Börsen-Eier im Depot-Nest

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Happy End:

Börsen-Eier im Depot-Nest

 
29.03.02 00:04
Happy End:

US-Ostergeschenke machen Anleger glücklich

 
29.03.02 00:10
Die US-Konjunkturzahlen lassen die deutschen Anlegern mit einem Plus in die Osterfeiertage gehen. Der Dax legt um 0,9 Prozent zu, während sich der Nemax50 über Kurszuwächse von 0,75 Prozent freuen kann. Dafür waren neben den guten US-Vorgaben vor allem die Bilanzzahlen zahlreiche Technologieunternehmen verantwortlich.  
 
Die Zahlen vom Donnerstag bestätigen, dass die US-Konjunktur fit für den Aufschwung ist. Der Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan ist im März auf 95,7 Punkte gestiegen. Keine große Überraschung, erste Schätzungen zur Monatsmitte waren von einem Anstieg auf 95 Punkte ausgegangen. Überraschender ist der Anstieg des Einkaufsmanager-Index von 53,1 Punkten auf 55,7 Punkte. Damit lassen die Daten kaum eine Zweifel, dass der Aufschwung kommen wird. Bislang zeigen aber vor allem die Erwartungswerte nach oben. So lange die Realzahlen diesen Trend noch nicht bestätigen, sollte der Optimismus verhalten bleiben. Den entscheidenden Börsenimpuls, um nachhaltig aus dem Seitwärtspfad auszubrechen, könnten die Konjunkturzahlen bislang nicht liefern.

DaimlerChrysler räumt bei Mitsubishi auf

Der Dax wurde vor allem durch die Autowerte beflügelt. BMW und DaimlerChrysler verzeichneten deutliche Kursgewinne. Offensichtlich wurden sie von der  GM-Prognose vom Mittwoch angeschoben. Die Börsianer honorierten scheinbar, dass  DaimlerChrysler sein Engagement bei dem japanischen Autobauer Mitsubishi verstärkt. Mit Rolf Eckrodt schwingt sich bei den Japanern ein Unternehmenslenker in den Chefsessel, der die Interessen des deutsch-amerikanischen Konzerns vertritt. Außerdem steht ein Joint-Venture der beiden Unternehmen fürs LKW-Geschäft in Aussicht.

Der Neue Markt stand am Donnerstag ganz im Zeichen der Bilanzzahlen.  Steag Hamatach überraschte die Anleger positiv. Der Hersteller von Maschinen für die Halbleiterproduktion geht nun davon aus, dass er den Break-Even schon im ersten Quartal schaffen wird. Eigentlich war das Unternehmen erst von der zweiten Periode ausgegangen. Der Steag-Kurs legte um mehr als acht Prozent zu.

Auch der Logistikkonzern  D.Logistics entwickelt sich besser als erwartet. Die Zahlen liegen gut über der Februar-Prognose, als der Logistiker ankündigte, er habe seine Ziele für 2001 verfehlt. Damals stellte D.Logistics ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von maximal vier Millionen Euro in Aussicht. Tatsächlich liegt das Ebit 2001 bei 12,4 Millionen Euro. Die gute Nachricht sorgte für ein Plus von 4,8 Prozent.

Musik für die Anlegerohren waren auch die Zahlen von  Viva Media AG . Im vergangenen Geschäftsjahr fielen die Umsatz- und Ergebniszahlen deutlich besser aus als gedacht: Die Verluste vor Zinsen und Steuern (Ebit) lagen lediglich bei 13,91 Millionen Euro. Noch im Oktober war von einem Ebit von Minus 17,86 Millionen Euro die Rede. Auch für das laufende Geschäftsjahr sind die Aussichten durch den Mittelzufluss aus dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen mit AOL Time Warner gut. Die Aktien legten um 3,86 Prozent zu.  

Die guten US-Vorgaben sorgen für einen freundlichen Wochenausklang an den deutschen Börsen. Den entscheidenden Impuls für ein Ende des Seitwärtstrends können sie aber nicht liefern. Dauerhaft aufwärts sollte es erst wieder gehen, wenn sich der Aufschwung in den Unternehmenszahlen widerspiegelt.
Happy End:

An der Wall Street gähnt der Osterhase

 
29.03.02 00:11
Zweigeteilt verabschiedete sich die US-Börse am Donnerstag in die Oster- und Pessach-Feiertage. Während die Industrie-Werte im Dow Jones in den letzten Handelsstunde ihre Gewinne abgaben, hielten sich die Technologie-Aktien zum Schluss noch um gut ein Prozent im Plus. Daraus eine nachhaltige Tendenz abzuleiten, fällt schwer. Denn die Umsätze waren zu gering, die Wall Street war mental schon mit Ostern beschäftigt. Vor der kommenden Earnings Season grassierte die Langeweile.  

Für psychologische Unterstützung bei den Technologiewerten sorgte Novell. Der Konzern sagte Microsoft in dem Kartellstreit mit der Regierung Unterstützung zu, falls Microsoft dafür sorgen werde, dass eine Software von Novell im Windows Betriebssystem stärker eingesetzt werde. Der Kuhandel sorgte dafür, dass sich die Microsoft-Aktie in der Spitzengruppe des Dow festsetzte. Bleibt abzuwarten, ob sich die Richter von dieser möglichen Allinanz beeindrucken lassen.

Auch aus dem Ausland gab es Rückenwind für Wachstumswerte: Der größte Chiphersteller Taiwans, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company meldete einen Ausbau der Investitionen in seine neuen Fabriken. Davon profitierte Intel.

Verhalten positive Industriedaten

Bei den Industriewerten war der  Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan der Spielverderber. Er stieg im März nur auf 95,7 Punkte. Das war keine große Überraschung, erste Schätzungen zur Monatsmitte waren von einem Anstieg auf 95 Punkte ausgegangen. Überraschender ist der Anstieg des Einkaufsmanager-Index von 53,1 Punkten auf 55,7 Punkte. Im vierten Quartal wuchs die US-Wirtschaft um 1,7 Prozent annualisiert, das ist weit mehr als die 1,4 Prozent, die zuvor berichtet worden waren. Bislang hält sich die Euphorie aber in Grenzen, denn der unerwartete Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung dämpfte die Börsenlaune.

Boeing profitierte von einem Auftrag von KLM - die Aktie schob sich an eine Spitzenposition im Dow. Die Stimmung für Flugzeughersteller hat sich in den vergangenen Tagen gebessert, weil die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung sich auch auf die Flugzeug-Industrie auswirkt. Außerdem kauften Fondsmanager die Gewinner des Quartals – von diesem so genannten Window Dressing profitierten unter anderem Boeing. Daran ändern auch die beiden Gewinnwarnungen von  Delta und  US Air nichts.  

Der Trend an der US-Börse vom Donnerstag ist nicht repräsentativ. Der Handel war dünn, allgemein herrschte Langeweile. Vor der kommenden Berichtssaison hielten sich die Börsianer zurück. Ob die freundliche Stimmung anhält, müssen die kommenden Wochen zeigen.
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