Ein neuer Autotyp wird von Druckluft antrieben - 2 Euro kostet eine Tankfüllung
15.02.2002 Formel-Eins-Fans sind mit dem Konzept vertraut, denn Druckluft wird schon länger in Rennwagen verwendet. Ironischerweise hat aber nun ein französischer Ingenieur der Formel Eins den Rücken gekehrt, um aus der Technik für die Benzinschlucker ein wahrhaftig umweltfreundliches Auto zu machen, das auch in Deutschland angeboten wird.
Die Idee hinter dem Luftauto ist einfach: Der Energieträger ist Druckluft, die den Motor mit rund 30 PS vorantreibt. Das Auto schafft über 100 km/h bei einer Reichweite zwischen 100-200 km, je nach Fahrstil. Das Familienmodell bietet Platz für 5 und obendrein noch viel Platz für Gepäck; das Auto gibt es auch als Pick-Up, Van und Taxi. Da es noch jede Stunde getankt werden müsste, wenn man auf der Autobahn Vollgas gibt, wird seine Verwendung wohl fürs Erste auf den Innenstadtbereich und auf kurze Strecken beschränkt bleiben.
Der Tank besteht aus vier Druckluftflaschen, die innerhalb von 2-3 Minuten von einer Druckluftsäule vollgetankt werden können, während der im Auto eingebaute Kompressor die Tankfüllung mit Strom von einer gewöhnlichen Steckdose in 4 Stunden schafft.
Dass das Luftauto umweltfreundlicher als Benzin- und Diesel-betriebene Autos ist, liegt auf der Hand: Aus dem Auspuff kommt nur Umgebungsluft. Das bedeutet jedoch nicht, wie man annehmen könnte, dass diese Luftautos keine Schadstoffe verursachen würden. Man könnte das Luftauto mit der Wasserstoff-betriebenen Brennstoffzelle vergleichen, die in einigen Jahren serienreif für die Automobilwelt sein soll: Die Schadstoffe entstehen dort, wo die Energie für die Druckluft (oder den Wasserstoff) generiert wird. Meistens werden diese Schadstoffe also von Kraftwerken außerhalb der Stadt statt in der Stadt selbst hervorgerufen. Wenn aber dieser Strom für die Druckluft durch erneuerbare Energien wie z.B. Windanlagen, Biomasse-Kraftwerken, oder Photovoltaik- Anlagen erzeugt wird, werden die Luftautos zu echten Null-Emissionen-Autos.