Die US-Konjunkturzahlen lassen die deutschen Anlegern mit einem Plus in die Osterfeiertage gehen. Der Dax legt um 0,9 Prozent zu, während sich der Nemax50 über Kurszuwächse von 0,75 Prozent freuen kann. Dafür waren neben den guten US-Vorgaben vor allem die Bilanzzahlen zahlreiche Technologieunternehmen verantwortlich.
Die Zahlen vom Donnerstag bestätigen, dass die US-Konjunktur fit für den Aufschwung ist. Der Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan ist im März auf 95,7 Punkte gestiegen. Keine große Überraschung, erste Schätzungen zur Monatsmitte waren von einem Anstieg auf 95 Punkte ausgegangen. Überraschender ist der Anstieg des Einkaufsmanager-Index von 53,1 Punkten auf 55,7 Punkte. Damit lassen die Daten kaum eine Zweifel, dass der Aufschwung kommen wird. Bislang zeigen aber vor allem die Erwartungswerte nach oben. So lange die Realzahlen diesen Trend noch nicht bestätigen, sollte der Optimismus verhalten bleiben. Den entscheidenden Börsenimpuls, um nachhaltig aus dem Seitwärtspfad auszubrechen, könnten die Konjunkturzahlen bislang nicht liefern.
DaimlerChrysler räumt bei Mitsubishi aufDer Dax wurde vor allem durch die Autowerte beflügelt. BMW und DaimlerChrysler verzeichneten deutliche Kursgewinne. Offensichtlich wurden sie von der GM-Prognose vom Mittwoch angeschoben. Die Börsianer honorierten scheinbar, dass DaimlerChrysler sein Engagement bei dem japanischen Autobauer Mitsubishi verstärkt. Mit Rolf Eckrodt schwingt sich bei den Japanern ein Unternehmenslenker in den Chefsessel, der die Interessen des deutsch-amerikanischen Konzerns vertritt. Außerdem steht ein Joint-Venture der beiden Unternehmen fürs LKW-Geschäft in Aussicht.
Der Neue Markt stand am Donnerstag ganz im Zeichen der Bilanzzahlen. Steag Hamatach überraschte die Anleger positiv. Der Hersteller von Maschinen für die Halbleiterproduktion geht nun davon aus, dass er den Break-Even schon im ersten Quartal schaffen wird. Eigentlich war das Unternehmen erst von der zweiten Periode ausgegangen. Der Steag-Kurs legte um mehr als acht Prozent zu.
Auch der Logistikkonzern D.Logistics entwickelt sich besser als erwartet. Die Zahlen liegen gut über der Februar-Prognose, als der Logistiker ankündigte, er habe seine Ziele für 2001 verfehlt. Damals stellte D.Logistics ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von maximal vier Millionen Euro in Aussicht. Tatsächlich liegt das Ebit 2001 bei 12,4 Millionen Euro. Die gute Nachricht sorgte für ein Plus von 4,8 Prozent.
Musik für die Anlegerohren waren auch die Zahlen von Viva Media AG . Im vergangenen Geschäftsjahr fielen die Umsatz- und Ergebniszahlen deutlich besser aus als gedacht: Die Verluste vor Zinsen und Steuern (Ebit) lagen lediglich bei 13,91 Millionen Euro. Noch im Oktober war von einem Ebit von Minus 17,86 Millionen Euro die Rede. Auch für das laufende Geschäftsjahr sind die Aussichten durch den Mittelzufluss aus dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen mit AOL Time Warner gut. Die Aktien legten um 3,86 Prozent zu.
Die guten US-Vorgaben sorgen für einen freundlichen Wochenausklang an den deutschen Börsen. Den entscheidenden Impuls für ein Ende des Seitwärtstrends können sie aber nicht liefern. Dauerhaft aufwärts sollte es erst wieder gehen, wenn sich der Aufschwung in den Unternehmenszahlen widerspiegelt.