Biotechnologie ade!

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zit1:

Biotechnologie ade!

 
22.03.01 09:43
Liebe Biotechnologie investierte Arivaner!

Viele von Euch können es wohl kaum noch hören, doch es wird höchste Zeit die Augen zu öffnen.
Wie bereits vor Monaten von mir vorrausgesagt und an vielen einleuchtenden Beispielen erklärt befindet sich die Biotechnologiebranche im Sturzflug.
Der gesamte Sektor hat eine irrationale, schon vor Monaten unverkennbare  Spekulationsblase ausgebildet und wird nun von einem ähnlichen Schicksal ereilt wie zuvor die Internetbranche. Die Mehrheit der Anleger, wie sollte es auch anders sein, hat diese These nur belächelt und entsprechende Gegenargumente kreiert.
Mein mittelfristiges Kursziel für den Amex-Biotechnology-Index habe ich damals mit 400 Punkten angesetzt. Nun, da dieses Ziel erreicht ist, setzte ich mein neues mittelfristiges Kursziel auf ca. 280 Punkte. Ein weiterer Verfall wird folgen und sich noch lange hinziehen. Das Tal der Tränen sollten die lernfähigen inzwischen zur genüge kennen.
Wer immer noch investiert ist, sollte die nächste Gelegenheit zum Ausstieg nutzen und sich die weitere Entwicklung aus sicherer Distanz anschauen. Wer sehr langfristig investieren möchte liegt mit dieser Zukunftsbranche sicher richtig, doch es wird Jahre dauern bis die alten Höchstkurse wieder erreicht werden. Und warum soll man heute eine Aktie für 30€ kaufen, wenn man sie in einigen Monaten für 15€, oder sogar 12€ bekommt?

MfG, Zit


Mittwoch, 21.03.2001, 21:28

Biotechs im Sturzflug

An den US-Aktienmärkten geht es für Biotechnologie-Aktien seit zwei Tagen steil bergab. Wie schon am Vortag verzeichnen der Amex-Biotechnology-Index und der Nasdaq-Biotechnology-Index, die mit jeweils rund 6% im Minus liegen, überdurchschnittliche Verluste. Bemerkenswerte Gründe für den Kursverfall, der in letzten Wochen begonnen hat, sind allerdings kaum auszumachen.


Jahreschart Amex-Biotechnology-Index

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Bisher hat sich der Großteil der Biotech-Titel durch Stabilität während der Börsenkrise ausgezeichnet. Im Gegensatz zu den klassischen Technologie-Werten, die reihenweise abstürzten, haben im Biotech-Bereich besonders die großen Unternehmen ihre Verluste in Grenzen gehalten. Das scheint allerdings vorerst beendet zu sein.

So gibt beispielsweise die Aktie des Biotech-Giganten Amgen am Donnerstag ohne ersichtliche Gründe etwa 9% ab. Paradoxerweise ist die Nachrichtenlage des Unternehmens momentan sogar recht gut: Erst zu Beginn der Woche wurde Amgen die baldige Zulassung des hoffnungsvollen Medikamentes Aranesp in Europa in Aussicht gestellt .


Viele Analysten haben sich erst kürzlich positiv zu der Branche geäußert. Zahlreiche Unternehmen werden von den Brokerhäusern weiterhin als „buy“ oder „strong buy“ eingestuft. Experten gehen davon aus, dass die Biotechnologie kaum von der Konjunkturschwäche getroffen sein wird. Vor allem Biopharmaka-Hersteller sollten ganz nach dem Vorbild der großen Pharmakonzerne gerade während einer strauchelnden Wirtschaftslage Stabilität beweisen. Probleme wie überhöhte Lagerbestände auf Grund mangelnder Nachfrage kennt die Branche nicht, solange die Qualität der Produkte stimmt. Allerdings geht momentan auch Pharma-Werten die Puste aus. Dadurch werden Ängste heraufbeschworen, dass man jetzt auch den späten Absturz der letzten stabilen Branchen miterleben muss.

