Börsen erholen sich etwas von Tagestiefs

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EinsamerSam.:

Börsen erholen sich etwas von Tagestiefs

 
07.07.05 15:14
Vermutlich mehrere Terroranschläge in London - Spekulationen um rund 90 Opfer

Börsen erholen sich etwas von Tagestiefs

Mehrere Explosionen in London haben am Donnerstag am Markt die Angst vor Terroranschlägen entfacht und den Dax massiv ins Minus gedrückt. Deutlich unter Druck gerieten die Aktien der Versicherer Münchener Rück und Allianz sowie die Papiere der Lufthansa und TUI.

HB FRANKFURT. Der Deutsche Aktienindex (Dax) brach in der Spitze bei hohen Umsätzen um fast vier Prozent auf 4 444,94 Punkte ein, dem niedrigsten Stand seit Ende Mai. Bis zum Nachmittag erholten sich die Aktienkurse wieder leicht und der Leitindex notierte noch 2,3 Prozent tiefer bei 4 510 Zählern. Keiner der 30 Dax-Werte lag im Plus. Auch an den anderen Börsen in Europa brachen die Aktienkurse ein. In London gab der Leitindex FTSE zeitweise rund vier Prozent nach.

Die Investoren gaben den in Krisenzeiten als sichere Geldanlage geltenden Staatsanleihen den Vorzug. Der Bund-Future kletterte zeitweise um 140 Ticks. Die Notierungen an den Ölmärkten rutschten aus Angst vor einer wirtschaftliche Abschwächung deutlich ab. Panikverkäufe ließen den Ölpreis wieder von seinen am Morgen erreichten Rekordständen sinken.

„Diese Geschichte schürt ganz klar die Terrorängste“, sagte Frank Schallenberger, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Nach Aussage von Händlern sind die Finanzmärkte vor dem Hintergrund des G-8-Treffens in Schottland und der am Mittwoch gefällten Entscheidung für London als Austragungsort der Olympiade 2012 extrem nervös. „Die Anspannung wird steigen, bis jemand genau sagt, was passiert ist, und dass alles unter Kontrolle ist“, sagte Giuseppe Amato, Marktstratege beim Broker Lang & Schwarz.

Bei einer Serie von mindestens sieben Anschlägen in Londoner U-Bahnen und Bussen sind nach Medienberichten mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Der britische Premier Tony Blair sagte, es sei ziemlich klar, dass es sich um eine Serie von Anschlägen von Terroristen handelt. Er kündigte an, das G-8-Gipfeltreffen umgehend zu verlassen. Im vergangenen Jahr hatten Attentate in Madrid mit mehreren hundert Toten wie auch schon die Anschläge am 11. September 2001 in den USA heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst.

Angesichts der noch unklaren Nachrichtenlage taten sich Börsianer schwer, die Folgen für den deutschen Aktienmarkt auf längere Sicht einzuschätzen. Ob der Leitindex seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen wieder aufnehme, werde sich in den nächsten Tagen entscheiden, sagte ein Händler.

Möglicherweise verunsichere die Anschlagserie in London die Anleger derart, dass der Leitindex in eine längerfristige Konsolidierungsphase eintauche.

Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Papiere von Tui, die 3,4 Prozent auf 20,37 Euro absackten. Die Titel der Lufthansa verloren 2,8 Prozent auf 9,90 Euro. „Die Angst vor Anschlägen belastet die Papiere von Fluggesellschaften und Tourismuskonzernen immer besonders stark“, sagte ein Händler. Europas größter Touristikkonzern TUI rechnet nach den Explosionen in London nicht mit negativen Auswirkungen auf das Reisegeschäft.

Unter Druck standen auch die Aktien der Versicherer, befürchten die Anleger doch erhebliche Ergebnisbelastungen bei etwaige Schadenszahlungen. Die Papiere des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück verloren 3,8 Prozent auf 85,75 Euro, Allianz-Aktien fielen um 3,3 Prozent auf 94,53 Euro. Die Münchener Rück teilte indes mit, nicht an dem britischen Terror-Pool „Pool Re“ beteiligt zu sein. Deshalb sei der Münchener Konzern auch nicht von der Explosionsserie in London betroffen.

Mehr zum Geschehen in London lesen Sie im Handelsblatt Live Ticker

Im vergangenen Jahr hatten Attentate in Madrid mit mehreren hundert Toten wie auch schon die Anschläge am 11. September 2001 in den USA heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst.

Das Handelssystem der London Stock Exchange ist von den Explosionen und Stromausfällen in der City of London nicht beeinträchtigt, wie eine Sprecherin der Börse am Donnerstagmittag mitteilte.

Allerdings wurden einige große Banken in Londons Broadgate Centre evakuiert, sagt ein Händler. Dies beeinträchtige die Liquidität am Londoner Devisenmarkt. Ein Händler sagt, die nicht betroffenen Banken praktizierten wohl ein „Gentleman's agreement“ und handelten nicht. Sie schlössen lediglich Positionen und erfüllten Kundenwünsche.

