Nein, keine Angst ich bin noch bei Verstand. Ich beschäftige mich nur gerade mit Anleihen, da ich bis dato noch etwas unsicher bin auf diesem Gebiet und ich für den Aufbau eines intelligenten Portfolios zumindest einen Teil in Anleihen investieren möchte. Deshalb hier ein wirklich interessanter Artikel:
Anleihen
Ein Rating ist viel mehr als bloß ein Buchstabe
30. Mai 2001 Nicht erst der Kapitalhunger der New Economy hat das Volumen der internationalen Kapitalmärkte in den vergangenen Jahren stetig anschwellen lassen. Immer mehr Unternehmen sehen in der Ausgabe von Anleihen eine günstige Alternative zum klassischen Bankkredit.
Entsprechend schwierig wird es für Investoren, die attraktivsten Titel aus der Emissionsflut herauszufiltern. Seit vielen Jahren haben sich die Bonitätsurteile (Ratings) namhafter Agenturen als Maßstab für das Risiko einer Anleihe etabliert. Mittlerweile kann ein Emittent seine neue Anleihe kaum noch international platzieren, ohne eine renommierte Rating-Agentur mit einer Bewertung zu beauftragen.
Moody's und Standard & Poor's führend
Mit Abstand dominieren die amerikanischen Agenturen Moody's Investor Service und Standard & Poor's den lukrativen Ratingmarkt. Deren Noten, durch Buchstaben und Zahlen dargestellt (vgl. Link: Rating-Kategorien), sind fester Bestandteil im Kursteil großer Tageszeitungen. Aufstrebende Konkurrenten sind Fitch IBCA sowie Duff & Phelps. Auch deutsche Firmen wie RS Rating Services oder Euroratings konnten sich besonders im Markt für mittelständische Anleihen etablieren.
Bonitätsnote bestimmt den Kurs
Das begehrte Bonitätsurteil, das bis zu 50.000 Euro kosten kann, entscheidet letztlich über die Kosten der Fremdkapitalaufnahme. Denn der Markt reagiert sehr genau auf die paar Buchstaben, die der Anleihe mit in die Wiege gelegt werden. Zwischen „AAA“ (Höchste Qualität, mit Staatsanleihen aus Industrieländern vergleichbar) und „BB“ (korrekte Erfüllung des Schuldendienstes noch wahrscheinlich) zum Beispiel liegen Welten. Eine Anleihe mit der Note „BB“ zählt schon zu den spekulativen Titeln oder „High Yields“, und ihr Emittent muss den Investoren zum Ausgleich eine um mehrere Prozentpunkte höhere Rendite zahlen. Ein gutes Rating nützt der Firma übrigens auch im operativen Geschäft, etwa als Bonitätsbeleg gegenüber internationalen Zulieferern.
Natürlich werden die Ratings laufend von den Agenturen überprüft. Ähnlich wie Aktienanalysten oder Kreditprüfer von Banken besuchen die Rating-Agenturen das Unternehmen und prüfen seine Verhältnisse auf Herz und Nieren. Dabei trennt etwa Standard & Poor's, das auch Aktienanalysen anbietet, strikt zwischen seinen Finanz- und Rating-Analysten.
Klarer Zusammenhang zwischen Rating und Risiko
Natürlich können sich Investoren auch auf Anleihe-Ratings nicht immer hundertprozentig verlassen. So wird den großen Agenturen etwa vorgeworfen, bei ihren Länderratings zu spät auf die Asienkrise von 1997 reagiert zu haben.
Doch die Statistik belegt einen überwältigenden Zusammenhang zwischen der Einstufung und dem tatsächlichen Ausfallrisiko einer Anleihe. Von Moody's mit „Aaa“ benotete Gesellschaften etwa haben seit 1920 eine Ausfallquote von null Prozent. Betrachtet über einen Zeitraum von fünf Jahren (vgl. Schaubild), wurden Anleihen der Kategorie Ba1 bis Ba3 mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf bis zehn Prozent nicht zurück gezahlt. Anleihen mit der Note B1 bis B3 fielen dagegen immerhin schon zu 25 bis 35 Prozent vollständig aus. Titel mit der miserablen Einschätzung Caa ließen den Investor fünf Jahre später sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 45 Prozent im Regen stehen.
So ist das am Kapitalmarkt: Hohe Renditen am Rentenmarkt haben ihren ziemlich klar zu beziffernden Preis. Nur kühl kalkulierende Anleger sollten deshalb dem Reiz von „High Yields“ erliegen.
