Arbeitslosenzahl v. April

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Luki2:

Arbeitslosenzahl v. April

 
06.05.01 11:41
Konjunkturflaute läßt Arbeitslosenzahl im April geringfügig sinken

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Konjunkturflaute hat auch im April den Frühjahrsaufschwung auf dem deutschen Arbeitsmarkt gedämpft. Nach Berechnungen von Experten sank die Zahl der Erwerbslosen im April im Vergleich zum Vormonat nur noch um rund 130.000 auf rund 3,87 Millionen. Das wäre der geringste Rückgang im Monat April seit drei Jahren. Trotzdem wäre es die niedrigste April-Arbeitslosenzahl seit 1995. Die offiziellen Arbeitsmarktdaten will die Bundesanstalt für Arbeit an diesem Dienstag (8. Mai) veröffentlichen.

   Auch im Jahresvergleich bleibt die Entwicklung den Angaben zufolge hinter dem Stand der Vormonate zurück. Nach Experten-Berechnungen ist die Arbeitslosigkeit im April im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nur noch um 110.000 bis 120.000 gesunken. In den beiden Jahren davor hatten die Jahresabstände noch bei knapp 159.000 (2000) und 275 400 (1999) gelegen - allerdings bei Arbeitslosenzahlen von deutlich mehr als vier Millionen.

LANGER WINTER VERHINDERT EINSTELLUNGEN BEI BAU, GASTRONOMIE, TOURISMUS

   Fachleute führen die Entwicklung unter anderem auf den lang anhaltenden Winter zurück. Dieser habe auch noch im April auf dem Bau, bei Gartenbauberufen sowie in der Gastronomie und dem Tourismus die Einstellungsbereitschaft der Betriebe gebremst. Hinzu komme, dass die Konjunktur inzwischen auch den Arbeitsmarkt erreicht habe. Auch im Westen werde dies immer spürbarer. "Die Konjunktur läuft nicht mehr so", berichtete ein Arbeitsmarkt-Experte des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel.

   Bereits im März hatte das Konjunkturklima Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Nach Angaben der Bundesanstalt waren rund 3.999.600 Menschen ohne Beschäftigung gewesen. Das waren 113.100 weniger als im Februar. Die Differenz zum entsprechenden Vorjahreswert verringerte sich auf 141.400. In den neuen Bundesländern war die Zahl der Arbeitslosen im März um 29 200 auf 1 460 700 gesunken, hatte aber über dem Vorjahreswert gelegen. In den alten Bundesländern waren im März 2.538.900 Menschen ohne Arbeit, 83.900 weniger als im Februar und 151.800 weniger als im März 2000./kt/DP/aka/



Quelle: dpa-AFX

na dann warten wir bis Dienstag !
Gr.Luki2
Luki2:

Schröders Job-Misere (Arbeitslosigkeit) 2

 
06.05.01 17:50
Schröders Job-Misere

 
"Ich will die Arbeitslosigkeit deutlich senken. Daran werde ich mich messen lassen" sagte Gerhard Schröder 1998
Von Sonja Banze und
Matthias Wulff

Hamburg - Gute Nachrichten sind nicht zu erwarten, wenn am Dienstag Bernhard Jagoda die neuen Arbeitsmarktzahlen für den April 2001 verkünden wird. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit (BA) wird zwar einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen vermelden, doch noch immer sind 3,9 Millionen Menschen ohne Arbeit.
Die bittere Nachricht hinter der Statistik: Der Abbau hat deutlich an Schwung verloren. Ging im vergangenen Jahr die Arbeitslosigkeit von März auf April 2000 noch um 154.000 zurück, sind es in diesem Jahr im Vergleichszeitraum nach Schätzungen von Arbeitsmarktexperten nur noch 125.000 Menschen die einen neuen Job fanden.

Der Beschäftigungsaufbau stagniert: So wurden schon im Januar in Deutschland so gut wie keine neuen Jobs geschaffen. Und auch der Februar dürfte ähnlich schlecht ausfallen.

Die Hiobsbotschaften von Jagoda sind nicht nur bitter für die Arbeitslosen, sondern auch ein Damoklesschwert für Gerhard Schröder. Für ihn wird es langsam eng. Versprochen hatte er 1998, dass bis zur Bundestagswahl 2002 weniger als 3,5 Millionen Menschen betroffen sein werden. Danach sieht es trotz günstiger Demographie und guter Konjunktur 2000 aber nicht aus.

Geradezu peinlich ist die Bilanz im europäischen Vergleich. Die anderen EU-Staaten haben in den vergangenen Jahren den Deutschen vorgemacht, wie neue Jobs entstehen.

Fest steht: Will Schröder sein Versprechen an die Wähler halten, müssten 2001 und 2002 jeweils rund 200.000 Arbeitslose wieder in Lohn und Brot sein. Um dieses Ziel zu erreichen, "müsste der Arbeitsmarkt jetzt langsam mal in die Puschen kommen", so Rudolf Möller, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktberichterstattung bei der BA. "Wenn sich die aktuelle Tendenz fortsetzt, kann man das vergessen."

