Bahn: Freundlichkeit Top, Pünktlichkeit Flop
Umfragen zufolge hat die Deutsche Bahn in Punkto Freundlichkeit große Fortschritte gemacht. Doch die Pünktlichkeit der Züge lässt weiterhin zu wünschen übrig - die Verspätungen haben sogar zugenommen.
Im Durchschnitt seien inzwischen rund 27 Prozent aller Fernzüge unpünktlich, dies ergab eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Beim letzten Test vor einem Jahr habe der Wert noch bei etwa 22 Prozent gelegen, sagte der Gutachter Rainer Vierzigmann am Dienstag in Berlin. Das Institut prüfte die Qualität der Bahnleistungen im Auftrag des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Magazins "Stern".
Vor allem in der Hauptverkehrszeit müssen die Fahrgäste der Studie zufolge warten. Im Test fuhr hier jeder dritte Zug unpünktlich im Bahnhof ein. Auch im Nahverkehr hat sich die Situation den Angaben zufolge binnen Jahresfrist deutlich verschlechtert. Der Anteil unpünktlicher Züge im Berufsverkehr verdoppelte sich nahezu von rund 13 Prozent auf 25 Prozent.
Bessere Noten erteilen die Bahnkunden dem Service. Zwei Drittel der Fahrgäste bewerteten die Freundlichkeit des Schalterpersonals als gut oder sehr gut. Aber: "Freundlichkeit allein reicht nicht aus, um neue Kunden für die Bahn zu gewinnen", sagt VCD-Chef René Waßmer. Wenn die Fahrgäste warten müssten, im Gang stehen und ihre Anschlusszüge nicht erreichen, werde das Auto weiterhin der Bahn vorgezogen.
Regionale Unterschiede bei Verspätungen
Die Bahn müsse zuverlässiger werden und vor allem den Nahverkehr verbessern. Bei der Pünktlichkeit im Nahverkehr stellten die Prüfer erhebliche regionale Unterschiede fest. Während in den nordwestdeutschen Bundesländer weniger als acht Prozent der Züge zu spät kamen, waren es im benachbarten Nordosten über 27 Prozent. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland kam mehr als jeder fünfte Zug nicht zur angekündigten Zeit an.
Zuwenig Anreize für den Umstieg
Nach dem VCD-Kundenbarometer ist mehr als die Hälfte der Bundesbürger über ein Jahr lang gar nicht mit der Bahn gefahren. Hohe Fahrpreise, schlecht erreichbare Ziele und zu lange Reisezeiten nannten die meisten Befragten als Motiv für den Verzicht. Der VCD forderte deshalb von der Bundesregierung mehr Anreize für den Umstieg auf die Schiene. Dazu zähle eine Absenkung der Mehrwertsteuer von derzeit 16 Prozent auf sieben Prozent. Waßmer verlangte von der Bahn, es dürften keine weiteren Regionalverbindungen oder Interregio-Züge mehr gestrichen werden.
Die Bahn erklärte, man unternehme viele Anstrengungen um sich zu verbessern. Zurzeit habe die Zahl der Baustellen im Netz mit 600 bis 700 einen Rekordstand erreicht. "Das resultiert aus dem enormen Nachholbedarf einer jahrzehntelang vernachlässigten Infrastruktur, der jetzt abgearbeitet wird." Insgesamt kämen rund 90 Prozent aller Züge im Personenverkehr pünktlich in ihren Zielbahnhof an. 97 Prozent aller Fahrgäste im Fernverkehr erreichten beim Umsteigen den geplanten Anschlusszug. Auf viele Einflüsse wie etwa Unwetter, Erdrutsche oder Fehlverhalten von Autofahrern habe die Bahn jedoch keinen Einfluss.
Für den zweiten "Bahn-Test" waren im vergangenen September Testpersonen auf mehr als 1000 Alltagsfahrten unterwegs. Hinzu kam eine Telefonbefragung.
