Verbraucher mit Hirnschaden?
Von Dr. Bernd Niquet
Der Januar war fuer mich jahrelang die Zeit des Barron´s
Roundtables, eines beinahe endlosen Gespraeches der mehr
oder weniger wichtigsten Investmentprofis der Szene.
Doch seitdem Jim Rogers in endloser Manier rund und
rund um die Welt faehrt und folglich an diesem Gespraech
nicht mehr teilnimmt, habe ich es mir abgewoehnt, mir dieses
einzuverleiben. Denn erstens sind nun meine persoenlichen
Sympathien weg - und zweitens kann ich nun nicht mehr
wissen, was im weiteren Verlauf dieses Jahres ganz sich
nicht passieren wird.
In dieser Woche habe ich trotzdem im Netz eine Passage
aus diesem Gespraech aufgeschnappt, und Marc Faber
scheint sich dabei als wuerdiger Nachfolger von Jim Rogers
zu etablieren. Und: Die Zeit scheint indes auch fuer ihn zu
spielen, denn war in den letzten zwanzig Jahren der Pessimist
der einzige Mist, auf dem nicht wuchs, so scheinen sich
mittlerweile nicht nur diese Verhaeltnisse umgekehrt zu
haben. Denn auch der gegenwaertige Wirtschaftszyklus
weist ein paar entscheidende Besonderheiten auf:
Endlose Zinssenkungen, auf die die Investitionen bisher -
trotz des Zugestehens von time-lags der unterschiedlichsten
Art - noch nicht reagiert haben. Denn der einzige
konjunkturelle Lichtblick am Horizont ist ... oder anders
gesagt: Es gibt zwar einen Lichtblick, doch der hat sie
nicht mehr alle. Im Oberstuebchen. Sagt jedenfalls Marc Faber.
Wir reden hier natuerlich vom US-Verbraucher und
dessen Verhalten in Zeiten einer sich verschlechternden
Wirtschaftslage. Doch das, was unsere Vaeter und Grossvaeter
in Krisenzeiten vorgemacht haben, ist heute natuerlich der
Schnee von gestern. Vorsorge tragen? "Ja, woher denn!"
wuerde der Fernseh-Familienvater Heinz Becker dazu
wohl sagen. Die Sparquote erhoehen? "Ja, woher denn?"
"I think the American consumer is brain-damaged", sagt
Marc Faber dazu im Original-Ton, was dann jedoch nichts
anderes bedeuten wuerde, als dass das Schicksal der
Weltwirtschaft von einem Hirnschaden abhaengen wuerde.
Ja, woher denn? Konsequenterweise sind dann natuerlich
die weltwirtschaftlichen Perspektiven auch nicht allzu rosig.
Erneut O-Ton Faber: "The American economy is a disaster
waiting to happened."
Vielleicht sollte der potenzielle Aktienkaeufer daher doch auf
die sichere Seite gehen und sein Geld in Argentinien-Anleihen anlegen.
Lesen Sie dazu auch Bernd Niquets neuen Roman
"Der Zauberberg des Geldes", FinanzBuch Verlag,
Muenchen 2001, mit einem Vorwort von Joachim Bessing, 208 Seiten,
Euro 17, ISBN 3-932114-69-8.
Von Dr. Bernd Niquet
Der Januar war fuer mich jahrelang die Zeit des Barron´s
Roundtables, eines beinahe endlosen Gespraeches der mehr
oder weniger wichtigsten Investmentprofis der Szene.
Doch seitdem Jim Rogers in endloser Manier rund und
rund um die Welt faehrt und folglich an diesem Gespraech
nicht mehr teilnimmt, habe ich es mir abgewoehnt, mir dieses
einzuverleiben. Denn erstens sind nun meine persoenlichen
Sympathien weg - und zweitens kann ich nun nicht mehr
wissen, was im weiteren Verlauf dieses Jahres ganz sich
nicht passieren wird.
In dieser Woche habe ich trotzdem im Netz eine Passage
aus diesem Gespraech aufgeschnappt, und Marc Faber
scheint sich dabei als wuerdiger Nachfolger von Jim Rogers
zu etablieren. Und: Die Zeit scheint indes auch fuer ihn zu
spielen, denn war in den letzten zwanzig Jahren der Pessimist
der einzige Mist, auf dem nicht wuchs, so scheinen sich
mittlerweile nicht nur diese Verhaeltnisse umgekehrt zu
haben. Denn auch der gegenwaertige Wirtschaftszyklus
weist ein paar entscheidende Besonderheiten auf:
Endlose Zinssenkungen, auf die die Investitionen bisher -
trotz des Zugestehens von time-lags der unterschiedlichsten
Art - noch nicht reagiert haben. Denn der einzige
konjunkturelle Lichtblick am Horizont ist ... oder anders
gesagt: Es gibt zwar einen Lichtblick, doch der hat sie
nicht mehr alle. Im Oberstuebchen. Sagt jedenfalls Marc Faber.
Wir reden hier natuerlich vom US-Verbraucher und
dessen Verhalten in Zeiten einer sich verschlechternden
Wirtschaftslage. Doch das, was unsere Vaeter und Grossvaeter
in Krisenzeiten vorgemacht haben, ist heute natuerlich der
Schnee von gestern. Vorsorge tragen? "Ja, woher denn!"
wuerde der Fernseh-Familienvater Heinz Becker dazu
wohl sagen. Die Sparquote erhoehen? "Ja, woher denn?"
"I think the American consumer is brain-damaged", sagt
Marc Faber dazu im Original-Ton, was dann jedoch nichts
anderes bedeuten wuerde, als dass das Schicksal der
Weltwirtschaft von einem Hirnschaden abhaengen wuerde.
Ja, woher denn? Konsequenterweise sind dann natuerlich
die weltwirtschaftlichen Perspektiven auch nicht allzu rosig.
Erneut O-Ton Faber: "The American economy is a disaster
waiting to happened."
Vielleicht sollte der potenzielle Aktienkaeufer daher doch auf
die sichere Seite gehen und sein Geld in Argentinien-Anleihen anlegen.
Lesen Sie dazu auch Bernd Niquets neuen Roman
"Der Zauberberg des Geldes", FinanzBuch Verlag,
Muenchen 2001, mit einem Vorwort von Joachim Bessing, 208 Seiten,
Euro 17, ISBN 3-932114-69-8.