Exilregierung: Bin Laden noch in Afghanistan
Frankfurt/Main (AP) Die Exilregierung von Afghanistan geht offenbar davon aus, dass der Terrorist Osama Bin Laden sich noch in Afghanistan aufhält. Das sagte der Sprecher der afghanischen Botschaft in Berlin, Botschaftsrat Abed Nadjib, der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» unter Berufung auf den Präsidenten der Nordallianz, Burhanuddin Rabbani. «Bin Laden hat Bewacher in Armeestärke, vermutlich sind es 13.000 Menschen», sagte Nadjib.
«Seine Flucht aus Afghanistan käme einer Truppenbewegung gleich; und das wäre aufgefallen.» Bin Laden wird von den USA als Hauptverdächtiger für die Terroranschläge von New York und Washington gesucht.
Der russische Botschafter in Berlin sprach sich gegen eine Bombardierung Afghanistans aus. «Im Kampf gegen den Terrorismus sind alle Mittel möglich: die politischen und, wenn nötig, auch die Gewaltanwendung. Aber sie darf nicht ein ganzes Land oder Volk bestrafen», sagte Sergej Krylow der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» angesichts eines möglichen amerikanischen Vergeltungsschlags. Nur weil Kabul die Hauptstadt des Landes sei, das Bin Laden Unterschlupf gewähre, wäre das noch kein Grund für Bombardierungen.
Krylow schloss zugleich nicht aus, dass die amerikanische Regierung ihren Gegenschlag ohne vorherige Konsultationen durchführen wird. «Ich kann nicht ausschließen, dass die Vereinigten Staaten auch ohne Anrufung des Sicherheitsrats vorgehen», sagte Krylow der Zeitung.Der Botschafter schloss sich der Forderung der afghanischen Exilregierung an, die Suche nach Bin Laden in einer gemeinsamen Initiative Amerikas, Russlands, Indiens und der afghanischen Anrainerstaaten zu koordinieren.
Auch der Sprecher der Botschaft der afghanischen Botschaft sagte, die Exilregierung warne aber vor einer Bombardierung Afghanistans. Stattdessen fordere sie, dass «sich nun endlich die US-Regierung mit Vertretern der Nordallianz und den umliegenden Ländern an einen Tisch setzt, um zu überlegen, wie Bin Laden zu erwischen ist».
© ap - Meldung vom 15.09.2001 19:28 Uhr
Iran will Grenze nach Afghanistan schließen
Teheran (AP) Iran hat seine Sicherheitskräfte angewiesen, die Grenze nach Afghanistan im Fall eines amerikanischen Angriffs auf das Nachbarland zu schließen. Damit solle verhindert werden, das afghanische Flüchtlinge nach Iran gelangten, erklärte das Innenministerium am Samstag. Weiter hieß es, Truppen und Polizeikräfte seien entlang der 900 Kilometer langen Grenze stationiert worden, um Grenzübertritte von Afghanen nach einer Militäraktion zu verhindern.
Iran hat zuvor erklärt, es könne keine weiteren afghanischen Flüchtlinge mehr aufnehmen. Das Land beherbergt nach eigenen Angaben derzeit mehr als zwei Millionen Afghanen. Teheran hat die Anschläge vom Dienstag in den USA verurteilt, die Beteiligung an einer internationalen Allianz zur Bekämpfung des Terrorismus aber offen gelassen.
© ap - Meldung vom 15.09.2001 21:05 Uhr
Frankfurt/Main (AP) Die Exilregierung von Afghanistan geht offenbar davon aus, dass der Terrorist Osama Bin Laden sich noch in Afghanistan aufhält. Das sagte der Sprecher der afghanischen Botschaft in Berlin, Botschaftsrat Abed Nadjib, der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» unter Berufung auf den Präsidenten der Nordallianz, Burhanuddin Rabbani. «Bin Laden hat Bewacher in Armeestärke, vermutlich sind es 13.000 Menschen», sagte Nadjib.
«Seine Flucht aus Afghanistan käme einer Truppenbewegung gleich; und das wäre aufgefallen.» Bin Laden wird von den USA als Hauptverdächtiger für die Terroranschläge von New York und Washington gesucht.
Der russische Botschafter in Berlin sprach sich gegen eine Bombardierung Afghanistans aus. «Im Kampf gegen den Terrorismus sind alle Mittel möglich: die politischen und, wenn nötig, auch die Gewaltanwendung. Aber sie darf nicht ein ganzes Land oder Volk bestrafen», sagte Sergej Krylow der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» angesichts eines möglichen amerikanischen Vergeltungsschlags. Nur weil Kabul die Hauptstadt des Landes sei, das Bin Laden Unterschlupf gewähre, wäre das noch kein Grund für Bombardierungen.
Krylow schloss zugleich nicht aus, dass die amerikanische Regierung ihren Gegenschlag ohne vorherige Konsultationen durchführen wird. «Ich kann nicht ausschließen, dass die Vereinigten Staaten auch ohne Anrufung des Sicherheitsrats vorgehen», sagte Krylow der Zeitung.Der Botschafter schloss sich der Forderung der afghanischen Exilregierung an, die Suche nach Bin Laden in einer gemeinsamen Initiative Amerikas, Russlands, Indiens und der afghanischen Anrainerstaaten zu koordinieren.
Auch der Sprecher der Botschaft der afghanischen Botschaft sagte, die Exilregierung warne aber vor einer Bombardierung Afghanistans. Stattdessen fordere sie, dass «sich nun endlich die US-Regierung mit Vertretern der Nordallianz und den umliegenden Ländern an einen Tisch setzt, um zu überlegen, wie Bin Laden zu erwischen ist».
© ap - Meldung vom 15.09.2001 19:28 Uhr
Iran will Grenze nach Afghanistan schließen
Teheran (AP) Iran hat seine Sicherheitskräfte angewiesen, die Grenze nach Afghanistan im Fall eines amerikanischen Angriffs auf das Nachbarland zu schließen. Damit solle verhindert werden, das afghanische Flüchtlinge nach Iran gelangten, erklärte das Innenministerium am Samstag. Weiter hieß es, Truppen und Polizeikräfte seien entlang der 900 Kilometer langen Grenze stationiert worden, um Grenzübertritte von Afghanen nach einer Militäraktion zu verhindern.
Iran hat zuvor erklärt, es könne keine weiteren afghanischen Flüchtlinge mehr aufnehmen. Das Land beherbergt nach eigenen Angaben derzeit mehr als zwei Millionen Afghanen. Teheran hat die Anschläge vom Dienstag in den USA verurteilt, die Beteiligung an einer internationalen Allianz zur Bekämpfung des Terrorismus aber offen gelassen.
© ap - Meldung vom 15.09.2001 21:05 Uhr
