26.12.2001 16:13
Argentinien will sich mit neuer Währung vom Dollar lösen
Buenos Aires, 26. Dez (Reuters) - Argentinien will mit der Einführung der neuen Währung "Argentino" nach Angaben des neuen Finanzoberhaupts Rodolfo Frigeri den Ausstieg aus dem System der Bindung der bisherigen Landeswährung Peso an den Dollar bewältigen. Mit der weiteren Währung werde das Land den geordneten Ausstieg aus der jahrzehntelangen Bindung des Peso an den Dollar schaffen, sagte Frigeri am Mittwoch in einem Zeitungsinterview. "Wir können nicht ausschließen, dass die (neue Währung) mit der Zeit an Wert verliert", fügte er hinzu. Frigeri zufolge soll die neue Währung Anfang Januar herausgegeben werden, obwohl es Probleme mit der Kapazität beim Druck der neuen Noten gebe. Mit der Einführung einer dritten Währung will die argentinische Übergangsregierung eine Abwertung der derzeitigen Landeswährung Peso vermeiden, die bei der bloßen Abkopplung des Peso vom Dollar zu befürchten wäre. Millionen von Argentiniern, die in Dollar verschuldet sind, würden bei einer Abwertung in den Bankrott getrieben werden. Den neuen "Argentino" werde man nicht in Peso umtauschen können, kündigte Friegeri weiter an. Die Ausgabemenge der neuen Währung stehe noch nicht fest. "In jedem Fall wird es eine schrittweise Einführung geben (...). Wir werden in dem gesamten Prozess sehr behutsam vorgehen", sagte Frigeri. Der Plan sei, dass alle Dinge, also auch Steuern oder Gehälter, in "Argentino" gezahlt werden könnten. Experten befürchten, dass die Regierung das neue Geld in unbegrenzter Menge druckt und damit die Währung entwertet. Wie Frigeri am Mittwoch ebenfalls mitteilte, wird das Steuereinkommen des Landes im Dezember voraussichtlich um 23 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Sinkende Einnahmen hatten zuvor den früheren Wirtschaftsminister Domingo Cavallo dazu veranlasst, Gehälter und Pensionen um bis zu 13 Prozent zu kürzen. Frigeri ist Sektretär für Finanzen und Staatseinkünfte unter Adolfo Rodriguez Saa, der nach dem Rücktritt von Staatschef de la Rua als Übergangspräsident des hochverschuldeten Landes eingesetzt wurde. Saa soll das Land bis zu den Präsidentschaftswahlen am 3. März 2002 führen. Unruhen in der Bevölkerung über Sparmaßnahmen der Regierung hatten in der vergangenen Woche für den Rücktritt der Regierung gesorgt. Saa hatte bereits am Sonntag angekündigt, die Zahlungen von Zinsen auf Auslandsschulden sowie deren Tilgung auszusetzen. Weitere Details seines Wirtschaftsplanes sollten innerhalb der nächsten Tage angekündigt werden. rkr/rbo
REUTERS
Argentinien will sich mit neuer Währung vom Dollar lösen
Buenos Aires, 26. Dez (Reuters) - Argentinien will mit der Einführung der neuen Währung "Argentino" nach Angaben des neuen Finanzoberhaupts Rodolfo Frigeri den Ausstieg aus dem System der Bindung der bisherigen Landeswährung Peso an den Dollar bewältigen. Mit der weiteren Währung werde das Land den geordneten Ausstieg aus der jahrzehntelangen Bindung des Peso an den Dollar schaffen, sagte Frigeri am Mittwoch in einem Zeitungsinterview. "Wir können nicht ausschließen, dass die (neue Währung) mit der Zeit an Wert verliert", fügte er hinzu. Frigeri zufolge soll die neue Währung Anfang Januar herausgegeben werden, obwohl es Probleme mit der Kapazität beim Druck der neuen Noten gebe. Mit der Einführung einer dritten Währung will die argentinische Übergangsregierung eine Abwertung der derzeitigen Landeswährung Peso vermeiden, die bei der bloßen Abkopplung des Peso vom Dollar zu befürchten wäre. Millionen von Argentiniern, die in Dollar verschuldet sind, würden bei einer Abwertung in den Bankrott getrieben werden. Den neuen "Argentino" werde man nicht in Peso umtauschen können, kündigte Friegeri weiter an. Die Ausgabemenge der neuen Währung stehe noch nicht fest. "In jedem Fall wird es eine schrittweise Einführung geben (...). Wir werden in dem gesamten Prozess sehr behutsam vorgehen", sagte Frigeri. Der Plan sei, dass alle Dinge, also auch Steuern oder Gehälter, in "Argentino" gezahlt werden könnten. Experten befürchten, dass die Regierung das neue Geld in unbegrenzter Menge druckt und damit die Währung entwertet. Wie Frigeri am Mittwoch ebenfalls mitteilte, wird das Steuereinkommen des Landes im Dezember voraussichtlich um 23 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Sinkende Einnahmen hatten zuvor den früheren Wirtschaftsminister Domingo Cavallo dazu veranlasst, Gehälter und Pensionen um bis zu 13 Prozent zu kürzen. Frigeri ist Sektretär für Finanzen und Staatseinkünfte unter Adolfo Rodriguez Saa, der nach dem Rücktritt von Staatschef de la Rua als Übergangspräsident des hochverschuldeten Landes eingesetzt wurde. Saa soll das Land bis zu den Präsidentschaftswahlen am 3. März 2002 führen. Unruhen in der Bevölkerung über Sparmaßnahmen der Regierung hatten in der vergangenen Woche für den Rücktritt der Regierung gesorgt. Saa hatte bereits am Sonntag angekündigt, die Zahlungen von Zinsen auf Auslandsschulden sowie deren Tilgung auszusetzen. Weitere Details seines Wirtschaftsplanes sollten innerhalb der nächsten Tage angekündigt werden. rkr/rbo
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