Das Hauptproblem ist die Psychologie der Anleger. Es herrschen Zweifel, wie fair Biotech-Aktien bewertet sind. Hier liegt der Schwachpunkt der Branche: Viele Unternehmen sind bisher noch nicht profitabel – die Kurse kommen auf Grund von Fantasie zustande. Neue Produkte mit großem Potenzial und Forschungserfolge beeinfluss(t)en die Kurse positiv. Bis sich das in schwarzen Zahlen auswirkt, kann noch einige Zeit dauern – und bei der momentanen Verfassung der Börsen ist die Geduld vieler Anleger bereits genügend strapaziert. Obwohl die Branchen Biotechnologie und Internet grundverschieden sind, bleibt nur zu hoffen, dass der sogenannten Internet-Blase nicht eine Biotech-Blase folgt, die das Geld der Anleger ebenfalls mit einem großen Knall vernichtet.

zit1:

keine gegenargumente? -> gutes zeichen o.T.

 
22.03.01 11:32
luiza:

Biotech ade, es lebe Internet! o.T.

 
22.03.01 11:35
monique:

welche schlimmen Folgen hat die Bio- u. Gentechn.:

 
22.03.01 11:39
HAHAHA:

Du hattest Recht Zit

 
22.03.01 11:43
Ich hatte aber nicht mit einem deratigen Verfall der Gesamtmärkte gerechnet.

Im Vergleich mit den B2B werten oder Internets ist allerdings auch bei den Biotechs alles im "Rahmen".

Aber jetzt habe eher Techs im Visier - die "etwas handfestes" herstellen, da brauche ich auch keine Biotechs wie November, Medigene, GPC - und die aufgeblasenen US-Genomics.

Einzige Ausnahme: AFFX, aber die stellen was her, was gebraucht wird und grosse Veränderungen in der Medizin bringen wird.


haha

zit1:

@monique, du hast einen schönen körper!

 
22.03.01 11:53
an dein gesicht muß ich mich erst gewöhnen. ;-)
zit1:

@HAHAHA

 
22.03.01 11:54
genau dies ist das schlagwort: firmen die etwas handfestes herstellen!!!
furby:

Ob ein Kursverfall gerechtfertigt ist oder nicht

 
22.03.01 12:02
wird in diesen Zeiten einer Verkaufspanik nicht mehr hinterfragt. Die wenigen Biotechs, die ein z.B. hohes KGV bis vor kurzem halten konnten, werden nun auch noch verkauft, einfach weil sie noch nicht so viel korrigiert hatten wie die TMT's und Internets. Die Tatsache, das diese Biotechs ebenfalls extrem aussichtsreich unverändert geblieben sind (als Company mit Ihren Produkten nicht als Aktie) spielt nun keine Rolle mehr. Solche m.E. ungerechtfertigten Abstrafungen gibt's aber natürlich auch außerhalb des Biotech-Bereiches ebenfalls und es werden diese Aktien sein, die als erste wieder stark aufholen werden, wenn sich die Gesamtsituation bessert.

Ansonsten Zit mein Kompliment, Du hast wirklich recht behalten, wenn auch m.E. mehr wegen der mieserablen Gesamtstimmung an der Nasdaq als spezifisch wegen mieser Aussichten bei den Biotechs.

Gruß furby
Hiob:

Biotechs

 
22.03.01 12:14
@ furby
bei den biotechs werden wohl auch einige Blasen platzen, weil einige Firmen mit viel Luft betrieben werden. Allerdings wird der Knall nicht mehr so laut sein wie bei den Internettiteln, weil die Bewertung nicht mehr so hoch ist.

@ HAHAHA
Auch mein Blick richtet sich nach wie vor auf AFFX - und sie bewegen sich in stramm in Richtung auf die 25 Euro, die ich gerne als Wiedereinstiegskurs sehen würde. Ich könnte mir denken, daß bei 20$ ein ziemlich harter Boden gefunden sein sollte, wenn es denn noch weiter abwärts geht.
Reinyboy:

@Zit

 
22.03.01 12:18
Erst mal Gratulation und noch guten Verdienst mit deinen Puts.

Ansonsten kann ich mich nur furbys Argumentation anschließen.

Wenn der Boden bei den Biotechs in Sicht ist bin ich bei den spekulativen US-Spitzenwerten wieder drin. Denn dann wird man dort wieder am meisten verdienen können.

Aber von meinen Mologen geb ich keine einzige her, sondern werde nachkaufen wenn die fallen. Denn nächstes Jahr ist Gene Vaccine Conference, wo neben Aventis, Qiagen, GlaxoWellcome, Chiron und Merck auch Mologen vertreten ist und bis dahin wird sich noch viel bei Mologen rühren.