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Das Schaubild zeigt die Ausfallwahrscheinlichkeiten für Ratings von Moody's über einen Zeitraum von fünf Jahren. Quelle: Deutscher Investment Trust
Anleihen
Ein Rating ist viel mehr als bloß ein Buchstabe
30. Mai 2001 Nicht erst der Kapitalhunger der New Economy hat das Volumen der internationalen Kapitalmärkte in den vergangenen Jahren stetig anschwellen lassen. Immer mehr Unternehmen sehen in der Ausgabe von Anleihen eine günstige Alternative zum klassischen Bankkredit.
Entsprechend schwierig wird es für Investoren, die attraktivsten Titel aus der Emissionsflut herauszufiltern. Seit vielen Jahren haben sich die Bonitätsurteile (Ratings) namhafter Agenturen als Maßstab für das Risiko einer Anleihe etabliert. Mittlerweile kann ein Emittent seine neue Anleihe kaum noch international platzieren, ohne eine renommierte Rating-Agentur mit einer Bewertung zu beauftragen.
Moody's und Standard & Poor's führend
Mit Abstand dominieren die amerikanischen Agenturen Moody's Investor Service und Standard & Poor's den lukrativen Ratingmarkt. Deren Noten, durch Buchstaben und Zahlen dargestellt (vgl. Link: Rating-Kategorien), sind fester Bestandteil im Kursteil großer Tageszeitungen. Aufstrebende Konkurrenten sind Fitch IBCA sowie Duff & Phelps. Auch deutsche Firmen wie RS Rating Services oder Euroratings konnten sich besonders im Markt für mittelständische Anleihen etablieren.
Bonitätsnote bestimmt den Kurs
Das begehrte Bonitätsurteil, das bis zu 50.000 Euro kosten kann, entscheidet letztlich über die Kosten der Fremdkapitalaufnahme. Denn der Markt reagiert sehr genau auf die paar Buchstaben, die der Anleihe mit in die Wiege gelegt werden. Zwischen „AAA“ (Höchste Qualität, mit Staatsanleihen aus Industrieländern vergleichbar) und „BB“ (korrekte Erfüllung des Schuldendienstes noch wahrscheinlich) zum Beispiel liegen Welten. Eine Anleihe mit der Note „BB“ zählt schon zu den spekulativen Titeln oder „High Yields“, und ihr Emittent muss den Investoren zum Ausgleich eine um mehrere Prozentpunkte höhere Rendite zahlen. Ein gutes Rating nützt der Firma übrigens auch im operativen Geschäft, etwa als Bonitätsbeleg gegenüber internationalen Zulieferern.
Natürlich werden die Ratings laufend von den Agenturen überprüft. Ähnlich wie Aktienanalysten oder Kreditprüfer von Banken besuchen die Rating-Agenturen das Unternehmen und prüfen seine Verhältnisse auf Herz und Nieren. Dabei trennt etwa Standard & Poor's, das auch Aktienanalysen anbietet, strikt zwischen seinen Finanz- und Rating-Analysten.
Klarer Zusammenhang zwischen Rating und Risiko
Natürlich können sich Investoren auch auf Anleihe-Ratings nicht immer hundertprozentig verlassen. So wird den großen Agenturen etwa vorgeworfen, bei ihren Länderratings zu spät auf die Asienkrise von 1997 reagiert zu haben.
Doch die Statistik belegt einen überwältigenden Zusammenhang zwischen der Einstufung und dem tatsächlichen Ausfallrisiko einer Anleihe. Von Moody's mit „Aaa“ benotete Gesellschaften etwa haben seit 1920 eine Ausfallquote von null Prozent. Betrachtet über einen Zeitraum von fünf Jahren (vgl. Schaubild), wurden Anleihen der Kategorie Ba1 bis Ba3 mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf bis zehn Prozent nicht zurück gezahlt. Anleihen mit der Note B1 bis B3 fielen dagegen immerhin schon zu 25 bis 35 Prozent vollständig aus. Titel mit der miserablen Einschätzung Caa ließen den Investor fünf Jahre später sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 45 Prozent im Regen stehen.
So ist das am Kapitalmarkt: Hohe Renditen am Rentenmarkt haben ihren ziemlich klar zu beziffernden Preis. Nur kühl kalkulierende Anleger sollten deshalb dem Reiz von „High Yields“ erliegen.
www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...0A19}&mode=picture" style="max-width:560px" >
Das Schaubild zeigt die Ausfallwahrscheinlichkeiten für Ratings von Moody's über einen Zeitraum von fünf Jahren. Quelle: Deutscher Investment Trust