BÖRSE am MORGEN

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BÖRSE am MORGEN

 
23.08.02 08:41

Dax hofft auf freundlichen Wochenausklang


Klopft der Dax bald wieder an die 4.000 Punkte Marke?

Der Dow Jones Industrial Average ist am Donnerstag wieder über die Marke von 9.000 Punkten gesprungen. Auch die anderen US-Aktienindizes schlossen in der Nähe ihrer Tageshochs. Das lässt auch hierzulande die Händler auf einen freundlichen Wochenausklang hoffen. Einige Marktteilnehmer stellen sich bereits die Frage, ob der Dax kommende Woche möglicherweise einen Angriff auf die Marke bei 4.000 Punkten nehmen kann. Belastet wird die Stimmung allerdings durch einen Bilanzierungsskandal um die Bankgesellschaft Berlin. Nachhaltig verunsichern sollten sich die Anleger dadurch aber nicht lassen, heißt es. Zehn von der Nachrichtenagentur vwd vorbörslich befragte Händler sehen den Dax am Handelsende bei 3.918 Punkten nach 3.906 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag.

Anleihen leiden weiter unter Stärke am Aktienmarkt

Tendenziell dürften nach Händlereinschätzung die Notierungen am Rentenmarkt zunächst weiter mit kleineren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Solange die Rally am Aktienmarkt anhalte, stünden Anleihen auf dem Abstellgleis, heißt es. Auch die schwachen Vorgaben vom US-Rentenmärkt sprächen gegen eine schnelle Erholung. Im Eröffnungsgeschäft am Freitagvormittag fällt der Bund-Future gegen 8.25 Uhr um 17 Basispunkte auf 109,59 Prozent.

Euro knapp behauptet

Der Euro zeigt sich am Freitagmorgen gegenüber dem Dollar knapp behauptet. Gegen 8.25 Uhr werden 0,9684 Dollar gezahlt, nach 0,9688 Dollar im späten Geschäft am Donnerstag in New York. Zum Yen notiert der Dollar bei 120,05 Yen nach zuletzt 119,87 Yen. Händler zeigen sich überrascht von der Dollar-Stärke und sprechen von einer spannenden Entwicklung. Sollten die Notierungen zum Euro unter 0,9658 Dollar und zum Yen auf über 121 Yen steigen, dann sei nicht nur die zuletzt gültige Tradingrange außer Kraft gesetzt, sondern rein charttechnisch würde sich auch weiteres Potenzial für die US-Devise erschließen.

Börse Japan verbucht den vierten Tag in Folge Gewinne

Angetrieben von den US-Börsen und einem schwächeren Yen hat der Tokioter Aktienmarkt am Freitag den vierten Handelstag in Folge höher tendiert. Angeführt wurden die Gewinne Händlern zufolge vom größten japanischen Autohersteller Toyota und anderen Blue-Chips. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 0,5 Prozent auf 9.867 Zähler, der Topix-Index kletterte um 0,2 Prozent auf 963 Zähler.

Aktien Hongkong zeigen sich am Mittag etwas fester

Etwas fester präsentieren sich die Aktienkurse am Freitagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte steigt der Hang-Seng-Index um 0,5 Prozent auf 10.375 Punkte. Unter den Blue Chips herrscht eine uneinheitliche Tendenz. Cheung Kong und Hutchison profitieren von besser als erwarteten Halbjahreszahlen. CNOOC erholen sich nach zwei Verlusttagen um 1,9 Prozent auf 11,00 Hongkong-Dollar. China Unicom fallen dagegen um 1,7 Prozent auf 5,80 Hongkong-Dollar, nach einer zweiwöchigen Rally. Trotz des optimistischen Ausblicks von Cheung Kong bleibt der Widerstand bei 10.500 Stellen ungebrochen und der HSI weiterhin anfällig für eine Korrektur an Wall Street, heißt es weiter.

Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

Praktisch unverändert präsentierten sich die US-Aktienkurse per saldo am Donnerstag im nachbörslichen Geschäft. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator notierte mit 0,01 Prozent im Minus bei 1.048,93 Punkten. Positive Impulse kamen von Tivo. Das Unternehmen hat mit 0,06 Dollar je Aktie für das zweite Quartal einen geringeren Verlust als erwartet ausgewiesen. Analysten hatten mit einem Minus von 0,18 Dollar je Aktie gerechnet. Der Kurs stieg nachbörslich um 9,1 Prozent auf 4,55 Dollar nach einem Plus von 0,7 Prozent auf 4,17 Dollar in der regulären Sitzung. Marvel Technology Group kletterten nach Handelsende um 7,6 Prozent auf 20,43 Dollar nach der Bekanntgabe eines überraschend guten Pro-Forma-Ergebnisses von 0,11 Dollar je Aktie für das zweite Quartal. Den regulären Handel hatten die Papiere mit minus 1,7 Prozent auf 18,98 Dollar beendet. Kursverluste verzeichneten dagegen Tech Data, die 1,9 Prozent auf 34,35 Dollar abgaben nach einem Plus von 4,9 Prozent im regulären Geschäft. Die Gesellschaft kündigte an, im dritten Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,53 bis 0,59 Dollar auszuweisen, deutlich weniger als die von Wall Street erwarteten 0,62 Dollar. Ciena rutschten im nachbörslichen Handel um 9,8 Prozent ab auf 4,49 Dollar. Das Unternehmen rechnet für das laufende vierte Quartal mit einem Verlust von 0,17 bis 0,19 Dollar je Aktie bei einen unveränderten bis leicht höheren Umsatz gegenüber dem Vorquartal und bleibt damit deutlich unter den Analystenschätzung.

Dow Jones schließt über 9.000 Punkten

Die New Yorker Aktienmärkte haben am Donnerstag im späten Geschäft ihre Kursgewinne ausgebaut und fester geschlossen. Dem Dow Jones gelang erstmals seit dem 10. Juli der Sprung über die psychologisch wichtige 9.000-Punkte-Marke. Er beendete den Handel mit einem Plus von 1,08 Prozent bei 9.053,64 Punkten. Der Nasdaq-Composite legte 0,97 Prozent auf 1.422,95 Punkte zu.

Der Markt habe sich trotz einiger schlechter Nachrichten in den vergangenen Wochen widerstandsfähig gezeigt, sagten Händler. Der Durchbruch wichtiger technischer Widerstände bei den führenden Marktindizes habe einige Käufer wieder auf das Parkett gebracht. „Wir haben wirklich keinen eindeutigen Katalysator, auf den alle starren, und in diesem Umfeld werden technische Faktoren sehr wichtig", sagte Brian Pears, Leiter Aktienhandel bei Victory Capital Management. „Es ist ein etwas schläfriger Sommernachmittag. Der Markt geht nach oben, aber es gibt keine größeren Auslöser für diese Rally", sagte auch Craig Cummins, Händler bei Cantor Fitzgerald.

Die Meinungen der Marktteilnehmer über die Stärke der Konjunkturerholung seien geteilt, sagte Benjamin Pace, Geschäftsführer bei Deutsche Bank Private Banking. Einige Investoren rechneten mit besseren Unternehmensbilanzen im dritten Quartal, es gebe aber gleichzeitig auch Sorgen angesichts der Möglichkeit einer so genannten „Double-Dip"-Rezession. Davon spricht man, wenn eine Volkswirtschaft nach einer kurzen Erholungsphase wieder in die Rezession abgleitet.

Die Titel des Softwarekonzerns Microsoft stiegen um rund 1,8 Prozent auf 53,23 Dollar und gehörten zu den umsatzstärksten Werten an der Nasdaq. Salomon Smith Barney hatte die Bewertung der Aktien auf „outperform“ von „neutral“ angehoben. Der Konzern könne nach einer Umfrage unter Technologie-Einkäufern von einer gestiegenen Investitionsneigung der Unternehmen profitieren, hieß es zur Begründung. Die Aktien des Softwarekonzerns J.D. Edwards & Co's kletterten um rund 19,5 Prozent auf 14,17 Dollar. Das Unternehmen hatte nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum für das dritte Quartal einen Gewinn ausgewiesen.

