Jörg Kleine, Director Investor Relations von Biodata Information Technology AG, stand uns für einige Fragen zu Verfügung.
1.Können Sie bereits kleine Angaben zum Geschäftsverlauf im 2. Quartal
machen? Ist das zweite Quartal besser verlaufen?
Zunächst zum ersten Quartal. Das lief bei Biodata nach Plan und brachte keineswegs höhere Verluste als erwartet. Der Vergleich zum ersten Quartal 2000 zeigt enorme Steigerungen bei Umsatz und operativer Profitabilität. So hatten wir im ersten Quartal 2000 ein EBITDA von minus 1,47 Millionen Euro, im ersten Quartal 2001 nur ein leichtes Minus von 0,39 Millionen Euro. Grundsätzlich ist zu beachten, dass das erste Quartal in der IT-Branche stets das schwächste ist. Überdies lag die CeBIT diesmal erst Ende März und konnte somit für das erste Quartal keine zusätzlichen Impulse bringen. Die folgen dann in den nächsten Quartalen. Auch das zweite Quartal lief bei Biodata somit nach Plan, wobei wir beim Umsatz das erfolgreichste Quartal der Firmengeschichte erwarten -also über den knapp 10 Millionen Euro aus dem vierten Quartal 2000. Beim EBITDA haben wir mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Mehr können wir so kurz vor Veröffentlichung verständlicherweise nicht dazu sagen. Den kompletten Halbjahresbericht präsentieren wir am 15. August.
2. Wie sehen Sie den aktuellen Kurs der Aktie?
Die Kursentwicklung an den Finanzmärkten weltweit ist ein Trauerspiel, insbesondere an den Technologiebörsen. Das gilt somit auch für die Kursentwicklung der Biodata-Aktie. Der Übertreibung nach oben voriges Frühjahr folgte die Übertreibung nach unten, wie wir sie seit Monaten sehen. Fundamental begründet ist das für unser Unternehmen allerdings nicht. Viele Unternehmen, die bislang nicht enttäuscht haben, leiden eben unter dem allgemeinen Vertrauensverlust des Neuen Marktes. Dazu kamen zahlreiche Warnungen von Firmen auch aus dem Sektor der IT-Sicherheit, der bis März noch relative Stärke zeigte. Zuletzt sahen wir überdies bei zahlreichen Werten Druck durch Leerverkäufe. Wenn sich die Märkte beruhigt haben, Vertrauen zurückgekehrt ist, dann sollte der Biodata-Kurs aus unserer Sicht überproportional davon profitieren. Das Interesse bei den Investoren ist jedenfalls wieder deutlich spürbar.
3. Wie steht es um die derzeitige Auftragslage?
Die Auftragslage bei Biodata ist trotz der erschwerten konjunkturellen
Rahmenbedingungen gut. Hier bewährt sich genau das, was wir vorhergesagt haben: Kunden setzen nicht mehr allein auf die vermeintlich besten Einzelprodukte von verschiedenen Anbietern, die dann anschließend aufwändig zusammengefügt und integriert werden müssen, sondern auf integrierte Lösungen. Also Sicherheit aus einer Hand, leicht zu installieren und zu managen, für die unterschiedlichsten Facetten der elektronischen Sicherheit. Biodata deckt mit seinen Produkten rund 80 Prozent der Sicherheitstechnologie ab und bietet damit aus unserer Sicht derzeit das schlagkräftigste Geschäftsmodell.
4. Mit welchen Nachrichten dürfen Anleger in diesem Jahr noch von Ihnen rechnen?
Anleger dürfen damit rechnen, dass wir zu den am stärksten wachsenden Unternehmen der Branche zählen, noch dazu bereits profitabel arbeiten, unsere Position international weiter ausbauen und damit nicht enttäuschen werden. Wir bekommen wichtige zusätzliche Vetriebspartner, damit neue Kunden und Aufträge weltweit, und wir arbeiten an einigen technologischen Neuerungen. Darüber werden wir dann zu gegebener Zeit berichten.
Quelle: www.kern-nm.de