FirstQuote S.A.
Vage Hoffnung auf Liquidationsausschüttung
Als Hoffnungswert halten !
FirstQuote auf der Liste der gescheiterten Technologieunternehmen
Es war ein schneller Aufstieg und ein tiefer Fall. Die Aktie des Schweizer Spezialisten für Online-Finanzinformationen stieg mit der Internet-Hausse von 3,50 auf bis zu 20 Euro, fiel danach binnen 15 Monaten aber auf nahezu Null. Die FSQT-Aktie steht heute auf der Liste der einst vielversprechenden, letztlich aber gescheiterten Hightech-Unternehmen.
Kunden- und Kooperationsliste hatte Anlass zu Zuversicht gegeben
Die Hausse der FirstQuote-Titel wurde vor allem durch zwei Faktoren getragen:
Das FirstQuote-Informationssystem sollte einerseits bei Großkunden (Banken,
Broker, Institutionelle) durchsetzen, zudem arbeitete das Unternehmen an einer
Abwicklungsplattform für eine internet-basierte Aktienbörse (ECNs, electronic
communication networks).
Auf der Kundenseite konnte das junge Unternehmen mehrere beachtliche Erfol-
ge erzielen. Die Berliner Effektengesellschaft, einer der größten Market Maker
Deutschlands, übernahm nicht nur das FirstQuote-Informationssystem, sondern
gleich auch einen Aktienanteil von rund 6%. Heute gehört diese Beteiligung indi-
rekt zu ConSors. Auch die N.M. Fleischacker AG, einer der führenden Market
Maker am Neuen Markt, wickelte seinen Handel über die FirstQuote-Plattform
ab. In der Schweiz wurde mit Maerki Baumann eine exklusive Züricher Privabank
als Kunde und Vertriebspartner gewonnen.
Der eigentliche Durchbruch war aus damaliger Sicht aber die Kooperation mit
Brokat. Der Spezialist für Bankensoftware wollte das FirstQuote-System bei vor-
liegendem Kundenwunsch in die eigene Softwareplattform Twister einbauen. Im
Windschatten von Brokat, bei der seinerzeit weltweit rund 2.000 Banken auf der
Kundenliste standen, eröffneten sich für FirstQuote bedeutende Absatzperspek-
tiven. Nach Bekanntgabe der Kooperation schoss der Kurs binnen kürzester Zeit
von 5,80 auf bis zu 20 Euro.
ECNs sollten ein neues Kapitel in der Börsengeschichte aufschlagen
Zur Phantasie trug vor allem die von FirstQuote entwickelte ECN-Software bei.
Nachdem vollelektronische, internet-basierte Aktienhandelsplätze in den USA
bereits bedeutende Marktanteile gewonnen hatten, wurde eine ähnliche Entwick-
lung auch für Europa erwartet.
FirstQuote verfügte über die Lizenzrechte für eine der führenden ECN-Software-
Plattformen der USA. Über die Verbindung zur Berliner Effektengesellschaft und
ConSors, die gemeinsam ein Retail-ECN für Privatkunden auf die Beine stellen
wollten, schien ein Großauftrag bereits zum Greifen nahe. Um die für den Betrieb
eines ECNs notwendige Telekommunikations-Infrastruktur darstellen zu können,
hatte FirstQuote eine Partnerschaft mit dem damaligen Mannesmann-Konzern
sowie mit Colt Telecom aufgebaut.
Nicht nur deutsche Kleinaktionäre, auch verschiedene größere Investoren inte-ressierten sich für FirstQuote. Neben der mit 6% engagierten Berliner Effekten-gesellschaft gab es nach vorliegenden Informationen sowohl vom Handelsblatt
als auch von Reuters Interesse an einer Übernahme.
Politische Widerstände und Börsenbaisse bremsten Wachstumspläne
Die ECN-Phantasie hat sich jedoch nie realisiert. Insbesondere politische Wider-stände verhinderten in Europa den Start derartiger Internet-Börsenplätze, die
etablierten Börsen reagierten mit eigenen technologischen Verbesserungen auf
die abzusehende neue Konkurrenz. Zudem ging mit dem Einbruch der Wachs-tumsmärkte das Handelsvolumen an den Börsen und damit die Investitionsnei-gung
der meisten Finanzkonzerne drastisch zurück. Mittlerweile ist mit Jiway
zwar ein europäisches ECN in Betrieb, die darüber gehandelten Umsätze sind
jedoch verschwindend gering.
