Aus dem Urlaub zurück (Steffens)

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zoka101:

Aus dem Urlaub zurück (Steffens)

 
07.08.06 19:02
07.08.2006 18:09

Aus dem Urlaub zurück

von Jochen Steffens

Wie immer viel zu schnell, ist nun ein wirklich unglaublich erholsamer Urlaub zu Ende gegangen. Man erholt sich zu Hause einfach nachhaltiger und in kürzerer Zeit. Aber es war auch herrliches Wetter. Ich habe es zwar nicht ganz geschafft, zwei Wochen lang die Börse zu ignorieren, aber es hielt sich in überschaubaren Grenzen. Nun geht es wieder frisch und erholt ans Werk, obwohl ich mich ohne Probleme ruhig noch ein paar Tage länger dem Müßiggang hätte hingeben können...

Zum Markt

Und tatsächlich, die Märkte sind während meines Urlaubs deutlich gestiegen. Sie zeigten sich zwei Wochen in vergleichsweise guter Laune, trotz aller geopolitischen Unsicherheiten und trotz des immer noch sehr hohen Ölpreises. Pünktlich, als die Stimmung am Tiefpunkt angelangt war, alles so düster wie selten zuvor schien, bestätigte sich einmal mehr der von mir so oft angemahnte antizyklische Ansatz.

Wie geht es weiter?

Zunächst möchte ich Sie auf einen neuen Paradigmenwechsel aufmerksam machen, er betrifft die US-Konjunkturdaten:

War es bisher oft so, dass schlechte Konjunkturdaten als Grund für ein Ende der Zinserhöhungen mit Kursgewinnen in den US-Indizes gefeiert wurden, so kommt nun eine zweite Komponente hinzu, welche die ganze Sache sehr kompliziert macht:

Schlechte Daten führen wieder zu Kurseinbrüchen

Sie haben es vielleicht mitverfolgt, in den letzten Wochen kamen sehr schlechte US-Konjunkturdaten. Das ging über das enttäuschende Wirtschaftswachstum in den USA bis zu den Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die mit 113.000 neu geschaffenen Stellen die Erwartungen klar enttäuschten und daneben noch mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 % den schwächsten Stand seit einem halben Jahr verzeichneten.

Tatsächlich kam es am Freitag auch zunächst wie gewohnt zu einer kleinen Rallye. Diese wurde dann jedoch im weiteren Verlauf abverkauft. Zum einen lag das sicherlich an dem Wochenendeffekt, denn gerade bei den unruhigen Zeiten im Nahen Osten wollen kurzfristig orientierte Trader nicht übers Wochenende investiert sein.

Doch ein weiterer Punkt ist die Sorge, dass nun eine steigende Inflation von einer sinkenden Wirtschaftskraft begleitet wird. Das Horrorwort: „Stagflation“ macht die Runde. Und das führt nun dazu, das schlechte Wirtschaftsdaten wieder „schlecht“ aufgefasst werden. Eigentlich ist das eine Rückkehr zur Normalität, da die Normalität aber so lange „unnormal“ war, wirkt es befremdlich und ein wenig bedrohlich.

Horrorwörter werden selten wahr

Dabei kennen wir das Spiel doch schon: Wenn ein solches „Horrorwort“ die Börsenmassenmedien erreicht hat, ist eins meist gewiss: Es wird sich nicht oder nicht so schnell bewahrheiten. Warum eine Stagflation aus fundamentalen Gesichtspunkten eher unwahrscheinlich ist, hatte ich hier schon nahegelegt. Gerade eine steigende Arbeitslosigkeit spricht schon dagegen, aber dazu evtl. in den nächsten Tagen mehr – man will sich ja nicht direkt am ersten Tag verausgaben...

Wichtiges Signal für die Fed!

Nicht nur die schlechten Wirtschaftsdaten, sondern gerade auch die Reaktion der Märkte ist ein wichtiges Signal für die Fed. Denn es zeigt, dass der Optimismus der Anleger nun endgültig im Keller ist. „Endlich“ werden schlechte Konjunkturdaten nicht mehr gekauft. So steht zu vermuten, dass nun auch ein Ende der Zinserhöhungen nicht mehr zu panikartigen Käufen führen wird – einfach weil die Unsicherheit unter den Anlegern zu groß ist. Und vielleicht kann die Fed so und jetzt die Zinsen unverändert lassen oder eine Aussetzung eines Zinsschrittes ankündigen, ohne eine große, viel zu steile und schnelle Rallye zu verursachen.

Crashgefahr

Denn eine solche Rally könnte die Gefahr eines Crash heraufbeschwören. Und angesichts der aktuellen geopolitischen Umstände, der hohen Ölpreise und der nahenden September-/Oktobermonate, ist diese Gefahr latent vorhanden – gerade wenn die Märkte übertreiben.

Zinserhöhung oder nicht

Aufgrund der genannten Umstände, hört man bereits sich mehrende Stimmen, welche prognostizieren, dass die Fed schon morgen einen Zinsschritt auslassen könnte – ich bin gespannt.

Und weiter mit dem Seiltanz

Nun muss die Fed in einem weiteren Schritt zwei Dinge unter Kontrolle kriegen: Das Wirtschaftswachstum in den USA darf nicht zu sehr zurückgehen, es muss auf einen stabilen, aber mäßigen Kurs gehalten werden. Gleichzeitig müssen die Inflationsgefahren gebändigt bleiben. Bei einem unkontrollierbarem Ölpreis ist letzteres natürlich schwierig.

Man konnte es heute sehen: Eine relativ unbedeutende Nachricht, dass BP das größte US-Ölfeld für kurze Zeit schließen musste, da in einer Ölpipeline unerwartet starke Korrosion entdeckt wurde, ließ die Ölbullen wieder Morgenluft wittern. Man muss nun abwarten, ob und wieweit diese Meldung den Ölpreis beeinflusst. Sollte er sich schnell wieder beruhigen, kann dieser kleiner Ausrutscher der letzte Hype im Öl gewesen sein. Das, muss wie gesagt, abgewartet werden. Ein fallender Ölpreis wird jedoch zu einer starken Unterstützung für die US-Märkte werden.




Quelle: FID Verlag


lackilu:

oh--- ob der da ist,oder

 
07.08.06 19:23
ob in China ein Fahrrad kippt,das kommt auf das selbe raus,juckt doch wirklich keinen.
lacki
Aus dem Urlaub zurück (Steffens) 50338
Happy End:

Jetzt geht die Phrasendrescherei wieder los...

 
07.08.06 19:48
Steffens Urlaub hätte ruhig noch länger sein können...
lackilu:

danke für den Grünen,mal ehrlich

 
07.08.06 19:54
was sollen wie denn mit den denen,wer liest denn das noch.?
glaubt mir,ohne diese Pappnasen klappt es ." zumindest nicht schlechter. oder.
schönen Abend,
lacki
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