Bundesregierung will mit DAX-30-Unternehmen über Jobs reden
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung will im Januar mit den
DAX-30-Unternehmen über eine Verpflichtung zum Erhalt von Arbeitsplätzen in der
Wirtschaftskrise sprechen. "Wir wollen uns im Januar mit den DAX-30-Unternehmen
treffen und gemeinsam die Möglichkeiten prüfen, welche freiwillige
Selbstverpflichtung denkbar ist, betriebsbedingte Kündigungen im nächsten Jahr
zu vermeiden", kündigte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Montag an.
Das Thema sei bei dem Krisengipfel zur Wirtschaftslage am Sonntag im Kanzleramt
von einem Vorstandsvorsitzenden eines DAX-Unternehmen angesprochen worden,
berichtete Wilhelm bei einer Pressekonferenz in Berlin. Bundesfinanzminister
Peer Steinbrück hatte bereits unmittelbar nach dem mehr als sechsstündigen
Krisentreffen am Sonntag erklärt, die Wirtschaftsvertreter hätten eine
Verabredung zugesagt, "dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommt".
Wilhelm betonte am Montag, die Bundesregierung biete in diesem Kontext "eine
ganze Reihe von Hilfen an, um hier eine Brücke für die Arbeitnehmer zu bauen",
so die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf 18 Monate. Das Kabinett sei auch
sehr intensiv mit der Frage weiterer Qualifizierungsmaßnahmen befasst.
"Das alles spielt sich vor dem Hintergrund der Gewissheit ab, dass die deutschen
Unternehmen am langen Ende Fachkräftemangel haben werden", sagte Wilhelm. Auch
aus Sicht der Unternehmen mache es keinen Sinn, "in einem schwierigen Jahr die
Arbeitnehmer zu entlassen, die man händeringend kurze Zeit später wieder
braucht", sagte er. "Wir wollen hier gemeinsam Möglichkeiten prüfen, wie wir
eine Brücke bauen."