Zur anhaltenden Baisse der Wachstumswerte kamen zwei Faktoren hinzu, die
FirstQuote letztlich den Todesstoß gaben. Einige Großkunden sprangen ab bzw.
verschoben den Kauf des FirstQuote-Systems, mit dem Berliner Online-Broker
Systracom ging zudem ein wertvoller Großkunde pleite. Der Businessplan von
FirstQuote, der mittelfristig das Erreichen der Gewinnzone in Aussicht stellte, er-schien Investoren in diesem Umfeld nicht mehr als realisierbar.
Als der Versicherer Swisslife, für den FirstQuote einen Großauftrag abwickelte,
gegenüber der Presse von Finanzierungsengpässen bei FSQT sprach, sprangen
auch die letzten potentiellen Geldgeber ab. Die für diesen Zeitpunkt notwendige
Finanzierungsrunde wurde abgesagt, Ende April 2001 ging FirstQuote deshalb
schlicht die Puste aus.
Nach Aufgabe des operativen Geschäfts blieb nur eine aktive Tochter
Am 1. Mai wurden alle Mitarbeiter in der Schweiz entlassen, lediglich die nieder-ländische Tochtergesellschaft blieb im Geschäft. Nachdem FirstQuote zuletzt keine Finanzdaten mehr veröffentlicht hat, ist davon auszugehen, dass die niederländische Tochter das einzige verwertbare Asset der Gesellschaft ist.
Ob sich die Tochter dem schwierigen Marktumfeld entziehen kann, ist nach den
bisherigen Erfahrungen mehr als fraglich. Denn mittlerweile lässt sich auch an
anderen Unternehmen beobachten, wie die Krise der Online-Finanzbranche im-mer
weitere Kreise zieht.
Brokat, einst mit bis zu 9 Milliarden Mark Börsenwert einer der Vorzeigewerte
des Neuen Marktes, musste auf der jüngst abgehaltenen Hauptversammlung
eine Anzeige des Verlustes von über 50 Prozent des Grundkapitals erstatten und
wurde zuletzt vom Bankhaus Metzler mit „Kursziel Null“ eingestuft. Selbst der In-formationsriese Reuters schließt gerade seine Tochter für Internet-Investments,zudem werden im Konzern 500 Mitarbeiter entlassen.
Selbst im Freiverkehr durfte die FirstQuote-Aktie nicht bleiben
Die FirstQuote-Aktie wurde aus dem US-Freiverkehr genommen und in den „pink
sheets“ gelistet. Dieser unregulierte Telefonhandel ist die Wildwest-Börse der
USA. Die Aktie trägt jetzt das Kürzel „fsqt.nap“. Der Kurs kann über die Comdi-rect Bank durch Eingabe von „fsqt“ sowie über die Internetseite pinksheets.com
(Direktlink: www.pinksheets.com/quote/quote.jsp?symbol=fsqt) abgerufen
werden.
Zutrittschance zum Neuen Markt wurde verpasst
Die größte Fehleinschätzung bei der FirstQuote-Spekulation war, dass eine Liste
großer (Kunden-)Namen im Umfeld des Unternehmens nicht automatisch für Er-folg
bürgt. Dem kleinen Unternehmen standen durch die Nähe zu großen Kon-zernen
zwar jeweils enorme Potentiale offen, realisieren ließ sich von diesen
jedoch nur ein Bruchteil.
Zudem wurde aus heutiger Sicht die Chance zum Schritt an den Neuen Markt
verpasst. FirstQuote hätte sowohl über das notwendige Potential als auch über
die geeigneten Partner verfügt, um im Zuge eines Segmentwechsels weiteres
Eigenkapital aufzunehmen. Finanzierungsprobleme hätten dann bis zu einem
späteren Aufhellen der Marktsituation vermieden werden können.
Die Unternehmensleitung hatte bei diesem Schritt lange gezögert, da vor dem
Segmentwechsel zunächst das operative Geschäft ausgebaut werden sollte.
Nachdem die Partnerschaft mit Brokat im Februar 2000 eingegangen wurde,
begann vier Wochen später der Einbruch der Internet- und Wachstumswerte. Der
Plan, vor dem Segmentwechsel an den Neuen Markt zunächst solides Geschäft
aufzubauen, war zwar lobenswert, trug letztlich aber maßgeblich zum Scheitern
des Unternehmens bei.
