten Mal die Bilanz des weiß-blauen Autobauers vor. Nach der Hauptversammlung im Mai übergibt Milberg das Steuer an Finanzvorstand Helmut Panke. Milberg verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Die Dividende soll um 13 Prozent auf 0,52 Euro je Stammaktie steigen.
Nur wenige Renditebringer
Im Gegensatz zu DaimlerChrysler , die bereits vor der Deutschen Telekom ihre Dividende drastisch gesenkt haben, gehört BMW mit Volkswagen , Deutscher Post , Fresenius Medical Care und Schering zu den wenigen Dax-Konzernen, die ihren Aktionären eine höhere Dividende bieten. Auch MLP und RWE könnten zu diesem handverlesenen Kreis dazu stoßen.
Degussa mit Bremsspuren
Die schwache Konjunktur im vergangenen Jahr hat auch Spuren beim Düsseldorfer Spezialchemiekonzern Degussa hinterlassen. Das Unternehmen wird heute für das vierte Quartal 2001 im Kerngeschäft ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 178 und 238 Millionen Euro aufweisen. Im Vorjahreszeitraum betrug es noch 241 Millionen Euro. Die E.ON -Tochter Degussa war bereits Ende Oktober mit einer Gewinnwarnung von ihren ursprünglichen Zielen für 2001 abgerückt.
Hoffen und Bangen vor Sitzung der US-Notenbank
Die US-Notenbank Federal Reserve wird während ihrer Sitzung am heutigen Dienstag voraussichtlich nicht an der Zinsschraube drehen. Analysten rechnen aber in absehbarer Zeit mit einer Zinswende. "Eine Veränderung der Leitzinsen heute ist unwahrscheinlich", sagte Volkswirt Carl Tannenbaum vom Bankhaus ABN Amro. Ähnlich äußerte sich die Deutsche Bank. Die Fed könnte eventuell eine neutrale Haltung einnehmen und damit signalisieren, dass sie auf Grund der Konjunkturerholung auf absehbare Zeit die Zinsen wieder anheben werde, heißt es in einer Analyse. Seit Januar 2001 hatte die Fed insgesamt elfmal die Zinsen gesenkt und dabei die Leitzinsen von 6,50 auf 1,75 Prozent reduziert.
Der Dax hatte gestern mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 5426 Punkten geschlossen. Am Neuen Markt legte der Nemax 50 um 3,6 Prozent auf 1032 Zähler zu. Nach Börsenschluss in Deutschland verringerte der Dow Jones seine Verluste von 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent. Die Nasdaq kletterte um 0,5 Prozent ins Plus.
Neuer Markt: Mobilcom und T-Online im Härtetest
Die Aktien am Neuen Markt haben sich nach der Index-Umgewichtung am Montag mit einem deutlichen Plus über 1000 Punkten gehalten. Für heute rechnen Händler jedoch mit einem schwächeren Auftakt: Insbesondere T-Online dürfte es nach den Meldungen der Telekom heute schwer haben, seine deutlichen Vortagesgewinne zu verteidigen.
Nikkei sehr fest - Euro behauptet
Die Aktienbörse in Tokio hat am Dienstag kräftige Gewinne verbucht. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte zog um 294,44 Punkte oder 2,56 Prozent an und ging beim Schlussstand von 11.792,82 Punkten aus dem Handel. Der breit angelegte Topix legte um 24,65 Punkte oder 2,27 Prozent zu. Zu den Gewinnern trug Händlern zufolge die Schwäche des Yen zum US-Dollar bei. Der Euro notierte im frühen Handel fester mit 0,8816 Dollar.
spiegel.de
Frankfurt am Main - Zum Auftakt gibt es gleich drei bittere Pillen für Telekom-Aktionäre: Die Deutsche Telekom will ihre Dividende für das mit einem Verlust von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossene Geschäftsjahr 2001 drastisch kürzen. Vorgeschlagen werde eine um rund 40 Prozent niedrigere Ausschüttung von 0,37 Euro, teilte der Konzern mit. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang 1996, dass die Telekom eine niedrigere Dividende zahlt. In den Jahren 2000 und 1999 hatte der Ex-Monopolist jeweils 0,62 Euro pro Aktie bezahlt.
