BÖRSE am VORMITTAG

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BÖRSE am VORMITTAG

 
18.12.01 10:58
Infineon trotzt schlechten Nachrichten

Obwohl die Kooperation mit Toshiba geplatzt ist, steigt die Infineon-Aktie weiter. SAP, die T-Aktie und Siemens setzten ebenfalls ihren positiven Trend fort. Am Neuen Markt sind Biotechwerte gefragt.

Frankfurt am Main - Die deutschen Aktienmärkte waren zunächst wenig verändert in den Handelstag gestartet. Nach einer halben Stunde allerdings legten vor allem die Wachstumswerte am Neuen Markt zu. Während der Dax um seine Vortagesschlusslinie von 5070 Zählern pendelte, kletterte der Nemax 50 bis 9.30 Uhr um 0,7 Prozent auf 1214 Punkte.
 
Zu den Gewinnern im Dax gehörte die Aktie des Softwareherstellers SAP, die rund 1,90 Prozent auf 148,91 Euro anzogen. Der Autokonzern DaimlerChrysler will nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" in Spanien Software von SAP für den elektronischen Einkauf verwenden. Auch Siemens (plus 0,90 Prozent auf 72,50 Euro) konnte seinen positiven Vortagestrend fortsetzen, während Epcos leicht ins Minus rutschte. Die Aktie der Deutsche Telekom  gehörte im frühen Handel ebenso zu den Gewinnern und kletterte um rund ein halbes Prozent auf 19,50 Euro.

Im Mittelpunkt des Interesses standen die Aktien von Infineon  , die anfangs um mehr als 4,50 Prozent auf 23,30 Euro abfielen. Infineon war damit Schlusslicht im Dax. Schon nach 10 Uhr erholte sich die Aktie aber wieder und stand bei 24,8 Euro, ein Plus von 1,56 Prozent. Die Kooperation zwischen den Münchener Halbleiterhersteller und Toshiba im Speicherchipbereich ist geplatzt, wie Infineon am Morgen mitteilte. Am Vortag hatte das Papier noch davon profitiert, dass Samsung und Hynix die Preise für Speicherchips gesenkt haben und damit ein Signal für ein Ende des ruinösen Preiskampfes gaben.

BASF  -Aktien zeigten sich wenig verändert auf 41,22 Euro. Konznerchef Jürgen Strube peilt nach einem Bericht der "Financal Times Deutschland" für 2002 ein besseres Ergebnis an, machte aber keine konkreten Prognosen. "Ziel ist, dass wir das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen gegenüber diesem Jahr verbessern", sagte Strube.
 
Am Neuen Markt waren die Aktien von Biotechnologiefirmen gefragt. Nach den jüngsten Übernahmemeldungen wie etwa Immunex durch Amgen ist auch in die deutschen Biotechnologiewerte Bewegung gekommen. Allerdings sei nur schwer abzuschätzen, ob milliardenschwerte US-Konzerne an Biotechfirmen des Neuen Marktes gewinnen würden, sagen Marktbeobachter. Qiagen  , Lion Bioscience  und MediGene  gehörten ohne neue Nachrichten jedenfalls zu den Gewinnern im Nemax 50 und legten zwischen 3,55 und 2,34 Prozent zu.

Der Sicherheitssoftwarehersteller Biodata  hat in den ersten neun Monaten einen Verlust von 70 Millionen Euro erzielt. Die Aktie, für die sich nach Händlerangaben nur noch "Zocker" interessieren, verlor im frühen Handel weitere 15 Prozent, konnte dann aber ihre Verluste auf zehn Prozent bei 0,42 Euro reduzieren.

Balda  zieht 100.000 Aktien für sein Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm ein. Der Anteilsschein des Entwicklers und Systemlieferanten für Mobiltelefonproduzenten stiegen zuletzt um knapp ein Prozent auf 9,33 Euro.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich aufgehellt. Die Reaktionen der Aktienmärkte auf die wenigen Pünktchen hinter dem Komma, die sich der Ifo-Geschäftsklimaindex verbessert hat, verdeutlichen allerdings einmal mehr das Prinzip Hoffnung, von dem die Aktienmärkte derzeit zehren. Ob damit die Weihnachtsrallye wieder aufgenommen wird, muss sich allerdings noch erweisen. Die amerikanischen Aktienmärkte schlossen fest, zeigten sich allerdings nur wenig verändert im Vergleich zur Schlussglocke in Deutschland. Der Dow Jones ging 0,8 Prozent fester aus dem Handel auf 9891 Zähler. Der Nasdaq Composite gewann 1,8 Prozent auf 1987 Punkte hinzu.

Optimistisch für den Handelsauftakt stimmt, dass General Electric  für das kommende Jahr mit einem Gewinnwachstum um 18 Prozent rechnet. Auch der Ausblick auf 2003 ist positiv, erklärten Analysten nach einer Konferenz.