Annähernder Totalverlust zu befürchten
Die FirstQuote-Aktie ist aus heutiger Sicht nahezu eine Vollabschreibung. Zwar
versuchte das Management zuletzt, vor einem Schweizer Gericht eine Neuorga-nisation des Unternehmens durchzusetzen (ähnlich Chapter 11), am Erfolg die-ses
Vorhabens sind jedoch Zweifel angebracht.
Von der noch in Betrieb befindlichen niederländischen Tochter könnte bei einem
Verkauf eventuell ein Resterlös übrig bleiben, der zumindest für eine kleine Rest-ausschüttung ausreicht. Eine Verwertung des Mantels ist wegen der Notiz in den Pink Sheets und der zersplitterten Aktionärsstruktur eher unwahrscheinlich.
Hinweis: Der Autor hält Aktien der FirstQuote S.A..
Kontaktadresse
FirstQuote S.A.
12, avenue des Morgines
1213 Petit Lancy
Genf / Schweiz
Tel.: +41 / 22 / 879 08 - 79
Fax: +41 / 22 / 879 08 - 80
Email: investor@fsqt.com
Internet: www.fsqt.com
Haftungsausschluss
Diese Studie dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf
oder Verkauf der Aktien dar. Die Studie ist teilweise eine subjektive Betrachtung des Autors und beruht auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und verlässlich halten. Für Fehler jeglicher Art kann dennoch keine Haftung übernommen werden. Die genannte Zahlen, Daten und Fakten stammen grösstenteils aus Unter-nehmensangaben,Pflichtveröffentlichungen und Pressemitteilungen. Vor einer Investition in Aktien des behandelten Unternehmens sollten sich Anleger über diese Studie hinaus genau informieren.
Kurs 22.06.2001
0,05 US$
Kennung
Ehem. WKN: 917 558 (nicht mehr im dt. Freiverkehr gelisted)
US-Kürzel: FSQT
Handelsplatz Unger. US-Telefonmarkt(„pink sheets“)
Aktienanzahl: 13,41 Mio. Stück
Marktkapitalisierung 0,67 Mio. US$
Herausgeber: www.gsc-research.de
Autor: Swen Lorenz
Kontakt:info@gsc-research.de
Vage Hoffnung auf Liquidationsausschüttung
Als Hoffnungswert halten !
FirstQuote auf der Liste der gescheiterten Technologieunternehmen
Es war ein schneller Aufstieg und ein tiefer Fall. Die Aktie des Schweizer Spezialisten für Online-Finanzinformationen stieg mit der Internet-Hausse von 3,50 auf bis zu 20 Euro, fiel danach binnen 15 Monaten aber auf nahezu Null. Die FSQT-Aktie steht heute auf der Liste der einst vielversprechenden, letztlich aber gescheiterten Hightech-Unternehmen.
Kunden- und Kooperationsliste hatte Anlass zu Zuversicht gegeben
Die Hausse der FirstQuote-Titel wurde vor allem durch zwei Faktoren getragen:
Das FirstQuote-Informationssystem sollte einerseits bei Großkunden (Banken,
Broker, Institutionelle) durchsetzen, zudem arbeitete das Unternehmen an einer
Abwicklungsplattform für eine internet-basierte Aktienbörse (ECNs, electronic
communication networks).
Auf der Kundenseite konnte das junge Unternehmen mehrere beachtliche Erfol-
ge erzielen. Die Berliner Effektengesellschaft, einer der größten Market Maker
Deutschlands, übernahm nicht nur das FirstQuote-Informationssystem, sondern
gleich auch einen Aktienanteil von rund 6%. Heute gehört diese Beteiligung indi-
rekt zu ConSors. Auch die N.M. Fleischacker AG, einer der führenden Market
Maker am Neuen Markt, wickelte seinen Handel über die FirstQuote-Plattform
ab. In der Schweiz wurde mit Maerki Baumann eine exklusive Züricher Privabank
als Kunde und Vertriebspartner gewonnen.
Der eigentliche Durchbruch war aus damaliger Sicht aber die Kooperation mit
Brokat. Der Spezialist für Bankensoftware wollte das FirstQuote-System bei vor-
liegendem Kundenwunsch in die eigene Softwareplattform Twister einbauen. Im
Windschatten von Brokat, bei der seinerzeit weltweit rund 2.000 Banken auf der
Kundenliste standen, eröffneten sich für FirstQuote bedeutende Absatzperspek-
tiven. Nach Bekanntgabe der Kooperation schoss der Kurs binnen kürzester Zeit
von 5,80 auf bis zu 20 Euro.