Mfg         Reinyboy
zit1:

@furby

 
22.03.01 12:50
aussichtsreich ja, aber viel zu teuer.
die kurse haben bereits eine entwicklungstufe abgebildet, die noch 10 - 20 jahre auf sich warten läßt - so wie bei jedem goldrausch.
aktienkurse können langfristig nicht überproportional zu den erträgen steigen (1000% kursgewinn bei 100% ertragwachstum sind genauso unreal, wie 8mrd.€ marktkapitalisierung bei 200mio.€ umsatz).

kennst du den "gold"rausch-zyklus?
ist ein hochinteressanter, sich immer wieder in der wirtschaftsgeschichte bestätigender zyklus, zutreffend auf tulpen, gold, öl, eisenbahnen, internet, biotech u.v.a.m.
kurzbeschreibung: es entsteht ein "gold"rausch mit übertriebener phantasie, jeder will dabei sein. ohne die wahre zukunft zu diesem zeitpunkt zu kennen, entsteht eine masseneuphorie, alle welt will daran verdienen, kurse steigen viel zu schnell ins unermeßliche, überkapazitäten werden aufgebaut. plötzlich stellt sich heraus, daß die "gold"vorkommen kleiner sind als in der irrationalen euphorie erhofft. die kurse fallen dramatisch gen null, die meisten firmen und investoren gehen pleite, vertrauen wird zerstört, überkapazitäten werden abgebaut, eine form der übertreibung nach unten erhält den einzug. nach einer lethargie beginnt nun die auslese, die wenigen starken überleben, die kurse steigen langsam und allmählich wieder, undzwar nur noch proportional zu den erträgen!!!, doch bis zu den alten höchstkursen ist es ein sehr langer steiniger weg, der nur noch durch echte fakten und viel zeit machbar ist.

das war vor 200 jahren kein bischen anders als heute. schau dir die historischen charts von damals an und du weißt wie es weitergehen wird.

in sachen biotech ist die phase der "hoffnung" gerade beendet, die phase "absturz" hat erst begonnen, danach kommt die phase der "ernüchterung".
also noch sehr viel zeit sein kapital zu schonen, um irgendwann wieder zu reinvestieren.
das ist meine theorie, schmerzhaft, aber sehr real.

gruß, zit
furby:

re Hiob und Zit, glaube nicht an die Tulpentheorie

 
22.03.01 14:10
zumindest nicht uneingeschränkt. Es stimmt das sich diese Art von Goldrausch - weil offenbar menscheneigen - in gewisser Weise öfter wiederholt. Der Begriff Goldrausch paßt sicher auch auf Internet und Biotechaktien, wenn man die letzten Jahre an sich passieren läßt. Die Kurssteigerungen waren einfach zu irrational. Das hat man erkannt und nun folgt eine ebenso irrationale Korrektur. Soweit stimme ich mit Dir überein Zit, auch wenn für Dich die Korrektur vielleicht noch rational nachvollziehbar ist.

Nur:

- bereits anfang der Neunziger Jahre hatten wir bereits einen Biotechaktienboom. Ich würde sagen, damals beruhte alles noch mehr auf Hoffnungen und Visionen. Es gab vielleicht profitable Biotechcompanys, die man an einer Hand abzählen konnte. Davon gibt's nun schon sehr viel mehr. Daneben gibt's derzeit aber auch viele Biotechs die heute soweit sind, wie viele Biotechs vor 10 Jahren, nämlich ganz am Anfang mit ebenfalls einen Haufen Visionen, Studien, ersten in-vitro Ergebnissen und nicht viel mehr. Diese Hoffnungs-Biotechs wurden damals nach dem Biotechboom abgeschossen und sind es nun längst auch.

- damit es zu diesen klassischen Goldrausch Zyklen kommt muß auch im Umfeld sehr viel stimmen: es braucht freies Kapital, eher niedrigere Zinsen, Wohlstand in der Gesellschaft, Hoffnungen (kein Krieg) usw. In Punkto Hoffnungen in die Aktienmärkte und Bereitschaft zu Aktieninvestments könnte ich mir einen herben Bewußtseinswandel diesseits und jenseits des Atlantiks sehr gut vorstellen. Ich will damit sagen, daß die Biotechaktien es (wie viele andere Wachstumsaktien auch) demnächst schwerer haben könnten aus Gründen die nichts mit der Branche oder den Companys an sich zu tun haben. Aber das paßt wohl noch eher in das Goldrauschbild.