Dagegen belasteten bei den Standardwerten die Verluste der Aktien des Finanzkonzerns J.P. Morgan, die um 0,7 Prozent auf 26,69 Dollar fielen. Die Ratingagentur Moody's Investors Service hatte am Vortag mitgeteilt, das langfristige Rating der Bank werde möglicherweise gesenkt. Moody's hatte dies mit Sorgen um die Gewinnentwicklung der Bank und einer möglichen Schädigung ihres Rufs im Zusammenhang mit dem Kollaps des Energiehändlers Enron begründet. Die Aktien des US-Telekomausrüsters Ciena verloren rund 8,2 Prozent auf 4,12 Dollar. Der Konzern hatte für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal einen Verlust bei einem  unerwartet starken Umsatzrückgang ausgewiesen. Für das laufende Quartal erwartet Ciena nach eigenen Angaben eine stabile Entwicklung.

US-Anleihen schließen sehr schwach

Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten hat zu sehr schwachen Notierungen der US-Anleihen am Donnerstag im späten New Yorker Handel geführt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent gaben um 25/32 auf 100-19/32 nach. Die Rendite stieg von 4,20 auf 4,301 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent reduzierte sich um 1-5/32 auf 104-10/32. Die Rendite stieg von 5,012 auf 5,086 Prozent. Eine Welle von Platzierungen von Unternehmensanleihen habe den Treasurys viel Aufmerksamkeit entzogen und die Notierungen ebenfalls belastet, sagte ein Händler.

In den vergangenen Monaten sei die Emissionstätigkeit im Bereich der Unternehmensanleihen fast zum Erliegen gekommen. Doch nach den jüngsten optimistischen Äußerungen seitens der Fed-Mitglieder und zunehmendem Vertrauen durch die Beeidigung der Bilanzen beginne sich dieser Markt wieder zu beleben. Der Effekt sei, dass nun in manchen Portfolios Staatsanleihen durch Unternehmensanleihen ersetzt würden.

Ein anderer Marktteilnehmer sieht jedoch weiteres Aufwärtspotenzial für den Anleihemarkt, obwohl die Aussagen einer Reihe von Fed-Politikern vom Vorabend keine weiteren Zinssenkungen andeuteten. „Eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus bis zum Ende des Jahres dürfte sich vor allem am kurzen Ende des Marktes positiv auswirken“, meinte David Winter von Zions First National Bank Capital Markets. Keinen Einfluss hatten die um 14.30 Uhr MESZ veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese sind in der Woche zum 17. August saisonbereinigt um 2.000 auf 389.000 gesunken. Analysten hatten im Durchschnitt ihrer Prognosen einen Rückgang um 5.000 erwartet.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.


Medienschau


Unternehmensnachrichten

Prüfgesellschaft BDO hat IBG-Bilanzen falsch testiert

Die international operierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO hat offenbar jahrelang Bilanzen der Immobilientochter IBG der Bankgesellschaft Berlin AG wissentlich falsch testiert. Das berichtet das „Handelsblatt“ im Aufmacher am Freitag. Dem ARD-Magazin „Kontraste“ sowie der Wirtschaftszeitung liegt demnach der Bericht einer Sonderprüfung vor, aus der hervor geht, dass die BDO und die Unternehmensführung der IBG bereits 1997 über die unkalkulierbaren Risiken der Fondsgesellschaften informiert waren. Diese Risiken führten dazu, dass die Bankgesellschaft nur mit Milliarden-Euro-Hilfen des Landes Berlin vor der Insolvenz bewahrt werden konnte, heißt es. Im Frühjahr musste das Land zudem eine Bürgschaft über 21 Milliarden Euro übernehmen.

Der Wirtschaftsprüfer Achim Walther habe bereits vor fünf Jahren festgestellt, dass die Bank durch Mietgarantien allzu hohe Risiken eingegangen war, schreibt die Zeitung. Nachdem Walther Alarm geschlagen hatte, verlor er seinen Prüfauftrag und seine Studie verschwand in der Schublade. Walther. „Man hatte den Wunsch, dass ich die kritischen Passagen in meinem Bericht verändern sollte. Ich habe gesagt, der Bericht bleibt so.“ Wären die Warnungen Walthers damals ernst genommen worden, hätte die dramatische Zuspitzung der Krise der Bankgesellschaft möglicherweise vermieden werden können.

