Biotechnologie: Q-MED auf dem Schönheitstrip

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Biotechnologie: Q-MED auf dem Schönheitstrip

 
02.12.01 13:07
Von Christian Garbe, Biotechnologie-Analyst

1. Dez. 2001 Der Gesundheitssektor wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein starkes Wachstum erleben. Die Baby-Boomer kommen in den Industrieländern ins Alter und legen immer mehr Wert auf eine innovative Gesundheitsversorgung. Neben den Zivilisationserkrankungen werden Medikamente zur Erhöhung der Lebensqualität (Life Style) von größerer Wichtigkeit sein.

Prototypen solcher Life Style Medikamente sind Viagra®, ein Medikament, das die Erektionsfähigkeit bei Männern verbessert, und Rogane®, das den Haarwuchs bei Männern wiederherstellt. Weitere Indikationsgebiete sind körperliche Fitneß oder Merkfähigkeit. So ist Übergewicht in den USA ein ernsthaftes Gesundheitsproblem, das schon epidemische Ausmaße erreicht. Heute ist einer von fünf Amerikanern fettleibig, jeder dritte bringt zu viel auf die Waage. Und das ist folgenschwer: Fettleibige haben ein um 50 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko an anderen Krankheiten zu sterben als normalgewichtige Personen.

Markteinführung in den USA

Diesen Trend haben auch skandinavische Unternehmen entdeckt und auf ihre Fahnen geschrieben. So vertreibt das schwedische Unternehmen Q-MED ein Produkt namens Perlane Fíne Line, das im März 2000 auf dem Markt eingeführt wurde. Es wirkt gegen Falten und versucht, die Hautalterung aufzuhalten. Bisher erfolgten mehr als 500.000 Behandlungen, die darauf hindeuten, dass es wirkt und nur bei einzelnen Patienten zu geringfügigen Nebenwirkungen geführt hat. Für das Jahr 2002 plant das Unternehmen, das Produkt auf dem Megamarkt USA einzuführen.

Die bisherigen Erfahrungen in Asien zeigen, dass das Produkt dort einen Raketenstart hingelegt hat. Für die USA ist ein ähnlicher Start zu erwarten, wenn ein intensives Marketing und eine effiziente Distribution des Produktes erfolgt. Dieser Geschäftsbereich von Q-MED ist um 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Es wird deutlich, dass die Skandinavier einen Weg gefunden haben, mit der Biotechnologie schnell ein kommerziell erfolgreiches Produkt auf den Markt zu bringen.

Hilfe für Diabetiker geplant

Es wäre jedoch falsch, Q-MED nur auf eine Life Style Produkt zu reduzieren. Vielmehr wurden die Erlöse aus dem Produktverkauf dazu genutzt, in den USA in ein innovatives Biotechnologieunternehmen namens IXION Biotechnology zu investieren. Das amerikanische Unternehmen nutzt die NASHA Technologie (Non-Animal-Stabilized Hyaluronic Acid) von Q-MED, um ihre Forschungen im Bereich der Zelltherapie voranzutreiben. Eines der interessantesten Forschungsprojekte ist dabei Zellen aus Stammzellen herzustellen, die zur Produktion von Insulin befähigt sind.

Damit könnten weltweit zwei Millionen Menschen, die an Diabetes Typ eins erkrankt sind, und rund fünf Millionen Menschen mit Diabetes Typ zwei geholfen werden. Diabetes zwei ist eine Krankheit, die in den Industrieländern immer häufiger aufgrund des Life Styles (mehr essen, weniger bewegen) auftritt und so gesehen auch eine Nähe zu den Life Style Medikamenten hat.

Interessante Investmentidee

Anlegern bieten Unternehmen wie Q-MED eine interessante Investmentstory. Vorsichtig sollte man jedoch sein, wenn die Unternehmen nur auf ein Produkt aufbauen, denn der Life Style Markt ist ein lukrativer Markt, auf dem sich viele Unternehmen in der Zukunft tummeln werden. Die Konkurrenz wird dann die Höhenflüge in den Umsätzen schnell zum Ende bringen. Q-MED hingegen hat schon frühzeitig dafür gesorgt, genügend Projekte in drei anderen Gebieten in die Pipeline zu drücken. Dies belastet jedoch die Gewinn-Marge. Es wir interessant sein zu sehen, ob Q-MED in der Zukunft zu den Überfliegern aus Skandinavien zählen wird.

 
 

Text: @ank
Bildmaterial: @unit mit Bildmaterial von comchem.de
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