- die Marktkapitalisierung der Biotechs insgesamt macht nur einen Bruchteil der Marktkapitalisierung der Pharmas aus mit einem vielfachen an Chancen im Biotechbereich. Sicher liegen auch zwischen einer Evotec und einer Bayer Welten, aber so daneben dürfte der Evotec Kurs nicht sein. Die Börse muß natürlich auch in der Stimmung für Hoffnungswerte sein...

- Wir hatten im TMT und Interent Bereich handfeste Gründe für ein Platzen der Blase; die Gründe waren bei den Companys oder deren Produkten oder deren Management zu finden. Viele Hoffnungen wurden hier massiv zerstört. All dies sehe ich jedoch im Biotechbereich bis jetzt noch nicht. Vielleicht werden wir in 3 bis 5 Jahren von einigen Biotechs erfahren, daß die Hoffnungsträger in der klinischen Prüfung versagten. Bis jetzt aber lese ich von sehr vielen Erfolgsmeldungen und nur wenigen Enttäuschungen im Biotechbereich.

- Die Biotechbranche im ganzen nun als Phantasiebranche abzustempeln halte ich für unangemessen. Die kritische Masse ist erreicht. Es gibt genug Werte, um Biotechfonds einzukaufen, die ihr gesamtes Portfolio grundsolide bestückt haben.

Ich bleibe dabei, der Einbruch ist durch die Gesamtstimmung an der Nasdaq bestimmt. Biotechs korrigieren, weil sie einfach noch am wenigsten bisher korrigiert hatten, das ist alles. Wenn sich der Nasdaq erholen sollte, werden Biotechs mindestens mit dem Markt, wenn nicht überdurchschnittlich profitieren. Wenn nun einen Boomphase - ähnlich einem Goldrausch - beendet wurde - dann für die Nasdaq und Wachstumswerte insgesamt. Wer der Ansicht ist, daß sich die Nasdaq auch mal wieder auf die 3000 heraufwagen wird, der kann m.E. fast bedenkenlos auf Biotechs setzen. Wer für die nächsten zwei Nasdaq Jahre an einen Index unter 1500 oder auch unter 2000 glaubt, der sollte von Biotechs und Wachstumswerte an sich die Finger lassen. Es kann gut sein, daß die Biotechkorrektur noch nicht abgeschlossen ist. Eine darauffolgende jahrelange Biotechseitwärtsbewegung wie von Dir skizziert erwarte ich aber nicht. Wir werden sehen, ich bin Dir jedenfalls dankbar für Deine Meinungsäußerungen, denn wenn ich mich nur nach meiner Meinung richten würde, dann wären Aktienspekulationen für mich wegen höheren Kapitalverlusten ganz obsolet.

Gruß furby
zit1:

@furby

 
22.03.01 15:05
so kraß wollte ich die lage gar nicht schildern, ganz im gegenteil -
auch ich sehe weiterhin langfristig viel potenzial in der biotechbranche und schließe mich deiner meinung fast an.
was ich zum ausdruck bringen will, ist die tatsache, daß es so schnell und steil (1000% in 12 monaten) wie in den letzten jahren nicht mehr aufwärts gehen wird/kann, viele unternehmen auf der strecke bleiben werden und wir einen längeren korrekturbedarf haben.
wenn die zeit reif und die blase platt ist, werde auch ich wieder in ausgesuchte biotechs investieren (ich warte schon sehnsüchtig darauf).

zu den zyklen möchte ich noch erwähnen, daß sie weiterhin bestand haben werden, aber ihre zeitabschnitte in den heutigen modernen "schnelleren" zeiten natürlich andere sind als noch vor 100 jahren.  

es ist schon erstaunlich, doch seit 1996 habe ich mich in suksessiv in  biotech aktien eingekauft und wurde von freunden, bekannten, bankern etc. belächelt, ja sogar verspottet, weil ahnunglose in diesem zusammenhang gleich an genetische mumien, monstren, mutationen dachten. heute, nachdem ich einmal von dem biotech-boom profitiert habe, die gewinne zum teil in anderen branchen leichtsinnig wieder vernichtet habe, bin ich übersensibel, mißtrauisch und besonders vorsichtig.
für die zukunft ist das sicher nicht verkehrt, denn die auslese hat bereits begonnen. was nun zählt ist qualität - nur die wird sich langfristig durchsetzten.