Nach Einschätzung des Berliner Wirtschaftsrechtlers Hans-Peter Schwintowski von der Humboldt-Universität hätte die BDO auf Grund der Kenntnis der Sonderprüfung die Jahresabschlüsse der Bankgesellschaft nicht uneingeschränkt testieren dürfen. Die BDO habe auf der Grundlage des Walther-Berichts gewusst, dass sie etwas Falsches genehmigt hatte, sagte Schwintowski. Damit sei seiner Meinung nach der Straftatbestand des Bilanzbetrugs erfüllt. Der Bankgesellschaft ergeben sich nach seiner Ansicht Schadensersatzansprüche gegen die BDO in Milliarden-Euro-Höhe. Der Skandal könnte den größten Haftungsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte auslösen.

Kreise: SEC untersucht Aktienverkäufe durch AOL-Manager

15 Führungskräfte der AOL Time Warner Inc stehen nach Zeitungsberichten unter dem Verdacht, sich mit Aktienverkäufen illegal bereichert zu haben. Die „Financial Times“ (FT - Freitagausgabe) schreibt, dass die Manager, darunter AOL-Gründer Steve Case und der derzeitige CEO Richard Parsons, zwischen Februar und Juni 2001 Aktien des fusionierten US-Medienkonzerns verkauft und insgesamt fast 500 Millionen Dollar verdient haben. Zugleich habe das Management damals betont, die ehrgeizigen und mehr als ein Jahr zuvor angekündigten Umsatz- und Gewinnziele erreichen zu können. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen möglicher Bilanztricks interessiere sich nun auch die SEC für die positiven Unternehmensmeldungen und ihre möglichen Profiteure. Die US-Börsenaufsicht will die Unternehmensprognosen und den Zeitpunkt der Aktienverkäufe untersuchen, erfuhr die Financial Times aus Kreisen der SEC, die mit den Ermittlungen vertraut sind. Unklar ist, ob die Manager am Erreichen der Unternehmensziele zweifelten, als sie die Aktien verkauften, heißt es in der Zeitung weiter. Ebenfalls nicht geklärt sei, ob sie über mögliche Bilanztricks informiert waren. (vwd)

Gericom steigert Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal

Der österreichische Notebook-Hersteller Gericom hat im zweiten Quartal 2002 Umsatz und Ergebnis gesteigert. Von April bis Juni sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 123 Millionen Euro gestiegen, teilte das im Nemax50 gelistete Unternehmen am Freitag mit. Das operative Ergebnis betrug den Angaben zufolge 5,5 (Vorjahr 5,2) Millionen Euro. Den Periodenüberschuss bezifferte Gericom für das zweite Quartal mit 5,0 (3,4) Millionen Euro. Für 2002 erwarte das Unternehmen, dass der Umsatz und der Jahresüberschuss in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden. (Reuters)

LPKF verbessert Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr

Die LPKF Laser & Electronics AG hat das erste Halbjahr 2002 mit einem um 9,1 Prozent gesteigerten Umsatz und einem auf 1,053 (0,873) Millionen Euro verbesserten Konzernergebnis beendet. Das am Neuen Markt gelistete Unternehmen teilte am Freitag ad hoc mit, die künftige Geschäftsentwicklung sei kurz- und mittelfristig davon abhängig, wie sich der internationale Leiterplattenmarkt entwickele. Das positive Ergebnis des zurückliegenden Quartals gehe auf Verkaufserfolge mit zwei Lasertypen zurück. Den aktuellen Auftragsbestand bezifferte das Unternehmen mit 4,386 (0,818) Millionen Euro. (vwd)

Qantas: Kapitalerhöhung erfolgreich platziert

Die Qantas Airways Ltd hat den für institutionelle Anleger vorbehaltenen Teil ihrer Kapitalerhöhung von insgesamt 800 Millionen Austral-Dollar erfolgreich abgeschlossen. Die den Instituten reservierte Komponente von 600 Millionen Austral-Dollar wurde zum Preis von 4,20 Austral-Dollar je Aktie platziert, teilte Qantas am Freitag mit. Der Bietpreis von 4,20 Austral-Dollar je Aktie entspricht einem Diskont von zehn Prozent in Bezug auf die vor Handelsaussetzung am Dienstag gesehene Notierung von 4,69 Austral-Dollar. Der Handel in Qantas-Titel hat am Freitag wieder begonnen. (vwd)