Umfragen zufolge hat die Deutsche Bahn in Punkto Freundlichkeit große Fortschritte gemacht. Doch die Pünktlichkeit der Züge lässt weiterhin zu wünschen übrig - die Verspätungen haben sogar zugenommen.
Im Durchschnitt seien inzwischen rund 27 Prozent aller Fernzüge unpünktlich, dies ergab eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Beim letzten Test vor einem Jahr habe der Wert noch bei etwa 22 Prozent gelegen, sagte der Gutachter Rainer Vierzigmann am Dienstag in Berlin. Das Institut prüfte die Qualität der Bahnleistungen im Auftrag des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Magazins "Stern".
Vor allem in der Hauptverkehrszeit müssen die Fahrgäste der Studie zufolge warten. Im Test fuhr hier jeder dritte Zug unpünktlich im Bahnhof ein. Auch im Nahverkehr hat sich die Situation den Angaben zufolge binnen Jahresfrist deutlich verschlechtert. Der Anteil unpünktlicher Züge im Berufsverkehr verdoppelte sich nahezu von rund 13 Prozent auf 25 Prozent.
Bessere Noten erteilen die Bahnkunden dem Service. Zwei Drittel der Fahrgäste bewerteten die Freundlichkeit des Schalterpersonals als gut oder sehr gut. Aber: "Freundlichkeit allein reicht nicht aus, um neue Kunden für die Bahn zu gewinnen", sagt VCD-Chef René Waßmer. Wenn die Fahrgäste warten müssten, im Gang stehen und ihre Anschlusszüge nicht erreichen, werde das Auto weiterhin der Bahn vorgezogen.
Regionale Unterschiede bei Verspätungen
Die Bahn müsse zuverlässiger werden und vor allem den Nahverkehr verbessern. Bei der Pünktlichkeit im Nahverkehr stellten die Prüfer erhebliche regionale Unterschiede fest. Während in den nordwestdeutschen Bundesländer weniger als acht Prozent der Züge zu spät kamen, waren es im benachbarten Nordosten über 27 Prozent. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland kam mehr als jeder fünfte Zug nicht zur angekündigten Zeit an.
Zuwenig Anreize für den Umstieg
Nach dem VCD-Kundenbarometer ist mehr als die Hälfte der Bundesbürger über ein Jahr lang gar nicht mit der Bahn gefahren. Hohe Fahrpreise, schlecht erreichbare Ziele und zu lange Reisezeiten nannten die meisten Befragten als Motiv für den Verzicht. Der VCD forderte deshalb von der Bundesregierung mehr Anreize für den Umstieg auf die Schiene. Dazu zähle eine Absenkung der Mehrwertsteuer von derzeit 16 Prozent auf sieben Prozent. Waßmer verlangte von der Bahn, es dürften keine weiteren Regionalverbindungen oder Interregio-Züge mehr gestrichen werden.
Die Bahn erklärte, man unternehme viele Anstrengungen um sich zu verbessern. Zurzeit habe die Zahl der Baustellen im Netz mit 600 bis 700 einen Rekordstand erreicht. "Das resultiert aus dem enormen Nachholbedarf einer jahrzehntelang vernachlässigten Infrastruktur, der jetzt abgearbeitet wird." Insgesamt kämen rund 90 Prozent aller Züge im Personenverkehr pünktlich in ihren Zielbahnhof an. 97 Prozent aller Fahrgäste im Fernverkehr erreichten beim Umsteigen den geplanten Anschlusszug. Auf viele Einflüsse wie etwa Unwetter, Erdrutsche oder Fehlverhalten von Autofahrern habe die Bahn jedoch keinen Einfluss.
Für den zweiten "Bahn-Test" waren im vergangenen September Testpersonen auf mehr als 1000 Alltagsfahrten unterwegs. Hinzu kam eine Telefonbefragung.