Der Telekom-Vorstand beschloss ferner, den Börsengang der T-Mobile nicht in das erste Halbjahr zu legen. Ein neuer Termin solle "an die aktuelle Börsenlage flexibel angepasst" werden. Telekom-Chef Ron Sommer hatte noch in der vergangenen Woche als Termin den Juni nicht ausgeschlossen und gesagt, er rechne mit einer Aufhellung des Börsenumfelds im Laufe dieses Jahres. Der Konzern verschob außerdem das Ziel, die Schulden auf 50 Milliarden zu reduzieren, um ein Jahr auf Ende 2003.
BMW mit Rekordbilanz
BMW-Aktionäre müssen sich dagegen um ihre Dividende keine Sorgen machen. Der scheidende BMW -Chef Joachim Milberg legt am heutigen Dienstag zum letzten Mal die Bilanz des weiß-blauen Autobauers vor. Nach der Hauptversammlung im Mai übergibt Milberg das Steuer an Finanzvorstand Helmut Panke. Milberg verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Die Dividende soll um 13 Prozent auf 0,52 Euro je Stammaktie steigen.
Nur wenige Renditebringer
Im Gegensatz zu DaimlerChrysler , die bereits vor der Deutschen Telekom ihre Dividende drastisch gesenkt haben, gehört BMW mit Volkswagen , Deutscher Post , Fresenius Medical Care und Schering zu den wenigen Dax-Konzernen, die ihren Aktionären eine höhere Dividende bieten. Auch MLP und RWE könnten zu diesem handverlesenen Kreis dazu stoßen.
Degussa mit Bremsspuren
Die schwache Konjunktur im vergangenen Jahr hat auch Spuren beim Düsseldorfer Spezialchemiekonzern Degussa hinterlassen. Das Unternehmen wird heute für das vierte Quartal 2001 im Kerngeschäft ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 178 und 238 Millionen Euro aufweisen. Im Vorjahreszeitraum betrug es noch 241 Millionen Euro. Die E.ON -Tochter Degussa war bereits Ende Oktober mit einer Gewinnwarnung von ihren ursprünglichen Zielen für 2001 abgerückt.
Hoffen und Bangen vor Sitzung der US-Notenbank
Die US-Notenbank Federal Reserve wird während ihrer Sitzung am heutigen Dienstag voraussichtlich nicht an der Zinsschraube drehen. Analysten rechnen aber in absehbarer Zeit mit einer Zinswende. "Eine Veränderung der Leitzinsen heute ist unwahrscheinlich", sagte Volkswirt Carl Tannenbaum vom Bankhaus ABN Amro. Ähnlich äußerte sich die Deutsche Bank. Die Fed könnte eventuell eine neutrale Haltung einnehmen und damit signalisieren, dass sie auf Grund der Konjunkturerholung auf absehbare Zeit die Zinsen wieder anheben werde, heißt es in einer Analyse. Seit Januar 2001 hatte die Fed insgesamt elfmal die Zinsen gesenkt und dabei die Leitzinsen von 6,50 auf 1,75 Prozent reduziert.
Der Dax hatte gestern mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 5426 Punkten geschlossen. Am Neuen Markt legte der Nemax 50 um 3,6 Prozent auf 1032 Zähler zu. Nach Börsenschluss in Deutschland verringerte der Dow Jones seine Verluste von 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent. Die Nasdaq kletterte um 0,5 Prozent ins Plus.
Neuer Markt: Mobilcom und T-Online im Härtetest
Die Aktien am Neuen Markt haben sich nach der Index-Umgewichtung am Montag mit einem deutlichen Plus über 1000 Punkten gehalten. Für heute rechnen Händler jedoch mit einem schwächeren Auftakt: Insbesondere T-Online dürfte es nach den Meldungen der Telekom heute schwer haben, seine deutlichen Vortagesgewinne zu verteidigen.
Nikkei sehr fest - Euro behauptet
Die Aktienbörse in Tokio hat am Dienstag kräftige Gewinne verbucht. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte zog um 294,44 Punkte oder 2,56 Prozent an und ging beim Schlussstand von 11.792,82 Punkten aus dem Handel. Der breit angelegte Topix legte um 24,65 Punkte oder 2,27 Prozent zu. Zu den Gewinnern trug Händlern zufolge die Schwäche des Yen zum US-Dollar bei. Der Euro notierte im frühen Handel fester mit 0,8816 Dollar.
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