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Der Vertriebschef von BMW Deutschland Philipp von Sahr reduziert das renditeschwache Geschäft mit Leasing-, Leih- und Vorführautos. BMW habe in den ersten acht Monaten 2008 bereits 17.000 Autos weniger über diese Absatzwege vertrieben, sagt von Sahr der WirtschaftsWoche.
Die Hand eines Mitarbeiters Bild vergrößern Ein BMW-Emblem im BMW-Werk in Dingolfing. dpa
Bisher war es ein einträgliches Geschäft: Wenn die Leasingverträge auslaufen, nehmen die Autohersteller die Wagen wieder zurück. Auch Autovermieter geben ihre Fahrzeuge nach einer zuvor vereinbarten Frist wieder an den Hersteller zurück. Die verkaufen sie dann als Gebrauchtwagen.
Doch nun leidet BMW unter diesem Geschäftsmodell. Die zurückkehrenden Fahrzeuge verkaufen sich schlecht und drohen die Preise im deutschen Gebrauchtwagenmarkt zu verhageln. Darum veräußert BMW Deutschland diese Autos jetzt im großen Stil ins Ausland. In diesem Jahr habe der BMW-Vertrieb die „ersten europaweiten Auktionen durchgeführt“, sagt Philipp von Sahr, Vertriebschef von BMW Deutschland.
Bei sechs Online-Auktionen habe der Konzern je gut 100 Wagen versteigert. „In diesem und im kommenden Jahr wird BMW Deutschland bis zu 16.000 Autos pro Jahr ins Ausland verkaufen“, kündigt von Sahr an. Jetzt krempelt er den BMW-Vertrieb in Deutschland um. Damit die Rendite steigt, will er das margenschwache Geschäfte mit Autovermietern, Vorführwagen und Mitarbeiterfahrzeugen reduzieren. Schon in den ersten acht Monaten 2008 habe BMW 17.000 Autos weniger über diese Absatzwege vertrieben, sagt von Sahr.
Im Gegenzug habe der Autobauer an Privat- und Großkunden rund 25.000 Fahrzeuge mehr verkauft. Trotzdem könne auf längere Sicht der Absatz und der Marktanteil von BMW sinken. „Es kann sein, dass die Zulassungen 2009 zurückgehen. Das wird einige irritieren, aber wir wollen uns nicht länger an den Zulassungen messen, denn sie sagen nichts darüber aus, wie profitabel man wirtschaftet.“