ARIVA-Interview mit der Cycos AG

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ARIVA-Interview mit der Cycos AG

 
13.05.03 21:54
ARIVA-Interview mit der Cycos AG  


Datum 07.04.00

 


ARIVA-Interview mit der Cycos AG

Die CYCOS AG aus Alsdorf bei Aachen will am 18. April an den Neuen Markt
gehen.
Die Zeichnungsfrist ist vom 11. Bis 13. April vorgesehen. Das 1984
gegründete Unternehmen ist nach eigenen Angaben der führende Hersteller
von Unified Messaging-Technologie. Unified Messaging (UM) vereinigt
alle Telefon-, Fax- und SMS-Mitteilungen sowie Voice- und E-Mails in
einer einzigen Mailbox und ermöglicht den Zugriff mit jedem beliebigen
Endgerät.. Die britische Analystengruppe Ovum schätzt das Marktwachstum
für Unified Messaging-Boxen auf 189 Prozent (CAGR) bis zum Jahr 2003.
Langjähriges Know-how im Konvergenzbereich Telekommunikation und
Informationstechnologie sichert CYCOS einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil in diesem Wachstumsmarkt.

Seit Jahren schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen: 1999 erzielte
CYCOS einen Umsatz von 10,8 Millionen Mark. Nach Angaben von Rüdiger
Brungsberg, Vorstand Finanzen, verfügt das Unternehmen über großes
Potenzial: CYCOS kann bei starkem Umsatzwachstum und unterproportionaler
Kostenentwicklung auf ein erhebliches Gewinnwachstum zurückblicken. Im
Geschäftsjahr 1999 lagen das Bruttoergebnis vom Umsatz bei 77% und der
Gewinn bei knapp 22%. Auch für die kommenden Jahre rechnet CYCOS mit
Zuwachsraten im oberen zweistelligen Bereich.


Ariva.de sprach vor dem geplanten Börsengang exklusiv mit
Finanzvorstand Rüdiger Brungsberg über die Ausrichtung des Unternehmens
und die Wachstumserwartungen nach der Notierung am Neuen Markt.


Ariva.de: Herr Brungsberg, Ihr Unternehmen hat nach ihren eigenen

Angaben in den vergangenen Jahren immer schwarze Zahlen geschrieben.
Soll das auch nach dem Börsengang so bleiben?

Brungsberg: Das soll sich auf keinen Fall ändern. Das EBIT wird in den
nächsten Jahren mit dem Umsatz mitwachsen.

Ariva.de: Wie wollen Sie das in Zukunft sicherstellen?

Brungsberg: Wir bilanzieren nach GAAP. Nach GAAP fließen die Kosten, die
der Börsengang verursacht, von den Mitteln, die wir erhalten, ab. Nach
HGB werden wir natürlich in diesem Jahr Verlust machen. Die Provision
der Banken und die Kosten lassen sich sonst nicht auffangen. Das wird
zwar einen steuerlichen Vorteil mit sich bringen. Aber dieser wird in
der GAAP-Bilanzierung wieder neutralisiert. Das GAAP-Ergebnis ist also
sehr viel deutlicher: Es zeigt das tatsächliche wirtschaftliche Ergebnis
des Unternehmens.

Ariva.de: Im Moment leidet der Neue Markt ja erheblich. Die Stimmen,
dass die New Economy und damit auch die neuen Technologien nicht das
halten werden, was sie heute versprechen, mehren sich. Was können Sie
den Kassandrarufern entgegenhalten?

Brungsberg: Wir bewegen uns in einem Marktumfeld, das nach allen
bekannten Prognosen in den nächsten Jahren explosionsartig wachsen wird.
Das durchschnittliche CAGR für die nächsten Jahre wird von Experten auf
etwa 70 Prozent geschätzt. Der Markt hat also ein ungeheures Potenzial.

Ariva.de: Gleichwohl, Sie zweifeln nicht am Zeitpunkt Ihres
Börsenganges?

Brungsberg: Die Termine stehen fest. Wir sind uns mit unseren Partnern
einig, dass wir den Börsengang durchziehen. Und die derzeitigen Zeichen
am Neuen Markt unterstützten diese Marschrichtung ja auch.


Ariva.de: Woher nehmen Sie den Optimismus für Ihr geplantes Wachstum?