danke für den produktiven meinungsaustausch,
gruß,
zit

zit1:

Es geht weiter abwärts im Amex-Biotech-Index

 
22.03.01 17:52
jetzt gar unter 400 punkte!  
tom68:

dazu

 
22.03.01 17:58
Biotechnologie – Anleger auf dem Horrortrip

Lange Zeit galten sie als immun gegen die anhaltende
Korrektur in den Vereinigten Staaten, jetzt hat es sie
doch erwischt: die Aktien von
Biotechnologieunternehmen. Trotz vereinzelt guter
Unternehmensnachrichten brachen die beiden
Branchen-Indizes – der Amex und der Nasdaq Biotech
Index – zur Wochenmitte um jeweils mehr als acht
Prozent ein und schürten damit Panik unter den
Anlegern. Panik davor, dass sich die Vergangenheit
wiederholen könnte und Biotechnologieaktien nun die
schweren Kursverluste nachzeichnen, die das Internet
und der Halbleiterbereich bereits hinter sich haben.

Eine nicht ganz unbegründete Angst, denn die Verluste
an der amerikanischen Wachstumsbörse NASDAQ
haben in dem Einzelsektor nicht annährend die
Ausmaße erreicht wie in den anderen enthaltenen
Branchen.

Performance
seit 1.1.2001
Performance
12 Monate
Performance seit
Hoch
Nasdaq
Composite
-25,9%
-61,2%
-63,9%
Amex
Internet
-36,8%
-72,7%  
-74,8%
Halbleiter
-3,2%  
-57,2%  
-58,1%
Amex
Biotech
-33,2%
-25,2%
-47,8%


Zwar katapultierten die seit Jahresbeginn angefallenen
Verluste die Biotechs auf den zwei Platz bei den
Top-Verlierern – nicht übersehen werden darf dabei aber
das Niveau, auf dem die Talfahrt begann. Und der
12-Monats-Vergleich zeigt eindeutig, wo wirklich Geld
verloren wurde: Im Internet und bei den Halbleitern. Der
25-prozentige Kursrückgang im Biotech Index fällt da
kaum ins Gewicht.

Der Grund für die gute Performance des Sektors ist,
dass er erst deutlich später als die restlichen Branchen

sein Top erreicht hat – der Boom bei Biotechaktien
erreichte den Höhepunkt, als die restliche Wall Street
schon über die Korrektur in anderen Sektoren stöhnte.  

Höchstkurs
erreicht am:
Höchstkurs:
Nasdaq
Composite
10.03.2000
5.132,52
Amex Internet
27.03.2000
701,09
Halbleiter
14.03.2000
1.362,10
Amex Biotech
25.09.2000
811,61  


Sein Top erreichte der Amex Biotech Index erst sechs
Monate nach den anderen Branchen. Alleine von Mai bis
Ende September 2000 verdoppelte sich sein Wert auf
811,61 Punkte.

Die Wirtschaftsflaute in den USA scheint dem Sektor
bisher kaum etwas anhaben zu können: Von den 620
"Gewinnwarnern" für das erste Quartal 2001 kamen
ganze 27 aus dem Biotechsektor. Trotzdem scheint es,
als verlieren die Anleger das Vertrauen in die
Unternehmen. Gerüchte über mögliche Enttäuschungen
machen die Runde und locken Shortseller an. Und was
passiert, wenn sich diese erst einmal breit gemacht
haben, lässt sich anschaulich am Internetsektor
nachvollziehen.

Brandgefährlich sieht auch der Chart bei den Biotechs
aus. Sollte sich der Index nicht auf dem aktuellen Niveau
halten können, droht ein weiterer Rückschlag bis auf 300
Punkte.

Fazit: Obwohl der Technologiesektor bereits seit einem
Jahr korrigiert, scheint der Markt noch immer nicht
"sauber" zu sein. Erst wenn die letzten Ikonen von ihrem
Podest gestürzt sind, ist mit einer Erholung zu rechnen –
und die höchsten Bewertungen finden sich derzeit im
Biotechnologiesektor.  

© 22.03.2001 www.stock-world.de

zit1:

@tom68

 
22.03.01 18:16
klingt überzeugend, könnte glatt von mir sein der artikel.
ich glaube auch das halbleiter-werte wieder am steigen sind, bevor die biotechs ihren boden gefunden haben. im börsenjargon nennt man das übrigens branchenrotation. :-D
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