Novell weist Gewinn aus

Der US-Softwarehersteller Novell hat im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum einen Gewinn erwirtschaftet. Das Unternehmen führte die Entwicklung auf unerwartet gute Umsätze in Europa und einige große Geschäftsabschlüsse in den USA zurück. Wie der Anbieter von Netzwerk-Software und Technologie-Dienstleistungen am Donnerstag nach Börsenschluss weiter mitteilte, wurden die drei Monate bis Ende Juli mit einem Reingewinn von 9,95 (Vorjahresperiode minus 19,27) Millionen Dollar oder drei (minus sechs) Cent je Aktie abgeschlossen. Der Umsatz stieg auf 282,27 (249,08) Millionen Dollar. Novell-Aktien stiegen im nachbörslichen Geschäft auf 2,57 Dollar nach einem Schlusskurs an der Nasdaq von 2,09 Dollar. (Reuters)

Cendant übernimmt US-Autoverleiher Budget

Der amerikanische Autoverleiher und Hotel- und Immobilienkonzern Cendant übernimmt die meisten Vermögenswerte des in einem Konkursverfahren befindlichen drittgrößten US-Autovermieters Budget Group Inc. für 107,5 Millionen Dollar. Dies teilte Cendant am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Cendant übernimmt aber auch die Budget-Schulden in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar für die Autos in der Fahrzeugflotte des Unternehmens.
Cendant kontrolliert bereits die Autoverleihfirma Avis. Die Gesellschaft wird durch den Budget-Kauf zweitgrößter amerikanischer Autovermieter nach der Enterprise Rent-a-Car Company. Hertz wird im heimischen Markt auf den dritten Platz verdrängt. (dpa)

Abschreibungen drücken WashTec im Halbjahr in die Verlustzone

Der Augsburger Waschanlagenhersteller WashTec AG hat im ersten Halbjahr 2002 bei einem Umsatzrückgang einen Verlust nach Abschreibungen erlitten. Die Gesamtleistung des Unternehmens sei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 110,9 Millionen Euro von 121,4 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Sie liege damit aber im Rahmen der Planung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei auf 3,9 (Vorjahr: 9,1) Millionen Euro eingebrochen. Nach Abzug der Abschreibungen von 5,9 Millionen Euro ergebe sich ein Fehlbetrag vor Steuern und Zinsen (Ebit) von zwei Millionen Euro nach einem Plus von 3,7 Millionen Euro im Vorjahr, teilte das Unternehmen weiter mit. Der Auftragsbestand der WashTec AG habe sich zum 30. Juni auf 40,6 Millionen Euro erhöht, was einer Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Ende des ersten Quartals entspreche. Für das Gesamtjahr geht WashTec nach eigenen Angaben von einem leicht positiven Ergebnis bei einem geringfügigen Umsatzrückgang aus. (Reuters)

ADC Telecommunications weitet Verlust aus

Der US-Telekomausrüster ADC Telecommunications Inc hat im dritten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung der Telefongesellschaften seinen Verlust stärker ausgeweitet als von Analysten erwartet. Zugleich kündigte das Unternehmen am Donnerstag weitere Stellenstreichungen an. ADC teilte in Minneapolis mit, vor einmaligen Aufwandsposten sei der Verlust in den drei Monaten bis Ende Juli auf 58 Millionen Dollar oder sieben Cent je Aktie von 22 Millionen oder drei Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum gestiegen. Der Nettoverlust habe sich auf 629 (Vorjahresperiode minus 58) Millionen Dollar oder 79 (minus sieben) Cent je Aktie (verwässert) ausgeweitet. Der Umsatz sei zugleich auf 235 (548) Millionen Dollar eingebrochen. (Reuters)