Brungsberg: Unsere Stärke ist derzeit, dass wir eine Technologie
anbieten, die die verschiedenen Kommunikationsarten: E-mail, Mailbox,
Telefon und auch Internet, miteinander verbindet. Was wir stärken
müssen, ist der Vertrieb. Hierhin sollen die Mittel aus dem Börsengang
fließen. Die Technologie haben wir. Wir müssen nun sehen, dass wir sie
unter die Leute bringen.


Ariva.de: Welche Standbeine gibt es neben dem Message Routing System
(MRS)?

Brungsberg: Wir werden beispielsweise gemeinsam mit unserem Partner
Siemens eine Call-Center Technologie auf der Basis der Plattform MRS
entwickeln, die dann aber ohne weiteres auch wieder mit den anderen
Medien, wie Internet, verbunden werden kann. So lässt sich mit einer
Struktur oder eben Plattform der gesamte Komunikationsbedarf eines
Unternehmens darstellen und steuern. Telekom oder auch Siemens bietet
diese Plattform zum Beispiel unter eigenem Namen an. Bisher nehmen wir
nur einen Bruchteil der Vermarktungschancen wahr, die diese Technologie
bietet. Wir wollen sie stärker nutzen.

Ariva.de: Wie groß ist Ihr Marktanteil?

Brungsberg: Es gibt im Bereich des Unified Messaging keinen definierten
Markt. Zumindest nicht in Deutschland. Für die USA gibt es Studien, die
davon ausgehen, dass der Umsatz in diesem Markt im Jahr 2000 auf 500
Mio. Dollar anwachsen wird. Es gibt also riesige Wachstumsmöglichkeiten.
Außerdem ist unser Umsatz von rund 11 Mio. DM nur bedingt
aussagekräftig. Denn er beruht zu einem großen Teil auf Einnahmen aus
Lizenzen. Was der Kunde tatsächlich zahlt, davon kommt bei uns ja nur
ein Bruchteil, nämlich lediglich die Lizenzgebühr, an. Bei einer
direkten Vermarktung dürfte unser Umsatz um das drei bis vierfache höher
liegen. Daher ja auch die Stärkung des Vertriebes für unser Produkt.

Ariva.de: Aber damit ist nicht auch enormer finanzieller Aufwand
verbunden.

Brungsberg: Wir wollen das vor allem durch die Beteiligung von Firmen,
die bereits auf dem Markt bestehen, bewerkstelligen – zunächst hier in
Europa. So haben wir das bisher auch gemacht. Mit dem Börsengang
verschaffen wir uns die Mittel dafür. Nur so lässt sich schnelles
Wachstum umsetzen. Der Aufbau eigener Strukturen wäre sehr viel
schwerfälliger und würde sehr viel langsamer vonstatten gehen.

Ariva.de: Sie wollen aber auch in den USA expandieren?

Brungsberg: Ja. Das ist für 2001 geplant. Dort werden wir genauso
vorgehen. Dies verlangt nur, dass ein Vorstandsmitglied von uns
dauerhaft dort anwesend sein wird. Denn das lässt sich nicht so en
passant machen?

Ariva.de: Wo sehen Sie die größten Risiken für Ihr Unternehmen?

Brungsberg: Das größte Risiko ist, qualifizierte Mitarbeiter und Partner
zu finden, die unsere Strategie umsetzen. Technologisch und von den
Produktionskosten her, haben wir kein Risiko.


Ariva.de: Wie viele Aktien befinden sich mit dem Börsengang im Besitz
der Altaktionäre?

Brungsberg: Im Moment befinden sich rund 90 Prozent der Aktien im
Management. Nach dem Börsengang werden es rund 60 Prozent sein. Ein
Drittel werden als free float auf den Markt kommen


Ariva.de: Ihre Altaktionäre haben sich verpflichtet, Ihre Aktien
mindestens ein Jahr zu halten. Nach einem Jahr läuft die
Spekulationsfrist ab – das klingt nicht nach einem Vertrauensbeweis?

Brungsberg: Wir werden nicht nach einem Jahr die Situation erleben, dass
das Management seine Anteile im großen Maßstab verkaufen wird.

Ariva.de: Herr Brungsberg , wir danken Ihnen für das Gespräch.  


So war das damals, nun wird Cycos von Siemens übernommen !!!

Gruß
Arbeiter
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