Über die letzten drei Jahre haben "Small Caps", also Aktien von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung, am US-Aktienmarkt besser abgeschnitten als die Standardwerte. Diese Gewinnsträhne dürfte sich ihrem Ende nähern.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete der Russell 2000 Index, das Börsenbarometer für Nebenwerte, einen geringeren Verlust als der Standard & Poor's 500 Index. Seitdem ist der Russell 2000 jedoch doppelt so tief gefallen wie der S&P 500.
Investoren kritisieren, dass die kleinen Werte in Relation zu den erwarteten Gewinnen der Unternehmen zu teuer geworden sind. "Ich müsste ziemlich lange nachdenken, wenn ich einen Wert nennen sollte, den ich jetzt erwerben würde", erklärt Andrew Galligan, Fondsmanager bei TimesSquare Capital Management in New York.
Privatanleger müssen wahrscheinlich wieder umdenken
Für Privatanleger ist diese Nachricht alle andere als erfreulich. Viele haben Geld aus Investmentfonds abgezogen, die sich auf Standardwerte konzentrieren, und stattdessen in Fonds investiert, die auf Nebenwerte spezialisiert sind. In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben Investoren mehr als 21 Milliarden Dollar in Nebenwerte-Fonds gepumpt, zeigen Daten von Financial Research Corp. in Boston. Gleichzeitig sind 36 Milliarden Dollar aus Fonds abgeflossen, die sich auf Aktien großer Unternehmen konzentrieren.
"Die Anleger neigen dazu, sich nach der Performance der Fonds zu richten, und wenn die Performance gut aussieht, hat der entsprechende Sektor oder das Marktsegment den Höhepunkt wahrscheinlich schon überschritten", erläutert Geoff Bobroff, Berater der Fondsbranche in East Greenwich, Rhode Island. "Der Kapitalzufluss für Nebenwertefonds spiegelt die Kursentwicklung der Aktien während des letzten Jahres wider."
Fidelity Investments hat ihren 14,5 Milliarden Dollar schweren Low-Priced Stock Fund in dieser Woche wieder für neue Anleger geöffnet. Im Mai hatte die Fondsgesellschaft den Investmentfonds geschlossen, nachdem sich das Anlagekapital innerhalb von 15 Monaten mehr als verdoppelt hatte. Die Unternehmen, in deren Aktien der Low-Priced-Fonds investiert, haben nach Informationen von Morningstar Inc. im Mittel eine Marktkapitalisierung von 959 Millionen Dollar. Für die letzten fünf Jahre verzeichnet der Fonds einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,3 Prozent. Damit gehört er bei der Performance zu den besten drei Prozent aller Aktienfonds, zeigen Daten von Bloomberg.
Günstige Bewertung hat sich relativiert
In der Baisse sind Anleger mit Nebenwerten besser gefahren. Seit Januar 2000 hat der Russell 2000 24 Prozent seines Wertes verloren, verglichen mit einem Einbruch von 38 Prozent beim S&P 500. Nach Angaben des Indexanbieters Frank Russell Co. umfasst der Russell 2000 Index Unternehmen mit einem Marktwert zwischen 128 Millionen Dollar und 1,3 Milliarden Dollar. Im Russell 1000 Index sind dagegen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 1,3 Milliarden Dollar und 309 Milliarden Dollar vertreten.
Der Kursanstieg hat das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der Unternehmen im Russell 2000 bis Ende Oktober auf 18 hochgetrieben, berichtet Steven DeSanctis, Leiter Research Nebenwerte bei Prudential Securities Inc. Seit Auflegung des Russell 2000 im Jahr 1979 wurden die Werte im Index durchschnittlich zum 14-fachen ihres Gewinns gehandelt, so DeSanctis. Im Russell 1000 lag das KGV bei durchschnittlich 17, verglichen mit 18 im S&P 500.
Zum Ende der Hausse in den 90er Jahren waren die kleinen Werte deutlich billiger zu haben als Standardwerte. Im Dezember 1999 notierten die Aktien im Russell 2000 durchschnittlich beim 23fachen des erwarteten Gewinns. Für die Aktien im Russell 1000 lag das Verhältnis DeSanctis zufolge bei 26. Der Analyst kam bei der Umfrage des Magazins Institutional Investor im Jahr 2002 auf den ersten Platz bei Analysten für Nebenwerte.
Historie macht aber noch etwas Hoffnung
Einige Investoren setzen allerdings darauf, dass die Aktienkurse der Small Caps wieder an Fahrt gewinnen. Wenn Small Caps die Standardwerte bei der Performance abgehängt haben, hielt dieser Trend im Schnitt jeweils sechs Jahre an, betont DeSanctis. In diese Berechnung fließen Daten seit 1926 ein.
In diesem Jahr hat der Russell 2000 bisher 20,5 Prozent an Wert verloren, während der S&P 500 20,4 Prozent gefallen ist. "Wir befinden uns in einer Phase langsamen Wachstums, und kleine Unternehmen wachsen sehr viel schneller als große", beschreibt Eric Green, Fondsmanager bei Penn Capital Management.
