NordLB bleibt auf Aktien sitzen - Kreise: VATAS nimmt nicht ab
Die Norddeutsche Landesbank sitzt auf größeren Aktienpaketen am Handyzulieferer Balda , dem Klinik-Betreiber Curanum und dem Systemhaus Euromicron . "Der Kunde, in dessen Auftrag wir geordert haben, hat die Aktien bislang nicht abgenommen", sagte ein Sprecher der NordLB am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Finanzkreisen zufolge handelt es sich um die Investmentfirma Vatas. Einer ihrer Geschäftsführer ist der einstige Vorzeigeunternehmer Lars Windhorst. Das Unternehmen äußerte sich auf Anfrage nicht.
Die NordLB hält an Balda 15,5 Prozent, an Curanum 13,1 und an Euromicron 20,2 Prozent, wie aus diversen Pflichtmitteilungen der vergangenen Tage hervorgeht. Was die Bank nun mit den Aktienpaketen vorhat, wollte der Sprecher nicht sagen: "Die Gespräche mit dem Kunden laufen." Bereits am Montag hatte dpa-AFX über die Beteiligung der Bank an Balda berichtet.
AUCH AIR BERLIN UND FREENET EVENTUELL BETROFFEN
Am Markt wird bereits darüber spekuliert, dass die NordLB sich mit einem Schlag von den Anteilen trennen könnte. Balda verloren am Mittwoch gegen den positiven Trend weitere 6,29 Prozent auf 2,83 Euro. Auch Euromicron drehten nach Bekanntwerden der Beteiligungsverhältnisse 0,40 Prozent ins Minus auf 12,60 Euro. Einzig Curanum konnte sich mit plus 2,59 Prozent auf 4,75 Euro halten.
Händler befürchten auch Auswirkungen auf die Fluggesellschaft Air Berlin und den Internet-Anbieter Freenet . In beiden Unternehmen ist Vatas engagiert. Die Anleger machten sich Sorgen, dass die Beteiligungen möglicherweise liquidiert werden, sagte ein Börsianer.
NORDLB HAT VORGESORGT
Die NordLB hat bereits Vorsorge für den Fall getroffen, dass sie auf ihren Aktien an Balda, Curanum und Euromicron sitzen bleibt. Da ein großer Teil der Käufe im vergangenen Jahr erfolgt ist, hat die Bank für alle drei Werte zusammen in der 2007-er Bilanz Rückstellungen über 82,5 Millionen Euro gebildet.
Alle drei Papiere haben in der jüngsten Zeit kräftig an Wert verloren. Besonders hart hat es Balda getroffen. Das Unternehmen hat große Geldsorgen und schrammte jüngst nur knapp an der Zahlungsunfähigkeit vorbei. Seit Dezember hat der Titel mehr als zwei Drittel an Wert verloren.