ECNs sollten ein neues Kapitel in der Börsengeschichte aufschlagen
Zur Phantasie trug vor allem die von FirstQuote entwickelte ECN-Software bei.
Nachdem vollelektronische, internet-basierte Aktienhandelsplätze in den USA
bereits bedeutende Marktanteile gewonnen hatten, wurde eine ähnliche Entwick-
lung auch für Europa erwartet.
FirstQuote verfügte über die Lizenzrechte für eine der führenden ECN-Software-
Plattformen der USA. Über die Verbindung zur Berliner Effektengesellschaft und
ConSors, die gemeinsam ein Retail-ECN für Privatkunden auf die Beine stellen
wollten, schien ein Großauftrag bereits zum Greifen nahe. Um die für den Betrieb
eines ECNs notwendige Telekommunikations-Infrastruktur darstellen zu können,
hatte FirstQuote eine Partnerschaft mit dem damaligen Mannesmann-Konzern
sowie mit Colt Telecom aufgebaut.
Nicht nur deutsche Kleinaktionäre, auch verschiedene größere Investoren inte-ressierten sich für FirstQuote. Neben der mit 6% engagierten Berliner Effekten-gesellschaft gab es nach vorliegenden Informationen sowohl vom Handelsblatt
als auch von Reuters Interesse an einer Übernahme.
Politische Widerstände und Börsenbaisse bremsten Wachstumspläne
Die ECN-Phantasie hat sich jedoch nie realisiert. Insbesondere politische Wider-stände verhinderten in Europa den Start derartiger Internet-Börsenplätze, die
etablierten Börsen reagierten mit eigenen technologischen Verbesserungen auf
die abzusehende neue Konkurrenz. Zudem ging mit dem Einbruch der Wachs-tumsmärkte das Handelsvolumen an den Börsen und damit die Investitionsnei-gung
der meisten Finanzkonzerne drastisch zurück. Mittlerweile ist mit Jiway
zwar ein europäisches ECN in Betrieb, die darüber gehandelten Umsätze sind
jedoch verschwindend gering.
Zur anhaltenden Baisse der Wachstumswerte kamen zwei Faktoren hinzu, die
FirstQuote letztlich den Todesstoß gaben. Einige Großkunden sprangen ab bzw.
verschoben den Kauf des FirstQuote-Systems, mit dem Berliner Online-Broker
Systracom ging zudem ein wertvoller Großkunde pleite. Der Businessplan von
FirstQuote, der mittelfristig das Erreichen der Gewinnzone in Aussicht stellte, er-schien Investoren in diesem Umfeld nicht mehr als realisierbar.
Als der Versicherer Swisslife, für den FirstQuote einen Großauftrag abwickelte,
gegenüber der Presse von Finanzierungsengpässen bei FSQT sprach, sprangen
auch die letzten potentiellen Geldgeber ab. Die für diesen Zeitpunkt notwendige
Finanzierungsrunde wurde abgesagt, Ende April 2001 ging FirstQuote deshalb
schlicht die Puste aus.
Nach Aufgabe des operativen Geschäfts blieb nur eine aktive Tochter
Am 1. Mai wurden alle Mitarbeiter in der Schweiz entlassen, lediglich die nieder-ländische Tochtergesellschaft blieb im Geschäft. Nachdem FirstQuote zuletzt keine Finanzdaten mehr veröffentlicht hat, ist davon auszugehen, dass die niederländische Tochter das einzige verwertbare Asset der Gesellschaft ist.
Ob sich die Tochter dem schwierigen Marktumfeld entziehen kann, ist nach den
bisherigen Erfahrungen mehr als fraglich. Denn mittlerweile lässt sich auch an
anderen Unternehmen beobachten, wie die Krise der Online-Finanzbranche im-mer
weitere Kreise zieht.
Brokat, einst mit bis zu 9 Milliarden Mark Börsenwert einer der Vorzeigewerte
des Neuen Marktes, musste auf der jüngst abgehaltenen Hauptversammlung
eine Anzeige des Verlustes von über 50 Prozent des Grundkapitals erstatten und
wurde zuletzt vom Bankhaus Metzler mit „Kursziel Null“ eingestuft. Selbst der In-formationsriese Reuters schließt gerade seine Tochter für Internet-Investments,zudem werden im Konzern 500 Mitarbeiter entlassen.