Der Trend spricht gegen Schröder: Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal 2001 erstmals seit Mitte 1999 im Schnitt um jeweils 10.000 gestiegen. Und das Wirtschaftswachstum, das noch vor wenigen Monaten bei 2,7 Prozent in diesem Jahr liegen sollte, wird der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge lediglich bei 1,8 Prozent liegen. Zu mager für Effekte auf dem Arbeitsmarkt: Neue Jobs, so die Faustregel, entstehen aber erst bei einem Wachstum von mehr als zwei Prozent. "Die Eintrübung der Konjunktur", so Wilhelm Adami, Mitglied im DGB-Bundesvorstand, "hinterlässt immer tiefere Spuren am Arbeitsmarkt."

Selbst Bundesbanker sind skeptisch. Ob die Arbeitslosigkeit bis 2002 auf 3,5 Millionen reduziert werden könne, sei derzeit schwer zu prognostizieren, sagt Bundesbankpräsident Ernst Welteke. Und auch für seinen Vorgänger Hans Tietmeyer, "ist es derzeit keineswegs absehbar, ob Schröder sein Ziel erreicht".

Die von Schröder angepeilte 3,5 Millionen-Marke hält Christoph Kannengießer, Arbeitsmarktexperte der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), ohnehin für ein "deutlich zu anspruchsloses Ziel". Denn allein durch die Überalterung scheiden jedes Jahr 200.000 Menschen aus der Erwerbstätigkeit, die durch 100.000 "Neuzugänge" durch junge Berufseinsteiger und Zuwanderer nur zur Hälfte ausgeglichen werden. "Bei mutigen Reformen", glaubt Kannengießer, "hätten 3,2 Millionen locker drin sein können."

An der mangelnden Entschlossenheit der Bundesregierung - und deren Vorgänger - in der Arbeitsmarktspolitik muss es denn auch liegen, dass Deutschland immer mehr zu Europas Sorgenkind wird. Seit 1996, so hat die Commerzbank errechnet, wurden in Deutschland nur 0,7 Prozent neue Jobs geschaffen. Ein Bruchteil der Steigerungsrate in den USA und noch nicht einmal halb so viel wie der Rest Europas. Selbst Spanien, einst ewig Schlusslicht jeder Arbeitsmarktstatistik schaffte einen Zuwachs von 3,2 Prozent. Laut einer OECD-Analyse unter 21 Industriestaaten hat Deutschland so wenig neue Arbeitsplätze geschaffen wie kein anderes Land.

Zudem sind viele der in Deutschland geschaffenen Stellen nur Teilzeitjobs. So waren die 600.000 im vergangenen Jahr neugeschaffenen Stellen nur vordergründig ein erfreulicher Rekordwert. Die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden ging jedoch um 0,1 Prozent zurück. Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen: "De facto wurde hier gar keine neue Beschäftigung geschaffen."

Deutschland schafft es trotz aller Debattenfreudigkeit über die Arbeitslosigkeit offenbar nicht einmal seine Hausaufgaben zu machen. "Entscheidend ist herauszubekommen, wer die Arbeitslosen sind, was sie wollen und was der Arbeitsmarkt will", so OECD-Experte Norman Bowers. Exzellente Evaluationen kämen vor allem aus den USA, gut seien auch die in Großbritannien, Australien, Schweden und Kanada. "Diese Länder haben Informationen, was funktioniert und was nicht funktioniert."

Selbst ein Bein zu stellen scheinen sich deutsche Politiker und Verbandsvertreter mit ihrer Fokussierung auf ideologischen Debatten. So hat Dänemark, für jeden Liberalen ein Graus, eine aktivere und kostspieligere Arbeitsmarktpolitik als Deutschland. Dort kümmert man sich individuell um den Arbeitslosen und gibt mehr Geld für die Betreuung aus. Doch das System übt auch Druck aus. "Wenn Qualifizierungsmaßnahmen oder der Job in der Beschäftigungsgesellschaft abgelehnt wird", so Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), "dann bekommt er auch sein Arbeitslosengeld gestrichen."

Selbst das stark regulierte Frankreich schaffte es, die Arbeitslosigkeit von 12,4 Prozent im Jahr 1997 auf derzeit 8,8 Prozent zu senken. Und die 35-Stunden-Woche, seit Anfang des Jahres in Frankreich gesetzlich vorgeschrieben, wird laut OECD-Studie in den kommenden fünf Jahren die Arbeitslosigkeit weiter senken.

Der Franzose freut sich, der Deutsche staunt: "Wie die Franzosen die neuen Jobs geschaffen haben", sagt ein Wissenschaftler des Institut für Weltwirtschaft, "ist mir ein Rätsel."

Mitarbeit: Ulrich Reitz

Quelle: weltamsonntag.de

catmemme:

Weiß gar nicht was du haßt?!

 
06.05.01 18:36
Als Schröder das sagte, hatte unser Gedeächtnisslückenkanzler gerade fast
5 Millionen Arbeitslose produziert. Da sind 3,8 Millionen doch gar nicht so schlecht, vor allem in zwei Jahren. Wenn er so weiter macht, sind das bei der näxten Bundestagswahl 2,7 Millionen. Da kann er sich sehr wohl messen lassen.

Und 3,8 Millionen sind wohl so 9,7 %. So weit weg von Frankreich ist das nicht. Vor allem wenn, man die Statistik noch ein bischen anpasst, gell.

Luki2:

sollte nur eine ergänzung zum Tema sein !

 
06.05.01 19:02
seid letzter Woche kennen wir es doch, was bei schlechten A.Zahlen alles ab gehn kann, vorbereitung ist alles denke ich ! ;-)
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