Text: Bloomberg
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete der Russell 2000 Index, das Börsenbarometer für Nebenwerte, einen geringeren Verlust als der Standard & Poor's 500 Index. Seitdem ist der Russell 2000 jedoch doppelt so tief gefallen wie der S&P 500.
Investoren kritisieren, dass die kleinen Werte in Relation zu den erwarteten Gewinnen der Unternehmen zu teuer geworden sind. "Ich müsste ziemlich lange nachdenken, wenn ich einen Wert nennen sollte, den ich jetzt erwerben würde", erklärt Andrew Galligan, Fondsmanager bei TimesSquare Capital Management in New York.
Privatanleger müssen wahrscheinlich wieder umdenken
Für Privatanleger ist diese Nachricht alle andere als erfreulich. Viele haben Geld aus Investmentfonds abgezogen, die sich auf Standardwerte konzentrieren, und stattdessen in Fonds investiert, die auf Nebenwerte spezialisiert sind. In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben Investoren mehr als 21 Milliarden Dollar in Nebenwerte-Fonds gepumpt, zeigen Daten von Financial Research Corp. in Boston. Gleichzeitig sind 36 Milliarden Dollar aus Fonds abgeflossen, die sich auf Aktien großer Unternehmen konzentrieren.
"Die Anleger neigen dazu, sich nach der Performance der Fonds zu richten, und wenn die Performance gut aussieht, hat der entsprechende Sektor oder das Marktsegment den Höhepunkt wahrscheinlich schon überschritten", erläutert Geoff Bobroff, Berater der Fondsbranche in East Greenwich, Rhode Island. "Der Kapitalzufluss für Nebenwertefonds spiegelt die Kursentwicklung der Aktien während des letzten Jahres wider."
Fidelity Investments hat ihren 14,5 Milliarden Dollar schweren Low-Priced Stock Fund in dieser Woche wieder für neue Anleger geöffnet. Im Mai hatte die Fondsgesellschaft den Investmentfonds geschlossen, nachdem sich das Anlagekapital innerhalb von 15 Monaten mehr als verdoppelt hatte. Die Unternehmen, in deren Aktien der Low-Priced-Fonds investiert, haben nach Informationen von Morningstar Inc. im Mittel eine Marktkapitalisierung von 959 Millionen Dollar. Für die letzten fünf Jahre verzeichnet der Fonds einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,3 Prozent. Damit gehört er bei der Performance zu den besten drei Prozent aller Aktienfonds, zeigen Daten von Bloomberg.
Günstige Bewertung hat sich relativiert
In der Baisse sind Anleger mit Nebenwerten besser gefahren. Seit Januar 2000 hat der Russell 2000 24 Prozent seines Wertes verloren, verglichen mit einem Einbruch von 38 Prozent beim S&P 500. Nach Angaben des Indexanbieters Frank Russell Co. umfasst der Russell 2000 Index Unternehmen mit einem Marktwert zwischen 128 Millionen Dollar und 1,3 Milliarden Dollar. Im Russell 1000 Index sind dagegen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 1,3 Milliarden Dollar und 309 Milliarden Dollar vertreten.
Der Kursanstieg hat das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der Unternehmen im Russell 2000 bis Ende Oktober auf 18 hochgetrieben, berichtet Steven DeSanctis, Leiter Research Nebenwerte bei Prudential Securities Inc. Seit Auflegung des Russell 2000 im Jahr 1979 wurden die Werte im Index durchschnittlich zum 14-fachen ihres Gewinns gehandelt, so DeSanctis. Im Russell 1000 lag das KGV bei durchschnittlich 17, verglichen mit 18 im S&P 500.
Zum Ende der Hausse in den 90er Jahren waren die kleinen Werte deutlich billiger zu haben als Standardwerte. Im Dezember 1999 notierten die Aktien im Russell 2000 durchschnittlich beim 23fachen des erwarteten Gewinns. Für die Aktien im Russell 1000 lag das Verhältnis DeSanctis zufolge bei 26. Der Analyst kam bei der Umfrage des Magazins Institutional Investor im Jahr 2002 auf den ersten Platz bei Analysten für Nebenwerte.
Historie macht aber noch etwas Hoffnung
Einige Investoren setzen allerdings darauf, dass die Aktienkurse der Small Caps wieder an Fahrt gewinnen. Wenn Small Caps die Standardwerte bei der Performance abgehängt haben, hielt dieser Trend im Schnitt jeweils sechs Jahre an, betont DeSanctis. In diese Berechnung fließen Daten seit 1926 ein.
In diesem Jahr hat der Russell 2000 bisher 20,5 Prozent an Wert verloren, während der S&P 500 20,4 Prozent gefallen ist. "Wir befinden uns in einer Phase langsamen Wachstums, und kleine Unternehmen wachsen sehr viel schneller als große", beschreibt Eric Green, Fondsmanager bei Penn Capital Management.
Text: Bloomberg