Tokio schließt fester

Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Dienstag fester geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte verbesserte sich um 108 Punkte oder 1,0 Prozent auf 10.432 Zähler.
Happy End:

Dax und Nemax freundlich -Infineon drehen ins Plus

 
18.12.01 11:26
Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Die deutschen Aktienwerte haben am Dienstag in einem äußerst umsatzschwachen Geschäft ihre Vortagesgewinne ausgebaut. Die gute Stimmung nach dem am Montag veröffentlichten Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes und Hoffnungen auf eine Erholung der Konjunktur im kommenden Jahr verliehen den Märkten Auftrieb, sagte ein Händler. Im Fokus standen die Aktien des Chipherstellers Infineon, die nach dem Scheitern der Kooperation mit der japanischen Toshiba Corp. zunächst deutlich unter Verkaufsdruck litten. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Konjunktur und damit auch der Ertragssituation bei dem Unternehmen würden allerdings überwiegen, hieß es am Markt.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) notierte am Vormittag um 0,33 Prozent fester auf 5084 Zählern, nachdem er bereits am Vortag mit einem Zuwachs von mehr als drei Prozent aus dem Handel gegangen war. Am Neuen Markt stieg der Blue-Chip-Index Nemax50 um rund ein Prozent auf 1212 Zähler an. Der MDax für die mittelschweren Werte notierte 0,7 Prozent fester auf 4174 Zählern. In New York hatten die Märkte am Montag ebenfalls mit deutlichen Kursgewinnen geschlossen. Der Industriewerte-Index Dow Jones hatte ein Plus von 0,8 Prozent auf 9891 Zähler verzeichnet, der Technologie-Index Nasdaq gewann 1,8 Prozent auf 1987 Punkte hinzu.

Grund für die festere Tendenz am deutschen Markt zu Wochenbeginn war unter anderem ein Anstieg des Ifo-Stimmungsbarometers deutscher Unternehmen gewesen. Händler verwiesen jedoch darauf, dass sich das Handelsgeschehen im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage bei extrem dünnen Umsätzen abspiele und viele Kursbewegungen daher zufallsbedingt seien. "Wir sind gestern mit dünnen Umsätzen nach oben gelaufen und dasselbe spielt sich heute wieder ab", sagte ein Fondsmanager und verwies darauf, dass bereits viele Marktteilnehmer ihre Bücher geschlossen haben.

Unter den Dax-Werten gehörten die Aktien von Infineon am Vormittag zu den größten Gewinnern, nachdem sie noch kurz nach Handelsstart deutlich unter Druck gestanden hatten. Die Nachricht, dass die Kooperation mit Toshiba gescheitert sei, hatte Händlern zufolge zunächst für Enttäuschung unter den Investoren gesorgt. Später hatten allerdings die Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung im kommenden Jahr die Nachrichten über den Abbruch der Verhandlungen überwogen. Die Ertragssituation bei Infineon profitiere von einer Erholung der Konjunktur mehr als von einer Zusammenarbeit mit Toshiba, sagte ein Händler. Zudem realisiere der Markt, dass das Scheitern der Verhandlungen nicht negativ zu werten sei. "Unter dem Gesichtspunkt der Technologie, war Toshiba nicht der beste Partner", sagte Jerome Ramel, Analyst bei KBC Securities in Paris. Nav Sheera, Analyst bei Salomon Smith Barney, fügte zudem hinzu, dass der Markt vermute, Toshiba könne ohne Kooperationspartner nicht überleben. "Aus diesem Grund fällt sowieso Kapazität im Markt weg, was sich wiederum positiv auf Infineon auswirken würde."

Fester präsentierten sich auch die übrigen Technologiewerte. Siemens stiegen um 1,5 Prozent auf 72,90 Euro, SAP legten um 3,3 Prozent auf 151 Euro zu, Epcos gewannen 0,2 Prozent auf 58 Euro.

Schwächer notierten indes die Finanzwerte, was Händler auf Umschichtungen in die Technologiewerte aus den Finanzaktien zurückführten. "Die Leute schnallen sich jetzt für die Jahresendrally an", sagte ein Frankfurter Händler. "Jeder wettet darauf, dass die Technologiewerte dabei sein werden und man trennt sich von den Finanzwerten." Die Aktien der Versicherer Allianz und Münchener Rück verloren jeweils rund ein Prozent. Commerzbank gaben um mehr als drei Prozent nach, HypoVereinsbank notierten um 0,3 Prozent schwächer.

Kursverluste verzeichneten auch die weniger schwankungsanfälligen Titel. Degussa-Papiere büßten 2,5 Prozent auf 28,58 Euro ein, Henkel verloren 1,7 Prozent auf 62,90 Euro.

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