Was steckt hinter dem Ausverkauf bei Solarwerten?
Über der Solarbranche ziehen dunkle Wolken auf. Im letzten Jahr zählten die Solaraktien noch zu den großen Gewinnern an der Börse, nun bekommen sie am meisten Prügel. Am Mittwoch belastet zusätzlich eine negative Studie.
Für die erfolgsverwöhnten Solar-Titel hat 2008 extrem schlecht begonnen: Solarworld, Ersol und Q-Cells brachen um 25 bis 30 Prozent ein. Den Zulieferer Roth + Rau erwischte es nochheftiger. Die Aktie büßte rund 35 Prozent ein.
Am Mittwoch standen die Solarwerte erneut ganz oben auf der Verlierliste. Solarworld, Q-Cells und Conergy büßten rund acht Prozent, Centrotherm und Ersol rund sieben Prozent ein. Roth + Rau stürzte um rund 15 Prozent nach unten.
Société Générale zweifelt an Wachstumsaussichten
Händler begründen den Kurssturz mit der hohen Unsicherheit am Markt, die nun auch die schwankungsanfälligen Solarwerte erfassen. Hinzu komme eine negative Branchen-Studie der Société Générale. Die französische Großbank hält die Wachstumsaussichten in der Photovoltaikbranche für überbewertet. Sie stufte mehrere Aktien herunter. So wurden Q-Cells und Solarworld auf die Verkaufsliste ("Sell") gesetzt.
Gewinnmitnahmen?
Analysten, die sich mit der Branche beschäftigen, beurteilen den Kursrutsch der letzten zwei Wochen mit großer Gelassenheit. "Fundamental hat sich an den Perspektiven nichts geändert", meint Stephan Droxner, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die heftigen Kursverluste begründet der Solar-Experte mit Gewinnmitnahmen. Die Solaraktien seien im letzten so gut gelaufen, dass einige Anleger jetzt erst mal die Gewinne sichern wollen.
Der Kurssturz von Solarworld, Q-Cells & Co habe aber auch sein Gutes: die Aktien seien jetzt nicht mehr überwertet, meint Droxner.
"Markt überhitzt"
Vor einem Ende des Höhenflugs hatte Mitte Dezember Sebastian Zank, Analyst der WestLB gewarnt. "Irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht", meinte er gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Der Markt ist überhitzt, die Bewertungen sind nicht mehr nachvollziehbar."
Einig sind sich die Experten darin, dass 2008 noch mal ein gutes Jahr für die Solarindustrie wird. Da durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ab 2009 voraussichtlich eine deutliche Senkung der Einspeisevergütung für Solarenergie zu erwarten ist, dürfte die Nachfrage nach Solaranlagen in Deutschland in diesem Jahr groß sein. 2009 dürfte die Nachfrage verhaltener sein, wenn die Hersteller nicht mit deutlichen Preissenkungen reagieren, meint WestLB-Analyst Zank.
2008 wird nochmals ein Boom-Jahr
Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet 2008 mit einem neuen Rekordjahr. Die Zuwachsraten dürften erneut zweistellig ausfallen. 2007 kletterten die Umsätze der deutschen Photovoltaik-Branche um 23 Prozent auf insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro.
Inzwischen haben sich die deutschen Solarunternehmen zunehmend unabhängiger vom deutschen Markt gemacht. Die Exportquote stieg von 34 auf 38 Prozent. "Langfristig strebt die Solarindustrie einen Exportanteil von 70 Prozent an – wie heute bei Windanlagen- und Maschinenbauern", sagte Carsten Körnig, Chef des Bundesverbands Solarwirtschaft.
Quelle; ARD Börse
Über der Solarbranche ziehen dunkle Wolken auf. Im letzten Jahr zählten die Solaraktien noch zu den großen Gewinnern an der Börse, nun bekommen sie am meisten Prügel. Am Mittwoch belastet zusätzlich eine negative Studie.
Für die erfolgsverwöhnten Solar-Titel hat 2008 extrem schlecht begonnen: Solarworld, Ersol und Q-Cells brachen um 25 bis 30 Prozent ein. Den Zulieferer Roth + Rau erwischte es nochheftiger. Die Aktie büßte rund 35 Prozent ein.
Am Mittwoch standen die Solarwerte erneut ganz oben auf der Verlierliste. Solarworld, Q-Cells und Conergy büßten rund acht Prozent, Centrotherm und Ersol rund sieben Prozent ein. Roth + Rau stürzte um rund 15 Prozent nach unten.
Société Générale zweifelt an Wachstumsaussichten
Händler begründen den Kurssturz mit der hohen Unsicherheit am Markt, die nun auch die schwankungsanfälligen Solarwerte erfassen. Hinzu komme eine negative Branchen-Studie der Société Générale. Die französische Großbank hält die Wachstumsaussichten in der Photovoltaikbranche für überbewertet. Sie stufte mehrere Aktien herunter. So wurden Q-Cells und Solarworld auf die Verkaufsliste ("Sell") gesetzt.
Gewinnmitnahmen?
Analysten, die sich mit der Branche beschäftigen, beurteilen den Kursrutsch der letzten zwei Wochen mit großer Gelassenheit. "Fundamental hat sich an den Perspektiven nichts geändert", meint Stephan Droxner, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die heftigen Kursverluste begründet der Solar-Experte mit Gewinnmitnahmen. Die Solaraktien seien im letzten so gut gelaufen, dass einige Anleger jetzt erst mal die Gewinne sichern wollen.
Der Kurssturz von Solarworld, Q-Cells & Co habe aber auch sein Gutes: die Aktien seien jetzt nicht mehr überwertet, meint Droxner.
"Markt überhitzt"
Vor einem Ende des Höhenflugs hatte Mitte Dezember Sebastian Zank, Analyst der WestLB gewarnt. "Irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht", meinte er gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Der Markt ist überhitzt, die Bewertungen sind nicht mehr nachvollziehbar."
Einig sind sich die Experten darin, dass 2008 noch mal ein gutes Jahr für die Solarindustrie wird. Da durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ab 2009 voraussichtlich eine deutliche Senkung der Einspeisevergütung für Solarenergie zu erwarten ist, dürfte die Nachfrage nach Solaranlagen in Deutschland in diesem Jahr groß sein. 2009 dürfte die Nachfrage verhaltener sein, wenn die Hersteller nicht mit deutlichen Preissenkungen reagieren, meint WestLB-Analyst Zank.
2008 wird nochmals ein Boom-Jahr
Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet 2008 mit einem neuen Rekordjahr. Die Zuwachsraten dürften erneut zweistellig ausfallen. 2007 kletterten die Umsätze der deutschen Photovoltaik-Branche um 23 Prozent auf insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro.
Inzwischen haben sich die deutschen Solarunternehmen zunehmend unabhängiger vom deutschen Markt gemacht. Die Exportquote stieg von 34 auf 38 Prozent. "Langfristig strebt die Solarindustrie einen Exportanteil von 70 Prozent an – wie heute bei Windanlagen- und Maschinenbauern", sagte Carsten Körnig, Chef des Bundesverbands Solarwirtschaft.
Quelle; ARD Börse