Die Londoner Metallbörse (LME) wird ihre Handelsräume am Donnerstag wohl nicht öffnen, nachdem es in London mehrere Explosionen in Bussen und U-Bahnen gegeben hat. Wie ein Sprecher der LME am Donnerstagmittag mitteilte, liegt die Börse in der Absperrzone der Polizei, so dass der Handel nicht eröffnet wird. Das elektronische Handelssystem Select sei nicht gestört. Das LME „quotation committee“ werde entsprechend den Notfallplänen täglich inoffizielle und Schlusskurse zu normalen Zeiten ausgeben, sagte der Sprecher.

Rentenmarkt

„Nicht überbewerten“, sagt eine Analystin zum neuen Allzeit-Hoch des Bund-Futures. Der stieg mit der Situation in London vorübergehend erstmals über 124%. Die Umsätze sind sehr hoch. „Bei einem externen Schock kommen die Märkte aber häufig auf das Ausgangsniveau zurück“, so die Analystin. Die Charttechnik greife dann häufig nicht. Sollte der Bund-Future allerdings ein bis zwei Tage über dem Ausbruchsniveau zwischen 123,60 und 123,70% bleiben, müsse der Ausbruch als nachhaltig angesehen werden. Dann seien mittelfristig Stände von 125% und darüber möglich sowie am Kassamarkt Langläufer-Renditen von unter drei Prozent.

Geldmarkt: “Ein Hauch von Panik“

“Ein Hauch von Panik“, heißt es im Geldhandel am Donnerstag. Der Handel stehe ganz im Zeichen der Situation in London. Tagesgeld ist nicht beeinflusst und unverändert, die Termine kommen auf breiter Front zurück. Allerdings seien die Spreads sehr groß, heißt es. Denn viele Marktteilnehmer kämen dem Markt nicht mehr hinterher.

So wird Jahresgeld mit 2,03 zu 2,09% bei hoher Volatilität gestellt. Von der Sitzung des geldpolitischen Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarte der Geldmarkt keinen größeren Einfluss auf die Quotierungen am langen Ende.

Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 07. Juli 2005, 15:06 Uhr


...be invested
 
Der Einsame Samariter

Börsen erholen sich etwas von Tagestiefs 2004638
RealDOJO:

Einbruch der Börse nach Anschlägen ist absurd...

 
07.07.05 15:25
Einbruch der Börse nach Anschlägen ist wieso absurd...

Warum wird der Aktienmarkt so beeinflusst? Ich sehe es vielleicht ein bei Aktien die direkt Involviert sind, wie Aktien der betroffenen Versicherungen. Aber die gestammte Börse? Das ist doch genau das was, was die Terroristen wollen?!??! Außerdem steht es in keinem Verhältnis – oder ist nach einem Schulmassaker (bei gleich vielen Toten) schon mal die Börse eingebrochen?

Ich sehe das Verhältnis Terroristen vs Länder wie das Verhalten zwischen zwei Kleinkinder. Wird A durch B geärgert und A regt sich auf, wird B immer weiter machen. Ignoriert A jedoch B, verliert B irgendwann das Interesse und hört auf.

Und das nächste was ich nicht verstehe, bei Anschlägen kommen jährlich nicht mal 1% der Menschen um die jährlich an Hunger sterben – und das juckt kein Schwein...

Wie dem auch sei,

frohes Aktienhandeln und Arbeiten noch...
Diomedes:

Nö,

 
07.07.05 15:39
ich verstehe nicht wieso die Kurse nicht noch stärker nach unten gehen.
Nach Madrid war es zumindest stärker runtergegangen.
Eigentlich finde ich es noch krasser als damals, da die Terroristen in der Lage waren sich den ZEitpunkt auszusuchen (nach Olyvergabe) und zudem wieder simultan mehrere Bomben hochgehen liessen und das wieder einmal an einem der Nervenzentren der Finanzwelt.
Wieso sind die Anschläge negativ? Weil sie die Leute verunsichern, insbesondere die Stimmung bei den Verbrauchern kann dadurch getrübt werden. Auch wenn das irrational sein mag, es ist so. Die Märkte sind trotzdem noch ziemlich robust, also ein bischen mehr Reaktion hätte ich schon erwartet, man kann die Leute ja noch weiter verunsichern durch neue mögliche Anschläge.
pinkie12345:

In Amerika könnte heute noch ein

 
07.07.05 15:40
feiens reversel starten und die gaps werden geschlossen!!!
pinkie12345:

Der rebound läuft an!! o. T.

 
07.07.05 18:05
pinkie12345:

Gehe davon aus, dass wir heute noch

 
07.07.05 18:12
grüne Vorzeichen in den USA sehen!!
RealDOJO:

die müssen doch irgendwann mal ausgehen, wenn

 
07.07.05 18:38
die sich immer in die luft sprengen ;o)
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