12.12.2000
AT&S baut Kapazität weiter aus - Aktie sollte profitieren
Internationale Empfehlungen und der konsequente Kapazitätsausbau brachten dem steirischen Leiterplattenhersteller AT&S gestern wieder kräftige Kursgewinne.
Die Anlageprofis des französischen Investmenthauses Cheuvreux sind vom Potenzial des steirischen Leiterplattenherstellers AT&S überzeugt. In einer aktuellen Analyse geben sie der Aktie eine Outperform-Einstufung und ein Kursziel von 55 Euro. Gestern stieg das Papier um mehr als zwei Prozent und übersprang die 35-Euro-Marke.
Begründet wird diese Einschätzung mit kräftigen Umsatz- und Ergebniszuwächsen.
So erwarten die Franzosen für 2001/02 einen Gewinn je AT&S-Aktie von zwei und für 2002/03 von 2,09 Euro. Für 2003/04 wird mit einer weiteren Steigerung um mehr als 40 Prozent gerechnet. Heuer steht ein Gewinn je Aktie von 1,3 Euro am Plan.
Das WirtschaftsBlatt hat AT&S-Chef Willi Dörflinger zu Gewinn-Prognose und den weiteren Ausbau befragt.
WirtschaftsBlatt: AT&S kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken.
Wie sieht das Gesamtjahr aus?
Willi Dörflinger: AT&S hat überaus erfolgreiche Monate hinter sich.
Der Umsatz steig um 52 Prozent, der Jahresüberschuss um 84 Prozent. Dieses offensive Wachstum geht weiter. Basierend auf den aktuellen Vorschaurechnungen gehe ich davon aus, dass wir unseren Umsatz im Gesamtjahr um mehr als vierzig Prozent steigern werden. Gleichzeitig erwarten wir einen Gewinn pro Aktie von 1,30 Euro.
WB: AT&S konnte in letzter Zeit zahlreiche Auszeichnungen - z.
Bsp. Anlegerpreis des Wirtschaftsblattes, zweitbestes IPO am Neuen Markt sowie den zweiten Platz beim Austrian Award für wirtschaftliche Höchstleistungen - einheimsen. Wie wichtig sind diese Dinge?
Dörflinger: Wichtigkeit ist das falsche Wort dafür.
Ich verstehe diese Auszeichnungen als nach aussen sichtbare Anerkennung für unsere Leistungen. Im wirtschaftlichen Bereich, bei der Kursentwicklung unserer Aktie, aber vor allem auch in Richtung unserer technologischen Innovationen. Und: Das Management der AT&S nimmt all diese Preise stellvertretend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegen, die ja die Grundlage unseres Erfolges darstellen.
WB: Gleichzeitig erfolgte wieder die Absage zur Aufnahme in den Nemax 50.
Enttäuscht?
Dörflinger: Nein, von einer Enttäuschung will ich nicht sprechen.
Für den Nemax 50 gibt es zwei Kriterien - Marktkapitalisierung und Handelsvolumen. An zweiterem sind wir diesmal knapp gescheitert. Die Überprüfung findet alle drei Monate statt, ich gehe aber davon aus, dass AT&S mittelfristig die Aufnahme in den Nemax 50 schafft.
WB: Anfang November wurde die Umstrukturierung der Standorte Fohnsdorf und Augsburg auf die HDI-Microvia-Technologie angekündigt.
Wie weit ist diese Umstellung?
Dörflinger: Voll in der Umsetzung.
In der Kleinserie werden bereits die ersten HDI-Microvia-Leiterplatten ausgeliefert. In den nächsten Monaten geht es vor allem darum, die Kapazität deutlich zu erhöhen, damit auch Grossserien produziert werden können. Dafür investieren wir alleine in diesem Geschäftsjahr rund 15 Millionen Euro.
WB: Wie sehen die Baufortschritte für das neue Werk in China aus?
Können die geplanten Investitionen von 100 - 130 Millionen Euro gehalten werden?
Dörflinger: Unser Projekt in China liegt voll im Zeit- und Finanzplan.
Wir werden im Frühjahr nächsten Jahres mit dem Bau des neuen Werkes in der Shanghai-area beginnen, ein Jahr später soll die Produktion starten. Es wird das technologisch modernste HDI-Microvia-Leiterplattenwerk in der Region sein. Das Potenzial ist entsprechend gross: Derzeit wächst in China der Handymarkt um 2,8 Millionen Benutzer pro Monat.
Quelle: www.wirtschaftsblatt.at
AT&S ist zweifelsohne ein seriöser und solider Wachstumswert. Meiner Meinung nach kann man da auf längere Sicht nicht viel falsch machen.
Viele Grüße
Guru Brauni