Selbst im Freiverkehr durfte die FirstQuote-Aktie nicht bleiben
Die FirstQuote-Aktie wurde aus dem US-Freiverkehr genommen und in den „pink
sheets“ gelistet. Dieser unregulierte Telefonhandel ist die Wildwest-Börse der
USA. Die Aktie trägt jetzt das Kürzel „fsqt.nap“. Der Kurs kann über die Comdi-rect Bank durch Eingabe von „fsqt“ sowie über die Internetseite pinksheets.com
(Direktlink: www.pinksheets.com/quote/quote.jsp?symbol=fsqt) abgerufen
werden.
Zutrittschance zum Neuen Markt wurde verpasst
Die größte Fehleinschätzung bei der FirstQuote-Spekulation war, dass eine Liste
großer (Kunden-)Namen im Umfeld des Unternehmens nicht automatisch für Er-folg
bürgt. Dem kleinen Unternehmen standen durch die Nähe zu großen Kon-zernen
zwar jeweils enorme Potentiale offen, realisieren ließ sich von diesen
jedoch nur ein Bruchteil.
Zudem wurde aus heutiger Sicht die Chance zum Schritt an den Neuen Markt
verpasst. FirstQuote hätte sowohl über das notwendige Potential als auch über
die geeigneten Partner verfügt, um im Zuge eines Segmentwechsels weiteres
Eigenkapital aufzunehmen. Finanzierungsprobleme hätten dann bis zu einem
späteren Aufhellen der Marktsituation vermieden werden können.
Die Unternehmensleitung hatte bei diesem Schritt lange gezögert, da vor dem
Segmentwechsel zunächst das operative Geschäft ausgebaut werden sollte.
Nachdem die Partnerschaft mit Brokat im Februar 2000 eingegangen wurde,
begann vier Wochen später der Einbruch der Internet- und Wachstumswerte. Der
Plan, vor dem Segmentwechsel an den Neuen Markt zunächst solides Geschäft
aufzubauen, war zwar lobenswert, trug letztlich aber maßgeblich zum Scheitern
des Unternehmens bei.
Annähernder Totalverlust zu befürchten
Die FirstQuote-Aktie ist aus heutiger Sicht nahezu eine Vollabschreibung. Zwar
versuchte das Management zuletzt, vor einem Schweizer Gericht eine Neuorga-nisation des Unternehmens durchzusetzen (ähnlich Chapter 11), am Erfolg die-ses
Vorhabens sind jedoch Zweifel angebracht.
Von der noch in Betrieb befindlichen niederländischen Tochter könnte bei einem
Verkauf eventuell ein Resterlös übrig bleiben, der zumindest für eine kleine Rest-ausschüttung ausreicht. Eine Verwertung des Mantels ist wegen der Notiz in den Pink Sheets und der zersplitterten Aktionärsstruktur eher unwahrscheinlich.
Hinweis: Der Autor hält Aktien der FirstQuote S.A..
Kontaktadresse
FirstQuote S.A.
12, avenue des Morgines
1213 Petit Lancy
Genf / Schweiz
Tel.: +41 / 22 / 879 08 - 79
Fax: +41 / 22 / 879 08 - 80
Email: investor@fsqt.com
Internet: www.fsqt.com
Haftungsausschluss
Diese Studie dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf
oder Verkauf der Aktien dar. Die Studie ist teilweise eine subjektive Betrachtung des Autors und beruht auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und verlässlich halten. Für Fehler jeglicher Art kann dennoch keine Haftung übernommen werden. Die genannte Zahlen, Daten und Fakten stammen grösstenteils aus Unter-nehmensangaben,Pflichtveröffentlichungen und Pressemitteilungen. Vor einer Investition in Aktien des behandelten Unternehmens sollten sich Anleger über diese Studie hinaus genau informieren.
Kurs 22.06.2001
0,05 US$
Kennung
Ehem. WKN: 917 558 (nicht mehr im dt. Freiverkehr gelisted)
US-Kürzel: FSQT
Handelsplatz Unger. US-Telefonmarkt(„pink sheets“)
Aktienanzahl: 13,41 Mio. Stück
Marktkapitalisierung 0,67 Mio. US$
Herausgeber: www.gsc-research.de
Autor: Swen Lorenz
Kontakt:info@gsc-research.de