Börsen im Bann der Unternehmenszahlen

Beitrag: 1
Zugriffe: 226 / Heute: 1
Brummer:

Börsen im Bann der Unternehmenszahlen

 
23.01.02 08:36
Wie befürchtet gaben die Kurse an den weltweiten Aktienmärkten mit dem Beginn der Berichtssaison zum Teil recht kräftig nach. Insbesondere die Neuen Märkten weisen im Wochenvergleich deutliche Verluste auf. Schuld daran waren nicht die Ergebnisse für das abgelaufene Quartal selbst, sondern vielmehr die teilweise zurückhaltenden Ausblicke für 2002. Die meisten Union-Fonds weisen vor dem Hintergrund der deutlichen Verluste an den Weltbörsen beachtliche Wochenergebnisse auf. So gab etwa der Kurs des auf internationale Standardwerte konzentrierten UniGlobal nur um 0,36 Prozent nach. Auch die Wertentwicklungen der ebenfalls auf Old-Economy-Werte setzenden UniEuropa (-1,20%) und UniNordamerika (-0,13%) fielen vergleichsweise erfreulich aus. Der UniJapan konnte im Vergleich zur Vorwoche mit einem Plus von 0,74 Prozent sogar leicht zulegen. Ein ähnliches Bild ergab sich bei unseren technologielastigen Portfolios. So fiel der Anteilwert des UniDynamicFonds: Nordamerika um 1,63 Prozent und auch die Minuszeichen beim Uni21.Jahrhundert bzw. beim UniDynamicFonds: Global sind mit jeweils knapp 1,8 Prozent nicht übermäßig groß.

Die Flut an Unternehmenszahlen bestimmte erwartungsgemäß die Woche auf den Börsenparketts. Auf der einen Seite sorgten die Schwergewichte Apple, Compaq, General Electric und Yahoo für gute Laune. Deren Ergebnisse lagen knapp über oder innerhalb der Erwartungen und die Unternehmensführungen wagten zudem recht zuversichtliche Prognose für die nähere Zukunft. Die Aussichten der Branchenriesen sind gute Stimmungsbilder für den jeweiligen Sektor und somit auch hervorragende Indikatoren für die weitere Konjunkturentwicklung. Auf der anderen Seite drückten die vorsichtigen Ausblicke von Intel, IBM und Microsoft erheblich auf die Stimmung und ließen die Kurse purzeln. Insbesondere Microsoft-Finanz-Chef John Connors zeigte sich nicht sehr optimistisch und warnte vor übertriebenen Vorhersagen zum kommenden Wirtschaftsaufschwung. Bei Intel zeugte vor allem die Ankündigung, dass die Investitionstätigkeit in diesem Jahr auf rund 80 Prozent des Vorjahresvolumens heruntergefahren wird, nicht gerade von großer Zuversicht. Auch IBM bereitete den Anlegern keine freudige Überraschung. Der Computerhersteller hatte berichtet, dass der Gewinn je Aktie zwar über den Erwartungen des Marktes lag, die Umsätze jedoch einen Rückgang von elf Prozent verzeichneten. Ein weiteres Beispiel für die derzeitige Lage der Unternehmen ist Juniper Networks. Der Internet-Ausrüster gab zwar ein genau im Rahmen der kurz vor Weihnachten gesenkten Erwartungen liegendes Ergebnis bekannt, doch die Prognose für das erste Halbjahr 2002 enttäuschte viele Investoren. Angesichts der unzähligen Meldungen von Unternehmensseite traten die Konjunkturdaten zuletzt etwas in den Hintergrund. Allerdings trug insbesondere der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA doch einen Teil dazu bei, dass die Minuszeichen an den Aktienmärkten nicht noch stärker ausfielen. Der Index ist im Januar überraschend stark auf 94,2 angestiegen, nachdem er im Dezember noch einen Wert von 88,8 erreicht hatte. Volkswirte hatten einen Stand von 89,7 prognostiziert. Auch der Index der Notenbank in Philadelphia, welcher zum ersten Mal seit einem Jahr wieder ein Industriewachstum andeutete, gab Grund zur Hoffnung. Der Index stieg für Januar von revidiert minus 12,6 im Dezember auf plus 14,7. Analysten haben lediglich einen Anstieg auf etwa minus 4,1 erwartet.

Ausblick: Die schlechte Stimmung nach den ersten Quartalszahlen überdeckt momentan die eingesetzte Trendwende bei den bedeutenden US-Wirtschaftsdaten. In der momentanen Marktsituation schwanken viele Investoren zwischen Optimismus hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung und der Angst vor weiteren negativen Unternehmensergebnissen. Zudem spekulierten zuletzt scheinbar etliche Anleger darauf, dass sich die Konjunkturerholung schon auf die Ergebnisse des ersten Quartals 2002 nachhaltig auswirkt. Doch dies war nicht zu erwarten und obendrein sind die Firmen nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit eher übervorsichtig mit ihren Prognosen geworden. Außerdem würden sich die zahlreichen Kostensenkungs- und Entlassungsmaßnahmen der Konzerne wohl nur schwer durchsetzen lassen, wenn die Unternehmensführungen ihre Aussichten allzu rosig malen würden. Anleger sollten sich in den kommenden Tage angesichts der Masse an Firmenergebnissen mit Fondskäufen noch zurückhalten, zumal diese Woche aufgrund fehlender Wirtschaftsdaten kaum fundamentale Unterstützung zu erwarten ist. Insgesamt ist jedoch eine Stabilisierung bzw. ein leichtes Anziehen der Unternehmensgewinne zu erkennen und auch die jüngsten Konjunkturdaten nähren die Hoffnung, dass es auf Sicht der nächsten Monate wieder zu längeren Phasen mit deutlichen Kurssteigerungen an den Aktienmärkten kommen wird.

(Quelle: Union-Investment)



Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--