AOL-Aktie steckt Falschbuchungen locker weg

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das Zentrum d.:

AOL-Aktie steckt Falschbuchungen locker weg

 
24.10.02 08:30
AOL-Aktie steckt Falschbuchungen locker weg


23. Okt. 2002 Nun ist die Katze also aus dem Sack. AOL TimeWarner hat Fehlbuchungen eingeräumt. Der Ergebnisausweis das dritten Quartal 2000 muss deshalb korrigiert werden. Beim Umsatz waren damals bei AOL 190 Millionen Dollar und beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) 97 Millionen Dollar zu viel verbucht worden.

Die Anleger scheint dies aber nicht weiter zu schocken. Sie hatten sich nach der Einleitung von entsprechenden Untersuchungen offenbar auf Schlimmeres eingestellt. Die Aktie des weltgrößten Medienkonzern steigt nachbörslich jedenfalls um fast fünf  Prozent auf 14,20 Dollar, nachdem der Titel im offiziellen Handel um 0,22 Prozent auf 13,53 Dollar gestiegen war.

Ausblick weitgehend bekräftigt

Als Stütze erweist sich auch die Tatsache, dass es bei der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal 2002 keine großen Überraschungen gab. Das ist Balsam für die Nerven der Anleger, hatten sie doch im Vorfeld doch vor neuen Hiobsbotschaften gezittert, nachdem sie in diesem Jahr schon zwei Mal Gewinnwarnungen über sich ergehen lassen mussten. Die Geisteshaltung der Marktteilnehmer kommt am besten in den Worten von Seabreeze Partner Fondsmanager Doug Kass zum Ausdruck: "Alles was wir derzeit sehen wollen, ist eine Bekräftigung der Jahresziele."

Dieser Wunsch hat der Vorstand dieses Mal weitgehend erfüllt. So ist der Gewinn je Aktie mit 19 Cents nach 24 Cents im Vorjahresquartal genau wie von Analysten vorhergesagt ausgefallen. Der Umsatz lag mit einem Plus von sechs Prozent auf zehn Milliarden Dollar sogar leicht über den erwarteten 9,9 Milliarden Dollar.

Auch beim Ausblick gab es nur eine kleine Enttäuschung dahingehend, dass das Ebitda nun im Gesamtjahr nur am unteren Ende der bisher in Aussicht gestellten Wachstumsrate von fünf bis neun Prozent zulegen soll. Die Vorgabe, den Umsatz um fünf bis acht Prozent steigern zu wollen, wurde dagegen bekräftigt.

Internetgeschäft als Kursbremse

Probleme hat das Unternehmen ohnehin nur im Internetgeschäft von AOL. Hier wird nicht nur weiterer Abschreibungsbedarf befürchtet, sondern in diesem Bereich fiel auch der Umsatz im dritten Quartal um sieben Prozent und das Ebitda sogar um deutliche 30 Prozent. Alle anderen Geschäftsfelder waren dagegen auf Expansionskurs. Sie ging es im Bereich Entertainment beim Umsatz um elf Prozent nach oben und beim Ebitda sogar um 23 Prozent. Für Gordon Hodge, Analyst bei Thomas Weisel Partners, steht deshalb fest: "Das Onlinegeschäft ist zurzeit ganz klar der Schwachpunkt des Unternehmens.

Richtig interessant wird die Aktie deshalb erst dann, wenn sich abzeichnet, dass man die Probleme im Internet-Geschäft in den Griff bekommt. In den anderen Bereichen stehen die Chancen auf weiter positiv laufende Geschäfte jedenfalls gut. Die Bewertungskennziffern gestalten sich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 16 auf Basis des für 2002 erwarteten Gewinns relativ unverdächtigt. So gesehen kommt es wirklich nur auf AOL an, ob der bei rund 15,40 Dollar verlaufende Abwärtstrend demnächst überwunden werden kann oder nicht.

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