Chrysler ruft 88.000 Fahrzeuge in den USA zurück

Chrysler, die US-Tochter des deutsch-amerikanischen Automobilherstellers DaimlerChrysler hat am Donnerstag 88.000 Wagen ihres Modells Sebring der Jahrgänge 1996 und 1997 zurückgerufen. Die US-Behörde für Straßensicherheit NHTSA teilte mit, bei diesen Modellen könne ein Kabel am Gaspedal zerfasern und dazu führen, dass es zu einem Feststecken des Pedals komme. Chrysler erklärte, bislang lägen 18 Berichte über Probleme mit dem Pedal vor. „Es gibt einen Unfall, der damit in Verbindung stehen könnte, aber keine Verletzungen oder Todesfälle", sagte eine Sprecherin. (Reuters)

Wirtschaftsnachrichten

IWF senkt Wachstumsprognosen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Wachstumsprognosen für die größten Industrieländer gesenkt und zugleich vor einer zu engen Verzahnung der Weltwirtschaft mit den USA gewarnt. Der jüngsten Quartalsumfrage der Federal Reserve Bank von Philadelphia zufolge reduzierten auch US-Volkswirte ihre Wachstumserwartungen für die US-Wirtschaft in diesem Jahr. In seinem Weltwirtschaftsausblick, den der IWF kurz vor seiner Herbsttagung in Washington Ende September veröffentlichen will, sage der Fonds für die Euro-Zone in diesem Jahr nur noch 1,1 Prozent Wachstum voraus nach 1,4 Prozent in der Frühjahrsprognose, berichtete das „Handelsblatt“ vorab aus seiner Freitagausgabe. Für das kommende Jahr werden noch 2,5 (Frühjahresprognose 2,9) Prozent prognostiziert.

Die Wachstumsprognose für die USA habe der IWF um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent für dieses Jahr und auf 2,6 (3,4) Prozent für nächstes Jahr reduziert. Für Deutschland gehe der Fonds noch von 0,7 (0,9) Prozent 2002 aus und von 2,1 (2,7) Prozent 2003.
Die Weltwirtschaft verzeichne nach Einschätzung des IWF seit Ende 2001 eine Erholung. Allerdings stellten das hohe Defizit der US-Leistungsbilanz, die Spannungen im Nahen Osten und ihre Auswirkungen auf den Ölpreis sowie die Gefahr weiterer Terroranschläge zusätzliche Risiken für die Konjunktur dar. (Reuters)

Eichel: Insgesamt 9,8 Milliarden Euro für Fluthilfe

Für die Aufbauhilfe nach der Flutkatastrophe stehen nach Angaben der Bundesregierung insgesamt 9,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Es solle ein „Fonds Aufbauhilfe“ als Sondervermögen geschaffen werden, sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel am Donnerstag nach einem Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit den Ministerpräsidenten der Länder.  Infolge der geplanten Steuermaßnahmen könnten demnach 3,5 Milliarden Euro vom Bund und 3,6 Milliarden Euro von Ländern und Kommunen in den Fonds einfließen. Diese Gelder sollten für Privatpersonen und Betriebe, für die Infrastruktur der Kommunen und die Infrastruktur des Bundes eingesetzt werden. (vwd)

Deutsche Erzeugerpreise sinken stärker als erwartet

Die deutschen Erzeugerpreise sind auch im Juli deutlich rückläufig gewesen. Im Vergleich zum Vormonat gingen sie um 0,3 Prozent zurück, während das Minus auf Jahressicht 1,0 Prozent betrug, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Von vwd befragte Volkswirte hatten auf Monatssicht hingegen lediglich einen Rückgang um 0,1 Prozent und im Vorjahresvergleich ein Minus von 0,8 Prozent prognostiziert. Im Juni war der Index um 0,1 bzw 1,1 Prozent gefallen. Die Entwicklung wurde nach Einschätzung des Bundesamts wie bereits in den vergangenen Monaten vor allem vom Preisrückgang im Bereich Energie geprägt. Hier wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Abschlag von 5,4 Prozent beobachtet. Dabei verbilligten sich Kohle um 5,9 Prozent, Diesel um 0,3 Prozent, Heizöl um 8,2 Prozent (darunter leichtes Heizöl um 10,1 Prozent), Erdgas um 15,4 Prozent und Flüssiggas um 8,8 Prozent. (vwd)
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