Komplizierte Ausgangslage
Um die präsentierten Zahlen zu verstehen, muss man wissen, dass die präsentierte Wirksamkeit von 70 Prozent ein gemittelter Wert aus zwei verschiedenen klinischen Studien war. Insgesamt nahmen an den beiden Studien 11.636 Testpersonen teil, das sind deutlich weniger als bei den Studien der Mitbewerber.
Bei AstraZeneca nahmen an einer kombinierten Phase-II/III-Studie (COV002) im Vereinigten Königreich 2.741 Probanden teil. Zu der Testgruppe gehörten allerdings nur jüngere Teilnehmer (unter 55 Jahre) und Probanden ohne Vorerkrankungen. Diese Impfgruppe bekam zunächst eine halbe Impfstoff-Dosis und vier Woche später noch einmal die volle Dosis. Bei dieser Gruppe habe die Wirksamkeit 90 Prozent betragen, teil das Unternehmen mit.
An der zweiten Phase-III-Studie (COV003) nahmen in Brasilien 8.895 Probanden teil, dazu gehörten auch ältere Personen und Probanden mit Vorerkrankungen. Hier bekamen die Testpersonen gleich zweimal die volle Dosis, doch überraschenderweise lag die Wirksamkeit hier "nur" bei 62 Prozent. Nimmt man nun beide Effektivitätswerte zusammen, ergibt dies rechnerisch eine Wirksamkeit von 70 Prozent.
An der Studie in Brasilien nahmen auch altere Testpersonen und Probanden mit Vorerkrankungen teil
Eine 70-prozentige Wirksamkeit empfanden einige Beobachter zu Unrecht als enttäuschend, hatten die Mitbewerber Biontech/Pfizer doch eine Effektivität von 95 Prozent und Moderna von 94,5 Prozent in Aussicht gestellt.
Nur zum Vergleich: Die Effektivität der Grippeimpfung betrug laut Robert-Koch-Institut in der Influenza-Saison 2018/2019 gerade mal 21 Prozent. Das heißt, die Impfung schütze nur etwa jeden fünften Geimpften.
www.dw.com/de/...r%C3%A4gers-gegen-das-coronavirus/a-55775433
Sollte die Stiko nun AZ auch für über 65jährige freigeben muss man bei den bisher bekannten Nebenwirungen
größte bedenken haben. Der Impfstoff hat schon viele jüngere umgehauen und was ist da bei den 80-90jährigen
zu erwarten.